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Archiv "Drahtlose Überwachung von Patienten" (15.11.1996)

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Ein großer Schwerpunkt auf der Medica der letzten Jahre ist die Medica-Medien- straße. Sie bietet Orientie- rungshilfe rund um die The- men Telemedizin, Virtual Reality und Online-Kommu- nikation. Sie zeigt, welche elektronischen Hilfen in den nächsten Jahren für die tägli- che Arbeit in der niedergelas- senen Praxis und in der Klinik zur Verfügung stehen.

Computer können die Tätigkeit des Arztes erleich- tern. Notwendige Informa- tionen, die er für Diagnostik und Therapie benötigt, kön- nen ihm in Zukunft per Da- tenleitung sofort zur Verfü- gung stehen. Das bedeutet ei- ne schnellere und effektivere Diagnostik.

Ein weiterer Baustein für ein effektiveres Arbeiten ist die digitale Patientenakte.

Durch Digitalisieren von Dokumenten und Bildern, wie Arztbriefe, Laborbefunde oder Überweisungen, können Ablage- und Suchzeiten we- sentlich reduziert werden. Ein solches System für den Pra- xisbetrieb ist das System AdAktaTM. Es handelt sich da- bei um ein Windows-Pro- gramm. Es läuft unter Win- dows NT, Windows 95 und Windows 3.11. Die Langzeit- archivierung erfolgt auf CD- ROM. Die Entwicklung im Bereich Telemedizin ermög- licht es auch, Patientendaten an entfernten Orten schnell verfügbar zu haben. Es wer- den Text-, Bild- und Tonin- formationen, etwa EKG- oder EEG-Kurven und Rönt- genbilder, über Datenleitun- gen ausgetauscht.

Neuere Entwicklungen auf diesem Gebiet sind zum Beispiel die Fernüberwa- chung der Biosignale von Ri- sikopatienten (Tele-Alarm), aber auch Telemammogra- phie und Telepathologie. Die ambulante Nachsorge bei Krebspatienten wird auf die- se Weise ermöglicht, und

Therapieergebnisse können zum Zwecke einer Optimie- rung oder Evaluierung der Behandlung ausgetauscht werden.

Online-Kommunikation und Telemedizin hängen auch eng mit Virtual Reality zu- sammen. So kann man via Mausklick durch anatomische Strukturen wandern und be- kommt Dinge zu sehen, die normalerweise nicht sichtbar wären: das Innere eines menschlichen Rückenmark- kanals, die Hauptversor- gungsleitung des Körpers.

Auf diese Weise kann ein Operateur Eingriffe trainie- ren, ohne daß bei eventuellen Fehlern ein wirklicher Scha- den entsteht. Die faszinieren- den Möglichkeiten der Tele- Chirurgie, das Visible Hu- man-Project und der OP 2000 (siehe auch Deutsches Ärzte- blatt, Heft 43) gehören zu den Angeboten auf der Medica- Medienstraße. Ein weiterer Schwerpunkt der Medien- straße ist die Online-Kom- munikation. In Deutschland wird beispielsweise ab Okto- ber der Online-Dienst „Mul-

timedica“ der Firma bsmedic angeboten. Er soll Ärzten und Angehörigen medizini- scher Fachberufe gesund- heitspolitische Entscheidun- gen transparenter machen, ihnen die Diagnose von Krankheiten erleichtern, Therapieempfehlungen ge- ben und die Aus- und Weiter- bildung von Fachkräften un- terstützen. „Multimedica“

wird als geschlossener Dienst arbeiten, wodurch Daten- schutz gewährleistet ist. Dazu kommen nunmehr Hunderte von medizinischen Informati- onsangeboten im World Wide Web (WWW) und bei Com- puserve.

Zahlreiche Anbieter

Schon heute ist das Ange- bot so umfangreich und viel- seitig, daß kaum noch zu überschauen ist, welche In- formationen es bei welchem Anbieter im Internet gibt.

