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Entwicklung und Evaluierung eines speziellen Verhaltenstests zur Untersuchung der rassetypischen Verhaltensweisen von Hunden der Rasse Australian Shepherd

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Academic year: 2022

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Entwicklung und Evaluierung eines speziellen Verhaltenstests zur Untersuchung der

rassetypischen Verhaltensweisen von Hunden der Rasse Australian Shepherd.

INAUGURAL - DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer

Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae -

(Dr. med. vet.)

Vorgelegt von Emilia Maria Mazur

Tarnobrzeg (Polen)

Hannover 2012

(2)

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Hackbarth

Institut für Tierschutz und Verhalten (Heim-, Labortiere und Pferde)

1. Gutachter: Prof. Dr. Hackbarth 2. Gutachterin: PD Dr. Schmidt

Tag der mündlichen Prüfung: 24.05.2012

(3)

Für meine Mutter

(4)
(5)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Literatur ... 3

2.1 Die Rasse ... 3

2.1.1 Entstehung der Rasse ... 3

2.1.2 Eigenschaften ... 4

2.1.3 Die Zucht ... 4

2.2 Untersuchung des Verhaltens ... 5

2.2.1 Das Verhalten... 5

2.2.2 Methoden zur Untersuchung des Verhaltens ... 6

2.3 Gütekriterien von Verhaltenstests ... 8

2.3.1 Objektivität ... 8

2.3.2 Reliabilität ... 9

2.3.3 Validität ... 10

2.3.4 Nebengütekriterien ... 11

2.4 Ausdrucksverhalten/Ethogramm ... 12

2.4.1 Entspannt ... 12

2.4.2 Neugierverhalten ... 13

2.4.3 Aufmerksamkeit/Fernorientierung ... 13

2.4.4 Agonistik ... 14

2.4.5 Aktive Submission ... 16

2.4.6 Imponierverhalten ... 17

2.4.7 Jagdverhalten/Beutefangverhalten ... 17

2.4.8 Spielverhalten ... 18

2.4.9 Nicht zielgerichtete Erregungslage ... 18

3 Tiere, Material und Methoden ... 19

3.1 Tiere ... 19

3.2 Testpersonen und Gutachter ... 20

3.3 Testgelände ... 21

3.4 Testhilfsmittel ... 22

3.5 Der Test ... 23

3.5.1 Allgemeinuntersuchung ... 24

3.5.2 Lerntest ... 24

3.5.3 Situationen... 25

(6)

3.6 Datenaufnahme ... 32

3.7 Bewertungssystematik ... 33

3.8 Statistische Methoden ... 37

4 Ergebnisse ... 38

4.1 Allgemeinuntersuchung und Lerntest ... 38

4.2 Gezeigtes Verhalten in den einzelnen Situationen ... 38

4.2.1 Spielsituationen ... 39

4.2.2 Schnelle Bewegungen ... 42

4.2.3 Geräusche und unbelebte Natur ... 44

4.2.4 Ungewöhnliche Personen ... 46

4.2.5 Bekanntes Menschenbild ... 49

4.2.6 „Handling“ und „Anstarren“ ... 51

4.2.7 Zweite Reaktion der Hunde ... 52

4.3 Intraobserver Reliabilität ... 53

4.4 Test-Retest-Reliabilität ... 82

5 Diskussion ... 106

5.1 Der Test ... 106

5.2 Hunde ... 109

5.3 Testgelände ... 110

5.4 Aufnahme des gesehenen Verhaltens ... 110

5.5 Das Ethogramm ... 111

5.6 Das gesehene Verhalten ... 112

5.7 Validierung des Verhaltenstests ... 115

5.7.1 Objektivität ... 115

5.7.2 Reliabilität ... 116

5.8 Schlussfolgerungen ... 120

6 Zusammenfassung ... 122

7 Summary ... 124

8 Literaturverzeichnis ... 126

9 Anhang ... 139

9.1 FCI-Standard Nummer 342/16.06.20107D ... 139

9.2 Bewertungsbogen. Links befinden sich die Verhaltensweisen, in der Mitte befinden sich die die Beschreibung der dazugehörigen Ausprägung und rechts in der Tabelle die Nummer der Ausprägung. ... 145

(7)

Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Ausdrucksverhalten von unterschiedlich bedingtem Aggressionsverhalten ... ….15 Tabelle 2: Anzahl und prozentuale Häufigkeit der männlichen und weiblichen Hunde ... 19 Abbildung 1: prozentuale Häufigkeit der gezeigten Verhaltensweisen in Situationen, die unter dem Begriff „Spielsituationen“ zusammengefasst wurden……….………. 39 Abbildung 2: Prozentuale Häufigkeit der gezeigten Verhaltensweisen, die als "schnelle

Bewegungen" zusammengefasst wurden.. ... 42 Abbildung 3: Prozentuale Häufigkeit der gezeigten Verhaltensweisen in Situationen, die unter dem Begriff "Geräusche und unbelebte Natur" zusammengefast wurden. ... 44 Abbildung 4: Prozentuale Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen in Situationen,

die unter dem Begriff "ungewöhnliche Personen" zusammengefast wurden.. ... 46 Abbildung 5: Prozentuale Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen in Situationen,

die unter dem Begriff "bekanntes Menschenbild" zusammengefast wurden. ... 50 Abbildung 6: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in Situation

„Handling“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2).. ... 54 Abbildung 7: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in Situation

„Spiel ohne Spielzeug“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2).. ... 55 Abbildung 8: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in Situation

„Regenschirm“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung

(Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2). ... 56 Abbildung 9: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in Situation

„Rassel“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2).. ... 57 Abbildung 10: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 58 Abbildung 11: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Werfspiel zwischen Besitzer und Testperson“. Vergleich von der Live-

(8)

(Video2).. ... 59 Abbildung 12: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Zerrspiel mit einer Testperson“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der

ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2).. ... 60 Abbildung 13: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Jogger“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung

(Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2). ... 61 Abbildung 14: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Weinende Person“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 63 Abbildung 15: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Freundliche Ansprache“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 64 Abbildung 16: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Spielzeugpferd“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 65 Abbildung 17: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Abruptes Aufstehen und Weglaufen“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2). ... 66 Abbildung 18: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Kreischende Person“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 67 Abbildung 19: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Neutrale Begegnung“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 68 Abbildung 20: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Personengruppe“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 69 Abbildung 21: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Regenschirm“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 70 Abbildung 22: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Werfspiel mit dem Besitzer“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 72

(9)

Situation „Betrunkener“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 73 Abbildung 24: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Spielzeugauto“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 74 Abbildung 25: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Metallisches Geräusch“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 75 Abbildung 26: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Person mit Krücken“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2)... 76 Abbildung 27: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Werfspiel mit einer Testperson“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der

ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2). ... 77 Abbildung 28: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Langer Mantel, Hut“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten

Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2). ... 78 Abbildung 29: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Luftballons“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2).. ... 79 Abbildung 30: Gezeigte Verhaltensweisen und ihre prozentualen Häufigkeiten in

Situation „Anstarren“. Vergleich von der Live-Beurteilung, der ersten Videobeurteilung (Video1) und der zweiten Videobeurteilung (Video2).. ... 80 Abbildung 31: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Handling“. ... 82 Abbildung 32: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Spiel ohne Spielzeug“.. ... 83 Abbildung 33: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Person mit einem Blindenstock“. ... 84 Abbildung 34: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Rassel“.. ... 85

(10)

von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Zerrspiel mit dem Besitzer“.. ... 86 Abbildung 36: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Werfspiel zwischen Besitzer und Testperson“. ... 86 Abbildung 37: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Zerrspiel mit einer Testperson“. ... 87 Abbildung 38: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Jogger“.. ... 88 Abbildung 39: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Weinende Person“. ... 89 Abbildung 40: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Freundliche Ansprache“ ... 90 Abbildung 41: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Spielzeugpferd“. ... 91 Abbildung 42: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „abruptes

aufstehen und weglaufen“.. ... 92 Abbildung 43: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Kreischende Person“.. ... 93 Abbildung 44: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Neutrale

Begegnung“. ... 94 Abbildung 45: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Personengruppe“. ... 95 Abbildung 46: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Regenschirm“.. ... 96

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von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Werfspiel mit dem Besitzer“. ... 97 Abbildung 48: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Betrunkener“. ... 98 Abbildung 49: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Spielzeugauto“.. ... 99 Abbildung 50: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Metallisches Geräusch“.. ... 100 Abbildung 51: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Person mit Krücken“. ... 101 Abbildung 52: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Werfspiel mit einer Testperson“. ... 102 Abbildung 53: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation „Langer

Mantel, Hut“.. ... 103 Abbildung 54: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Luftballons“. ... 104 Abbildung 55: Vergleich der prozentualen Häufigkeiten der gezeigten Verhaltensweisen von Hunden, die doppelt getestet wurden (Test 1 und Test 2) in der Situation

„Anstarren“.. ... 105

(12)
(13)
(14)

1 Einleitung

Nach der Fédération Cynologique Internationale (F.C.I. 2010) gibt es heutzutage 341 anerkannte Hunderassen, die in 10 Gruppen unterteilt werden. Es gehören Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde), Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde, Terrier, Dachshunde, Spitze und Hunde vom Urtyp, Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen, Vorstehhunde, Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde, Gesellschafts-, Begleithunde und Windhunde dazu. Die einzelnen Rassen unterscheiden sich voneinander nicht nur im Körperbau und Aussehen, sondern auch in Bezug auf das Verhalten (FEDDERSEN-PETERSEN 1990; SCOTT u. FULLER 1965).

