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Archiv "Wandel beim Mammakarzinom" (31.10.1991)

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dern die ischämische Schwelle wird aufgrund bisher nicht eindeutig ge- klärter Mechanismen signifikant an- gehoben.

2. Langsamere Progression der koronaren Herzerkrankung:

Bei Patienten, die mit fettarmer Ernährung und regelmäßigem kör- perlichen Training behandelt wer- den, ist zumindest im Trend eine langsamere Progression der korona- ren Herzkrankheit als in einer nach den üblichen Richtlinien behandel- ten Vergleichsgruppe nachweisbar.

Dies ist ein kleiner, aber dennoch bedeutender Unterschied zu den in- vasiven Behandlungsmethoden (By- pass-Operation, Ballon-Dilatation), die auf den natürlichen Ablauf der koronaren Herzkrankheit keinerlei Einfluß nehmen.

3. Abnahme der kardiovaskulä- ren Mortalität:

Zusammengefaßte Daten von 22 randomisierten Rehabilitationsstudi- en deuten auf eine Verringerung der kardiovaskulär bedingten Mortalität um 20 Prozent hin.

4. Subjektives Wohlbefinden:

Bei der aktiven Beteiligung des Patienten an seiner Behandlung in Form von köperlichem Training tra- gen die psychologischen Momente ganz entscheidend zum Wohlbefin- den und zur Stabilisation des Selbst- bewußtseins bei. Bei geeigneten Pa- tienten mit koronarer Herzerkran- kung bietet sich deshalb körperliches Training als wichtige therapeutische Ergänzung an, wobei die notwendi- gen Spielregeln und Erfahrungen be- rücksichtigt werden sollten.

■ Bei welchen Patienten kann diese Form der Behandlung in Be- tracht gezogen werden?

1. Körperliche Leistungsfähig- keit: mindestens 75 Watt ohne Angi- na pectoris.

2. Ausschlußkriterien: Patien- ten mit Hauptstammstenose, hoch- gradig eingeschränkter linksventri- kulärer Funktion (Ejektionsfraktion

< 30 Prozent), Zeichen der Linksde- kompensation, signifikanten Vitien oder unkontrolliertem Hypertonus sollten nicht an dieser Behandlung teilnehmen.

3. Herzrhythmusstörungen: Die Inzidenz von Herzrhythmusstörun- gen sollte durch ein Langzeit-EKG

bei einer der ersten Trainingsstudien kontrolliert werden. Patienten mit Arrhythmien > Lown IVa bedürfen vor der weiteren Teilnahme einer elektrophysiologischen Abklärung.

■ Mit welcher Intensität sollte das körperliche Training betrieben werden?

1. Trainingsintensität minde- stens zwei Stunden/Woche: Die Pa- tienten sollten an mindestens zwei Stunden Gruppentraining pro Wo- che teilnehmen. Diese Form des Trainings fördert die Entfaltung ei- ner Gruppendynamik, dient der Mo- tivation des Patienten und läßt die Erkennung von Problemen durch den überwachenden Arzt zu.

2. Selbständiges Training: Zu- sätzlich sollen die Patienten täglich zirka 20 bis 30 Minuten selbständig trainieren; das Fahrradergometer bietet den Vorteil, daß die Bela- stungsintensität genau vorgegeben und deshalb eine Uberschreitung des Trainingspulses (75 Prozent des ma- ximal erreichbaren Pulses) vermie- den werden kann. Da dieses Trai- ning ohne ärztliche Überwachung durchgeführt wird, sollte den Patien- ten die Einhaltung dieser Regel ein- geschärft werden.

3. Kontrolluntersuchungen: Die Patienten bedürfen einer sorgfälti- gen Kontrolle in relativ kurzen Ab- ständen; es empfiehlt sich die Durchführung eines Belastungs- EKGs in vierteljährlichen Abstän- den.

4. Metabolische Überwachung:

Das körperliche Training sollte im- mer von einer sorgfältigen metaboli- schen Überwachung der Patienten begleitet werden; dazu gehören Er- nährungsberatung, Reduktion des Übergewichtes, Normalisierung er- höhter Blutfette, Einstellung eines vorhandenen Diabetes mellitus und selbstverständlich eine sofortige und kompromißlose Beendigung des Ni- kotinkonsums.

Anschrift für die Verfasser:

Privatdozent

Dr. med. Gerhard Schuler Abteilung Innere Medizin III Medizinische Universitätsklinik Bergheimer Straße 58

W-6900 Heidelberg 1

Wandel beim Mammakarzinom

Trotz einer weltweit steigenden Inzidenz des Mammakarzinoms fin- det man eine nahezu unverändete Letalität dieser Erkrankung. Inwie- weit neben der verbesserten Diagno- stik und Therapie auch ein Wandel im biologischen Verhalten des Mam- makarzinoms hierfür verantwortlich ist, versuchten die finnischen Auto- ren in einer retrospektiven Kohor- tenstudie festzustellen. Sie vergli- chen Inzidenz, Mortalität sowie ver- schiedene histologische Faktoren bei Brustkrebserkrankungen in den Zeiträumen 1945-1965 und 1980 bis 1984. Dabei stellten sie für die beob- achteten Zeiträume eine Verdoppel- ung der jährlichen Mammakarzino- minzidenz von 30,8 pro 100 000 auf 62,2 pro 100 000 fest, die jährliche Mortalität nahm dagegen nur von 16,7 auf 17,2 pro 100 000 zu. Das mittlere Alter bei Diagnosestellung stieg von 55,5 Jahre auf 62,5 Jahre.

Die Anzahl der T I -Karzinome stieg von 13 Prozent auf 41 Prozent und die der pN o-Carcinome von 43 Pro- zent auf 55 Prozent. Bezüglich des histologischen Tumortyps sowie des Ploidie-Grades ergaben sich keine Unterschiede, jedoch waren die Kar- zinome im Zeitraum 1980 bis 1984 aufgrund der geringen Primärtumor- größe häufiger hochdifferenziert, wiesen geringere Mitoseraten und geringeren Pleomorphismus auf, ebenso besser abgrenzbare Tumor- ränder und weniger Tumornekrosen.

Die Autoren folgern ,daß die Früherkennung kleinerer Karzino- me mit günstigeren histologischen.

Merkmalen wesentlich für die heut- zutage bessere Überlebensrate beim Mamalakai z:Jiom ist. acc

H. Joensuu, S. Toikkanen: Comparison of breast carcinomas diagnosed in the 1980s with those diagnosed in the 1940s to 1960s.

BMJ 303 (1991) 155-158.

Dr. Joensuu, Department of Radiotherapy and Oncology, University Central Hospital of Turku, SF-20520 Turku, Finland.

Dt. Ärztebl. 88, Heft 44, 31. Oktober 1991 (75) A-3741

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