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Untersuchungen zu den Auswirkungen verschiedener Faktoren in der Hundehaltung auf das Verhalten von Hunden der Rasse Australian Sheperd in einem speziell entwickelten Verhaltenstest

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Academic year: 2022

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(1)

Umschlagfoto: Yvette Jacob, Düsseldorf

ISBN 978-3-86345-184-4

Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH 35392 Gießen · Friedrichstraße 17 · Tel. 0641 / 24466 · Fax: 0641 / 25375

E-Mail: info@dvg.de · Internet: www.dvg.de

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Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie;

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

1. Auflage 2013

© 2013 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH, Gießen

Printed in Germany

ISBN 978-3-86345-184-4

Verlag: DVG Service GmbH Friedrichstraße 17

35392 Gießen 0641/24466 info@dvg.de www.dvg.de

Umschlagfoto:

Yvette Jacob, Düsseldorf

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Untersuchungen zu den Auswirkungen

verschiedener Faktoren in der Hundehaltung auf das Verhalten von Hunden der Rasse Australian Sheperd

in einem speziell entwickelten Verhaltenstest

INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin

- Doctor medicinae veterinariae - (Dr. med. vet.)

vorgelegt von:

Nadine Schreiner Hoya

Hannover 2013

(6)

Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Hansjoachim Hackbarth Institut für Tierschutz und Verhalten Tierärztliche Hochschule Hannover

1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Hansjoachim Hackbarth

2. Gutachter: PD Dr. Karl-Heinz Esser

Tag der mündlichen Prüfung: 6. November 2013

(7)

Meinem Opa Artur

und meinen Kindern

(8)
(9)

Achte auf das Kleine in der Welt,

das macht das Leben reicher und zufriedener.

Carl Hilty

(10)
(11)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Literatur ... 3

2.1 Der Australian Sheperd ... 3

2.1.1 Zuchtorganisation ... 3

2.1.2 Entstehung der Rasse ... 4

2.2 Das Verhalten ... 5

2.2.1 Verhaltensontogenese ... 5

2.2.2 Ausdrucksverhalten ... 8

2.2.3 Entspannt ... 9

2.2.4 Soziale Annäherung ... 9

2.2.5 Passive Submission ... 10

2.2.6 Agonistik ... 13

2.2.7 Jagdverhalten ... 15

2.2.8 Spielverhalten ... 16

2.2.9 nicht zielgerichtete Erregungslage ... 17

3 Material und Methoden ... 19

3.1 Die Hunde ... 19

3.2 Der Fragebogen ... 19

3.2.1 Erstellung des Fragebogens ... 19

3.2.2 Das Ausfüllen des Fragebogens ... 20

3.3 Der Test ... 20

3.3.1 Die Testgelände ... 20

3.3.2 Das Testgelände 1: Hannover ... 21

(12)

3.3.3 Testgelände 2: Löffingen ... 21

3.3.4 Testgelände 3: Velbert ... 22

3.3.5 Testpersonen ... 22

3.3.6 Testutensilien ... 23

3.3.7 Die Durchführung des Tests ... 24

3.4 Die Testsituationen... 25

3.4.1 Handling-Übungen ... 25

3.4.2 Spiel mit dem Besitzer ohne Spielzeug (Spiel 1) ... 25

3.4.3 Person mit Blindenstock ... 25

3.4.4 Rassel ... 25

3.4.5 Zerrspiel mit dem Halter und einer Testperson ... 25

3.4.6 Jogger ... 26

3.4.7 Weinende Person ... 26

3.4.8 Freundliche Ansprache ... 26

3.4.9 Spielzeugpferd ... 26

3.4.10 Abruptes Aufstehen und Weglaufen ... 27

3.4.11 Kreischende Person ... 27

3.4.12 Neutrale Begegnung ... 27

3.4.13 Personengruppe ... 27

3.4.14 Regenschirm ... 27

3.4.15 Wurfspiel mit dem Besitzer (Spiel 2) ... 27

3.4.16 Betrunkener ... 28

3.4.17 Spielzeugauto ... 28

3.4.18 Metallisches Geräusch ... 28

(13)

3.4.19 Person mit Krücken ... 28

3.4.20 Ballspiel mit Testperson (Spiel 3) ... 28

3.4.21 Langer Mantel und Hut ... 29

3.4.22 Luftballons ... 29

3.4.23 Anstarren ... 29

3.5 Beurteilung der Hunde ... 29

3.6 Datenaufnahme ... 31

3.7 Auswertung der Daten ... 31

4 Ergebnisse ... 33

4.1 Der Fragebogen ... 33

4.1.1 Die Hund-Halter-Gespanne... 33

4.1.2 Anzahl der Personen im Haushalt ... 35

4.1.3 Besitzererfahrung im Halten von Hunden ... 36

4.1.4 Alter der Hunde beim Erwerb, Vorbesitzer ... 39

4.1.5 Herkunft der Hunde ... 40

4.1.6 Grund der Anschaffung ... 40

4.1.7 Ausbildungsstand ... 42

4.1.8 Haltungsformen ... 43

4.1.9 Andere Tiere im Haushalt ... 43

4.1.10 Vorangegangene Krankheiten und einschneidende Erlebnisse. ... 44

4.2 Das Verhalten der Hunde in den Testsituationen ... 45

4.2.1 Handling-Übungen ... 46

4.2.2 Spiel 1 ... 47

4.2.3 Person mit Blindenstock ... 48

(14)

4.2.4 Rassel ... 49

4.2.5 Zerrspiel 1 ... 50

4.2.6 Zerrspiel 2 ... 51

4.2.7 Jogger ... 52

4.2.8 weinende Person ... 53

4.2.9 freundliche Ansprache ... 54

4.2.10 Spielzeugpferd ... 55

4.2.11 abruptes Aufstehen ... 56

4.2.12 schreiende Person ... 57

4.2.13 neutrale Begegnung ... 58

4.2.14 Personengruppe ... 59

4.2.15 Regenschirm ... 60

4.2.16 Spiel 2 ... 61

4.2.17 Betrunkener ... 62

4.2.18 Spielauto ... 63

4.2.19 metallisches Geräusch ... 64

4.2.20 Person mit Krücken ... 65

4.2.21 Spiel 3 ... 66

4.2.22 Langer Mantel und Hut ... 67

4.2.23 Luftballons ... 68

4.2.24 Anstarren ... 69

4.4 Zusammenhänge zwischen den Haltungsfaktoren und den Testsituationen 71 4.4.1 Kinder im Haushalt ... 71

4.4.2 Alter des Besitzers ... 71

(15)

4.4.3 Alter des Hundes zum Testzeitpunkt ... 72

4.4.4 Geschlecht der Hunde ... 75

4.4.5 Wielange insgesamt (in Jahren) hält der Besitzer bereits Hunde?... 78

4.4.6 Wieviele Hunde hatte der Besitzer zuvor? ... 80

4.4.7 Herkunft des Hundes ... 83

4.4.8 Anschaffungsgrund Familienhund ... 87

4.4.9 Anschaffungsgrund Sporthund ... 89

4.4.10 Anschaffungsgrund Zuchthund ... 89

4.4.11 Anschaffungsgründe in Kombination ... 96

4.4.12 Besuch einer Welpenstunde ... 99

4.4.13 Besuch einer Junghundestunde ... 101

4.4.14 Ausbildung zum Begleithund ... 103

4.4.15 Ausbildung zum Sporthund ... 105

4.4.16 Ausbildungen in Kombinationen ... 107

5 Diskussion ... 111

5.1 Material und Methoden ... 111

5.1.1 Die Hunde und deren Halter ... 111

5.1.2 Der Fragebogen ... 113

5.1.3 Der Test... 114

5.2 Die Ergebnisse ... 117

5.2.1 Zusammenhänge der Haltungsfaktoren und dem Verhalten ... 117

5.3 Schlussdiskussion ... 132

6 Zusammenfassung ... 135

7 Summary ... 137

(16)

8 Literaturverzeichnis ... 139

9 Anhang ... 157

9.1 Besitzerfragebogen ... 157

9.2 FCI-Standard Nummer 342/16.06.20107D ... 162

9.3 Ethogramm ... 169

10 Danksagung ... 172

(17)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Altersverteilung der Halter ... 33

Abbildung 2: Altersverteilung der Hunde ... 34

Abbildung 3: Verteilung der Anzahl der Personen im Haushalt... 35

Abbildung 4: Verteilung der Besitzererfahrung im Halten von Hunden in Jahren ... 36

Abbildung 5: Verteilung der Anzahl der vom Halter zuvor besessenen Hunde ... 37

Abbildung 6: Verteilung der Aufenthaltsdauer des Hundes beim Halter ... 38

Abbildung 7: Altersverteilung der Hunde bei Erwerb ... 39

Abbildung 8: Verteilung der Herkunft der Hunde ... 40

Abbildung 9: Verteilung der Gründe für die Anschaffung des Hundes ... 41

Abbildung 10: Verteilung der Ausbildungen der Hunde ... 42

Abbildung 11: Verteilung der Haltungsformen ... 43

Abbildung 12: Verteilung der anderen Tiere im Haushalt ... 44

Abbildung 13: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Handling" ... 46

