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Archiv "Umsatzverluste bei Apotheken" (16.03.1978)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung NACHRICHTEN

DÄ-Frage: Ihre Partei setzt also wesentlich auf einen Krankenver- sicherungsbeitrag der Rentner.

Ähnliche Vorschläge sind ja auch aus der FDP gekommen. Rechnen Sie damit, daß Sie sich in dieser Frage mit der FDP einigen können, oder glauben Sie, daß die FDP ih- ren eigenen Vorschlag hintenan- stellt zugunsten eines Arrange- ments mit der SPD?

Geißler: Die Koalition hat in der Zwischenzeit ihre Pläne dargelegt, worunter ja — wie Sie wissen — auch der Krankenversicherungs- beitrag der Rentner ab 1982 ist, wie die FDP ihn vorgeschlagen hat. Ich halte unseren Vorschlag zur KVdR für richtiger und vor al- lem für verwaltungstechnisch ein- zig praktikabel. Die FDP gibt im- mer wieder nur wohlklingende Pläne bekannt. Für ihre Verwirkli- chung tut sie aber so gut wie nichts.

DÄ-Frage: Sie werfen der FDP da- mit im Grunde vor, zwar „liberale Vorschläge" in die Welt zu setzen, sich aber dann unter Hinweis auf den Koalitionspartner in der Praxis anders zu verhalten?

Geißler: Sicher, diesen Vorwurf kann ich der FDP nicht ersparen.

Denken Sie nur an die Versiche- rungen der FDP, einer Beitragser- höhung niemals zuzustimmen.

Trotzdem haben sie dann mit der SPD eine Beitragserhöhung zum 1. Januar 1981 beschlossen. Und auch zum KVKG ist es letztlich doch nur gekommen, weil die FDP einen solchen Gesetzentwurf auf Bundesebene getragen und auf Landesebene mit dem Bruch von Koalitionen gedroht hat, um die- ses Gesetz zu bekommen. Für gu- te Sachen tut die FDP wenig, für schlechte Sachen um so mehr.

DÄ-Frage: Unter der Ärzteschaft ist allerdings auch Unsicherheit über die gesundheitspolitische Haltung der CDU unverkennbar.

Vor allem seit Niedersachsen und das Saarland beim letzten Durch- gang im Bundesrat dem Kosten- dämpfungsgesetz doch ihren „Se- gen" gaben. War das ein Unfall?

Oder sind die Korrekturmöglich- keiten der CDU/CSU über den Bundesrat gar nicht so groß, wie mancher erwartet?

Geißler: Die Position der Union im Gesetzgebungsverfahren ist nicht einfach. Dies hatte sich ja auch bei der Mehrwertsteuer gezeigt. Die entscheidende Frage ist, ob beim KVKG mehr hätte erreicht werden können. Die Antwort lautet: Ja. Der Preis dafür wäre jedoch der Ver- lust einer unionsgeführten Lan- desregierung in Niedersachsen gewesen, ohne daß das KVKG da- durch letztlich hätte verhindert werden können. Wenn man be- denkt, wieviel Gesundheitspolitik auf Landesebene gemacht wird:

Das wäre ein doppelter Schildbür- gerstreich gewesen.

DÄ-Frage: Gestatten Sie zum Ab- schluß eine etwas polemische Fra- ge: Die CDU hat als einzige der großen Parteien kein aktuelles Ge- sundheitsprogramm. Liegt das an ideologischen Differenzen zwi- schen den Flügeln der CDU? Hat etwa Friedel Läpple von der SPD damit recht, daß „die reaktionäre Linie Beskes von der Gei ßler- Blüm-Gruppe stetig zurückge- drängt wird" und die „Gei ßler- Blüm-Gruppe" sich „in einer Rei- he gesundheitspolitischer Fragen auf einer Position befindet, die auch für die SPD beachtenswert ist"?

Geißler: Dies ist eine Alibisprach- regelung des politischen Gegners, um nach dem Motto „Haltet den Dieb" von der ärztefeindlichen Po- litik der SPD/FDP-Koalition abzu- lenken. Die Wahrheit ist, daß die vorn Gesundheits- und Sozialpoli- tischen Fachausschuß und vom Bundesvorstand der Christlich De- mokratischen Union einstimmig verabschiedeten Leitsätze zur Ge- sundheitspolitik aus dem Jahre 1976 auch als aktuelles Programm nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben. Ein darauf aufbauendes detailliertes Aktionsprogramm wird zur Zeit von den zuständigen Bundesfachausschüssen intensiv

beraten. ■

Umsatzverluste bei Apotheken

Der Gesamtumsatz der Apotheken in der Bundesrepublik Deutsch- land ist 1977 nur noch um nominal 1,5 Prozent gestiegen. Bei einer Preissteigerungsrate bei Arznei- mitteln in Höhe von 3,5 Prozent ergab sich preisbereinigt ein Um- satzminus von zwei Prozent. Der Gesamtumsatz der Apotheken be- trug nach Angaben der Arbeitsge- meinschaft Deutscher Apotheker (ABDA), Frankfurt, 13 Milliarden DM, der Durchschnittsumsatz je Apotheke 820 000 DM (ohne Mehr- wertsteuer). Je Einwohner belief sich der Arzneimittelverbrauch in der Bundesrepublik auf durch- schnittlich 210 DM im Jahr 1976.

1971 lag der Verbrauch noch bei 130 DM. Die Apothekerschaft rechnet damit, daß der Pro-Kopf- Verbrauch an Arzneimitteln im Laufe dieses Jahres spürbar zu- rückgehen wird, wenn sämtliche Regulative des gesundheitspoliti- schen Sparprogramms der Bun- desregierung greifen werden. HC

SPRÜCHE

Schwierigkeitsgrad

„To be a competent genera- list is more difficult than to become a competent specia- list."

Aus einem Beitrag in „Lan- cet". Auf deutsch: Ein tüch- tiger Allgemeinarzt zu sein ist schwieriger, als ein tüch- tiger Spezialist zu werden.

(In dem Beitrag heißt es wei- ter: „Die Anforderungen für die Ausbildung in Arbeitsme- dizin, Epidemiologie, Tro- penmedizin und Medizin- journalismus dürften nicht geringer sein; aber für Ge- sundheitsverwaltung, Reha- bilitation oder geriatrische Einrichtungen ist eine an- spruchsvolle wissenschaftli- che Vorbildung unange- bracht und unnötig ..."

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 11 vom 16. März 1978 613

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