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Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

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Academic year: 2022

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TRANSFORMATION DES ALLTAGS.

SAKRAMENTENTHEOLOGIE IM BLICKWINKEL DER INNSBRUCKER DRAMATISCHEN THEOLOGIE.

Mit einer quellenkritischen Edition der Vorlesungsmanuskripte zur Allgemeinen Sakramentenlehre von Raymund Schwager

samt den dazugehörigen Overheadfolien.

Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät

der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Eingereicht von Mag. Adam Karol Pendel

beim Studiendekan

Assoz.-Prof. Mag. phil. Dr. theol. Nikolaus Wandinger

Betreut von

Univ.-Prof. Mag. Dr. Józef Niewiadomski Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wilhelm Guggenberger

Innsbruck, im Februar 2021

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VORWORT

Ohne die Unterstützung zahlreicher Menschen hätte meine Dissertation nicht entstehen können.

Das gilt zuerst von meinem Diözesanbischof Dr. habil. Stanisław Budzik, der selbst vor vierzig Jahren an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck promoviert hat und der mich zum Studium nach Innsbruck geschickt hat. Während des Aufenthalts in Tirol habe ich neue Erfahrungen gesammelt und selbst viel gelernt. Nun hoffe ich, dass dieses Wissen in meiner späteren Tätigkeit gute Früchte bringen kann.

Ganz besonders bedanke ich mich bei meinem Doktorvater Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski für seine fachliche und menschliche Begleitung. Danke für deine freundschaftliche Aufgeschlossenheit während unserer unzähligen Treffen, die inspirierende Unterstützung, deine grenzenlose Geduld und die unschätzbaren Ratschläge, sowohl in der wissenschaftlichen Arbeit als auch in den Fragen des Alltagslebens. Als ich nach Innsbruck kam war für mich die „Dramatische Theologie“ kaum ein Begriff. Dank deiner ansteckenden Begeisterung konnte ich diese neue und aufregende Perspektive der theologischen Forschung entdecken. Umso größer ist meine Freude, dass ich ausgerechnet im kirchlichen Jahr des heiligen Joseph meine Dissertation abschließen kann.

In einer fremden Sprache zu denken und zu schreiben ist immer eine große Herausforderung.

Meinen herzlichen Dank sage ich besonders allen Menschen, die diese Arbeit sprachlich korrigiert haben und die mich während meines Studiums auf verschiedene Art und Weise unterstützt haben. Ich bedanke mich dabei ganz herzlich bei Frau Marion Friedle, Frau Agnes Hackl und bei Herrn Herbert Vahrner für ihre sprachliche Unterstützung während des Studiums.

Mein besonderer Dank gilt Frau Christine Eckmair aus Linz. Sie hat die letzte Fassung des Manuskriptes genauestens korrigiert.

In Innsbruck war ich bei der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern zu Hause. Dort habe ich die Unterkunft, die für die Arbeit notwendige geistige Ruhe und ein schönes Beispiel des gemeinschaftlichen Lebens gefunden. Ich bedanke mich auch ganz herzlich bei der „Widum- Gemeinschaft“ an der Kettenbrücke für die freundliche Atmosphäre in unserer internationalen Gemeinschaft. Den Teilnehmer- und Teilnehmerinnen am dogmatischen Forschungsseminar

„Dramatische Theologie und ihre Methoden“ danke ich für eure Inspirationen und Anregungen für meine Arbeit.

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Nicht zuletzt gilt mein besonders herzlicher Dank meinen Freunden aus dem Seelsorgeraum Zams-Zammerberg-Schönwies und aus der Wallfahrtskirche Kronburg, wo ich während des Studiums als Aushilfepriester tätig war. Die Erfahrung der pastoralen Arbeit in Tirol, das Kennenlernen neuer Menschen und Sitten hat mein Leben sehr bereichert. Die Christmetten im schneebedeckten Falterschein und auf der Kronburg bleiben für immer in meinem Gedächtnis!

Vielen Dank für Eure höfliche Annahme, Freundlichkeit, jahrelange Zusammenarbeit und vor allem dafür, dass ich mich – dank euch – in Tirol wirklich „dahoam“ fühlte.