Abbildung 14: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 1" ... 47

Abbildung 15: Vert. D. Verhaltensweisen in der Sit. "Person mit Blindenstock" ... 48

Abbildung 16: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Rassel" ... 49

Abbildung 17: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Zerrspiel 1" ... 50

Abbildung 18: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Zerrspiel 2" ... 51

Abbildung 19: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Jogger" ... 52

Abbildung 20: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "weinende Person" . 53 Abbildung 21: Vert. d. Verhaltensweisen in der Situation "freundliche Ansprache" .... 54

Abbildung 22: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spielzeugpferd" .... 55

Abbildung 23: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "abruptes Aufstehen" ... 56

Abbildung 24: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "schreiende Person" ... 57

Abbildung 25: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "neutrale Begegnung" ... 58

Abbildung 26: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Personengruppe" .. 59

Abbildung 27: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Regenschirm" ... 60

Abbildung 28: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 2" ... 61

Abbildung 29: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "betrunkene Person" ... 62

Abbildung 30: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spielauto" ... 63

Abbildung 31: Vert. d. Verhaltensweisen in der Situation "metallisches Geräusch" ... 64

(18)

Abbildung 32: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "Person mit Krücken" ... 65

Abbildung 33: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Spiel 3" ... 66

Abbildung 34: Vert. der Verhaltensweisen in der Situation "Langer Mantel mit Hut" .. 67

Abbildung 35: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Luftballons" ... 68

Abbildung 36: Verteilung der Verhaltensweisen in der Situation "Anstarren" ... 69

Abbildung 37: Verteilung Alter des Besitzers/Handling Übungen in % ... 72

Abbildung 38: Verteilung Alter des Hundes/Spielzeugauto in % ... 73

Abbildung 39: Verteilung Alter des Hundes/Anstarren in % ... 74

Abbildung 40: Verteilung Geschlecht des Hundes/Person mit Blindenstock in %... 76

Abbildung 41: Verteilung Geschlecht des Hundes/Jogger in % ... 77

Abbildung 42: Vert. Geschlecht d. Hundes/Abruptes Aufstehen u. Weglaufen in % .. 78

Abbildung 43: Verteilung insgesamte Hundehaltung in Jahren /Betrunkener in % .... 79

Abbildung 44: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/Zerrspiel 1 in % ... 81

Abbildung 45: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/Zerrspiel 2 in % ... 82

Abbildung 46: Verteilung Wieviele Hunde zuvor/ Kreischende Person in % ... 83

Abbildung 47: Verteilung Herkunft des Hundes/Spiel 1 in % ... 84

Abbildung 48: Verteilung Herkunft des Hundes/Person mit Blindenstock in % ... 85

Abbildung 49: Verteilung Herkunft des Hundes/Jogger in % ... 86

Abbildung 50: Verteilung Herkunft des Hundes/Luftballons in % ... 87

Abbildung 51: Verteilung Anschaffungsgrund Familienhund/Betrunkener in % ... 88

Abbildung 52: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Zerrspiel 2 in %... 90

Abbildung 53: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Jogger in % ... 91

Abbildung 54: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/weinende Person in % ... 92

Abbildung 55: Vert. Anschaffungsgrund Zuchthund/Freundliche Ansprache in % ... 93

Abbildung 56: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Kreischende Person in % . 94 Abbildung 57: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Spiel 2 in % ... 95

Abbildung 58: Verteilung Anschaffungsgrund Zuchthund/Spiel 3 in % ... 96

Abbildung 59: Vert. Anschaffungsgründe in Kombination/Personengruppe in % ... 97

Abbildung 60: Verteilung Anschaffungsgründe in Kombination/Spiel 3 in % ... 98

Abbildung 61: Verteilung Welpenschule/Zerrspiel 1 in % ... 100

Abbildung 62: Verteilung Welpenschule/Anstarren in % ... 101

Abbildung 63: Verteilung Junghundestunde/Zerrspiel 1 in % ... 102

Abbildung 64: Verteilung Begleithundeausbildung/Zerrspiel 1 in % ... 104

(19)

Abbildung 65: Verteilung Begleithundeausbildung/Regenschirm in % ... 105

Abbildung 66: Verteilung Sporthundeausbildung/Zerrspiel 1 in % ... 106

Abbildung 67: Verteilung Ausbildungen in Kombination /Zerrspiel 1 in % ... 107

Abbildung 68: Vert. Ausbildungen in Kombination /Langer Mantel mit Hut in % ... 109

(20)
(21)

1 Einleitung

1

1 Einleitung

Lange Zeit war der Hund als Forschungsobjekt nicht sehr beliebt. Das liegt daran, dass viele Wissenschaftler Hunde für „unechte“ oder „künstliche“ Tiere halten (MIKLÒSI 2007). Seit Beginn der Domestikation lebt der Hund mit den Menschen zusammen und teilt sich eben auch deren wachsenden Lebensstandart. Er muss sich schon sehr lange nicht mehr selber um sein Futter sorgen oder gar dem Überlebenskampf in freier Natur stellen (GANßLOSER und KITCHENHAM 2012).

Ursprünglich als Jagdbegleiter des Menschen, veränderte sich die Rolle der Hunde im Zuge der Industrialisierung seit dem Beginn der Domestikation vor ca. 100.000 Jahren enorm.

Der Hund wird im großen Maße vom Menschen beeinflusst. Auch FEDDERSEN- PETERSEN (2004) gibt zu bedenken, dass sich das Leben der Menschen mit ihren Hunden z.B. in Städten sehr gewandelt hat und fragt, ob Hunde in der heutigen Zeit noch annähernd tiergerecht gehalten werden können.

Verschiedene repräsentative Marktstudien ergaben, dass in Deutschland ca. fünf Millionen Hunde leben und somit ca. zehn Millionen Menschen ab 14 Jahren in Haushalten mit Hund (HABIG und FLAIG 2005). 0,4 Millionen Menschen leben demnach mit Hüte- und Hirtenhund-Rassen zusammen.

Hunde leisten dem Menschen vielfältige und nutzbringende Dienste. In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass Hunde einen großen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Halter und ganz allgemein des menschlichen Wohlbefindens leisten. Von physiologischen und physischen Effekten, wie beispielsweise einem vermindertem Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (ANDERSON et al. 1992) über positive therapeutische Effekte wie z.B. bei Chemotherapien (ORLANDI et al. 2007) oder soziale Effekte wie bei der Förderung von Kontakten bis hin zu psychologischen Auswirkungen wird berichtet. So stärkt das Versorgen und Pflegen von Tieren das Selbstvertrauen und die Selbstachtung (ROSENKOETTER 1991).

Auch wenn für viele Menschen das Zusammenleben mit Hunden etliche Vorteile hat, gibt es auf der anderen Seite auch diejenigen, die Angst vor Hunden haben. So

(22)

1 Einleitung

2

weisen STRUWE und HÄUSER (2005) bei einer Befragung von 1000 Bürgern aus Berlin nach, dass rund 50% der Befragten Angst vor Hunden zu haben. 42%

berichten von für sie negativen Erlebnissen mit Hunden.

Neun der sechzehn deutschen Bundesländer führen Beißstatisken. OHR und ZEDDIES (2006) kommen nach Hochrechnungen dieser Beißstatistiken darauf, dass Bissverletzungen durch Hunde vergleichsweise selten vorkommen. So wird deutlich, dass es nicht unbedingt zu Verletzungen kommen muss, damit sich Menschen von Hunden bedroht fühlen (WECHSUNG 2008).

Nach FEDDERSEN-PETERSEN (1991b) ist die Gefährdung anderer durch Hunde meist weniger auf eine höhere Aggressivität des jeweiligen Hundes oder dessen Fehlverhalten zurückzuführen, sondern vor allen Dingen auf das Fehlverhalten, das mangelnde Wissen und Verständnis der Halter und die dadurch entstehenden Missverständnisse zwischen Mensch und Hund zurückzuführen. Nach KOTRSCHAL et al. (2004) sind fehlendes Hundeverständnis, unzureichende Erziehung und auch Haltungsfehler dafür verantwortlich, dass Hunde auffällig oder problematisch werden.

BRENGELMANN (2008) fand bei einer Online-Befragung im Zuge einer Untersuchung zur Sachkunde über Hunde von Hundehaltern in Deutschland heraus, dass die größten Defizite unter anderem in dem Bereich „Haltung“ zu finden waren.

Die folgende Studie soll nun dazu beitragen zu erforschen, ob verschiedene Haltungsfaktoren tatsächlich auf das Verhalten von Hunden Einfluss nehmen.

Dazu durchliefen 96 Hunde der Rasse Australian Sheperd einen Verhaltenstest mit 23 Situationen. Die Halter der Hunde beantworteten einen Fragebogen, indem sie Auskunft über verschiedene Haltungsfaktoren gaben.

Die gesammelten Daten wurden ausgewertet und in Bezug auf folgende Fragestellung beurteilt:

1. Haben bestimmte Faktoren der Hundehaltung z.B. Herkunft des Hundes, Hauptanschaffungsgrund oder die Ausbildung, die ein Hund durchlaufen hat, einen Einfluss auf das Verhalten eines Hundes in bestimmten Situationen?

