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Archiv "Heilberufsausweis: Leistungsträger" (09.12.2005)

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sprochenen Ländern. Ich kann über Tansania keine Aussage treffen. Ich kenne aber sehr gut das australische und auch das US-amerikanische System, dass in solchen Fällen immer gerne zum Vergleich herange- zogen wird. In den USA ist es in der Tat so, dass die Medical School vier Jahre dauert. In diesen vier Jahren werden die klinischen Fächer behandelt.

Und zwar ausnahmslos alle klinischen Fächer. Was immer übersehen oder vergessen wird zu erwähnen, ist die Tat- sache, dass kein Student zur Medical School zugelassen wird, wenn er nicht vorher er- folgreich die Pre-Med School durchlaufen hat. Wenn man dies also zusammennimmt, dann brauchen die Medizin- studenten in den o. g. Ländern keine Minute weniger als deutsche Studenten. Nur, dass es bei uns eben komplett Me- dizinstudium genannt wird.

Und dies in Vorklinik (Pre- Med) und Klinik (Med School) unterteilt wird. In der Tat gibt es den PA in Amerika.

Eine Art dreijähriger Arzt, der aber nur unterstützende Funk- tionen hat. Die Entscheidung über eine Behandlung trifft immer ein approbierter Arzt.

Ich denke, man sollte bei Dis- kussionen um die Art und Weise der Ausbildung der Me- diziner in Deutschland auch wirklich Gleiches mit Glei- chem vergleichen.

Dr. med. Sven A. Mörk,Hirschweg 8, 73061 Ebersbach an der Fils

Klinik und Praxis

Zu dem Beitrag „Ärzte in Klinik und Praxis: Nicht mehr Herr im eigenen Haus“ von Heinz Stüwe in Heft 43/2005:

Arzt ist kein Job

Zwischen dem Arztberuf und dem Priesterberuf gibt es Pa- rallelen. Das hat der 20. Welt- jugendtag in Köln verständi- gen Menschen in Erinnerung gerufen. Gott, unser Schöpfer, hat einen Menschen wie den anderen zum „Priester“ oder

„Arzt“ berufen. Die Politik sollte sich dieser Tatsache be-

wusst werden. Der Mensch steht im Mittelpunkt, verant- wortungsbewusst betreut durch den Priester für die Seele und durch den Arzt für das Leben, die Gesundheit.

Der Arzt ist kein Leistungs- erbringer, sondern ein Beru- fener. Arzt ist kein Job. Bei einiger Intelligenz müsste dies jedem klar sein. Der Eid des Hippokrates verpflichtet den Arzt. Nur Ethik, Moral, Gewissen dürfen ihn leiten.

Menschen sollten wach wer- den und wieder Achtung vor dem Beruf als Priester und Arzt gewinnen und der fort- laufenden Degradierung des Arztberufes entgegentreten.

Das Medizinstudium ist ein auserwähltes Studium, wie die Theologie, dies sollte sich je- der junge Mensch vor der Stu- dienwahl vor Augen führen, denn Arzt sein bedeutet den Einsatz ganz und gar, für die anderen, die Menschen.

Dr. Dr. Franz-Josef Broicher,Bergisch Gladbacher Straße 1191, 51069 Köln

Heilberufsausweis

Zu dem Beitrag „Die blaue Welle“

von Heike E. Krüger-Brand in Heft 45/2005:

Teurer „Fortschritt“

Wenn ich an den Jahrhundert- Wurf unseres „EBM 2000- Plumps“ denke, dann wäre vielleicht der Titel „Das blaue Wunder“ passender – oder gar „Der blaue Tsunami“.

Denn mich wundert schon lan- ge nichts mehr, wenn ich sehe, mit welcher Gleichgültigkeit die Ärzte sich allen möglichen Datenschrott aufbürden las- sen, der wieder mit einer großen Kostenlast verbunden ist und einem sämtliche Ener- gien raubt, bis die ganze Ge-

schichte annähernd funktio- niert. Bleibt nur zu wünschen, dass die „Leistungserbringer“

dann noch genug Leistung er- bringen können, um sich die- sen „Fortschritt“ zu leisten.

Denn die Kosten haben ja wohl die Ärzte zu tragen, oder etwa nicht?

Dr. med. Jörg Reiter, Sülldorfer Landstraße 11–13, 22589 Hamburg

Lieblose Gestaltung

Schon der alte Arztausweis weckte mit seiner speckigen blauen Anmutung nostalgi- sche Gedanken an das Freischwimmerzeugnis. Und nun das: dynamische Wellen und Blautöne (panta rei?). Si- cherlich, die Gestaltung der Karte muss vielen Kriterien und Normen genügen. Das kann aber keine Entschuldi- gung für unübersichtliches Design und altbackene Typo- graphie sein. Schade, dass die Gelegenheit, eine ansprechen- de und moderne Visitenkarte unseres Berufsstandes zu ge- stalten, so lieblos gelöst wurde.

Dr. med. Martin Hasselblatt, Gertrudenstraße 22, 48149 Münster

Leistungsträger

Immer wieder, immer öfter und immer häufiger wird die

Ärzteschaft sprachlich auf

„Leistungserbringer“ redu- ziert. Im aktuellen DÄ fällt dies beispielsweise im Bericht über die schöne neue Arztaus- weiswelt auf. Als Arzt stößt mir dieser Begriff immer mehr auf, sehe ich mich doch weni- ger als das von der Politik her- beigesehnte und -geredete Konstrukt des Leistungser- bringers, also als jemanden, der eine gewisse Leistung, ger- ne auch staatlich reglemen- tiert, „zu erbringen“ hat, son- dern mehr ganz einfach als Arzt, also als jemanden, der auf professionelle Art und Weise im Umgang mit seinen Patienten deren Beschwerden zu beheben oder zu lindern bemüht ist. Und wenn schon Leistung, wie wäre es dann mit dem Leistungsträger . . . Dr. med. Marcus Steinhaus, Bonner Straße 19,

50374 Erftstadt-Lechenich

Stammzellspende

Zu dem Beitrag „Suche nach dem ,genetischen Zwilling‘“ von Dr. med.

