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Archiv "Therapie des Mammakarzinoms: Leitlinien finden höhere Akzeptanz" (09.07.2012)

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A 1428 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 27–28

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9. Juli 2012

THERAPIE DES MAMMAKARZINOMS

Leitlinien finden höhere Akzeptanz

Im letzten Jahrzehnt hat sich die Versorgung der Patientinnen in Deutschland – auch durch die Einführung der zertifizierten Brustkrebszentren mit einem hohen Maß an Prozess- und Strukturqualität – deutlich verbessert.

D

ie Versorgung von Brust- krebspatientinnen hat sich in Deutschland in der Zeitspanne von 2002 bis 2010 entscheidend verbes- sert. Ein Vergleich der Daten aus drei verschiedenen Dokumentati- onssystemen belegt, dass die quali- tativen Veränderungen, die unter anderem durch die Einführung von zertifizierten Brustkrebszentren an- gestrebt worden sind, den erkrank- ten Frauen inzwischen bundes- weit nahezu flächendeckend zugute- kommen.

Für die Analyse unter Federfüh- rung von Prof. Dr. med. Rolf Krei- enberg, Universitätsklinikum Ulm, wurden die Kennzahlen zur Struk-

tur- und Prozessqualität der Bun- desgeschäftsstelle für Qualitätssi- cherung (BQS) und des AQUA-In- stituts, die Daten des Westdeut- schen Brustzentrums (WBC) sowie die erstmalig zur Verfügung ge- stellten Kennzahlen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senolo- gie (DGS) aus dem Benchmarking- Bericht 2011 und 2012 analysiert.

Während die BQS und das AQUA-Institut überwiegend Daten zur operativen Therapie des Mam- makarzinoms liefern, decken die WBC-Daten auch Kennzahlen zur empfohlenen Therapie (Hormon- therapie, Chemotherapie und Strah- lentherapie) ab. Beson- ders auffallend sind die Unterschiede zwischen den Therapieempfehlun- gen und den tatsächlich durchgeführten Therapien.

„Hier werden 2010 für

die Strahlentherapie nach brust - erhaltender Therapie beziehungs- weise nach Mastektomie mit 96,3 Prozent und 88,3 Prozent hervor - ragende Ergebnisse erzielt“, be- richtet Kreienberg. Auch die Che- motherapie bei steroidhormonre- zeptornegativen Befunden sowie bei steroidrezeptorpositiven und gleichzeitig nodalpositiven Patien- tinnen hätten mit 91,0 respek tive 89,7 Prozent sehr hohe Werte er- reicht.

Die Hormontherapie bei rezeptor- positivem Befund wird seit Jahren erfreulich häufig angewendet und liegt nunmehr bei fast 90,7 Prozent in dieser Patientinnengruppe. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass wegen bestehender Komorbiditäten und/

oder Nebenwirkungen der Therapie niemals 100 Prozent der empfoh - lenen Therapien durchgeführt wer- den können“, sagt Kreienberg.

Dr. med. Vera Zylka-Menhorn TABELLE 1

Entwicklung der Prozessindikatoren

Quelle: Kreienberg et al.

Dokumentation

Prätherapeutische Diagnosesicherung WBC

BQS/AQUA DKG

Präparatradiographie (intraoperativ) WBC

BQS/AQUA DKG

Hormonrezeptoranalyse WBC

BQS/AQUA DKG

Sicherheitsabstand bei brusterhaltender Operation (BET) WBC

BQS/AQUA DKG

Indikation zu BET (T1) WBC

BQS/AQUA DKG

Jahr

2003 2004

2007 2002

2003 2002

2007 2003

2003 2003

Ergebnis

58,0 % 44,8 %

93,0 % 24,5 %

92,0 % 94,7 %

91,0 % 66,7 %

64,0 % 75,8 %

Jahr

2010 2009 2010

2010 2010 2010

2010 2010 2010

2010 2010 2010

2010 2010 2010

Ergebnis

96,0 % 92,9 % 95,7 %

94,0 % 96,3 % 94,4 %

99,0 % 99,4 %

95,0 % 97,0 % 98,5 %

85,0 % 82,9 % 83,6 %

TABELLE 2

Entwicklung der Therapieempfehlung

*Nenner nicht verändert durch Patientinnen-Ablehnung, Kontraindikationen beziehungsweise Multimorbidität; Quelle: Kreienberg et al.

Dokumentation

Endokrine Therapie bei R+-Patienten WBC

DKG

Strahlentherapie b1 Brusterhaltende Operation WBC

DKG b2 Mastektomie WBC DKG

Chemotherapie WBC DKG R–

R+/pN+

Jahr 2003

2003

2003

2003

Ergebnis 27,0 %

20,0 %

8,0 %

32,0 % Jahr

2010 2010

2010 2010

2010 2010

2010 2010 2010

Ergebnis

97,0 % 90,7 %*

87,0 % 96,3 %*

74,0 % 88,3 %*

78,0 % 91,0 %*

89,7 %*

T H E M E N D E R Z E I T

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