2. Haben bestimmte Faktoren in Kombination einen Einfluss auf das Hundeverhalten?

(23)

2 Literatur

3

2 Literatur

2.1 Der Australian Sheperd

Wegen seines vielfältigen äußerlichen Erscheinungsbildes und auch der vielseitigen Eigenschaften ist der Australian Sheperd in den letzten Jahren ein beliebter Freizeitpartner geworden, der eine Herausforderung für seinen Besitzer ist und hohe Ansprüche an diesen stellt (PAFF 2012). In der Vergangenheit in Deutschland kaum wahr genommen, stiegen die Zahlen der im Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) gezüchteten Welpen in den letzten Jahren von 11 im Jahr 1998 auf 480 im Jahr 2010 enorm an (WEISSL 2012).

2.1.1 Zuchtorganisation

Im Jahr 1957 wurde in Amerika die erste Zuchtvereinigung, der Australian Sheperd Club of America (ASCA), gegründet, der zunächst gemeinsam mit der National Stock Dog Registry (NSDR) die Registrierung der Hunde übernahm. Die 1966 gegründete International Australian Sheperd Association (IASA) führte anfangs ein eigenes Zuchtbuch, schloss sich aber 1980 mit dem ASCA zusammen, der somit jahrelang das einzige Zuchtbuch führte. Der erste offizielle Rassestandard trat 1977 in Kraft (SEIDEL 1999).

Der American Kennel Club (AKC) eröffnete 1991 das zweite Zuchtbuch in Nordamerika. Der Rassestandard des ASCA wurde leicht verändert übernommen und trat 1993 in Kraft (SEIDEL 1999).

Im Jahre 1988 wurde der Australian Sheperd Club Deutschland (ASCD) gegründet, der sich dem ASCA direkt anschloss, nicht aber dem VDH (SEIDEL 1999).

Der Welt-Dachverband für Hundezucht, die Fédération Cynologique Internationale (F.C.I.), erkannte den Australian Sheperd 1996 vorläufig als Rasse an, Vertragspartner war damals der AKC (SEIDEL 1999; PELZ 2004).

Unter dem F.C.I ist in der Schweiz seit 1992 der Australian Sheperd Club Switzerland als Mitglied der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG die zuchtbuchführende Instanz. In Östereich ist es seit 1998 der Verein Australian Sheperds of Austria als Mitglied des Österreichischen Kynologenverbands (ÖKV).

(24)

2 Literatur

4

In Deutschland wird die Rasse seit 2004 durch den Club für Australian Sheperds innerhalb des VDH als deutschen Dachverband unter der F.C.I. vertreten (BOSSELMANN 2008). Die endgültige Anerkennung der Rasse durch die F.C.I.

erfolgte erst 2007.

2.1.2 Entstehung der Rasse

RÄBER (1993) geht davon aus, dass die Geschichte des Australian Sheperd einmalig ist. Während man sich nicht einig ist, welche Rassen genau an der Entstehung des Australian Sheperd beteiligt waren, besteht doch aber größtenteils Einigkeit darin, dass er trotz seiner Benennung nicht australischen, sondern amerikanischen Ursprungs ist (HARTNAGLE 1985; SEIDEL 1999; PELZ 2004;

BOSSELMANN 2008; PAFF 2012).

HANCOCK (1999) nimmt an, dass sich die Rasse vermutlich aus verschiedenen Collietypen, die auf den britischen Inseln beheimatet waren, sowie aus anderen Hütehundschlägen des europäischen Festlandes entwickelt hat. Als Schafherden von England in die USA verschifft wurden, gelangten so auch die dazugehörigen Hunde in die Britischen Kolonien (HANCOCK 1999). Die sogenannten „Farm Collies“, die mit vielen Siedlern während einer großen Hungersnot in Irland 1845/46 nach Australien und Nordamerika auswanderten, gehören ebenso zu den Vorfahren des heutigen Australian Sheperd (SEIDEL 1999). Auch baskische Schafhirten brachten ihre Hütehunde während des Goldrauschs in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei ihrer Einwanderung von Australien in die USA mit (MILLER 1976). Zu der Zeit waren in Nordamerika bereits einige Hunde, die sogenannten „little blue dogs“, die dem Australian Sheperd vom Typ her sehr ähnlich waren dokumentiert (PAFF 2012).

PELZ (2004) vermutet, dass die Rasse ihren Namen erhielt, weil sie anfänglich überwiegend mit Merinos, den „Australischen Sheeps“ arbeiteten. Swan (1980) hingegen berichtet von einer Rasse australischen Ursprungs. Diese vor Ort als

„German Collie“ benannte Hunderasse sei aus Rückzüchtungsversuchen vom Kelpie zum Border Collie entstanden und identisch zum Australian Sheperd. Auch die Verwandschaft zum German Kollee, einem weißen Schäferhund aus Deutschland, wurde vermutet. Swan (1980) geht also davon aus, dass sich die Rasse schon

(25)

2 Literatur

5 bereits in Australien entwickelt hat, bevor sie mit den baskischen Schafhirten in die USA gelangt sind.

Mehrere Autoren behaupten dagegen, dass sich eine Reinzucht dieser Rasse ausschließlich in den USA entwickelte (KÖHLER 2009; BOSSELMANN 2008;

HARTNAGLE und HARTNAGLE 2006; SEIDEL 1999)

Als Anfang der 1950er Jahre Jay Sissler, ein Farmer aus Idaho, mit seiner Hunde- dressur anfangs in Nordamerika und Kanada und später auch im Fernsehen auftrat, gewann der Australian Sheperd sehr schnell an Popularität (RÄBER 1993; SEIDEL 1999).

In Europa lange Zeit unbekannt, wurden die ersten Hunde in den 1970er Jahren von der Westernreitszene importiert (RÄBER 1993; PAFF 2012). Während es zu Beginn der Zucht noch keinen einheitlichen Phänotyp gab entstand, nach 1945 ein einheitlicher Hundetypus (RÄBER 1993).

2.2 Das Verhalten

2.2.1 Verhaltensontogenese

Als Verhalten bezeichnet TEMBROCK (1992) Aktionen und Reaktionen von Organismen, die grundsätzlich einen Informationswechsel mit der Umwelt bedürfen.

Nach GATTERMANN (1993) umfasst das Verhalten eines Individuums die Gesamtheit aller angeborenen und erlernten Verhaltensweisen.

Ontogenese stellt die Entwicklung eines Individuums von der Eibefruchtung bis zum Tod dar (IMMELMANN et al. 1996).

Schon MENZEL (1936) erkannte, dass die Entwicklung des Hundes in Phasen eingeteilt werden kann. Die Phasen sind genetisch festgelegt (SCOTT und FULLER 1965) und weisen individuelle und auch rassetypische Unterschiede auf (MARKWELL und THORNE 1987; SERPELL und JAGOE 1995; FEDDERSEN- PETERSEN 2004).

Die Einteilung der frühen Entwicklung des Hundes von SCOTT und FULLER (1965) in vier Phasen hatte nachfolgend einen großen Einfluss auf Aufzucht und Züchtung in der ganzen Welt (MIKLÓSI 2011).

(26)

2 Literatur

6

(1) Danach wird die erste Phase als neonatale Periode bezeichnet. Ab der Geburt bis einschließlich der zweiten Lebenswoche fehlen hier adulte Verhaltensweisen vollständig. Die Welpen sind durch ihre ausschließlich taktil und olfaktorisch ausgebildeten Reize bestens an das infantile Leben angepasst. Sie sind zwar in der Lage Temperaturunterschiede wahrzunehmen, über eine eigenständige Wärme- regulation verfügen sie aber nicht. Sie können kurze Strecken selbstständig überwinden.

(2) Während der transitionalen Periode, auch Übergangsphase, etwa in der dritten Lebenswoche erfolgt eine tiefgreifende Veränderung des Verhaltens. Sie beginnt mit dem Öffnen der Augen. Die Welpen beginnen selbstständig aber nicht ausschließlich mit der Aufnahme von Futter und fangen an zu laufen. Erste soziale Beziehungen entstehen.

(3) Die Sozialisierungsperiode dauert nachfolgend etwa bis zur zwölften Woche an.

Sie ist durch weitreichende Lernprozesse und eine schnelle Entwicklung gekennzeichnet und stellt einen entscheidenden Lebensabschnitt in der Entwicklung der Welpen dar.

(4) In der anschließenden juvenilen Phase entwickelt der junge Hund seine physische und sexuelle Reife.

SERPELL und JAGOE (1995) ergänzten die gängige Aufgliederung nach SCOTT und FULLER (1965) durch eine pränatale Periode. In dieser Phase wirken sich vor allem hormonelle Einflüsse, wie z.B. die Übertragung von Kortikosteroiden auf die Frucht bei Stress des Muttertiers, auf die spätere Verhaltensentwicklung nachhaltig aus (HINDE 1970, SERPELL und JAGOE 1995).