Bei der Zucht des Australian Shepherds werden sehr unterschiedliche Ziele verfolgt. Es gibt Hunde, die für das Hüten, den Sport oder als Begleit- und Familienhunde gezüchtet werden.

Aus diesem Grund ist der Australian Shepherd, was das äußerliche Erscheinungsbild und das Verhalten angeht, ein individuell sehr unterschiedlicher Hund (www.casd-aussies.de).

Der Australian Shepherd erfreut sich schon seit mehreren Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Dabei wird er nicht nur als reiner Gebrauchshund, sondern immer öfter als Familien- und Begleithund gehalten. Aus diesem Grund wird heutzutage nicht ausschließlich auf die Ausprägung der Gebrauchshundeigenschaften, sondern gezielt auch auf die Alltagstauglichkeit geachtet. Um das möglich zu machen, wird oft das Verhalten bzw. das Wesen der Hunde untersucht. Dieses lässt sich aus dem gezeigten Verhalten gegenüber bekannten und unbekannten Menschen, Artgenossen oder der Umwelt ableiten (Feddersen- Petersen 1992). Es resultiert aus angeborenen und erlernten Verhaltensweisen, welche sich nur sehr schwer voneinander trennen lassen (BARBIERI et al. 2007; GOSLING 1998).

Es existieren viele Studien, die das Verhalten der einzelnen Rassen untersuchen und miteinander vergleichen. Um die Verhaltensweisen eines Hundes zu erfassen, können unterschiedliche Methoden angewandt werden: Verhaltenstests, Beobachtung in nicht standardisierten Umgebungen, Einstufung von Rasseprototypen durch fachkundige Personen oder Beurteilung durch Besitzer (JONES u. GOSLING 2005). Die Beobachtung der Körpersprache, also der Mimik, Körperhaltung und Bewegung, ist für die Beurteilung von

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Stimmung, Emotionen und Verhalten sehr wichtig (SCHROL u. DEHASSE 2007). Wenn das unter standardisierten Bedingungen stattfindet, handelt es sich um einen Verhaltenstest (JONES u. GOSLING 2005). Ein qualitativ guter Verhaltenstest sollte mehrere Kriterien erfüllen. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören die Objektivität, die Reliabilität und die Validität. Verhaltenstests werden unter anderem für Zuchtprogramme, als Prävention gefährlicher Hunde, als Hilfe bei der Auswahl von Diensthunden aller Art, für Leistungsprüfungen und vieles mehr gebraucht (RUEFENACHT et al. 2002). Eine der größten Studien, die einen Verhaltenstest für Hunde benutzte, wurde von SVARTBERG (2006) durchgeführt. Hier wurden 13.097 Hunde von 31 Rassen im Verhaltenstest untersucht und dabei fünf Hauptmerkmale des Verhaltens validiert. Zu diesen gehörten Verspieltheit, Neugier, Jagd, Soziabilität und aggressives Verhalten.

In diesem Promotionsvorhaben wurde ein spezieller Verhaltenstest für Hunde der Rasse Australian Shepherd entwickelt, mit dessen Hilfe das Verhalten von Hunden dieser Rasse in verschiedenen standardisierten Situationen untersucht wurde. Bei dem Test war es wichtig, dass dieser von Mitgliedern des Hundevereins durchgeführt und als Instrument für eine selektive Züchtung benutzt werden kann. Zusätzlich zu dem Test wurde ein Ethogramm erstellt, mit dessen Hilfe das Verhalten der Hunde im Test möglichst objektiv erfasst werden kann.

Folgende Fragestellungen wurden in diesem Promotionsvorhaben untersucht:

1. Erfasst der entwickelte Test mit dem dazugehörigen Ethogramm alle für den Australian Shepherd charakteristischen Verhaltensweisen?

2. Wie groß ist die Intraobserver Reliabilität, d.h. stimmen die Ergebnisse eines Beobachters beim Vergleich der Beurteilung der Hunde vor Ort und einer ersten Videobeurteilung, sowie beim Vergleich der ersten und der zweiten Videobeurteilung überein?

3. Wie groß ist die Test-Retest Reliabilität, d.h. zeigen die getesteten Hunde in einem großen Ausmaß die gleichen Verhaltensweisen, wenn sie im Abstand von mindestens vier Wochen unter denselben Bedingungen ein zweites Mal getestet werden?

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2 Literatur

2.1 Die Rasse

2.1.1 Entstehung der Rasse

Die Geschichte des Australian Shepherd, auch „Aussie“ genannt (KÖHLER 2009) ist bis heute nicht endgültig geklärt. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, dass diese Hunde aus den ursprünglichen Ländern der Schafshirten und Farmer, die nach Amerika auswanderten, stammen. Aus diesem Grund ist der Aussie eine Mischung aus verschiedensten Hunderassen (HANCOCK 1999).

Englische Schafzüchter besaßen Hunde, die aus einer Kreuzung verschiedener Collie Typen mit dem einheimischen Dingo stammen. Als im 16. Jahrhundert Schafsherden aus Spanien nach Neumexico verschifft wurden, kamen die dazugehörigen Hunde mit (RÄBER 1993).

Baskische Schafhirten brachten um das Jahr 1800 bei ihrer Einwanderung von Australien nach Amerika ebenfalls Hunde mit (BOSSELMANN 2008), zu denen auch der Pyrenäenschäferhund gehörte (RÄBER 1993). Nach HANCOCK (1999) spielte ein Hütehundeschlag aus dem Black Mountain an der Grenze zu Wales eine große Rolle bei der Entstehung des Australian Shepherd. Auch die „Farm Collies“, Hunde, die während der Hungersnot Irlands 1845/46 nach Nord Amerika und Australien kamen, gehören zu den Vorfahren des heutigen Australian Shepherd (SEIDEL 2004). Nach COILE (2009) und PELZ (2004) waren folgende Rassen an der Entstehung des Australian Shepherd beteiligt: English Sheepdog, Dorset blue Shag, Cumberland Sheepdog, Smithfield Sheepdog aus England, Skottish Collie, Glenwherry Collie aus Irland, Welsh Gray Sheepdog, Bouvier des Flandres aus Frankreich, mehrere Rassen aus Deutschland und Spanien.

Die sogenannten „Little blue dogs“ oder „ ghost-eyed-dogs“ erfreuten sich sehr schnell einer großen Beliebtheit (RÄBER 1993). Diese nahm besonders nach dem zweiten Weltkrieg parallel zur Verbreitung der Western-Reiterei zu (F.C.I. 2010). Die Schäfer verpaarten ihre Hunde untereinander, um das für sie beste Tier zu züchten (KÖHLER 2009; RÄBER 1993).

Zu Beginn der Zucht dieser Rasse gab es noch keinen einheitlichen Phänotyp. Erst nach 1945 kristallisierte sich ein einheitlicher Hundetypus heraus (RÄBER 1993).

Eine Reinzucht dieser Rasse entwickelte sich ausschließlich in den USA (BOSSELMANN 2008; HARTNAGLE u. HARTNAGLE 2006; KÖHLER 2009; SEIDEL 2004). Obwohl sich der Australian Shepherd nicht in Australien entwickelte, trägt er diesen Namen.

Wahrscheinlich bekam er ihn, weil es sich um die Hunde von australischen Schäfern handelte (HARTNAGLE u. HARTNAGLE 2006). Nach PELZ (2004) kommt der Aussie zu seinem

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Namen durch die australischen Schafe, die Merinos, mit denen er anfangs vorwiegend gearbeitet hat.

