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Hinweise • Anregungen BUCHBESPRECHUNGEN
Medizin
Geisteswissenschaften
J. Berendes, R. Link, F. Zöllner (Hrsg.): Hals- Nasen-Ohrenheilkunde in Praxis und Klinik, 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage in 6 Bänden, Band 4, Teil 1: Kehlkopf 1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/
New York, 1982, XXXIV, 410 Seiten, 230 Abbildun- gen, 15 Tabellen, gebun- den, 348 DM
Von den 6 Bänden der 2.
Auflage des Handbuches fehlte nur noch der 4. Band
„Kehlkopf", dessen 1. Teil nunmehr vorliegt. Er ent- hält, von hervorragenden Sachkennern geschrieben, neun große Kapitel über Anatomie, Physiologie und Untersuchungsmethoden, über die entzündlichen Er- krankungen und die Verlet- zungen von Kehlkopf und Trachea. Organisch be- dingte Funktionsstörungen des Kehlkopfes (zum Bei- spiel die Recurrensparese und ihre Behandlungsmög- lichkeiten) werden ebenso abgehandelt wie die funk- tionellen Krankheiten der Stimme, einschließlich der Stimmstörungen des Sän- gers und Schauspielers.
Ein abschließendes großes Kapitel ist den Sprech- und Sprachstörungen gewid- met (u. a. verzögerte Sprachentwicklung, Stam- meln und Stottern). Gegen- über der 1. Auflage sind Ka- pitel, Text und die meisten Abbildungen von teils an- deren Autoren neu gestal- tet, erweitert und den heu- tigen Erkenntnissen ange-
paßt worden. Auch dieser Band wird für viele Jahre unentbehrlicher Begleiter jedes Hals-Nasen-Ohren- arztes in Klinik und Praxis sein. Die Literatur ist aus- giebig berücksichtigt und kann dadurch auch dem wissenschaftlich arbeiten- den Kollegen eine Grundla- ge über das bisher im Fachgebiet Erarbeitete ge- ben. Die Ausstattung — ein- schließlich der Wiedergabe der 230 Abbildungen — ist ausgezeichnet.
H.-G. Boenninghaus Heidelberg
Dieter Nelius: Leitfaden der immunsuppressiven Chemotherapie, Reihe:
Für die medizinische Pra- xis, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena, 1982, 312 Sei- ten, 48 Abbildungen, 66 Ta- bellen, Leinen, 22,80 DM Die zweite überarbeitete und ergänzte Auflage des Buches über die immun- suppressive Chemothera- pie bringt nichts grund- sätzlich Neues, aber eine gute Übersicht einerseits der zur Zeit verfügbaren Substanzen andererseits der Indikationen. Die Lite- ratur ist etwa bis 1979 be- rücksichtigt. Allen, die im- munsuppressive Behand- lung betreiben, kann nicht genügend empfohlen wer- den, den möglichen Nutzen und den möglichen Scha- den gegeneinander abzu- wägen. Andererseits ist dem Verfasser zuzustim- men, daß die Indikation zur lmmunsuppression durch Zytostatika häufig erst im Spätstadium der Autoim- munerkrankungen gestellt wird. Rudolf Gross, Köln
Christian Müller: Psychi- sche Erkrankungen und ihr Verlauf sowie ihre Be- einflussung durch das Al- ter, Verlag Hans Huber, Bern/Stuttgart/Wien, 1981, 214 Seiten, 26 Abbildun- gen, 62 Tabellen, karto- niert, 40 DM
In diesem Buch wird erst- malig eine umfassende Darstellung der Verläufe psychischer Krankheiten vorgelegt. Der Autor ver- fügt über große Erfahrun- gen aufgrund umfangrei- cher eigener katamnesti- scher Untersuchungen in der psychiatrischen Univer- sitätsklinik in Lausanne. Er hat es verstanden, seine wissenschaftlich fundier- ten Erfahrungen so ver- ständlich darzustellen, daß dieses Buch auch der Nicht-Psychiater und der
Wolfgang A. Knorre: Phar- makokinetik, Reihe Wis- senschaft, Verlag Friedrich Vieweg & Sohn, Wiesba- den, 1981, 206 Seiten, 69 Abbildungen, gebunden, 24,80 DM
Für die sichere Verordnung von Arzneimitteln muß der Arzt deren Pharmakokine- tik ebenso kennen, wie für das sichere Fahren das Verhalten seines Kraftfahr- zeuges in Grenz- und Not- situationen. Ihm letzteres anhand theoretisch physi- kalischer Überlegungen näherzubringen, würde ein Verleger bei der Mehrzahl der Ärzte als aussichtslos ablehnen. Bei der Pharma- kokinetik hingegen scheint man bei den meisten Kolle- gen eine versteckte mathe-
Nicht-Arzt mit Gewinn le- sen kann. Von den zahlrei- chen neuen Befunden sol- len hier zwei für die ärztli- che Praxis besonders wich- tige Erkenntnisse hervor- gehoben werden: Langfri- stig betrachtet, verlaufen viele psychische Krankhei- ten weit günstiger, als bis- her angenommen wurde.
Das Altern mildert die Symptomatik psychischer Krankheiten häufig ab, was insbesondere für Neurosen und Schizophrenien gilt.
Diese und andere Feststel- lungen wirken ermutigend auf die psychiatrische The- rapie und Prävention und regen die Verlaufsfor- schung zu weiteren und spezielleren Untersuchun- gen, insbesondere mit pro- spektiver Methode, an.
Rainer Tölle, Münster
matische Begabung zu ver- muten, so daß, wie es im Vorwort heißt, „der Leser nach dem Durcharbeiten der mathematisch-biophy- sikalischen Grundlagen in der Lage sein sollte, phar- makokinetische Probleme mathematisch selber zu formulieren". Schade, daß dieses ausgezeichnete Büchlein dadurch in Kolle- genkreisen auf einen sehr kleinen Leserkreis be- schränkt wird. Ist es jen- seits der Mauer für einen souveränen Sachkenner noch nicht akzeptabel, auch komplizierte Sachver- halte so darzustellen, daß sie auch der nicht mathe- matisch begabte Arzt in die Praxis umsetzen kann?
K. H. Kimbel, Köln
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134 Heft 8 vom 25. Februar 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A