FEDDERSEN-PETERSEN (2004) gibt zu bedenken, dass Entwicklung eine kontinuierliche Veränderung darstellt und dass die Einteilung in Phasen nur eine willkürliche Abgrenzung in bestimmte Zeitabschnitte sein kann. Bei Vergleichen von z.B. verschiedenen Rassen stellen diese Einteilungen jedoch eine sinnvolle Hilfskonstruktion dar (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).

Laut SCOTT und FULLER (1965) ist jede Phase, in der sich neue Beziehungen entwickeln, maßgeblich für die Festlegung der Art der Beziehung, sowie der Identität der beteiligten Individuen. Als sensible Phase wird jener Lebensabschnitt bezeichnet,

(27)

2 Literatur

7 in dem bestimmte Lernerfahrungen besonders einprägsam und nachhaltig ablaufen.

Während dieser Zeit hinterlassen bestimmte Umwelteinflüsse stabilere und dauerhaftere Eindrücke als außerhalb dieser Zeitspanne (IMMELMANN 1982).

SCOTT und FULLER (1965) betitelten diese Phase zunächst auch als kritische Phase, die von der 3. bis zur 12. Woche anhielt und somit der Sozialisierungsperiode entsprach. Dieses Konzept der kritischen Phase hat sich bis heute verändert. Zuerst setzte sich der Begriff der sensiblen Phase durch und auch die Zeitgrenzen sind flexibler als zunächst angenommen (MIKLÓSI 2011).

Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2004) ist es eine Phase, in der auch eine besonders emotionale Sensibilität vorliegt, die gleichzeitig aber eine große Anfälligkeit für psychische Fehlentwicklungen darstellt. Gerade in Bezug auf verschiedene Haltungsfaktoren können dahingehend schwerwiegende Fehler begangen werden.

So empfehlen SCOTT und FULLER (1965) Hunde nicht vor der achten Lebenswoche abzugeben. Der Kontakt zu den Geschwistern sowie das soziale Lernen im Spiel sind für den Erwerb der sozialen Sicherheit unabdingbar. Welpen, die keine ausreichenden Umwelterfahrungen machen können, weil sie isoliert oder reizarm aufgezogen werden, zeigen später kaum Spielverhalten und bleiben oftmals lebenslang unsicher (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).

Hier ist der Begriff der Sozialen Deprivation, dem sozialen Erfahrungsentzug, gebräuchlich. Alle Reize der belebten oder unbelebten Umwelt, die der Welpe in dieser Zeit positiv kennen lernen kann, werden später nicht als Bedrohung empfunden. So sollten den Hunden möglichst alle Reize, mit denen sie im weiteren Leben konfrontiert werden, zur selbstständigen Erkundung geboten werden. Ein Mindestmaß an Reizen sollten die Welpen bis zur achten bzw. spätestens bis zur zwölften Woche kennengelernt haben (SCOTT und FULLER 1965). Werden genügend Lernerfahrungen gesammelt, verfügen Hunde später über ideale Anpassungsmöglichkeiten an wechselnde Lebensbedingungen (SCOTT 1958).

Durch soziale Deprivation hingegen wird die angemessene Entwicklung und Reifung des Gehirns gestört (JONES-BAADE 2008a). Sie führt zum sogenannten Deprivationssyndrom, welches eine schwerwiegende Entwicklungsstörung darstellt,

(28)

2 Literatur

8

die irreversibel ist und den Hund zeitlebens einschränkt. So können Bewegungs- stereotypien, zwanghafte Stereotypien sozialen Verhaltens sowie soziale Unruhe oder Apathie, plötzliche aggressive Reaktionen, herabgesetzte Lernleistung und eine verminderte Fähigkeit zu sozialen Kontakten und sozialer Eingliederung auftreten (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).

2.2.2 Ausdrucksverhalten

„Es sind die Gebärden, die uns verbinden, unsere Mimik, Körperhaltungen und Bewegungen“ (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Alle Verhaltensweisen, die der Kommunikation zwischen Artgenossen und auch Artfremden dienen und laut SCHENKEL (1948) Zusammenleben steuern, werden unter dem Oberbegriff Ausdrucksverhalten zusammengefasst (IMMELMANN 1982; GATTERMANN 1993).

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) bezeichnen es auch als „Verhalten mit Mitteilungsfunktion“, das durch Übertragung von Informationen durch Signale oder Signalhandlungen charakterisiert ist. Je nach Art der Signale wird zwischen optischer, akustischer, olfaktorischer und taktiler Kommunikation unterschieden (GATTERMANN 1993; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Die von Hunden verwendeten Signale beschränken sich dabei meist nicht auf nur auf einen dieser Übertragungswege (SCHENKEL 1948; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995), sondern sind „Bündel von Signalkomponenten“ (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Es handelt es sich laut FEDDERSEN-PETERSEN (2001b) nie um einzelne Signale mit bestimmtem Bedeutungsinhalt, sondern vielmehr um zusammengesetzte Gesamtausdrücke, in denen den jeweiligen Signalen je nach Zusammenhang höchst unterschiedliche Bedeutungen zukommen können.

Für eine möglichst genaue Beurteilung der Hunde im Wesenstest ist es erforderlich, den Gesamtausdruck lesen, einem Kontext zuordnen und möglichst detailliert erfassen zu können. Mit einem Ethogramm, das eine sehr genaue und detaillierte Aufzeichnung aller bei einer Rasse vorkommenden Verhaltensweisen darstellt (FEDDERSEN-PETERSEN 2008), ist dies möglich. Es ist erst vollständig, wenn es möglich ist jede gezeigte Verhaltensweise zu protokollieren, damit nichts übersehen

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2 Literatur

9 werden kann (IMMELMANN 1982). Zur möglichst genauen Bestandsaufnahme erfolgt die Erfassung meist für einzelne Verhaltenskategorien, sogenannte Funktionskreise (IMMELMANN 1982).

So unterteilt FEDDERSEN-PETERSEN (2008) das Verhalten von Hunden in Anlehnung an ZIMEN (1971) in folgende Kategorien.

1. soziale Annäherung, soziopositives Verhalten 2. Demutsverhalten, submissives Verhalten 3. Komfortverhalten

4. Rückzugsverhalten 5. Sexualverhalten

6. Erkundung und Orientierung 7. Spielverhalten

8. Imponierverhalten 9. Agonistik

10. Beutefangverhalten

Im Folgenden wird auf die in dieser Studie verwendeten und im Bewertungsbogen aufgelisteten Verhaltensweisen näher eingegangen.

2.2.3 Entspannt

Ein Hund in seiner rassetypischen Grundhaltung wird von SCHLEGEL-KOFLER (2008) als entspannt bezeichnet. FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) beschreiben es auch als sozial neutral und umweltsicher.

2.2.4 Soziale Annäherung

Mit Ausnahme des Spielverhaltens, des Submissionsverhaltens und des Sexualverhaltens gehören alle abstandsverringernden Verhaltensweisen zur sozialen Annäherung bzw. zum soziopositiven Verhalten (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995; FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Ein Hund kann dabei verschiedene Verhaltensweisen wie z.B. Analwittern, Beknabbern, Beschnuppern von Kot und Urin,

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2 Literatur

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Drängeln, Fellbeißen, Felllecken, Genitalbeißen, Violwittern, Schnauzenkontakt und freundliches Umeinanderlaufen zeigen (SCHENKEL 1967; ZIMEN 1971;

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995).

Die aktive und passive Demut oder aktives und passives Submissionsverhalten erfolgt hingegen oftmals reaktiv auf eine Distanzunterschreitung eines sozial höher gestellten Individuums (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Mit den Verhaltensweisen des Submissionsverhaltens sollen Aggressionstendenzen eines Sozialpartners gehemmt werden (MEYER 1984). Die eigene Friedfertigkeit wird angezeigt, um agonistische Tendenzen zu verhindern, zu vermindern oder einzustellen (GATTERMANN 1993).

Als aktive Submission werden laut FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) alle Verhaltensweisen zusammengefasst, die häufig bei der gegenseitigen Begrüßung verpaarter oder miteinander freundlich gestimmter Tiere gezeigt werden. Auch ist sie allgemeiner Ausdruck der Begrüßung eines bekannten Menschen und beinhaltet die Kontaktaufnahme mit dem Gegenüber (SCHENKEL 1948; SCHENKEL 1967).

Welpen zeigen aktive Demut häufig initiativ gegenüber Adulten. SCHENKEL (1967) geht davon aus, dass das Submissionsverhalten seinen Ursprung im Welpenverhalten hat. Es stellt somit ein sozio-infantiles Signal darstellt (FOX 1971).

So beschreiben auch FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) eine Konservierung einer Verhaltensweise aus der Welpenzeit, das sogenannte Futterbetteln, bis ins Erwachsenenalter, um es in verändertem, ritualisiertem Zusammenhang zu zeigen.

Die aktive Submission ist durch eine hohe Bewegungsintensität, der niedrigen Körperhaltung und den Blick auf den Partner gerichtet charakterisiert (FEDDERSEN- PETERSEN und OHL 1995) Eine genaue Beschreibung der Verhaltensweisen findet sich in Tabelle 1.