2.1.2 Eigenschaften

Der Australian Shepherd wurde ursprünglich für die Hütearbeit gezüchtet (SCHNEIDER 2011; F.C.I. 2010; BOSSELMANN 2008). Die vielfachen Begabungen und die Leichtigkeit, mit der Australian Shepherds sich ausbilden ließen, machten Hunde dieser Rasse zum nützlichen Begleiter für Rancher und Farmer (F.C.I. 2010). Sie waren für das Treiben und Bewachen von Rinder-, Schaf- oder Entenherden zuständig. Gleichzeitig stellten sie loyale Begleiter und Familienhunde dar (BOSSELMANN 2008). Ihre besonderen Qualitäten, zu denen Ausdauer, Belastbarkeit, Wendigkeit, Schnelligkeit und das selbstständige Arbeiten gehörten, bewirkten, dass sich diese Rasse sehr schnell verbreitete (KÖHLER 2009).

Nach der F.C.I. (2010) gehört der Australian Shepherd zu den Hüte- und Treibhunden. Er wird als intelligenter, ausdauernder Arbeitshund mit ausgesprochenem Hüte- und Bewachungsinstinkt beschrieben. Er sei charakterlich ausgeglichen und gutmütig. Bei dem ersten Kontakt könne der Australian Shepherd etwas reserviert sein. Dabei sollte er aber nicht scheu, ängstlich oder aggressiv sein (F.C.I. 2010). Außerdem ist er aufmerksam, lebhaft, aktiv, arbeitet mit erhobenem Kopf und bellt oft (HANCOCK 1999). Im Vergleich zu vielen anderen Hütehunden arbeitet der Aussie nah am Tier (BOSSELMANN 2008) und pendelt oft hinter dem Vieh her (PELZ 2004). Das gezielte Schnappen bzw. der Biss nach den Fesseln oder zur Nase wird relativ häufig eingesetzt (BOSSELMANN 2008).

2.1.3 Die Zucht

In den 50-er Jahren machte Jay Sisler, ein Künstler aus Idaho, den Australian Shepherd berühmt. Seine Hundedressur begeisterte Menschen aus ganz USA, so dass mit einer gezielten Reinzucht begonnen wurde (KÖHLER 2009).

Im Jahr 1957 wurde der Australian Shepherd Club of America (ASCA) als erste Zuchtvereinigung für diese Hunderasse gegründet und 1966 eröffnete die International Australian Shepherd Association (IASA) ihr erstes Zuchtbuch (HARTNAGLE u.

HARTNAGLE 2006). Der erste offizielle Rassestandard für die Hunderasse Australian Shepherd des ASCA trat 1977 in Kraft. Im Jahre 1988 wurde der ASCD e.v. (Australian Shepherd Club Deutschland) gegründet, welcher eine Tochter der ASCA ist (KÖHLER 2009). Die USASA (United States Australian Shepherd Association) entstand 1991 und 1993

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veröffentlichte der American Kennel Club (AKC) einen eigenen Rassestandard (COILE 2009). Dieser wurde 1996 von der F.C.I. vorläufig übernommen (BOSSELMANN 2008;

PELZ 2004; SEIDEL 2004). Seit 2004 ist der Club für Australian Shepherds Deutschland e.V. (CASD) innerhalb des VDH für diese Rasse verantwortlich (BOSSELMANN 2008). Erst im Jahr 2007 wurde der Australian Shepherd endgültig von der F.C.I. als Rasse anerkannt (BOSSELMANN 2008).

2.2 Untersuchung des Verhaltens

2.2.1 Das Verhalten

Unter dem Begriff „Verhalten“ versteht man Aktivitäten und Prozesse, die objektiv beurteilt werden können. Dazu gehören isolierte Reaktionen von Teilen des Organismus sowie zielgerichtete Reaktionsmuster, die den Organismus als Ganzes betreffen (GRUBITSCH u.

WEBER 1998).TEMBROCK (1987) beschreibt das Verhalten als Interaktion mit der Umwelt auf der Grundlage eines Informationswechsels. KAPPELER (2006) definiert den Begriff

„Verhalten“ als Signale und Bewegungen, die ein Organismus gegenüber seiner belebten und unbelebten Umwelt ausübt. Es hat eine Mitteilungsfunktion und wirkt bei der Steuerung des Zusammenlebens mit (KIELAU 2003).

Die Ontogenese, also die Entwicklung des Verhaltens, hängt von genetischen und umweltbedingten Faktoren ab (BRUNNER 1994). Einerseits ist nachgewiesen, dass eine reizarme Aufzucht mit wenigen Sozialkontakten zu Menschen oder Artgenossen zu Störungen im Sozialverhalten führen kann (FEDDERSEN-PETERSEN 1993; RIESENBERG u. TITTMANN 2003). Andererseits kann es durch das Setzen falscher Schwerpunkte in der Zucht passieren, dass immer mehr Hunde mit nervösem und ängstlichem Wesen geboren werden oder die niedrige Reizschwelle bei gleichzeitig erhöhter Aggressionsbereitschaft wesentlich schneller überschritten wird (STUR et al. 1989). Sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren sind durch den Menschen beeinflussbar. KING et al. (2003) untersuchte in seiner Studie die Ausprägung der Ängstlichkeit von Hunden. Er kam zu dem Ergebnis, dass die Ausprägung der Ängstlichkeit sowohl von der Genetik, als auch von äußeren Faktoren abhängt. KING et. al. (2003) kommt zu dem Schluss, dass die Ausprägung der Angst nicht nur von der Rasse, sondern auch von den gesammelten Erfahrungen abhängt.

Studien von SVARTBERG (2005, 2005, 2006), welche die Validität und die Wichtigkeit der Charakterzüge im alltäglichen Leben untersuchten, kamen zu dem Ergebnis, dass Interesse am Spiel, Neugier und das Sozialverhalten bei Hunden valide und relativ homogen sind.

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Diese Charakterzüge besitzen eine gute interne Konsistenz und sind im großen Maße genetisch bedingt. So ist es möglich, diese Verhaltensweisen zu untersuchen und eine Vorhersage zum gezeigten Verhalten in der Zukunft zu geben oder Hunde zu charakterisieren.

2.2.2 Methoden zur Untersuchung des Verhaltens

Nach SCHORL u. DEHASSE (2007) ist die Beobachtung der Körpersprache für die Beurteilung von Stimmung, Emotionen und Verhalten sehr wichtig. Hunde gehören zu den Lebewesen, die eine reichhaltige Körpersprache besitzen, was es einfacher macht, die abgesendeten Signale aufzunehmen und zu deuten (FEDDERSEN-PETERSEN 1986). Aus Mimik und Gestik können objektiv Empfindungen abgelesen und gedeutet werden (FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL 1995). Diese Signale können akustischer, optischer, olfaktorischer und taktiler Art sein. Wenn die Beobachtungen der Körpersprache unter standardisierten Bedingungen stattfinden, handelt es sich um einen Verhaltenstest (STUR et al. 1989). Es gibt eine Vielzahl von Autoren, die das Verhalten von Hunden unter verschiedenen Aspekten untersucht haben (SVOBODOVA et al. 2008; SVARTBERG u.

FORKMANN 2002; OTT 2008; TOTH et al. 2008). JONES u. GOSLING (2005) verglichen die verschiedenen Testverfahren zum Hundeverhalten miteinander und kristallisierten fünf Testmethoden heraus.

Verhaltenstest

Der Verhaltenstest, auch Testbatterie genannt, gehört zu den am häufigsten genutzten Formen zur Untersuchung des Verhaltens bei Hunden (JONES u. GOSLING 2005). Während der Tests werden die Hunde meistens ihnen unbekannten und standardisierten Situationen ausgesetzt. Dabei wird die Reaktion der Hunde auf diese Stimuli aufgezeichnet. Aus diesem Grund bestehen sie aus zwei Komponenten: dem Test an sich und einem Ethogramm, in dem das gesehene Verhalten aufgezeichnet werden kann. Unter optimalen Bedingungen ist ein Verhaltenstest die beste Methode, um eine objektive Aussage über das Verhalten von Individuen machen zu können (SVARTBERG u. FORKMAN 2002; JONES u. GOSLING 2005; RUEFENACHT et al. 2002; NETTO u. PLANTA 1997).