Mein Freund, Pfr. Zdzisław Zajac wiederholte immer wieder, in der Kirche gäbe es insgesamt acht Sakramente. Das achte, für viele unbekannte Sakrament, ist das Sakrament der zwischenmenschlichen Begegnung. Überall wo Menschen sich treffen, gemeinsam essen und trinken, sich unterhalten und miteinander Zeit verbringen ist Gott mitten unter ihnen. An dieser Stelle möchte ich mich also ganz herzlich bei allen Personen bedanken, denen ich während des Studiums begegnet bin: Danke für das erlebte Miteinander und für das achte Sakrament – das Sakrament der freundlichen, zwischenmenschlichen Begegnung. Vergelt’s Gott!

Innsbruck, im Februar 2021 Mag. Adam Karol Pendel

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4

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT ... 2

INHALTSVERZEICHNIS ... 4

0 EINLEITUNG... 8

0.1 BIOGRAPHISCH ANGELEGTE RECHTFERTIGUNG DES THEMAS ... 8

0.2 RECHTFERTIGUNG DES THEMAS IM KONTEXT DER FRAGE NACH DEM STAND DER FORSCHUNG ... 10

0.3 DER ÜBERBLICK ÜBER DEN INHALT DER ARBEIT ... 14

0.4 CORONAKRISE UND EINIGE SAKRAMENTSTHEOLOGISCH WICHTIGE REAKTIONEN AUF EINE NEUE KIRCHLICHE SITUATION ... 15

1 GRUNDZÜGE DER THEOLOGIE DER SAKRAMENTE IM DEUTSCHEN SPRACHRAUM IM LETZTEN VIERTEL DES 20. JAHRHUNDERTS ... 20

1.1 „ZEICHEN DER NÄHE GOTTES“: SAKRAMENTENTHEOLOGIE VON THEODOR SCHNEIDER ... 20

1.1.1 Anthropologische Basis der Sakramente ... 22

1.1.2 Christologische Struktur der Sakramente ... 28

1.1.3 Ekklesiologische Struktur der Sakramente ... 30

1.1.4 Elemente des christlichen Sakramentenbegriffs ... 35

1.1.4.1 Äußeres Zeichen: Handlung und Wort ... 36

1.1.4.2 Gründung und Stiftung durch Jesus Christus ... 37

1.1.4.3 Das verbürgte Engagement Gottes ... 38

1.1.5 Hinweise auf die Theologie der einzelnen Sakramente ... 39

1.1.5.1 Taufe ... 39

1.1.5.2 Firmung ... 41

1.1.5.3 Eucharistie ... 42

1.1.5.4 Buße ... 44

1.1.5.5 Die Krankensalbung ... 46

1.1.5.6 Ordo – Priesterweihe ... 47

1.1.5.7 Ehe ... 48

1.1.6 Ein ungewöhnliches Schlusswort ... 49

1.2 ANSÄTZE EINER KOMMUNIKATIVEN SAKRAMENTENTHEOLOGIE: ALEXANDRE GANOCZY ... 50

1.2.1 Eine Sakramententheologie für den Menschen der „heutigen Industriegesellschaft“? ... 51