2.2.5 Passive Submission

Ebenso wie die aktive Submission gehört auch die passive Submission zum sozio- infantilen Verhalten (FOX 1971). Es lässt sich vom passiven Verhalten der Welpen

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2 Literatur

11 während der Reinigung der Anogenitalregion durch die Mutter ableiten (SCHENKEL 1967; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Die passive Submission wird selten spontan, sondern eher reaktiv auf Imponier-, Droh- oder Angriffsverhalten des Gegenübers gezeigt und soll in einer Bedrohungssituation Entspannung hervorrufen (FEDDERSEN-PETER-SEN und OHL 1995; FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Die Verhaltensweisen der passiven Submission stellen eine direkte Form der Aggressionsbeschwichtigung dar (ZIMEN 2003). Laut SCHENKEL (1967) enthält die passive Unterwerfung klare Zeichen der Unterlegenheit und drückt auch immer Hilflosigkeit und Angst aus. Die Ausdrucksintensität der jeweiligen Verhaltensweisen hängt von der Art der Bedrohung ab (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Die stärkste Ausprägung stellt die Geste des Auf-den-Rücken-Werfens dar, die der Unterlegene dem Dominanten von sich aus zeigt (SCHENKEL 1967; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Eine genaue Beschreibung der Verhaltensweisen findet sich in der nachfolgenden Tabelle.

Die passive Demut entwickelt sich häufig aus einer Abwehrdrohung oder kann in einer solchen enden (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).

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2 Literatur

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Tabelle 1: Ausdrucksverhalten des Hundes bei Submission gegliedert nach Akiver Demut und Passiver Demut

Ausdrucksregion Aktive Demut Passive Demut Kopf Angehoben gegen den aufrecht stehenden

Partner, oft leicht um eigene Achse verdreht gehalten, seitwärts oder leicht nach unten.

Mehr oder weniger tief nach unten bzw. gegen den eigenen Körper, vom Partner weggedreht

Schnauze Gegen Mundwinkel des Partners nach oben gerichtet, leicht gesenkt oder zur Seite gerichtet, leicht geöffnet, Lecken der Schnauze des Partners oder Aufwärtsstupsen gegen dessen Mundwinkel, licking intention aus größerer Entfernung

Mehr oder weniger tief nach unten bzw. gegen den eigenen Körper gedrückt, vom Partner weg, geschlossen, leicht geöffnet, evt. Licking intention

Lippen Sog. lange Mundwinkel, die Zähne überwiegend bedeckt.

Waagerecht zurückgezogen, in den Mundwinkeln leicht angehoben.

Ohren Vom Kopf abgespreizt mit abwärts gerichteter Öffnung oder seitlich am Kopf angelegt, bzw.

zusammengefaltet dem Kopf eng angelegt, evt. Mit sich berührenden Spitzen

Wurzel nach hinten und unten bewegt, von der Mittellinie abgespreizt und deutlich horizontal gedreht oder dem Hinterkopf so eng angelegt, dass ihre Spitzen dorsal Berührung haben können

Stirn Spannung der Stirnhaut, „hohe Stirn“: welpen- oder maskenhaft (wirkt infantil)

Gespannte Stirnhaut, obere Kopfpartie erscheint glatt und groß

Augen Laterale Augenwinkel werden durch gespannte Stirnhaut seitwärts gezogen, Augen schmal und schlitzförmig

Augen werden zunehmend schmal

Blick Blickkontakt zum Partner Blickvermeidung

Haare Eng anliegend Anliegend oder zunehmendes Aufrichten bei zunehmender defensiver Gestimmtheit

Körperhaltung Geduckt, insgesamt niedrig oder Vorderkörper gegen den Partner gedrückt bzw. Schnauze gegen dessen Mundwinkel, dabei hohe Bewegungsintensität

Hinterteil herunter gedrückt, Seiten- oder Rückenlage, Hockerstellung

Gliedmaßen/

Gelenke/

Bewegungen

Gebeugt, eingeknickt (insbesondere Hinterextremitäten beim Pföteln / Pfote heben), hopsende Bewegungen, Anspringen des Partners

Hockerstellung, Pföteln, in Rückenlage, Hinterbeine gespreizt, Anheben eines Beines bei Genitalkontrolle oder reaktiv auf Inguinalstupsen

Schwanzhaltung-/

Bewegung

Mehr oder weniger eingezogen, eingekniffen, S-Form oder gesenkt, zumeist hochfrequentes Wedeln bei niedriger Amplitude bei zunehmender Annäherung an den Partner (ganzer Hinterkörper kann

„wedeln“)

Eingeklemmt, evt. Zwischen die Beine geklemmt dem Bauch anliegend; kein Wedeln

Vokalisation Winseln, Fiepen, vielfältige Belllaute Keine oder Fiepen bzw. Schreien (Übergang in defensives Verhalten)

Urinieren Bei stark demütigem Ausdruck Oft in Rückenlage, seltener kriechend Quelle 1: Dargestellt nach SCHENKEL (1967); ergänzt nach ZIMEN (1971); FOX (1971); BEKOFF (1978); FEDDERSEN (1978); FEDDERSEN-PETERSEN (1986, 2004).

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2 Literatur

13 2.2.6 Agonistik

Der Begriff Agonistik wurde 1951 von SCOTT und FREDERICSON als funktionell übergeordnete Einheit der Verhaltensweisen Aggression, Submission und Flucht eingeführt. Nach FEDDERSEN-PETERSEN (2008) wird das Submissionsverhalten heute meist nicht mehr der Agonistik zugeordnet. In vielen Auseinandersetzungen unter Artgenossen sind Angriffs- und Fluchtelemente oftmals eng miteinander verknüpft, so dass es laut IMMELMANN (1982) sinnvoll ist, zumindest diese beiden Teilaspekte unter einem einheitlichen Überbegriff zusammenzufassen. Der Begriff der Agonistik umfasst alle Verhaltensweisen, die anderen gegenüber gezeigt werden, welche das eigene Verhalten störend beeinflussen (GATTERMANN 1993;

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2008) werden heute überwiegend die zwei gegensätzlichen Anteile des Angriffs, offensiv aggressiv, und der Abwehr, defensiv aggressiv, sowie das Fluchtverhalten zum Begriff der Agonistik gezählt. Das Ziel des agonistischen Verhaltens ist es, die Distanz zu einer subjektiv empfundenen Bedrohung aufrecht zu halten, zu vergrößern oder diese zu eleminieren (TEMBROCK 1992, FEDDERSEN- PETERSEN und OHL 1995).

Aggressionsverhalten

Aggressionsverhalten gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire der Hunde (IMMELMANN et al. 1996), trägt und reguliert das Leben in sozialen Gruppen und ist somit ein obligatorisches soziales Regulativ (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). So dient es zur Selbstverteidigung, dem Schutz der Nachkommen, Verwandten und Partner, dem Wettbewerb um Ressourcen und dem individuellem Statusgewinn und ist ein multifaktorielles Geschehen (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).

Von der Aggression ist die Aggressivität abzugrenzen, die die Bereitschaft zur gegnerischen Auseinandersetzung darstellt (HASSENSTEIN 1980).

Aggressionsverhalten ist stets gerichtet (FEDDERSEN-PETERSEN 2004) und beinhaltet offensiv aggressives und defensiv aggressives Verhalten. Beides sind Strategien, um Störungen zu beseitigen und notwendige raumzeitliche Distanz aufrecht erhalten zu können (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).

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2 Literatur

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Offensives Aggressionsverhalten resultiert oftmals aus Frustration im Kampf um Ressourcen und wird von den selbstsicheren Hunden gezeigt (LINDSAY 2000).

Defensives Aggressionsverhalten wird oftmals in Situationen gezeigt, in denen der Hund ängstlich ist, weil er sich akut bedroht fühlt. Je unsicherer ein Hund ist, desto häufiger reagiert er bei Konflikten mit defensivem Verhalten (LINDSAY 2000).

In aggressiven Auseinandersetzungen bilden die Interaktionspartner komplexe Funktionseinheiten, in denen die Rolle von Angreifer und Verteidiger häufig wechseln kann (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). So kann man oft Hunde beobachten, die während einer Situation offensives und defensives Aggressionsverhalten miteinander vermischt zeigen (MAZUR 2012).

FEDDERSEN-PETERSEN (2008) gibt zu bedenken, dass aggressives Verhalten in bestimmter Ausprägung auch Ausdruck eines gestörten Organismus-Umwelt- Verhältnisses sein kann. Es kann als Indikator für Verhaltensstörungen dienen, die z.B. Ausdruck eines genetischen Defektes als Folge unbiologischer Zuchtauslese (FEDDERSEN-PETERSEN 1993a) sind oder auf soziale Deprivation (s. Kap 2.2.1.) zurückzuführen sind.

