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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BUCHBESPRECHUNGEN
Medizin
—Geisteswissenschaften
Reinhard J. Haschen, Die- ter Scheuch: Abriß der Pa- thologischen Biochemie, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena, 1980, 188 Seiten, 51 Abbildungen, 48 Tabellen, Leinen, 35 DM
Mit den biochemischen Aspekten des Krankheits- geschehens beschäftigt sich der in zweiter Auflage vorliegende Abriß der pa- thologischen Biochemie.
Als Bindeglied zwischen der Biochemie und der Molekularbiologie einer- seits und der klinischen Medizin andererseits kommt der pathologischen Biochemie besonders für die Diagnostik eine ständig zunehmende Bedeutung zu. Der Stoff des vorliegen- den Buches wurde von den Autoren auf Grund ihrer ei- genen Erfahrungen in Leh- re und Forschung ausge- wählt. Er trägt, wie die Ver- fasser betonen, exemplari- schen Charakter und er- hebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unter an- derem werden die moleku- laren Grundlagen der Stoff- wechselstörungen, die Fehlernährung, Fehlver- dauung und Fehlresorp- tion, die Störungen des Wasser-, Elektrolyt- und Säu re-Basen-Haushaltes, die gestörte endokrine Re- gulation, die Pathobioche- mie des Herz-Kreislauf-Sy- stems, die Pathobiochemie der Leber, der Nieren •und der Immunabwehr, die ge- störte Hämostase, das maligne Wachstum und die Strahlenwirkung behan- delt. Insbesondere den Hämostasestörungen, den malignen Prozessen und der Strahlenwirkung hätte man bei aller wünschens- werten Kürze in Anbetracht ihrer Bedeutung im Krank- heitsgeschehen eine etwas umfassendere Darstellung gewünscht. Bei den Thrombozytopathien wird
das Von-Willebrand-Jür- gens-Syndrom, das in sei- nen zahlreichen Varianten immerhin relativ häufig auftritt, als ein kombinier- ter Mangel ein Plättchen- faktor 3 und Plasmafaktor VIII oder IX dargestellt. Tat- sächlich handelt es sich
hierbei um einen Mangel oder Defekt an einem oder mehreren der 3 makromo- lekularen Untereinheiten des Faktor VIII. Der Gehalt der Plättchen an Plättchen- faktor 3 ist normal, ledig- lich seine Verfügbarkeit be- ziehungsweise seine Frei- setzung ist gestört.
Hans Reuter, Köln
D. T. Krieger: Cushing's Syndrome, Monographs an Endocrinology, Volume 22, Springer-Verlag, Ber- lin/Heidelberg/New York, 1982, IX, 142 Seiten, 27 teils farbige Abbildungen in 44 Einzeldarstellungen, 24 Tabellen, gebunden, 88 DM
Seit der ursprünglichen Beschreibung der Krank- heit durch Dr. Harvey Cu- shing 1912 hat das nach ihm benannte Syndrom nicht an Aktualität verlo- ren. Obwohl es selten auf- tritt, konnten Generatio- nen von Ärzten, speziell Endokrinologen, das Cus- hing-Syndrom als Modell- fall einer gestörten hormo- nellen Regulation studie- ren. In neuerer Zeit sind profunde Kenntnisse über die Regulation hypothala- misch-hypophysärer Hor- mone durch das Studium von Patienten mit endoge- nem Hypercortisolismus gewonnen worden. Eine der führenden Wissen- schaftlerinnen in diesem Bereich ist Professor Dr.
Dorothy Krieger. Sie legt in vorliegendem Band in knapper übersichtlicher Form ihre Erkenntnisse nieder, die derzeit die mo- dernste Zusammenstel- lung über das Cushing- Syndrom darstellen.
Walter Teller, Ulm
Horst Klingemann (Hrsg.):
Medizinische Intensivpfle- ge, Praktischer Leitfaden für Ärzte, Studierende und Fachpflegepersonal, Werk- Verlag Dr. Edmund Bana- schewski, München-G räfel- fing, 1983, 556 Seiten, 115 Abbildungen, 67 Tabel- len, Sachwörterverzeich- nis, Leinen mit Schutzum- schlag, 130 DM
Zu den zahlreichen Bü- chern verschiedenen For- mats über Medizinische In- tensivtherapie ist ein weite- res getreten, das auf den Kursen der MHH Hannover beruht. Es wendet sich vor- zugsweise an das Pflege- personal, das allerdings an einigen Stellen mit medizi- nischen Kenntnissen über- fordert erscheint. Für In- tensivstationen ist das Werk zum Nachschlagen gleichwohl zu empfehlen.
Rudolf Gross, Köln
Gerhard Kienle, Rainer Burkhardt: Der Wirksam- keitsnachweis für Arznei- mittel, Analyse einer Illu- sion, Verlag Urachhaus, Stuttgart, 1983, 432 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Tabellen, broschiert, 58 DM
Kienle und Burkhardt, schon immer Kritiker des prospektiven randomisier- ten klinischen Versuchs als
Alle in der Rubrik
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nen sich mit Ihrer Bestellung an Herrn Heinz Sommer wen- den.) DÄ
Erkenntnismittel, haben ih- re Kritik mit sorgfältiger Dokumentation in einem über 400 Seiten starken Buch zusammengefaßt.
Auch wenn man dazu an- derer Meinung ist, wie die Mehrzahl aller wissen- schaftlich arbeitenden Kli- niker und auch der Rezen- sent, sollte man sich mit diesem Buch auseinander- setzen. Es zwingt zur Prä- zisierung des eigenen Standpunkts und bringt viele Denkanstöße.
Wolfgang Sorg, Köln
Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 6 vom 10. Februar 1984 (107) 381