Verhaltenstests werden nach unterschiedlichen Kriterien durchgeführt und zur Bestimmung angeborener und erworbener Verhaltenseigenschaften herangezogen (ERTELT 1989). Nach FEDDERSEN-PETERSEN (1992) sollte man bei einem Verhaltenstest angeborene und erworbene Elemente des Verhaltens nicht voneinander trennen. Sehr wichtige

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Voraussetzungen bei der Planung eines Verhaltenstests sind die Wahl der zu messenden Verhaltensweisen und der Versuchsbedingungen, unter denen das Verhalten geprüft werden soll. Deshalb werden Verhaltenstests immer unter einem bestimmten Aspekt durchgeführt und besitzen eine spezielle Fragestellung. So kann man einen Verhaltenstest erstellen, der sich nur auf eine bestimmte Verhaltensweise konzentriert und diese untersucht.

Verhaltenstests für Hunde können genutzt werden, um rassetypische Verhaltensweisen aufzuzeigen (KEJCZ 1999; GÜNTHER 2009; DIEDERICH u. GIFFROY 2006). Zudem sind sie eine große Hilfe bei der Aufstellung von Zuchtprogrammen oder der Auswahl von Diensthunden aller Art (SVOBODOVA et al. 2008; GODDARD u. BEILHARZ 1986), beschäftigen sich mit Aggressionsverhalten (BAUMANN 2005; SCHALKE u.

HACKBARTH 2006; HIRSCHFELD J. 2005; NETTO u. PLANTA 1997; MITMANN 2002;

OTT 2008) oder spielen eine wichtige Rolle bei Leistungsprüfungen (RUEFENACHT et al.;

HOFMANN 2000).

Beurteilungen durch Besitzer

Am zweithäufigsten werden Beurteilungen der Hunde durch die Besitzer eingesetzt (JONES u. GOSLING 2005). Diese Methode basiert auf Fragebögen zum Verhalten und zu der Geschichte der Hunde. Die Fragebögen werden durch Hundebesitzer ausgefüllt (HSU u.

SERPELL 2003; SERPELL u. HSU 2001). Die Antworten werden oft in Form von „ja“ -

„nein“ Fragen oder einer Skalierung angegeben. Zu den Vorzügen dieser Methode gehört, dass eine sehr große Anzahl von Besitzern befragt werden kann.

Weniger häufig als die oben genannten Methoden werden Beurteilungen des Verhaltens einzelner Rassen durch Experten, Beobachtungen des Verhaltens in natürlicher Umgebung und Kombinationen verschiedener Methoden angewandt.

Beurteilungen durch Experten

Bei der Beurteilung durch Experten geben qualifizierte Personen wie Tierärzte oder Hundetrainer einen Bericht über das typische Verhalten einer Rasse ab (JONES u. GOSLING 2005; Hart u. HART 1985). Es ist eine allgemeine Beschreibung einer großen Gruppe/Rasse.

Bei dieser Methode ist es nicht möglich, von der Rassebeurteilung auf das Verhalten eines einzelnen Hundes zu schließen.

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Beobachtungen in gewohnter Umgebung

Bei der Beobachtung des Hundeverhaltens in einer gewohnten Umgebung gibt es im Gegensatz zur Testbatterie keine standardisierten Situationen (GODDARD u. BEILHARZ 1984; JONES u. GOSLING 2005). Bei dieser Methode ist es schwierig, das von einem Hund gezeigte Verhalten mit dem Verhalten anderer Hunde zu vergleichen.

Gemischte Methoden

Im Gegensatz zu den oben genannten Methoden werden bei Mischmethoden mehrere Testmethoden miteinander kombiniert. Als Beispiel kann hier die Verwendung der Testbatterie zusammen mit einem Fragebogen an den Besitzer genannt werden (GODDARD u. BEILHARZ 1986; GOSLING et al. 2003).

2.3 Gütekriterien von Verhaltenstests

Gütekriterien erlauben eine Einschätzung der Qualität eines Tests (RENTZSCH u. SCHÜTZ 2009). Nach TEMBROCK (1987) gibt es drei wichtige Hauptgütekriterien, die ein guter Test erfüllen muss. Dazu gehören die Objektivität (Messgenauigkeit in Bezug auf die Durchführung und Auswertung), Reliabilität (Messzuverlässigkeit) und die Validität (Ausmaß, in dem der Test misst, was er messen soll). Alle Kriterien sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. Das bedeutet, dass die Erfüllung der Objektivität Voraussetzung für die Überprüfung der Validität ist. Des Weiteren ist die Validität ein stärkeres Gütekriterium als die Messzuverlässigkeit (KOLLBAUM 2009; ROST 2004).

2.3.1 Objektivität

„Die Objektivität beschreibt die Genauigkeit einer Messung. Sie gibt an, inwieweit ein Verhalten oder eine Beobachtung eindeutig zu quantifizieren ist und wie weit diese Quantifizierung eindeutig zu interpretieren ist“ (KIRCHER u. SCHNEIDER 2003). Bei einem objektiven Test sind die Resultate ausschließlich von dem getesteten Objekt abhängig (RAMMSTEDT 2004). Dazu müssen die Durchführungsbestimmungen, Auswertung und Interpretation des Tests standardisiert sein (BÜHNER 2011). Bei der Durchführungsobjektivität müssen alle Testsituationen unter denselben Bedingungen stattfinden und dürfen von Test zu Test nicht variieren. Bei der Auswertungsobjektivität ist es wichtig, dass alle Personen, die den Test auswerten, präzise Anweisungen bekommen

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(BÜHNER 2011). Sie ist gegeben, wenn das Ergebnis unabhängig vom Beurteiler ist. Der Grad der Objektivität ist von der Übereinstimmung zwischen verschiedenen Beurteilern bei der Auswertung einer bestimmten Testleistung abhängig (MOOSBRUGGER u. KELAVA 2008).

Wenn die Interpretationsobjektivität hoch sein soll, dürfen sich die Beurteiler nicht auf individuelle Deutungen verlassen. Die gleichen Testwerte müssen gleich interpretiert werden (KOLLBAUM 2009).

2.3.2 Reliabilität

Die Reliabilität zeigt die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse eines Tests an. Sie wird durch die Stabilität der Messergebnisse charakterisiert. Diese Tests werden bei wiederholter Messung unter gleichen Bedingungen durchgeführt (KREIENBROCK u. SCHACH 2005). Hierbei kann es sich um die Übereinstimmung innerhalb eines Beobachters (Intraobserver- Reliabilität), zwischen mehreren Beobachtern (Interobserver-Reliabilität) und innerhalb der Hunde (Test-Retest-Reliabilität) handeln (TAYLOR u. MILLS 2006). Bei einer hohen Reliabilität enthält das Ergebnis keine bzw. wenige Zufallsfehler und ist reproduzierbar (KOLLBAUM 2009). Um die Reliabilität zu testen, werden zwei Tests erschaffen, die dasselbe messen sollen. Danach werden die Tests miteinander verglichen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den gleichen Test zwei Mal in einem gewissen Abstand durchzuführen und den Zusammenhang zwischen den Tests zu ermitteln (BÜHNER 2011).

Bei der Intraobserver-Reliabilität beurteilt der Beobachter das Verhalten der Hunde ein zweites Mal. Dies kann man erreichen, indem man den Test auf Video aufnimmt und sich den Test zwei Mal in bestimmten zeitlichen Abständen anschaut. Danach werden die Ergebnisse der ersten und zweiten Beobachtung miteinander verglichen. Je höher die Übereinstimmung zwischen den Beobachtungen, desto höher ist die Reliabilität.

Die Interobserver-Reliabilität beschäftigt sich mit verschiedenen Beobachtern. Hier werden die Ergebnisse von verschiedenen Beobachtern, die dasselbe beurteilt haben, miteinander verglichen. Um Fehler zu minimieren, sollten diese Beobachter regelmäßigen Kontrollen unterzogen werden und die Beobachtungen sowie Beurteilungen müssen einem standardisierten Schema folgen (REUTERWALL u. RYMAN 1973).

Bei der Test-Retest-Reliabilität wird der Test wiederholt und das Verhalten der Hunde zwischen erstem und zweitem Test miteinander verglichen (MOOSBRUGGER u. KELAVA 2008). Die beiden Tests dürfen sich bezüglich der Durchführung nicht unterscheiden. Der

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Test wird mit denselben Hunden durchgeführt, die Situationen müssen gleich sein und sie sollten von denselben Personen beurteilt werden. In der Test-Retest-Reliabilität sollte im Idealfall nur die Zeit variabel sein (BÜHNER 2011). Hier ist es wichtig, auf das Alter der getesteten Tiere zu achten. Das Verhalten entwickelt sich mit dem Alter (FEDDERSEN- PETERSEN 2008). Wird der erste Test mit Jungtieren und der zweite Test mit ausgewachsenen Tieren durchgeführt, kann es passieren, dass sich das gezeigte Verhalten in beiden Tests stark unterscheidet. Um die Reliabilität zu sichern, sollten beide Tests entweder mit Jungtieren oder mit ausgewachsenen Hunden durchgeführt werden.