1.2.2 Auf dem Weg zum kommunikativen Sakramentenbegriff ... 54

1.3 VOM SYMBOLISCHEN REICHTUM UNSERES ALLTAGSLEBENS: LEONARDO BOFF UND SEINE SAKRAMENTENLEHRE ... 56

1.3.1 Plädoyer für die Wiederentdeckung der sakramentalen Dimension des Alltags ... 57

1.3.2 Die Welt als Symbol ... 59

1.3.3 Die „göttlichen Sakramente“ ... 62

1.3.4 Tradition neu gedeutet ... 65

1.3.5 Dia-bolische Funktion der Sakramente ... 68

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1.4 PERSONALE SICHT: SAKRAMENTENTHEOLOGIE VON LOTHAR LIES ... 71

1.4.1 Mythos – Ritus – Sakrament ... 72

1.4.2 Die Not der klassischen Sakramentenlehre ... 74

1.4.3 Der Mensch und Gott in Begegnung ... 75

1.4.4 Sakrament und Perichorese ... 78

1.4.5 Sakramente als Begegnungsräume zwischen Gott und Menschen ... 79

1.4.6 Sinngestalt der Sakramente ... 81

1.5 RITUS VERSUS SAKRAMENT ... 82

2 DER AUSNAHMEDENKER IN SACHEN THEORIE DES RITUS: RENÉ GIRARD ... 85

2.1 BIOGRAPHISCHE SCHLAGLICHTER ... 85

2.1.1 Grunddaten eines außergewöhnlichen Lebens ... 85

2.1.2 Bekehrung ... 86

2.1.3 Das Werk im Überblick ... 87

2.2 EIN NEUES PARADIGMA NICHT NUR FÜR DIE RELIGIONSWISSENSCHAFT ... 90

2.2.1 Anthropologische Basis der Genese der Riten: Literatur als Inspirationsquelle ... 91

2.2.2 Ritus: eine sozialanthropologische Konstante ... 98

2.2.2.1 Auf der Suche nach einer glaubwürdigen Erklärung der Genese der Riten ... 98

2.2.2.2 Die Hypothese des Gründungsmordes ... 104

2.2.2.3 Imitatorischer Charakter des Ritus ... 108

2.3 DIE TRANSFORMIERENDE KRAFT DES RITUS ... 112

2.4 DIE ENTWICKLUNG DER RITEN ... 114

2.5 SUKZESSIVER FUNKTIONSVERLUST DES OPFERRITUALS IN DEN GESELLSCHAFTEN MIT DEM ZENTRALEN GEWALTMONOPOL ... 119

2.6 „RELIGIONSTHEOLOGISCHER PAUKENSCHLAG“: ANTISAKRIFIZIELLE DEUTUNG DES TODES JESU ... 121

2.7 PARADOXALE EINHEIT ALLER RITEN ... 127

3 RAYMUND SCHWAGERS ANNÄHERUNG AN DIE SAKRAMENTENTHEOLOGIE .... 130

3.1 BIOGRAPHISCHE SKIZZE ... 130

3.2 AUF DEM WEG ZUM DRAMATISCHEN ANSATZ ... 134

3.2.1 Die Entstehung der Dramatischen Theologie von Raymund Schwager ... 134

3.2.1.1 Die Entscheidung für die „dramatische Denkform“: Schwagers Dissertation über die Exerzitien des Ignatius von Loyola ... 135