Dr. rer. nat. Alexander Schmidt in Heft 41/2005:

Zusammenarbeit mit dem DRK gefordert

Sie schreiben, dass mehr als 1,25 Millionen Menschen in der Deutschen Knochen- markspenderdatei aufgelistet sind. Dennoch sucht minde- stens jeder vierte Erkrankte vergeblich nach einem geeig- neten Spender. Warum ist es nicht möglich, mit der DRK- Blutspendeabteilung zusam- menzuarbeiten? Ich kenne de- ren Zahlen zwar nicht, nehme aber an, dass dort mindestens fünf Millionen, wenn nicht A

A3408 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 49⏐⏐9. Dezember 2005

B R I E F E

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehen- den Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adres- sen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben

hat.

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zehn Millionen Spender regi- striert sind und wiederkeh- rend freiwillig Blut spenden.

Was spräche dagegen, die frei- willigen Blutspender anläss- lich der geplanten Blutspende vorher zu fragen, ob sie auch mit einer Typisierung für die Knochenmarkspenderdatei einverstanden wären, gegen einen gewissen, vom Spender zu zahlenden Aufpreis (sagen wir fünf oder zehn Euro).

Ich gehe davon aus, dass we- nigstens die Hälfte aller Spen- der für diese „gute Sache“ zu gewinnen wären. Die restli- chen Kosten könnten durch ei- ne Subvention des DRK im Gegenzug für das kostenlos erhaltene Blut und durch ein eigenes kostengünstiges La- bor, welches sich auf die not- wendige Typisierung speziali- siert hat, wahrscheinlich abge- deckt werden. Somit müsste es möglich sein, binnen ein bis zwei Jahren die Knochen- markspenderdatei zu verdop- peln, wenn nicht zu vervierfa- chen. Die wiederkehrenden regionalen Typisierungsaktio- nen, die jeder kennt, sind zwar vom ethischen und mengen- mäßigen Aufwand her sehr eindrucksvoll, aber mit circa 1 000 bis 2 000 weiteren mögli- chen Spendern gegenüber eben nur „ein Klacks“.

Dr. med. Manfred Wolfrum, Röntgenpraxis, Breite Herzogstraße 23, 38300 Wolfenbüttel

Nicht nur eine Spenderdatei

In dem Artikel über die Stammzellspende wird über die Aktivitäten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gemeinnützige GmbH bei der Spenderrekrutierung für die Stammzellspende sowie das Verfahren der HLA-Typi- sierung und -auswahl berich- tet. Unerwähnt bleibt in dem Artikel, dass die Spenderrekru- tierung und -suche in Deutsch- land von mehreren registrier- ten Spenderdateien durchge- führt wird, und nicht nur aus- schließlich von der DKMS . . . Nur durch den Pluralismus der verschiedenen Spenderdateien ist es möglich, eine entspre-

chende Anzahl von Transplan- taten für erkrankte Patienten an nationalen und internatio- nalen Transplantationszentren bereitzustellen. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die in dem Artikel beschriebe- ne Kooperation mit den nie- dergelassenen Ärzten bei der Stammzellsuche häufig proble- matisch ist. Das Verfahren der Stammzellspendersuche, -mo- bilisation und Stammzellent- nahme ist komplex und erfor- dert ein eingehendes Spezial- wissen, das in der Regel nur an speziellen Zentren vorgehal- ten wird. Eine eingehende Spenderinformation und -be- ratung sollte daher nur an ent- sprechenden Facheinrichtun- gen durchgeführt werden.

Priv.-Doz. Dr. med. R. Moog, Universitätsklinikum Essen, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

Hormontherapie

Zu dem Leserbrief „Wissenschaftli- cher Fehler“ von Prof. Dr. med. Chri- stian Lauritzen in Heft 42/2005:

Unbelehrbar

Herr Prof. Lauritzen scheint den Artikel von Vera Zylka- Menhorn et al. in Heft 34–

35/2005 nicht aufmerksam ge- nug gelesen zu haben. Dies wäre nicht besonders bemer- kenswert. Eindeutigen Wider- spruch verdient sein Leser- brief aber durch die Behaup- tung, die „Östrogensubstituti- on in den Wechseljahren“ ge- he mit einem eindeutig positi- ven Nutzen-Risiko-Quotien- ten einher. Die hierfür aufgeli- steten Gründe, die sich primär gegen die Aussagekraft der WHI-Studien richten, gleichen nun doch einem unerbittlichen

„Ceterum censeo“, das die übereinstimmende internatio- nale Bewertung der Studienla- ge (Bundesinstitut für Arznei- mittel, Arzneimittelkommissi- on der deutschen Ärzteschaft, European Agency for the Eva- luation of Medical Products) schlicht ignoriert. Herr Laurit- zen erweist sich als unbelehr- bar. Jüngere Leserinnen und Leser des DÄ wissen vielleicht nicht, dass Herr Lauritzen Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 49⏐⏐9. Dezember 2005 AA3409

B R I E F E

Referenzen

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