2.3.3 Validität

Wenn die Reliabilität eines Tests sichergestellt ist, kann man die Validität testen. Diese sagt aus, mit welchem Ausmaß der Test das misst, was er wirklich messen soll (FEDDERSEN- PETERSEN 2008; JONNES u. GOSLING 2005; Rost 2004; Brockhaus 1994; TEMBROCK 1987). Sie bezeichnet die Gültigkeit eines reliablen Messergebnisses und misst, inwieweit das Ergebnis auf die Zielgesamtheit bezogen werden darf (KIRCHER u. SCHNEIDER 2003). Die Validität, auch Gültigkeit genannt, ist ein inhaltliches Konzept. Daraus folgt, dass man keine Maßzahlen angeben kann, welche die Höhe der Validität angeben (KREIENBROCK u.

SCHACH 2005).

Es wird zwischen interner und externer Validität unterschieden. Die interne Validität sagt aus, wie hoch die Gültigkeit für die eigentliche Fragestellung ist. Die externe Validität liefert Informationen darüber, inwieweit die Ergebnisse auf andere Populationen übertragbar sind (KREIENBROCK u. SCHACH 2005). Außerdem lässt sich die Validität nach Inhalts-, Kriteriums- und Konstruktvalidität unterscheiden (SCHNELL et al. 2008).

„Die Inhaltsvalidität ist gegeben, wenn der Inhalt der Testitems das zu messende Konstrukt in seinen wichtigsten Aspekten erschöpfend erfasst“ (BORTZ u. DÖRING 2006). In unserem Fall bedeutet dies, dass wir mit dem konstruierten Ethogramm das Verhalten der Hunde vollständig erfassen können. Abhängig davon, was gemessen werden soll, muss das Ethogramm entsprechend angepasst werden. Wenn z.B. ausschließlich das agonistische Verhalten untersucht wird, reicht es, wenn das Ethogramm nur die dazugehörigen Verhaltensweisen enthält. Bei einer allgemeineren Beschreibung einer Rasse muss das Ethogramm möglichst alle Verhaltensweisen enthalten, die ein Hund zeigen kann. Dem Beobachter muss die Möglichkeit gegeben werden, in jeder Situation das beobachtete Verhalten einzutragen.

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Die Kriteriumsvalidität ist gegeben, wenn eine hohe Korrelation zwischen dem tatsächlichen Verhalten und dem durch den Test erfassten Verhalten besteht. Dies bedeutet, dass vom Verhalten innerhalb der Testsituation auf das Verhalten außerhalb des Tests geschlossen werden kann (MOOSBRUGGER u. KELAVA 2008).

Die Konstruktvalidität ist eine Erweiterung der Kriteriumsvalidität. „Ein Test ist konstruktvalide, wenn aus dem zu messenden Zielkonstrukt Hypothesen ableitbar sind, die anhand der Testwerte bestätigt werden können“ (BORTZ u. DÖRING 2006). Das bedeutet, dass vom beobachteten Verhalten auf das Verhalten in anderen Kontexten geschlossen werden kann.

2.3.4 Nebengütekriterien

Nach BÜHNER (2011) gibt es sieben Nebengütekriterien, die bei der Beurteilung der Güte eines Tests wichtig sind. Dazu gehören die Normierung, Vergleichbarkeit, Ökonomie, Nützlichkeit, Zumutbarkeit, Fairness und die Nicht-Verfälschbarkeit. In Verhaltenstests für Hunde sind die ersten fünf Kriterien wichtig und werden im Rahmen dieser Arbeit beschrieben.

Bei der „Normierung“ werden die Ergebnisse eines jeden Testprobanden mit den Ergebnissen der restlichen Probanden verglichen. Der Vergleich darf nicht willkürlich sein und man muss Merkmale bzw. Eigenschaften finden, unter denen die Individuen miteinander verglichen werden dürfen (RENTZSCH u. SCHÜTZ 2009). Das können z.B. Alter, Geschlecht oder die Rasse sein. So könnte man das Verhalten eines getesteten Hundes mit dem Verhalten der restlichen Hunde einer Rasse vergleichen und auf der Grundlage verschiedener Merkmale einordnen. In dem Fall wäre es möglich, eine Aussage darüber zu treffen, wie hoch die Spielbereitschaft eines Individuums im Vergleich zur restlichen Population ist.

Ein Test ist „vergleichbar“, wenn sich für einen Probanden in einem anderen Test ähnliche Ergebnisse ergeben (BÜHNER 2011). Dies kann nur der Fall sein, wenn beide Tests entwickelt wurden, um das Gleiche zu untersuchen.

Ein „ökonomischer“ Test ist im Vergleich zum daraus gezogenen Nutzen günstig, schnell und einfach durchzuführen. Das bedeutet, dass der Test eine möglichst kurze Durchführungszeit aufweist, wenig Material benötigt, die Ausführung einfach und die Auswertung schnell und bequem ist (LIENERT u. RATZ 1998).

Die „Nützlichkeit“ ist gegeben, wenn ein praktisches Bedürfnis für diesen Test vorliegt. Es sollte daher nicht schon ein Test vorhanden sein, der genau dasselbe mindestens genauso gut

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misst. Wenn der entwickelte Test nichts Neues einbringt und keine Vorteile gegenüber der alten Methode vorweist, ist er nicht nützlich (BÜHNER 2011).

Mit der „Zumutbarkeit“ ist gemeint, dass der Test die getesteten Individuen nicht in körperlicher, psychischer und zeitlicher Hinsicht übermäßig belasten soll (MOOSBRUGGER u. KELAVA 2008).

2.4 Ausdrucksverhalten/Ethogramm

Ein Ethogramm ist eine möglichst genaue und detaillierte Bestandsaufnahme aller bei einer Art oder Rasse vorkommenden Verhaltensweisen (FEDDERSEN-PETERSEN 2008;

IMMELMANN 1982). Es ist vollständig, wenn es möglich ist, jede gesehene Verhaltensweise zu katalogisieren. Nur auf diese Weise wird kein Verhalten übersehen (IMMELMANN 1982). Das Problem besteht darin, dass jede nicht protokollierte Verhaltensweise nicht wieder herstellbar ist. Genaue Verhaltensbeobachtungen sind ohne eine bewusste Auswahl der zu untersuchenden Aspekte nicht möglich. Abhängig von der Fragestellung muss man seine Aufmerksamkeit auf ausgewählte Verhaltensweisen konzentrieren.

Um eine möglichst genaue Bestandsaufnahme der vorkommenden Verhaltensweisen zu erreichen, werden Ethogramme in Funktionskreise unterteilt (IMMELMAN 1982).

FEDDERSEN-PETERSEN (2008) unterteilt das Verhalten von Hunden in 10 Verhaltenskategorien:

1. Soziale Annäherung, Soziopositives Verhalten; 2. Demutsverhalten, submissives Verhalten; 3. Komfortverhalten; 4. Rückzugsverhalten; 5. Sexualverhalten; 6. Erkundung und Orientierung; 7. Spielverhalten; 8. Imponierverhalten; 9. Agonistik; 10. Beutefangverhalten.

Es folgt eine Beschreibung ausgewählter, in diesem Vorhaben verwendeter und im Bewertungsbogen aufgelisteter Verhaltensweisen.

2.4.1 Entspannt

Ein entspannter Hund ist ein Tier in seiner rassetypischen Grundhaltung (SCHLEGL- KOFLER 2008). Nach KIELAU (2003) ist es ein Tier mit angehobenem Kopf, im Stand mit leicht angewinkelten Beinen sowie rasseabhängiger Schwanz- und Ohrhaltung.

FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL (1995) beschreiben einen sozial neutralen, umweltsicheren Wolf oder Hund folgendermaßen: Der Hund steht aufrecht. Der Körper wird

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bei gestreckter Beinhaltung parallel zum Boden gehalten. Der Kopf ist leicht angehoben. Der Hals und die geschlossene Schnauze bilden einen spitzen Winkel. Das Gesicht ist glatt und die Lippen sind nicht angespannt. Die Augen blicken koordiniert und ruhig. Die Ohren und der Schwanz werden in rassespezifischer Haltung getragen.