3.2.1.2 Erste Form der dramatischen Denkform: Heilsdrama in zwei Akten... 139

3.2.2 Glaube, der die Welt verwandelt ... 143

3.2.2.1 Glaube als die Teilnahme an der Allmacht Gottes ... 144

3.2.2.2 Jesus als der Sohn Gottes und die Glaubenserfahrung ... 147

3.2.2.3 Machtvolles Glaubensleben in einer pluralistischen Welt ... 150

3.2.2.4 Glaubensimpuls und Weltgestaltung ... 153

3.3 DIE „SCHICKSALSHAFTE“ BEGEGNUNG MIT RENÉ GIRARD UND DEREN FOLGEN: „BEAUTIFUL MINDS“ IM DIALOG ... 156

3.3.1 Chronologie einer Freundschaft... 157

3.3.1.1 Der erste Kontakt... 157

3.3.1.2 Die zweite Phase des Dialogs ... 158

3.3.1.3 Die dritte Phase des Dialogs ... 159

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6

3.3.2 Neue Hermeneutik für die alte Intuition: „Brauchen wir einen Sündenbock?“ ... 160

3.3.2.1 Die Geschichte des Werkes ... 160

3.3.2.2 Die Argumentation ... 162

3.3.2.3 Eine Hermeneutik für das Alte Testament ... 163

3.3.2.4 Eine Hermeneutik für das Neue Testament ... 164

3.4 DIE KONTROVERSE UM DEN OPFERBEGRIFF ... 166

3.5 EINE „NEUE“ ERLÖSUNGSLEHRE ... 170

3.5.1 Das Drama in fünf Akten ... 171

3.5.1.1 Erster Akt: Basileiabotschaft ... 172

3.5.1.2 Zweiter Akt: Gericht als Selbstgericht ... 173

3.5.1.3 Dritter Akt: Transformation der Gerichtsbotschaft im Kreuzesgeschehen ... 173

3.5.1.4 Vierter Akt: Österliches Urteil zugunsten des Sohnes und zugunsten seiner Widersacher ... 176

3.5.1.5 Fünfter Akt: Die Erfahrung des Heiligen Geistes ... 178

3.5.2 Und das Gottesbild Jesu? ... 179

3.5.3 Kreuz und Transformation des Bösen ... 180

3.5.4 Stellvertretung... 183

3.6 DER ERTRAG DER ANNÄHERUNG... 185

4 RAYMUND SCHWAGERS ENTWURF DER SAKRAMENTENLEHRE ... 186

4.1 IN DEN SPUREN VON RENÉ GIRARD: RITEN UND DIE FRAGE NACH DEM SAKRAMENT ... 190

4.2 IN DEN SPUREN VON RENÉ GIRARD: TRANSFORMATION DER RITEN IM ALTEN TESTAMENT ... 194

4.3 IN DEN SPUREN VON RENÉ GIRARD: SAKRAMENTE IM NEUEN TESTAMENT ... 198

4.4 KREATIVE WEITERENTWICKLUNG DER SPUREN VON RENÉ GIRARD: DER HISTORISCHE UND THEOLOGISCHE URSPRUNG DER NEUTESTAMENTLICHEN SAKRAMENTE ... 203

4.4.1 Vorbereitung der Sakramente im öffentlichen Wirken Jesu ... 203

4.4.2 Abendmahl und Kreuz ... 204

4.4.3 Verwandlung durch die Auferweckung (Wirken des himmlischen Vaters) ... 206

4.4.4 Hl. Geist und Kirche ... 206

4.5 EXKURS: EULOGISCHE STRUKTUR DER SAKRAMENTE UND DIE PROBLEMATIK DER TRANSFORMATION DES ALLTAGS ... 207

4.6 SÜHNOPFER UND TRANSFORMATION DES ALLTAGS ... 210

4.7 SAKRAMENTE UND SYMBOLE DER WELT ... 212

4.8 TRADITIONELLE FRAGEN: NEU AUFGEWORFEN ... 214

4.8.1 Wirkweise der Sakramente ... 214

4.8.2 Sinn und Ziel der Sakramente ... 216

4.9 ANHANG: SCHWAGERS DEUTUNG DER EINZELSAKRAMENTE ... 217

4.9.1 Theologie der Taufe ... 218

4.9.1.1 Aktuelle Fragen zur Tauftheologie ... 219

4.9.1.2 Die neutestamentliche Tauftheologie ... 219

4.9.1.3 Geschichte der Tauftheologie und die dogmatischen Entscheidungen der Kirche .... 221

4.9.1.4 Systematische Überlegungen ... 222

4.9.2 Die Theologie der Firmung ... 224

4.9.3 Theologie der Ehe ... 226

(7)

7

4.9.3.1 Die kirchlichen und gesellschaftlichen Probleme der Ehe ... 226

4.9.3.2 Ehe in den Mythen ... 227

4.9.3.3 Die Ehe in den alt- und neutestamentlichen Texten ... 227

4.9.3.4 Systematische Überlegungen und die Wesensbeschreibung der Ehe ... 228

4.9.3.5 Das Problem der Ehescheidung ... 229

4.9.4 Theologie des Weihesakramentes ... 229

4.9.4.1 Aktuelle Fragen zur Problematik des Ordo ... 230

4.9.4.2 Religionsgeschichtliches Priesterbild ... 230

4.9.4.3 Das Priesterbild im Alten Testament ... 231

4.9.4.4 Das Priesterbild im Neuen Testament ... 231

4.9.4.5 Das Amt in der Geschichte der Kirche ... 233

4.9.4.6 Systematische Zusammenschau und die Wesensbeschreibung des Weihesakramentes ... 234

4.9.4.7 Anhang: Schwagers Diskussionsbeitrag zum Thema: Ordination der Frau ... 237

4.10 THEATER VERSUS LITURGIE ... 240

5 QUELLENKRITISCHE EDITION DER VORLESUNGSMANUSKRIPTE VON RAYMUND SCHWAGER SAMT DEN DAZUGEHÖRIGEN OVERHEADFOLIEN, DIE ER BEI DER VORLESUNG VERWENDET HAT ... 244