Auch das Deutsche Ärzte- blatt gibt auf der Medica den

Startschuß für seine Präsenz im Internet sowie in einem geschlossenen Netz für Ärzte.

Arbeitstitel: Deutsches Ge- sundheitsnetz (siehe dazu auch den Beitrag in diesem Heft unter Politik/Aktuell).

Per Modem können im In- ternet nicht nur die aktuellen Hefte des Deutschen Ärzte- blattes in Auszügen vorab eingesehen werden, sondern der Nutzer kann auch den Heftbestand (ab 1/1996) per Datenbankrecherche er- schließen sowie aktuelle Nachrichten abrufen. Eine technische „Segelanweisung“

für Nutzer wird in Heft 47 zu finden sein. Ebenfalls sind viele deutsche Institutionen den amerikanischen Vorbil- dern gefolgt und stellen ihre eigenen Projekte dar. Dazu gehören verschiedene Uni- versitäten, das Deutsche Krebsforschungszentrum so- wie ein deutsches Medizinfo- rum. Auf Rechnern überall in der Welt kann man sich Infor- mationen besorgen zu The- men wie Anästhesie und Not- fallmedizin, über fettfreies Essen und Unfruchtbarkeit, Anleitungen zur Selbsthilfe – angefangen von Arthritis bis hin zu Schlafbeschwerden –, über Hirntumoren, zystische Fibrose und Forensische Me-

dizin. et

A-3034 (70) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 46, 15. November 1996

V A R I A TECHNIK FÜR DEN ARZT

Medica 1996 – Medizin im Wandlungsprozeß

Per Mausklick ins Rückenmark

Drahtlose Überwachung von Patienten

Das Telemetriesystem „Teleguard“ gewährleistet eine störungsfreie Funkübertragung. Je nach Aus- baustufe kann eine beliebige Zahl von zwei bis zu mehreren hundert Patienten überwacht werden. Die Patienten können sich durch drahtlose Datenübermittlung völlig frei im Überwachungsbereich bewegen.

Dieser Bereich kann auf eine Station eingeschränkt sein, kann aber auch auf das gesamte Krankenhaus und die Außenfläche ausgedehnt sein. Standardgemäß wird das Zweikanal-EKG drahtlos mit Hilfe ei- nes Miniatursenders übertragen, an die Zentrale übermittelt und auf einem Monitor dargestellt.

Auch die Monitoring-Software ist modular ausgelegt. Die Möglichkeiten reichen von einer einfachen Arrhythmieüberwachung mit Episodenspeicherung bis hin zur detaillierten Analyse mit 21 EKG-Klas- sen und Speicherung der EKG aller angeschlossenen Patienten. Damit läßt sich das System wie ein Lang- zeit-EKG-Gerät betreiben. Parallel dazu können alle gemessenen Trends wie Herzverlauf, St-Abwei- chung, Schlagvolumen pro Minute und anderes aufgezeichnet werden. Die gewonnenen Daten werden dokumentiert.

Jeder Sender verfügt über einen zweikanaligen Spike-Detektor, der den abgesetzten Schrittmacher- impuls erkennt, Elektrodislokationen oder Sensingprobleme werden in spezielle Klassen eingeteilt und dargestellt. Es ist auch möglich, daß mehrere Stationen in der Klinik einen Patienten auf getrennten Mo- nitoren überwachen.

Die installierte Antennenanlage wird dabei von allen Stationen gemeinsam genutzt. Mit Hilfe zu- sätzlicher „Workstations“ können die Daten jedes angeschlossenen Patienten von jeder Stelle des Netz- werkes aus bearbeitet werden. Werden zur Patientenüberwachung weitere Daten benötigt, können mit Hilfe spezieller Sender zusätzlich zum EKG weitere Vitalparameter übertragen werden.