2.4.2 Neugierverhalten

Das Neugierverhalten wird durch eine gesteigerte Aufmerksamkeit und eine physiologische Vorbereitung auf neue Umweltreize beschrieben (GRUBITSCH u. WEBER 1998). Laut STÄDTLER (2003) und GATTERMANN (2006) motiviert das Neugierverhalten dazu, neue Reize in der Umwelt aktiv aufzusuchen. Einige Psychologen sagen, dass Neugierverhalten angeboren ist (MICHAEL u. NOVAK 2001; GROßES WÖRTERBUCH PSYCHOLOGIE 2004). Als dessen Basis wird die Orientierungsreaktion angesehen (GRUBITSCH u. WEBER 1998). MICHAEL u. NOVAK (2001) beschreiben das Neugierverhalten, auch Erkundungs- oder Explorationsverhalten genannt, als Verhalten, das zur Befriedigung keines der sonst bekannten Bedürfnisse dient. Erkundung und Spiel sind Verhaltensweisen, die sehr ähnlich sind und ineinander übergehen können. Beide finden nur im entspannten Umfeld statt (FEDDERSEN-PETERSEN 2008). ZIMEN (1971) unterscheidet zwischen Nah- und Fernorientierung. Bei ersterem werden vorwiegend Tast-, Geruchs- und Geschmacksinn genutzt. Bei der Erkundung auf Distanz wird vorwiegend der Geruchssinn benutzt.

2.4.3 Aufmerksamkeit/Fernorientierung

Bei der Aufmerksamkeit werden alle einwirkenden äußeren Reize, anhand ihrer Bedeutung gefiltert und ausgewählt (FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL 1995; GEIßENDÖRFER u.

HÖHN 2007; SCHARFETTER 2002). Die Aufmerksamkeit ist von vielen äußeren Faktoren abhängig. Sie hängt unter anderem von den gesammelten Erfahrungen, der Intelligenz und der Stimmung ab (PETERS 2007). Aufmerksamkeit hat eine wichtige Funktion in der Auseinandersetzung mit der Umwelt und gehört zu den Grundfunktionen der Lebewesen (SCHARFETTER 2002).

Der aufmerksame Hund hat eine leicht gespannte Körperhaltung. Die Ohren sind in Richtung des Reizes gerichtet (ZIEMEN u. ZIEGER 1997). Bei einem aufmerksamen und gleichzeitig unsicheren Hund können die Ohren auch in verschiedene Richtungen zeigen oder angelegt sein (SCHROL u. DEHASSE 2007).

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2.4.4 Agonistik

FEDDERSEN-PETERSEN (2008) bezeichnet Konfliktverhalten als „Verhaltensweisen, die auftreten, wenn bei einem Tier zwei Motivationssysteme gleichzeitig aktiviert sind…“. Damit verbunden ist das agonistische Verhalten als übergeordneter Begriff für Verhaltensweisen der Aggression, Submission und Flucht (GATTERMANN 1993; FEDDERSEN-PETERSEN u.

OHL 1995). Agonistische Verhaltensweisen sind Bestandteil des normalen Verhaltensinventars eines jeden Hundes und können in offensives und defensives Verhalten eingeteilt werden (IMMELMANN et al. 1996). Sie werden gezeigt, um eine Bedrohung zu eliminieren, die Distanz aufrecht zu erhalten oder sie zu vergrößern (TEMBROCK 1992;

FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995).In einem Konflikt muss sich ein Hund zwischen mehreren zur Wahl stehenden Strategien entscheiden. Es gehören Angriff („Fight“), Flucht („Flight“), Erstarren („Freeze“), Übersprunghandlungen („Flirt“) und das Dulden oder Tolerieren einer Situation („Forbear“) dazu (LINDSAY 2005). Welche von diesen Verhaltensweisen eingesetzt wird, hängt davon ab, welche Strategie den größten Erfolg verspricht (LINDSAY 2000). Alle diese Verhaltensweisen werden oft miteinander vermischt und kombiniert.

Aggressionsverhalten

JUHR und BRAND (2003) definieren aggressives Verhalten als eine Aktion oder Reaktion zum Erwerb bzw. Erhalt von Ressourcen und Zuständen. Diese werden zur Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung gezeigt. Nach FEDDERSEN-PETERSEN (1993) ist das Aggressionsverhalten eine spezifische Motivationslage eines Hundes in einer bestimmten Situation und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Aggressives Verhalten wird in unterschiedlichsten Situationen gezeigt und kann verschiedene Gründe haben (PAGEAT 1999). Es kann unter anderem der Selbstverteidigung, dem Schutz der Nachkommen oder dem Wettbewerb um Ressourcen dienen. Oft wird es in Situationen gezeigt, die der Hund nicht kennt, die für ihn ungewöhnlich und neu sind (OTT et al. 2008). Aggressives Verhalten gehört zum normalen Verhaltensrepertoire eines Hundes und ist nötig, um soziale Beziehungen zu regulieren (IMMELMANN et al. 1996).

In den meisten Fällen zeigen Haushunde ein feingraduiertes Drohverhalten (FEDDERSENS- PETERSEN 2008; SCHÖHNING 2001). Abhängig von der Motivation kann man die Aggression in dominanzabhängige Aggression (sie ist mit der sozialen Hierarchie verbunden), Frustrations-Aggression (zusammenhängend mit Schmerz, Frustration), territoriale Aggression (Schutz eines Territoriums vor anderen), mütterliche Aggression (verbunden mit

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Welpen) und mit Angst verbundene Aggression aufteilen (PAGEAT 1999). Beim Aggressionsverhalten unterscheidet FEDDERSEN-PETERSEN (2008) zwischen offensivem und defensivem Verhalten. Das erstgenannte resultiert meistens aus Frustration im „Kampf“

um Ressourcen und wird von den selbstsicheren Hunden gezeigt (LINDSAY 2000). Je unsicherer ein Hund ist, desto öfter reagiert er bei Konflikten mit defensivem Aggressionsverhalten. Diese Verhaltensweisen werden in Situationen gezeigt, in denen sich der Hund akut bedroht fühlt und ängstlich ist (LINDSAY 2000).

Oft kann man das Bild eines Hundes beobachten, der offensives und defensives Aggressionsverhalten miteinander vermischt und während einer Situation zeigt. In diesen Fällen ist es manchmal schwierig zu sagen, welche Motivation das Tier hat.

Eine Übersicht über das Ausdrucksverhalten von unterschiedlich bedingtem Aggressionsverhalten wird in Tabelle Nummer 1 dargestellt (FEDDERSEN-PETERSEN 2008; mod. nach ZIEMEN 1971):

Tabelle 1: Ausdrucksverhalten von unterschiedlich bedingtem Aggressionsverhalten

Drohen offensiv Drohen deffensiv

Anschleichen Gebissklappern

Blickkontakt Wegsehen

Überfalldrohung Abwehrschnappen

Haarsträuben Haaresträuben

Knurren Knurren

Vorn-Zähneblecken Voll-Zähneblecken

Beißdrohstellung Abwehrdrohen

Gehemmt offensiv Gehemmt defensiv

Über die Schnauze Beißen Abwehr mit gekrümten Hals Gegenstand abnehmen Abwehrkreisel

Schieben, anrempeln,Aufreiten, Abwehr auf dem Rücken Runterdrücken, Umstellen, Überfall, Abwehrstoßen

Vorderbeinstoßen, Anspringen, Hochkampf, Rückenbiss, Verfolgen

Frei offensiv Frei deffensiv

Angriff Abwehrbeißen

Beißen Ernstkampf

Defensives Verhalten/passive Submission

Mit der passiven Submission werden Artgenossen (oder Menschen) beschwichtigt, die ihre Überlegenheit und Angriffsbereitschaft signalisiert haben (OHL 2006). Sie wird bei der

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innerartlichen Kommunikation von sozial unterlegenen Individuen gezeigt, die eine bedrohliche Situation entschärfen wollen (FEDDENREN-PETERSEN 2008; SCHENKEL 1967).

Die passive Submission leitet sich wahrscheinlich von dem passiven Verhalten der Welpen ab, die durch die Mutterhündin auf den Rücken gelegt werden, um die Anogenitalregion zu reinigen (SCHENKEL 1967; FEDDERSEN-PETERSEN und OHL 1995). Das häufig gezeigte Pföteln ist abgeleitet aus dem Futterbetteln der Welpen (SCHENKEL 1967;

FEDDERSEN-PETERSEN 2004; FOX 1971).