Eine Übersicht über gezeigtes Ausdrucksverhalten von unterschiedlich bedingtem Aggressionsverhalten wird in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle 2: Ausdrucksverhalten des Hundes bei unterschiedlich bedingtem Aggressionsverhalten

Offensives Verhalten Defensives Verhalten Drohen Anschleichen, Blickkontakt, Überfalldrohung,

Haarsträuben, Knurren, Vorn-Zähneblecken, Beißdrohstellung

Gebissklappen, Wegsehen,

Abwehrschnappen, Haarsträuben, Knurren, Voll-Zähneblecken, Abwehrdrohen

Gehemmt Über-die-Schnauze-Beißen, Gegenstand abnehmen, Schieben, Anrempeln, Aufreiten, Runterdrücken

Abwehr mit gekrümmten Hals, Abwehrkreisel, Abwehr auf dem Rücken

Umstellen Überfall, Abwehrstoßen, Vorderbeinstoßen, Anspringen, Hochkampf, Rückenbiss, Verfolgen

Frei Angriff, Beißen, Ernstkampf Abwehrbeißen Quelle 2: FEDDERSEN-PETERSEN 2008; mod. nach ZIMEN 1971.

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2 Literatur

15 Fluchtverhalten

Wie das Aggressionsverhalten ist auch das Fluchtverhalten dem Themenkomplex der Agonistik zuzuordnen. HASSENSTEIN (1980) beschreibt es als angeborene Reaktion ohne Endhandlung. Sie zielt auf den Zustand außerhalb der Reichweite des Feindes zu sein oder einen schützenden Partner oder Ort erreicht zu haben (HASSENSTEIN 1980). Nach ZIMEN (1971) ist Flucht ein Zustand, beim dem ein Tier solange wie möglich oder nötig vor seinem Verfolger wegrennt. Als Alternative gilt das Verstecken (FEDDERSEN-PETERSEN 2004).

Abstandhalten (ZIMEN 1971), Wegweichen (ALTHAUS 1982) und Vermeidung (APPLEBY et al. 2002) werden auch dem Fluchtverhalten zu geordnet.

2.2.7 Jagdverhalten

Das Jagdverhalten unterscheidet sich in der Motivation sowie auch neurophysiologisch von aggressivem Verhalten (FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1965; IMMELMANN et al. 1996; LINDSAY 2000). Vielmehr ist es eine natürliche Verhaltensweise des Hundes und stellt eine wichtige Überlebensgrundlage dar (BORCHELT 1983; SCHALKE 2008b). Jagdverhalten wird häufig durch schnelle Bewegungen des potentiellen Beuteobjektes ausgelöst und ist durch eine hohe Erregungslage gekennzeichnet. Es ist zielorientiert, Distanz verringernd und schließt keine Kommunikation mit dem Gegenüber, der Beute, ein (JONES-BAADE 2003).

Die Jagd läuft immer nach einer bestimmten Handlungskette ab (JONES-BAADE 2003; JOHANN 2004; BRUNS 2003). Nach SCHALKE (2008b) ist es das Suchen/Nachfolgen, Erstarren, Fixieren, Lauern, Anschleichen, Hetzen, Angreifen/

Packen und Töten.

Das Beuteschema unterliegt rassetypischen und individuellen Schwankungen (HART 1974; O´FARRELL 1991). Neben genetischer Veranlagung liegen dem Beuteschema auch Lernerfahrungen zugrunde (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). So ist es stark von den in der Sozialisationsphase gesammelten Erfahrungen abhängig. Durch Habituation an vielfältige Reize in dieser Zeit, kann das Spektrum an Auslösern für Jagdverhalten stark eingeschränkt werden. So können wiederum positive

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2 Literatur

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Jagderfahrungen zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat die Bereitschaft zum Jagen verstärken (SCHÖNING 2001).

Laut SCHALKE (2008a) und SCHÖNING (2000) gehören neben den natürlichen Beutetieren immer wieder Artgenossen, Menschen, Autos und Haustiere zum Beutespektrum. JONES-BAADE (2003) verwendet hierfür den Begriff des

„unangemessenen Jagdverhaltens“.

2.2.8 Spielverhalten

Das Spielverhalten umfasst so viele Handlungsvarianten wie sonst keine Verhaltensweise und kann Elemente aus allen anderen Verhaltensbereichen enthalten (HASSENSTEIN 1980; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1965). Es umfasst angeborene und erlernte Verhaltensweisen (HASSENSTEIN 1980).

Häufig wird es als eine Verhaltensweise ohne Ernstbezug beschrieben (IMMELMANN 1982; GATTERMANN 1983). Laut FEDDERSEN-PETERSEN (2004) stellt es aber keineswegs ein funktionsloses Verhalten dar, sondern hat lebenswichtige physiologische Funktionen. Das Spielen dient etlichen Voraussetzungen einer ungestörten Entwicklung (BEKOFF 1974a, 1974b, 1975, 1976; FEDDERSEN-PETERSEN 2004) und ist unbedingt notwendig, damit sich ein Hund nicht zu einem gestörten Individuum entwickelt (BUCHHOLTZ et al. 1998).

So dienen z.B. Sozialspiele einem sozialen Üben, indem Junghunde die Regeln des Sozialverhaltens lernen (FEDDERSEN-PETERSEN 2004). Außerdem ist es eine Möglichkeit zu lernen, Muskeln zu trainieren und körperliche Fertigkeiten zu üben (IMMELMANN et al. 1996; FEDDERSEN-PETERSEN 2004).

Das Spielverhalten ist gekennzeichnet durch Bewegungsluxus, die Spielbewegungen wirken übertrieben und wiederholen sich oft (IMMELMANN et al. 1996;

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995; FEDDERSEN-PETERSEN 2004, 2008).

Typisch ist auch eine übertriebene, schnell wechselnde Mimik (SCHÖNING 2001).

Es kann sich in verschiedenen Formen äußern und findet nur im entspannten Umfeld statt (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). Nach IMMELMANN (1982) wird eine Aufteilung in Sozialspiel und Solitärspiel vorgenommen. Während das Sozialspiel

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2 Literatur

17 eine Interaktion mit einem Sozialpartner darstellt gehören Spiele mit einem Spielzeug und Bewegungsspiele dem Solitärspiel an.

2.2.9 nicht zielgerichtete Erregungslage

SCHALKE (2007) beschreibt eine nicht zielgerichtete Erregungslage als ein

„ungerichtetes Verhalten, das nicht mit dem aktuell auftretenden Stimulus zusammenhängt, aber ausgelöst werden kann durch den situativen Kontext, in den dieser eingebettet ist. Es zeichnet sich aus durch eine hohe Erregungslage, Schnüffeln, hochfrequentes Bellen oder Fiepen und starke Ruten- bewegungen“ (SCHALKE 2007 in VON GAERTNER 2009).

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3 Material und Methoden

19

3 Material und Methoden

3.1 Die Hunde

Es wurden im Rahmen der vorliegenden Doktorarbeit insgesamt 96 Hunde getestet.

Alle Hunde waren reinrassige Australian Sheperds und waren mindestens 12 Monate alt. Die Hunde befanden sich in Privatbesitz und waren den beurteilenden Personen sowie den Testpersonen nicht persönlich bekannt. Alle Besitzer gehörten dem Club für Australian Sheperd Deutschland e.V. (im Folgenden als CASD abgekürzt) an. Sie wurden über den Verein über diese Studie informiert und haben alle freiwillig daran teilgenommen. Halter, die mehrere Hunde besaßen, konnten entsprechend auch mit mehreren Hunden an dem Test teilnehmen. Die Reihenfolge, in der die Hund-Halter- Gespanne den Test durchliefen, war unabhängig von spezifischen Merkmalen und somit rein zufällig.

3.2 Der Fragebogen

3.2.1 Erstellung des Fragebogens

Der Fragebogen wurde von VON GAERTNER (2009) entwickelt. Für die vorliegende Studie wurde er um drei Fragen erweitert und bestehende Fragen wurden zum Teil verfeinert. Es wurden allgemeine Daten des Hundes und des Besitzers abgefragt.

Außerdem befassten sich die Fragen mit der Sachkunde des Besitzers, Ausbildung der Hunde sowie mit Bereichen, die sich aus dem täglichen Zusammenleben mit Hund und Halter und deren Umfeld ergeben. Der komplette Fragebogen ist im Anhang nachzulesen.

Die Halter mussten folgende Fragen beantworten:

 Geschlecht des Besitzers?

 Anzahl der Personen im Haushalt?

 Alter des Besitzers?

 Alter des Hundes zum Testzeitpunkt?

 Geschlecht des Hundes?

 Ist es der erste Hund?

 Wie lange werden schon Hunde gehalten (in Jahren)?

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3 Material und Methoden

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 Wie viele Hunde hatte der Besitzer vor diesem Hund?

 Wie lange ist der Hund im Besitz?

 Alter des Hundes bei Erwerb?

 Gibt es Vorbesitzer, wenn ja wie viele?

 Wo wurde der Hund erworben?

 beabsichtigter Verwendungszweck bei Kauf des Hundes?

 derzeitiger Ausbildungsstand des Hundes?

 Haltungsart?

 Anzahl anderer Tiere im Haushalt?

 Wurden Krankheiten diagnostiziert?

 Gab es ein einschneidendes Erlebnis im Leben des Hundes?

