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Archiv "Schweinfurter Ärzte gegen Atomkraftwerke" (18.10.1990)

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Academic year: 2022

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Krankenversicherung der Rentner

(Leistungsausgaben und Beitragseinnahmen)

50 Mrd.DM Ärf

Ausgaben für

jor

Leistungen 40K

an Rentner, -31,5

alr

/ 30

Beitragseinnahmen von Rentnern

1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 '89 Quelle EIMA. KV 45

40

Das Defizit in der Kranken- versicherung der Rentner (KVdR) ist von 1977 bis 1988 außergewöhn- lich stark an- gewachsen.

Auslöser war das „Kranken- versicherungs- Kostendämp- fungsgesetz"

vom 1. Juli 1977; es setzte die Beiträge der Rentenver- sicherung an die gesetzli- che Kranken- versicherung (GKV) von 17 Prozent der Rentenausga- ben (der Ren- tenversiche- rung) auf 11,8

Prozent herab. Dieser Einnahmenausfall wird durch die noch im Er- werbsleben stehenden Mitglieder der GKV aufgefangen, der „Soli- darbeitrag" erreichte 1988 mit 31,5 Milliarden DM einen Höchstwert.

Ohne diese Solidarleistung hätte der Beitragssatz der Allgemeinver- sicherten unter 10 Prozent liegen können. Das Jahr 1989 brachte, be- dingt durch das „Gesundheits-Reformgesetz" einen deutlichen Rückgang bei den Leistungsausgaben und kräftig gestiegenen Bei- tragseinnahmen.

41 131111111331111.11

ÄRZTEBLATT DEUTSCHES

Konzertierte Aktion:

Sozialunion im Vordergrund

BONN. Der Vorbereiten- de Ausschuß der Konzertier- ten Aktion im Gesundheits- wesen hat sich auf eine drei Punkte umfassende Tages- ordnung für die Plenarbera- tungen dieses Gremiums am 5. November 1990 in Bonn verständigt. Im Mittelpunkt werden die Probleme der deutschen Einheit und der Realisierung der Sozialunion stehen. Hier geht es vor allem um die Einführung des ge- gliederten Krankenversiche- rungssystems auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und die Umstrukturierungen auf der Leistungsseite. Das Bundes- arbeitsministerium beabsich- tigt, ein Konzept vorzulegen, aus dem hervorgeht, wie die gespaltene Beitrags- und Lei- stungssituation überwunden werden kann.

Ferner berät die Konzer- tierte Aktion die Umsetzung des „Gesundheits-Reformge- setzes" (SGB V). Es soll erör- tert werden, wie das neue So- zialversicherungsrecht auf die neuen Bundesländer übertra- gen werden kann.

Auf Vorschlag von Mini- sterialdirektor Karl Jung soll das Plenum der Konzer- tierten Aktion die Fortset- zung der Gesundheitsreform (zweite Etappe) in der kom- menden (12.) Legislaturpe- riode erörtern. Bisher war be- absichtigt worden, vor allem eine Organisationsreform der Kassenstrukturen vorzuneh- men und die unterschiedli- chen, zum Teil stark divergie- renden Beitragssätze zu „har- monisieren". Es ist zu erwar- ten, daß die Fortsetzung der Reform der gesetzlichen Krankenversicherung Ge- genstand der Koalitionsge- spräche nach der Bundestags- wahl vom 2. Dezember 1990 wird. EB

Ärztinnenbund gegen soziales Pflichtjahr

KÖLN. Mit Entschieden- heit lehnt der Deutsche Ärz- tinnenbund ein soziales Pflichtjahr für Mädchen ab, dessen Einführung wegen der

„Zivi-Lücke" in Krankenhäu- sern, Altenpflegeheimen und Behinderteneinrichtungen gefordert wird.

Strukturelle Fehler in der Gesundheits- und Betreu- ungspolitik sollten nicht durch einen Zwangseinsatz junger Frauen übertüncht werden. Überdies könnten Mängel in einem hochqualifi- zierten Ausbildungsberuf nicht durch Laien beseitigt werden. Der Ärztinnenbund verwahrt sich gegen eine Ar- beitsmarktpolitik, die Frauen verpflichten will, wenn ir- gendwo die Personaldecke knapp wird. Damit würden Frauen manipuliert.

Ein Vergleich mit der Wehrpflicht der Männer ist nach Meinung des Ärztinnen- bundes „absurd, weil Frauen mit der Familiengründung ih- rer Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft nachkom- men und dadurch wichtige Jahre der Ausbildung und des Berufseinstiegs verlieren."

Zum Pflegenotstand erklärt der Ärztinnenbund, daß die Pflegeberufe nicht genügend gefördert und nicht ausrei- chend bezahlt würden. EB

Schweinfurter Ärzte gegen Atomkraftwerke

SCHWEINFURT. In ei- nem offenen Brief haben 62 Ärzte und zwei Apotheker Bundeskanzler Kohl aufge- fordert, sich für die Stillegung des Kernkraftwerks Grafen- rheinfeld einzusetzen. Einen Weiterbetrieb des Atomreak- tors hält der Verfasser des Briefes, Dr. Karlheinz Helm- bold, für unverantwortlich.

Dabei stützt er sich unter an- derem auf Veröffentlichun- gen zu den Langzeitfolgen der Katastrophe von Tscher- nobyl und verweist auf Aussa-

gen sowjetischer Wissen- schaftler, wonach in Weiß- rußland ein nuklearer Völ- kermord stattfinde. 526 Dör- fer hätten evakuiert werden müssen, ansonsten hätte allen Bewohnern der Strahlentod gedroht. Helmbold hält die Katastrophenschutzplanung für unzureichend, da bei ei- nem Super-GAU weder die rechtzeitige Evakuierung der Bevölkerung noch sonst ein Schutz möglich wären. Das Bundeskanzleramt hat routi- nemäßig den Brief an den Umweltminister weitergelei- tet, da die „Beantwortung ei- ne fachliche Prüfung erfor- dert". Kli

Pharmakologie-

Praktikum bei Hoechst

FRANKFURT. Zum 33.

Mal lief in der ersten Oktoberhälfte ein zweiwöchi- ges Praktikum für Gießener Medizinstudenten bei der Hoechst AG. Professor Dr.

Ernst Habermann, der ge- schäftsführende Direktor des Pharmakologischen Instituts der Universität Gießen, be- gründete diese praktische Ko- operation zwischen Hoch- schule und pharmazeutischer Industrie im Herbst 1974 ge- meinsam mit dem ehemaligen Herz-Kreislauf-Pharmakolo- gen der Hoechst AG, Profes- sor Dr. Ernst Lindner. 18 Themenkomplexe bearbeiten die Studenten. Das Spektrum reicht von einfachen Lungen- funktionsprüfungen bis zu ak- tuellen Aspekten des „Com- puter Aided Molecular De- sign". Die Studenten begeg- nen dabei Forschungsschwer- punkten, die weltweit von Interesse sind. Professor Dr.

Bernhard Schölkens, der die Praktika bei Hoechst be- treut: „Hier finden die Stu- denten Nischen, die noch von keinem Lehrbuch gefüllt sind." Auch Methoden der Literaturrecherche und Fra- gen der wissenschaftlichen Profilierung und Vermark- tung von Medikamenten ste- hen auf dem Stundenplan des Praktikums. EB A-3192 (20) Dt. Ärztebl. 87, Heft 42, 18. Oktober 1990

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