Es gibt viele Zeichen, die typisch sind für die passive Submission. Der submissive Hund stellt sich horizontal zu dem überlegenen Hund, wendet den Kopf ab und vermeidet Augenkontakt.

Die Augen werden zunehmend schmaler und die Ohren werden angelegt. Das typische submissive Gesicht („submissive Grin“) wird immer deutlicher gezeigt (FEDDERSEN- PETERSEN u. OHL 1995; FOX 1995; ZIEMEN 1971). Dabei werden zusätzlich die Stirnhaut straff gespannt und die Lippen waagerecht zurückgezogen. Es können Pföteln, Leckintentionen, Schnüffeln und Lautäußerungen wie Fiepen, Winseln oder Schreien gezeigt werden (FEDDERSEN-PETERSEN 1986,1995). Außerdem können sich unsichere Hunde mehr oder weniger klein machen, indem der Kopf geduckt, der Rücken gekrümmt wird und das Tier in den Gelenken einknickt (FRIEND 1991). Auch nach LINDSEY (2001) sind bei der passiven Submission eine geduckte Körperhaltung, angespannte Muskulatur, Vermeidung von Augenkontakt, angelegte Ohren oder das Aufjaulen typisch. Alle diese Zeichen können zusammen oder in verschiedenen Kombinationen, getrennt voneinander, gezeigt werden.

Meistens versucht der Hund durch Fluchtverhalten den Abstand zu seinem Gegenüber zu vergrößern. Das Abstandhalten, welches über den Individualabstand geht, gehört ebenfalls zum Fluchtverhalten (ZIEMEN 1971). Nach BEERDA (1997) sind die oben genannten Verhaltensweisen zusammen mit Zittern, Öffnen des Maules, Pföteln, Unruhe, Gähnen oder Urinieren deutliche Anzeichen für Stress.

2.4.5 Aktive Submission

Nach FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL (1995) gehört die aktive Submission zu den abstandverringernden Signalen. Sie macht klar, dass man in friedlicher Stimmung ist. Sie ist ein positiver Ausdruck sozialer Bindung und wird auch als „soziales Grüßen“ bezeichnet.

Dank ihr soll die Bindung gekräftigt und aggressive Stimmung vermieden werden (FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL 1995). Die aktive Submission geht immer von dem sich unterwerfenden Hund aus (OHL 2006).

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Laut SCHENKEL (1967) hat das Submissionsverhalten seinen Ursprung im Welpenverhalten. Viele Elemente, wie „Sich-klein-machen“, „submissive grin“ mit langen Mundwinkeln, zurückgelegten Ohren und glatter Stirn, ähneln der passiven Submission (SCHENKEL 1967; FOX 1971; FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL 1995). Im Gegensatz dazu sehen wir bei der aktiven Submission eine hohe Bewegungsintensität des Tieres:

spielerische Bewegungen, Zuwendung zum Gegenüber mit Augenkontakt und oft gehobenem Kopf (FEDDERSEN-PETERSEN 2008, 1995, 1986; SCHENKEL 1967). Häufig wird ein Lecken des Artgenossen am Maul bzw. des Menschen an seinen Händen gesehen (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).

2.4.6 Imponierverhalten

Imponieren gehört zum verdeckten Drohen (OHL 2006) und ist eine Rang anzeigende Geste (SCHÖNING 2001). Der Hund versucht mit dem Verhalten eine ernsthafte Auseinandersetzung zu umgehen, indem er andeutet, dass er zumindest ein gleichwertiger Gegner wäre (WIESNER 1998; OHL 2006). Das Imponierverhalten soll Stärke zeigen, ohne dass es zu einem Ernstkampf kommt (FEDDERSEN-PETERSEN 1986, 1995).

FEDDERSEN-PETERSEN u. OHL (1995) beschreiben einen Hund, der Imponierverhalten zeigt, folgendermaßen: Das Tier macht sich dabei groß und versteift seine Gelenke. Der Kopf und der Schwanz werden hoch getragen und die Ohren sind nach vorne gerichtet. Der Körper ist aufgerichtet, der Hals drückt sich senkrecht nach oben und die Schnauze wird waagerecht gehalten. Die Bewegungen wirken steif und „hölzern“. Der Blick ist nicht direkt auf das Gegenüber gerichtet. Es kann zum Aufreiten, Markieren, Auflegen einer Pfote auf das Gegenüber und Imponierscharren kommen.

2.4.7 Jagdverhalten/Beutefangverhalten

Nach FEDDERSEN-PETERSEN (2008) setzt sich das Jagd- und Beutefangverhalten aus den Elementen Finden, Fangen (oder Fassen), Töten und Fressen (bzw. Futtervergraben) der Beute zusammen. Laut JONES–BAADE (2002) ist die Neigung zum Jagen genetisch verankert. Es ist durch eine hohe Erregungslage gekennzeichnet und wird oft durch schnelle Bewegungen ausgelöst.

Hunde mit einem breiten Beutespektrum können auch einen Artgenossen oder Menschen als Beute attackieren (SCHÖNING 2001; HART 1974). Nach JONES-BAADE (2002) spricht man dann von einem unangemessenen Jagdverhalten. Andere Autoren sprechen in dem

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Zusammenhang von jagdbedingter Aggression (O`FARELL 1991; LANDSBERG et al.

2003). Nach FEDDERSEN-PETERSEN und OHL (1995) ist das Jagdverhalten von aggressivem Verhalten abzugrenzen. Es unterscheidet sich grundlegend in der Neurophysiologie und der Motivation. Im Gegensatz zum Aggressionsverhalten sind beim Jagdverhalten kein Drohverhalten und keine Anzeichen von Angst oder Wut zu erkennen (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).

Beim Jagdverhalten wird das Gegenüber mit den Augen fixiert. Der ganze Körper ist angespannt, die Ohren sind weit nach vorne gedreht (SCHROL u. DEHASSE 2007). Die Augen sind weit geöffnet und auf das Jagdobjekt gerichtet (FEDDERSEN-PETERSEN 2008).

2.4.8 Spielverhalten

Spielverhalten wird als „lustbetontes Ausprobieren“ motivierten Verhaltens ohne den dafür typischen Ernstbezug beschrieben (FEDDERSEN-PETERSEN 2008, 1986). Es ist gekennzeichnet durch Bewegungsluxus und Ausdruckselemente, die nicht zusammenpassen.

Es enthält angeborene und erworbene Elemente aus den unterschiedlichsten Funktionskreisen.

Diese werden ohne den dazugehörigen Ernstbezug frei miteinander kombiniert (GATTERMANN 2006; FEDDERSEN-PETERSEN 2008, 1986). Die Handlungsabfolge ist beim Spielen oft unvollständig (HINDE 1973). Typisch für das Spielverhalten ist eine sich schnell wechselnde, übertriebene Mimik (SCHÖNING 2001). Im Spiel werden die Rollen der einzelnen Spielpartner oft getauscht (ZIEMEN 1971). Es findet nur im entspannten Umfeld statt, ist sehr vielseitig und kann sich in verschiedenen Formen äußern (FEDDERSEN- PETERSEN 2008). Welche Spielform präferiert wird, ist von Hund zu Hund unterschiedlich und hängt von inneren und äußeren Faktoren ab. Grundsätzlich kann man eine Aufteilung in Sozial- und Solitärspiele vornehmen (IMMELMANN 1982), wobei das Sozialspiel zu den komplexesten Interaktionen zwischen zwei Individuen gehört (TOTH et al. 2008).

Solitärspiele kann man in Spiele mit einem Spielzeug oder Bewegungsspiele aufteilen. Sie beziehen sich nicht auf andere Sozialpartner (ZIEMEN 1971).

2.4.9 Nicht zielgerichtete Erregungslage

Eine nicht zielgerichtete Erregungslage ist ein „ungerichtetes Verhalten, das nicht mit dem aktuell aufgetretenen Stimulus zusammenhängt, aber ausgelöst werden kann durch den situativen Kontext, in den dieser eingebettet ist. Es zeichnet sich aus durch eine hohe

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Erregungslage, Schnüffeln, hochfrequentes Bellen oder Fiepen und starke Rutenbewegungen“

(SCHALKE 2007 in GAERTNER 2009).