3.2.2 Das Ausfüllen des Fragebogens

Nach einer kurzen Einführung durch den Testleiter konnten die Halter der Hunde den Fragebogen in Ruhe und ohne Zeitlimit ausfüllen. Dies geschah jeweils an einem separaten Ort unweit vom Testgelände. Dort befanden sich Tische und Stühle und es war wettergeschützt. Das Ausfüllen des Fragebogens nahm ca. sechs Minuten in Anspruch. Die Person, die den Fragebogen beantwortete, führte anschließend auch den Hund durch den Test.

3.3 Der Test

Zur Erstellung des Tests sowie seiner Hintergründe wird auf die Dissertation von MAZUR (2012) hingewiesen.

3.3.1 Die Testgelände

Die teilnehmenden Hund-Halter-Gespanne waren großräumig auf Deutschland verteilt. Um möglichst viele Halter mit ihren Hunden für diese Studie gewinnen zu können, haben die Tests an drei verschiedenen Orten stattgefunden. Diese wurden nach dem Vorhandensein eines geeigneten Geländes, sowie nach der guten Erreichbarkeit möglichst vieler Halter ausgewählt: Hannover, Löffingen und Velbert.

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3 Material und Methoden

21 Alle drei Gelände waren parkähnlich angelegt. Die Wege hatten einen natürlichen Untergrund aus Erde, Gras und Laub. Diverse Büsche, Bäume und auch Grünflächen befanden sich abseits der Wege. So war es möglich, dass die einzelnen Testsituationen für die Hunde im Vorfeld nicht einsehbar waren. Die zu testenden Reizeinflüsse konnten so für den Hund ganz zufällig vom rechten oder linken Wegesrand auftauchen.

Die Testgelände und Räumlichkeiten, die für das Ausfüllen des Fragebogens genutzt wurden, waren allen Hunden unbekannt.

3.3.2 Das Testgelände 1: Hannover

Hierbei handelte es sich um das Parkgelände der Tierärztlichen Schule in Hannover.

Der von uns genutzte Teil hatte eine Größe von ca. 135 x 100 Meter. An drei Seiten befanden sich verschiedene Zäune mit jeweils einem Eingang in Form eines Tores.

Die vierte Seite war begrenzt durch Bäume und Büsche und angrenzende Gebäude.

Auch hier befand sich ein Zugang. Für die Durchführung des Tests wurde das Gelände abgesperrt. In dem Park fanden sich teils große Grünflächen sowie viele verschiedene Büsche und Laub- und Nadelbäume in allen Größen. In der Mitte befand sich ein Teich mit einem angrenzenden kleinen Häuschen mit Steg. Beides wurde im Testdurchlauf nicht mit einbezogen. Die Wege zogen sich durch den ganzen Park und waren zwischen einem und drei Metern breit. Für den Test wurde nicht das gesamte Wegsystem des Parks genutzt. Der Untergrund des gesamten Testweges bestand aus harter Erde und Laub. Es wurden drei Grünflächen für Spielsituationen genutzt. Diese hatten jeweils die Größe von 25 x 25 Metern.

Das Ausfüllen des Fragebogens fand hier in einer Holzhütte statt. Diese wurde zu der Zeit von dem Institut für Tierschutz und Verhalten genutzt. Die Hütte war ca. 50 Meter vom Park entfernt.

3.3.3 Testgelände 2: Löffingen

Das Testgelände 2 befand sich auf einem Privatgrundstück in der Nähe von Freiburg.

Das Gelände war ca. 86 x 65 Meter groß, von großen Bäumen und Büschen umgeben und nicht umzäunt. Auf dem Grundstück befand sich ein Einfamilienhaus

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3 Material und Methoden

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sowie ein Carport. Der größte Teil des Testweges zog sich durch das etwas tiefer gelegene parkähnliche Gartengrundstück. Die Wege waren ein bis zwei Meter breit und der Untergrund bestand aus Gras, Erde und Laub. Verschiedene Büsche und kleine Bäume fanden sich dort ebenfalls. Es standen zwei Grünflächen zur Verfügung die eine Größe von 25 x 15 Metern und 19 x 16 Metern hatten. Sie waren umzäunt, da die Hunde in den Spielsituationen, anders als bei allen anderen Situationen, nicht angeleint waren.

Zum Ausfüllen des Fragebogens wurde das Carport genutzt.

3.3.4 Testgelände 3: Velbert

Dieses Testgelände befand sich ebenfalls auf einem nicht umzäunten Privatgrundstück, welches sich im Ruhrgebiet befand. Es war ca. 150 x 40 Meter groß. Der Untergrund der ein bis zwei Meter breiten Wege bestand hier aus harter Erde, Gras und Laub. Außerdem waren auch hier abseits des Weges verschiedene Büsche, Bäume und Grünflächen zu finden. Die Flächen für die Spielsituationen waren 25 x 25 Meter, 21 x 15 Meter groß und ebenfalls umzäunt. Das Ausfüllen des Fragebogens fand hier an einem ruhigen Platz, der wenige Meter von dem Testgelände entfernt war, unter freiem Himmel statt.

3.3.5 Testpersonen

Bei der Durchführung des Tests waren immer mindestens zwei von vier Tierärztinnen vom Institut für Tierschutz und Verhalten anwesend. Eine übernahm die Testleitung, indem sie die Hund-Halter-Gespanne durch den Test führte und den Testpersonen die im Test notwendigen Anweisungen gab. Neben der Testleitung fungierte zusätzlich mindestens eine weitere Tierärztin als Beobachterin. War eine weitere Tierärztin anwesend, übernahm diese die Spielsituationen. Die Tests wurden für die spätere Kontrolle mit einer Kamera aufgenommen. Diese Aufgabe übernahm zumeist die andere anwesende Tierärztin oder in seltenen Fällen eine Testperson.

Da außerdem untersucht werden sollte, welche Ausbildung zur Beurteilung des Tests nötig ist, war immer noch eine Beobachterin dabei, die keine tierärztliche Ausbildung besaß.

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3 Material und Methoden

23 Für die Durchführung des Tests wurden mindestens fünf Testpersonen benötigt. Dies waren wechselnde Studenten/innen der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. In Bezug auf Anzahl, Alter, Statur, Größe und Geschlecht variierte die Auswahl der Studenten und war rein zufällig. Keine der Testpersonen war den Hunden oder den Haltern bekannt.

Alle Studenten wurden vor dem Test von einer Tierärztin eingewiesen. Sämtliche Testsituationen wurden mindestens einmal durchgespielt. Damit wurde ein korrekt ablaufender und möglichst identischer Test für alle Hunde gewährleistet.

3.3.6 Testutensilien

Alle Hunde wurden an einer fünf Meter langen Nylonleine geführt, die meist auf die Hälfte verkürzt war. Somit war die Leinenlänge für alle Situationen standardisiert. Auf Abweichungen von dieser Länge wird bei der Beschreibung der einzelnen Testsituationen eingegangen. Während des gesamten Tests waren nur festgestellte Halsbänder erlaubt. Darüber hinaus wurden für die Durchführung der einzelnen Testsituationen weitere Hilfsmittel benötigt:

 grüner Plastikstock als Blindenstock (ca. 1 cm Durchmesser, 105 cm lang);

 eine gelbe Plastikrassel (8 x 12 cm) mit einem braunen Holzgriff (11 cm);

 mehrere Bälle (6 cm Durchmesser) in verschiedenen Farben (gelb, rot und blau) mit einer ca. 50 cm langen, verknoteten Schnur durchzogen;

 ein Holzschaukelpferd (60 x 52 x 28 cm);

 ein 90 cm langer Regenschirm (120 cm Durchmesser im geöffneten Zustand), farblich in 8 Felder aufgeteilt (rot, blau, gelb, grün, wechselnd);

 eine mit Alkohol (Klarer von Holzknecht, 28 %) getränkte, grüne Jacke;

 verschiedenfarbige Spielbälle (gelb, rot, blau) mit 6 cm Durchmesser;

 ein rotes Spielzeugauto (38 x 30 x 58 cm) der Marke „BIG Bobby-Car Classic“ (BIG Spielwarenfabrik GmbH und Co KG., Werkstraße 1, 90765 Fürth);

 eine dunkelgrüne Wellblechplatte ( 65 x 60 cm);

 eine 26 cm lange Metallgliederkette (4 x 1,5 cm je Glied) mit einer 8 m langen Angelschnur;

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3 Material und Methoden

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 silber-graue Gehhilfen (Krücken), 120 cm lang;

 ein Hut aus weichem, weißen Stoff;

 ein dunkelblauer, leichter Mantel und

 verschiedenfarbige, aufgeblasene Luftballons (ca. 20 x 15 cm)

3.3.7 Die Durchführung des Tests

Pro Tag wurden zwischen drei bis zehn Hund-Halter-Gespanne getestet. Dies richtete sich je nach Anmeldung der Halter. Ein gesamter Testdurchlauf dauerte ca.