Die Palette reicht vom EKG über Temperatur, Pulsioximetrie, invasiver und nicht invasiver Blut- druckmessung bis hin zur CO2-Überwachung. Die Übertragung kann ebenfalls drahtlos erfolgen. Her-

steller: Medset Medizintechnik GmbH, 21001 Hamburg. et

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Ein neun Wochen alter Embryo wiegt drei Gramm und ist ganze 24 Millimeter groß. Neue Ultraschallsyste- me liefern so differenzierte Bilder, daß seine einzelnen Finger erkennbar sind; ein- zelne Fingerglieder sind ab der 18. Woche zu unterschei- den (siehe auch Deutsches Ärzteblatt, Heft 30). Selbst im Ultraschall erfahrene Ärz- te sind beeindruckt ange- sichts dieses Detailreichtums.

Die neue Gerätegeneration wird auf der diesjährigen Me- dica vom 20. bis 23. Novem- ber 1996 in Düsseldorf zu se- hen sein.

Erstmals vorgestellt wird ein Verfahren, das Organe in ihrer vollen Ausdehnung und nicht nur segmentförmig dar- stellt, ein Resultat der kom- pletten Digitalisierung. Von solchen Großfeld-Ultraschall- aufnahmen versprechen sich zum Beispiel Gynäkologen eine bessere Bestimmung des Fruchtwasservolumens bei Schwangeren.

Der Internist wiederum kann damit die Schilddrüse zusammenhängend darstel- len. Generell ist die Möglich- keit der kompletten Organ- vermessung eine Besonder- heit der neuen Großbild- Technologie. Auch längere Gefäßverläufe mit ihren Sei- tenverzweigungen, beispiels- weise die der Beine oder der Hauptschlagadern, werden jetzt zusammenhängend dar- stellbar. Für das „Panorama- Technik“ genannte Verfah- ren wurde eigens ein extrem schneller Bildprozessor ent- wickelt. Dieser Multimedia- Video-Prozessorchip verfügt über eine Leistung, die in der Lage ist, zwei Milliarden Re- chenoperationen pro Sekun- de durchzuführen.

Die detailreichen Ein- blicke in den menschlichen Organismus werden durch

eine neue Ultraschalltechnik möglich, die ebenfalls auf der Medica 96 vorgestellt wird.

Mit den kleinen Sonden fand die Sonographie Zugang zu natürlichen Körperöffnungen.

Anbieter dieser neuen Sy- steme sind die Siemens AG, Erlangen, und die Firma Acuson GmbH, Erlangen. et

Modular aufgebautes Trä- gersystem –Ein flexibles Trä- gersystem aus den USA er- möglicht es, die Geräteviel- falt bei der optimalen Über- wachung und Versorgung der Patienten platzsparend und sicher am Krankenbett zu po- sitionieren. Das System

„GCX“ besteht aus drei Grundelementen: Wandka- nal zur Entlastung der Ver- sorgungskanäle oder Norm- schienen, Trägerarmen, die abhängig vom Gerätegewicht ebenfalls in verschiedenen Längen starr- oder schwenk- bar sind, sowie unterschiedli- chen Montage- und Adapter- platten zur Aufnahme der Geräte. Die Konstruktion er- laubt es, auf alle Bedürfnisse von Intensivstationen, OP- Ein- und Ausleitungen, OP- Räumen oder Krankenzim- mern einzugehen.

Weitere Infos: Ehmki, Schmid & Co. GmbH, 85716 Unterschleißheim. et

Bestimmung von Lakto- se-Intoleranz – MicroH2 ist ein hochempfindlicher Was- serstoff-Monitor, um Lakto- se- oder Sukrose-Intoleranz bei Patienten über die Atem- luft nachzuweisen. Das Meßverfahren ist patienten- freundlich und mobil einsetz- bar. Die Mikroelektronik sorgt für eine exakte Null- Einstellung und überwacht die Brennstoffzelle. Herstel- ler: Dego GmbH, 72202 Na-

gold. WZ

A-3035 Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 46, 15. November 1996 (71)

V A R I A TECHNIK FÜR DEN ARZT

Medica 1996

Neue Generation von

Ultraschallgeräten

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