3 Tiere, Material und Methoden

3.1 Tiere

Im Rahmen dieses Vorhabens wurden 96 Hunde der Rasse Australian Shepherd im Zeitraum vom 08.12.2009 bis zum 01.05.2010 getestet. Davon haben 30 Hunde den Test ein zweites Mal im Abstand von einem Monat absolviert. Alle getesteten Hunde gehörten dem Club für Australian Shepherd Deutschland e.V. (im Folgenden als CASD abgekürzt) an. Dieser existiert seit 2001 und ist der erste zuchtbuchführende Verein für die Rasse Australian Shepherd in Deutschland, der unter dem Verein für das Deutsche Hundewesen (VDH) und der Fédération Cynologique Internationale (F.C.I.) arbeitet (www.casd-aussies.de).

Einigen Studien zufolge sind Verhaltenstests, in Bezug auf die Vorhersage über das Verhalten in der Zukunft, mit jungen Hunden und Welpen weniger aussagekräftig, als Tests mit älteren Hunden (GODDARD u. BEILHARZ 1986; HENNESSY et al. 2001). Deshalb wurden in diesem Test nur Hunde getestet, die mindestens ein Jahr alt waren. Eine Höchstgrenze für das Alter gab es nicht. Es wurden ausschließlich Hunde getestet, die vor dem Test als gesund und schmerzfrei beurteilt worden sind.

29 Hunde (30,2%) waren 1-2 Jahre alt, 20 Hunde (20,8%) waren 2 bis 3 Jahre alt, 30 Hunde (31,3%) waren zwischen 3 und 6 Jahre alt und 17 Hunde (17,7%) waren über 6 Jahre alt. In diesem Test haben insgesamt 43 Rüden (44,8%) und 53 Hündinnen (55,2%) teilgenommen.

Davon waren zwei Rüden (2,1%) und sieben Hündinnen (7,3%) kastriert. Dieses wurde in Tabelle Nummer 3 dargestellt.

Tabelle 2: Anzahl und prozentuale Häufigkeitder männlichen und weiblichen Hunde Geschlecht Häufigkeit Prozent

Männlich 41 42,7

Männlich-kastriert 2 2,1

Weiblich 46 47,9

Weiblich-kastriert 7 7,3

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Aus organisatorischen Gründen wurden die Verhaltenstests an drei unterschiedlichen Orten durchgeführt: 30 Hunde wurden in Hannover an drei Terminen, 45 Hunde in Löffingen an zwei Terminen und 21 Hunde in Velbert an einem Termin getestet. Von den 30 doppelt getesteten Hunden wurden 6 in Hannover und 24 in Löffingen getestet.

Alle Hundebesitzer haben freiwillig zugestimmt, dass die Hunde an dieser Studie teilnahmen.

3.2 Testpersonen und Gutachter

Das Hundeverhalten wurde von drei Gutachterinnen direkt vor Ort in den einzelnen Testsituationen dokumentiert. Zu den Gutachterinnen gehörten zwei Doktorandinnen des Instituts für Tierschutz und Verhalten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (approbierte Tierärztinnen) und ein Vorstandsmitglied des CASD e. V. (keine Tierärztin).

Die Videobeurteilungen wurden von fünf Personen durchgeführt. Dazu gehörten drei Doktorandinnen des Instituts für Tierschutz und Verhalten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und zwei Mitglieder des CASD e. V. Die zwei Mitglieder des CASD e.

V. sollen auch in Zukunft als Beobachter und Beurteiler bei den Tests tätig sein.

Zusätzlich wirkten wechselnde Kamera- und Testpersonen an der Durchführung der Hundetests mit. Die Testpersonen waren männliche und weibliche Studierende der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und Doktorandinnen des Instituts für Tierschutz und Verhalten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Geschlecht, Alter, Größe, Statur und Anzahl der Testpersonen waren zufällig. Die Testpersonen waren den Hunden unbekannt.

An allen Tests beteiligten sich vier bis sechs Testpersonen, ein bis drei Gutachter, eine Kameraperson und die Testleiterin.

Die Testleiterin gehörte dem Institut für Tierschutz und Verhalten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover an. Sie begleitete die Besitzer während des gesamten Testdurchlaufs und fungierte gleichzeitig als Gutachter. Die Testleitung oblag dieser Person bei allen durchgeführten Tests dieser Studie.

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3.3 Testgelände

Aus organisatorischen Gründen war es nicht möglich, alle Tests auf demselben Testgelände durchzuführen. Um den Hundebesitzern und Hunden eine zumutbare Anfahrt zu ermöglichen, wurden drei Testgelände, die über Deutschland verteilt gelegen sind, ausgewählt: Hannover, Löffingen und Velbert.

Alle Tests wurden auf Geländen durchgeführt, die in ihrer Charakteristik einem Park ähnlich waren. Die Wege hatten einen natürlichen Untergrund, der aus Erde, Gras und Blättern bestand. Abseits der Wege befanden sich Wiesen, verschiedene Bäume und Büsche innerhalb der abgesteckten Testgelände. Die Stationen der einzelnen Testsituationen wurden so gewählt, dass Testpersonen und Testutensilien von den Hunden im Vorfeld nicht zu erkennen waren. Um die einzelnen Testsituationen für die Hunde unvorhersehbar zu machen, tauchten die zu testenden Reizeinflüsse zufällig vom rechten oder linken Wegesrand auf.

Die Tests begannen in der Regel um neun Uhr morgens und endeten, abhängig von der Anzahl der getesteten Hunde, am späten Nachmittag. Mittags gab es eine Pause von ungefähr 45 Minuten. Die Testgelände und Räumlichkeiten, in denen die Voruntersuchungen durchgeführt wurden, waren allen Hunden unbekannt.

Hannover:

Das Gelände befand sich auf dem Grundstück der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Der von uns in Anspruch genommene Teil des Parks hatte annährend die Form eines Vierecks und war 135 Meter lang und 100 Meter breit. Die für die Spielsituationen genutzten Flächen waren ungefähr 25 x 25 Meter groß. Die Wege auf dem Testgelände waren ein bis zwei Meter breit und bestanden aus harter Erde und Blättern. Abseits der Wege befanden sich auf dem Gelände Wiesen, verschiedene Bäume, Büsche und ein Teich mit einer beistehenden kleinen Hütte. Der gesamte Park war einen Meter hoch umzäunt. Für den Lerntest und die Allgemeinuntersuchung wurde ein ungefähr 90 Quadratmeter großer Raum abseits des Testgeländes genutzt.

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Löffingen:

Anders als in Hannover war das 86 x 65 Meter große Gelände nicht umzäunt und befand sich auf einem Privatgrundstück. Hier wurden ausschließlich die Testbereiche umzäunt, in denen die Hunde nicht angeleint waren. Die beiden Flächen für die Spielsituationen hatten Maße von 25 x 15 und 19 x 16 Metern. Die ein bis eineinhalb Meter breiten Wege auf dem Testgelände bestanden aus harter Erde und Gras. Dazwischen befanden sich verschiedene Büsche, Bäume und seitlich gelegen ein Bachlauf. Der Lerntest und die Allgemeinuntersuchung fanden an einem gesonderten und ruhig gelegenen Platz unter freiem Himmel statt.

Velbert:

Dieses Gelände befand sich ebenfalls auf einem Privatgrundstück und hatte Abmessungen von 150 x 40 Metern. Ebenfalls waren auch hier nur die Flächen für die Spielsituationen mit einer Größe von 25 x 25 und 21 x 15 Metern umzäunt. Die ein bis zwei Meter breiten Wege des Testgeländes bestanden aus harter Erde, Gras und heruntergefallenen Blättern. Zusätzlich befanden sich auf dem Testgelände Wiesen, verschiedene Bäume und Büsche. Die Allgemeinuntersuchung und der Lerntest fanden an einem ruhigen Platz, der wenige Meter von dem Testgelände entfernt war, unter freiem Himmel statt.

3.4 Testhilfsmittel

Die Hunde wurden außer in den dafür vorgesehenen Situationen durch die Besitzer an einer 2,5 Meter langen Leine geführt. In einer Situation wurden die Hunde an einer 4 Meter langen Schleppleine an einem Baum angeleint. Alle Hunde trugen eigene Halsbänder oder Geschirre.

Stachelhalsbänder, Zughalsbänder und Zuggeschirre zu benutzen wurde nicht gestattet.

Folgende Hilfsmittel wurden in diesem Verhaltenstest benutzt:

1. ein grüner Plastikstock als Blindenstock (105 cm lang und ca. 1 cm Durchmesser);

2. eine gelbe Plastikrassel (8 x 12 cm) mit einem braunen 11 cm langen Holzgriff;

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