45 Minuten. Der Halter begleitete den Hund durch den gesamten Test.

Alle Testsituationen fanden im Freien statt. Sie waren alle entlang des Weges mal auf der rechten oder der linken Seite platziert. Alle Testpersonen hatten sich vor Beginn des Tests an ihren Stationen platziert. Hund oder Halter war es nicht gestattet beim Testaufbau anwesend zu sein. Die Testpersonen agierten alle auf Zuruf des Testleiters. Bis dahin waren die meisten Testpersonen außerhalb der Sichtweite der Hunde oder verhielten sich passiv. Die Testpersonen waren meist für mehrere Situationen zuständig. Nach jeder Testsituation war genug Zeit vorhanden, damit sich die Testpersonen möglichst ruhig und langsam zur für sie nächsten Station begeben konnten.

Der Testleiter und die Beobachter waren stets anwesend und folgten dem Hund- Halter-Gespann. Der Testleiter führte Hund und Halter von Situation zu Situation. Er erklärte dem Halter stets, welche Situation als nächstes folgt und wie er sich zu verhalten habe. Der Hund durfte während des gesamten Tests unter kein Kommando gestellt werden und durfte die gesamte Leinenlänge stets voll ausnutzen.

Der Testleiter und die Beobachter konnten die Testsituationen stets vorzeitig abbrechen, z.B. wenn der Hund in eine zu hohe Erregungslage kam oder aggressives Verhalten zeigte, welches die anwesenden Personen in Gefahr gebracht hätte.

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3 Material und Methoden

25 3.4 Die Testsituationen

3.4.1 Handling-Übungen

Der Halter sollte dem Hund ins Maul und in die Ohren schauen. Anschließend sollten noch alle vier Pfoten kontrolliert werden.

3.4.2 Spiel mit dem Besitzer ohne Spielzeug (Spiel 1)

Der Halter sollte seinen Hund mindestens eine Minute lang durch Körpersprache und Stimme zum Spielen animieren. Hierbei sollte das schnelle Anheben der Arme und schnelle Bewegungen mit Richtungswechsel gezeigt werden. Es durften keine Hilfsmittel oder Kommandos genutzt werden.

3.4.3 Person mit Blindenstock

In dieser Testsituation wurde der grüne Plastikstock wie ein Blindenstock genutzt. Die Testperson kam Hund und Halter direkt auf dem Weg in ca. zwei Meter Abstand entgegen und bewegte den Stock kratzend auf dem Boden. Der Halter sollte den Hund einfach an der Situation vorbeiführen. Gegebenenfalls sollte er anhalten oder langsamer werden, wenn der Hund Kontakt mit der Testperson aufnehmen wollte.

3.4.4 Rassel

Die Testperson saß ein bisschen versteckt am Rande des Weges. Hinter dem Rücken hielt sie eine Rassel und fing auf Zuruf des Testleiters an, mit der Rassel laute Geräusche zu machen. Zu dem Zeitpunkt war das Gespann noch ca. drei Meter von der Testperson entfernt. Der Halter sollte den Hund an die Situation heranführen und auf Höhe der Testperson stehenbleiben. Die Rassel wurde nach dem Stehenbleiben noch ca. 30 Sekunden weiter betätigt. Wollte der Hund Kontakt aufnehmen, sollte der Besitzer folgen.

3.4.5 Zerrspiel mit dem Halter und einer Testperson

Der Hund wurde mit der fünf Meter langen Leine an einen Baum gebunden. Dies geschah mithilfe einer weiteren Leine, die um den Baum herum gelegt und mit einem Karabinerhaken befestigt wurde.

(46)

3 Material und Methoden

26

Als Spielzeug fungierte ein handelsüblicher Spielball mit anhängendem Seil. Der Halter sollte nun den Hund eine Minute lang zum Mitspielen animieren. Hierzu sollte das Seil an der Schlaufe festgehalten werden und der Ball mit schnellen Bewegungen auf dem Boden hin und her bewegt werden. Der Oberkörper musste hierzu entsprechend gesenkt werden.

Anschließend wurde das Spielzeug dreimal zwischen dem Halter und der Testperson locker hin und her geworfen. Nachdem das Spielzeug zuletzt zur Testperson gelangte, hatte dieser auch eine Minute Zeit den Hund zum Mitspielen zu animieren.

Dies sollte auf die gleiche Art und Weise geschehen, wie es schon der Halter getan hatte.

3.4.6 Jogger

Die Testperson stellte in dieser Situation einen Jogger dar, der im Abstand von ca.

zwei Metern am Hund vorbeilief.

3.4.7 Weinende Person

Die Testperson hockte am Wegesrand laut weinend auf dem Boden. Der Hund wurde in einem Abstand von ca. zwei Metern an der Person vorbeigeführt. Auf Höhe der Testperson sollte der Besitzer 30 Sekunden stehenbleiben und danach weitergehen.

Wollte der Hund Kontakt aufnehmen, sollte der Besitzer folgen.

3.4.8 Freundliche Ansprache

Die Testperson und das Hund-Halter-Gespann gingen auf einander zu. Vier Meter vor dem Hund kniete sich die Testperson nieder, streckte die Hand aus und sprach den Hund an. Wenn der Hund es zuließ wurde er auch von der Testperson gestreichelt.

3.4.9 Spielzeugpferd

Ein Holzschaukelpferd mit Haaren aus Wolle stand am Wegesrand. Das Pferd machte keine Geräusche und stand still. Der Hund wurde in einem Abstand von ca.

einem Meter an dem Gegenstand vorbeigeführt.

(47)

3 Material und Methoden

27 3.4.10 Abruptes Aufstehen und Weglaufen

Die Testperson kniete am Wegesrand. Sobald sich das Hund-Halter-Gespann ca.

zwei Meter vor der Testperson befand, sprang diese abrupt auf und rannte den Weg überquerend weg.

3.4.11 Kreischende Person

Das Hund-Halter-Gespann stand fernab des Weges an einem vorher festgelegten Punkt. Die Testperson rannte laut kreischend den Weg entlang am Hund vorbei.

3.4.12 Neutrale Begegnung

Eine Testperson ging auf das Hund-Halter-Gespann zu und begrüßte den Halter per Handschlag. Alle blieben für 30 Sekunden stehen. Der Halter und die Testperson unterhielten sich und gingen danach weiter.

3.4.13 Personengruppe

Mehrere Testpersonen standen auf dem Weg zusammen in einer Gruppe. Der Hund wurde mitten in die Gruppe geführt. Der Halter unterhielt sich mit der Gruppe für 30 Sekunden. Danach ging das Hund-Halter-Gespann weiter.

3.4.14 Regenschirm

Eine Testperson stand mit einem geschlossenen Regenschirm am Wegesrand.

Befand sich das Hund-Halter-Gespann ca. zwei Meter vor der Testperson, spannte diese den Schirm in die dem Hund abgewandte Seite per Hand auf.

3.4.15 Wurfspiel mit dem Besitzer (Spiel 2)

Der Besitzer sollte den Hund zum Ballspiel animieren. Das Spiel musste über eine Minute dauern. Der Besitzer warf den Ball sechs Mal und ermunterte den Hund dazu den Ball wieder zu holen. Nach jedem Wurf sollte der Besitzer den Ball aus dem Maul des Hundes nehmen bzw. versuchen ihn durch das Kommando „Aus“ wieder zu bekommen.

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3 Material und Methoden

28

3.4.16 Betrunkener

Die Testperson wartete hinter einem Busch versteckt und trug eine olivgrüne Jacke, die mit Alkohol getränkt wurde. Sie kreuzte den Weg des Hundes taumelnd und laut singend in einem Abstand von ca. zwei Metern.

3.4.17 Spielzeugauto

Eine Testperson hat ein lärmendes Spielzeugauto der Marke „Bobbycar“ im Abstand von ca. zwei Metern am Hund vorbeigezogen. Ein ca. zwei Meter langes Band war zum Ziehen vorne am Auto befestigt.

3.4.18 Metallisches Geräusch

Eine grüne Wellblechplatte lag ca. ein Meter vom Wegesrand entfernt. Auf der Wellblechplatte lag eine Metallgliederkette, an der eine lange transparente Schnur befestigt war. Das Ende der Schnur hielt die Testperson, die sich ca. fünf Meter vom Weg entfernt versteckt hielt. Das Hund-Halter-Gespann lief den Weg entlang. Sobald die Vorderfüße des Hundes die Wellblechplatte erreicht hatten, zog die Testperson die Kette über das Wellblech, so dass ein metallisches Geräusch erzeugt wurde.

Dem Hund wurde die Möglichkeit gegeben, sich der Geräuschquelle zu nähern.

3.4.19 Person mit Krücken

Die Testperson kam dem Hund-Halter-Gespann entgegen. Sie humpelte mit Krücken am Wegesrand entlang. Der Abstand zum Hund betrug in etwa zwei Meter.

3.4.20 Ballspiel mit Testperson (Spiel 3)

Die Testperson sollte den Hund zum Ballspiel animieren. Das Spiel musste über eine Minute dauern. Die Testperson warf den Ball sechs Mal und ermunterte den Hund dazu den Ball wieder zu holen. Nach jedem Wurf sollte die Testperson den Ball aus dem Maul des Hundes nehmen bzw. versuchen ihn durch das Kommando

„Aus“ wieder zu bekommen.

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