5.1 EDITORISCHE VORBEMERKUNGEN ... 244

5.2 VORLESUNGSMANUSKRIPT AUS DEM SOMMERSEMESTER 1994 ... 246

5.3 EDITORISCHE ANMERKUNGEN ... 314

5.4 OVERHEAD FOLIEN ... 326

6 ZUSAMMENFASSUNG ... 360

Mein Lernerfolg ... 368

LITERATURVERZEIHNIS ... 371

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0 EINLEITUNG

Hat die Pandemie das katholische Verständnis des Sakramentes in dessen Grundfesten erschüttert? Gemäß den Grundlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils versteht sich die Kirche als Sakrament, als Zeichen und Werkzeug der Einheit mit Gott und der Einheit der Menschen untereinander (LG 1). Die spezifische Eigenart der sakramentalen Handlung besteht darin, dass sie die physische Nähe der agierenden Personen und auch ein Minimum an materiellen Elementen (Brot, Wein, Wasser, Öl) im gottesdienstlichen Kontext erfordert. Diese Aspekte wurden aber durch die Covid-Pandemie als einer der wichtigsten Orte der Verbreitung der Infektion erkannt, deswegen auch von der Kirche in vielen Ländern für die kritische Zeit der Explosion der Infektionswelle so geregelt, dass die Gefahr der Ansteckung vermindert wird.

Das Thema der vorliegenden Arbeit ist lange vor dem Ausbruch der Pandemie formuliert worden. Große Teile des Textes sind auch vorher entstanden. Die Herausforderungen der Coronazeit, vor allem aber die Art und Weise, wie die Kirche – wenn auch regional auf unterschiedliche Art, so doch global im Großen und Ganzen ähnlich – reagiert hat: all das wird die Kirchen und die Theologie zur Neubesinnung zwingen. Nichts wird später so sein wie früher, hörte man öfters in Zeiten der Quarantäne. Auch in kirchlichen Kreisen wurde diese Meinung häufig geäußert. Was bedeutet das für das Verständnis der Sakramentalität der Kirche im Allgemeinen und der sakramentalen Grundvollzüge im Besonderen? Eine Neubesinnung erfordert aber zuerst einen Rückgriff auf das Bisherige. Damit beschäftigt sich die vorliegende Dissertation.

0.1 BIOGRAPHISCH ANGELEGTE RECHTFERTIGUNG DES THEMAS

Jede wissenschaftliche oder literarische Arbeit kann im Kontext einer konkreten Lebensgeschichte besser verstanden werden. Wo dieser biografische Zugang fehlt, verliert sie etwas an ihrer Aussagekraft. Vielleicht wollte das Johann Wolfgang von Goethe einmal ausdrücken, als er in seinem weltberühmten Vierzeiler schrieb: „Wer das Dichten will verstehen, muss ins Land der Dichter gehen. Wer den Dichter will verstehen, muss in Dichters Lande gehen.“1 Der biografische Kontext meines eigenen Lebens prägt sicher auch diese Arbeit

1 Dieser Vierzeiler stammt ursprünglich aus Goethes 1819 veröffentlichten „Noten und Abgrenzungen zu besserem Verständnis des westöstlichen Divans“, zit. nach Goethe, 1999, 138.

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und meinen persönlichen Bezug zum Thema Sakrament und dessen Rolle in der Transformation meines Alltags.

Ich wurde in Ostpolen im Jahr 1988 geboren. Schon seit meiner Kindheit hatte ich eine feste Beziehung zur Kirche, als kleiner Junge habe ich regelmäßig bei der Messe ministriert. Die sowohl geheimnisvolle, aber auch so materiell greifbare Welt der Liturgie und der sakramentalen Riten hat mich schon damals immer inspiriert. Der wohlriechende Duft von Weihrauch, die Flammen der brennenden Kerzen, die liturgischen Handlungen und der Chorgesang während der Liturgie prägten von früher Jugend an mein christliches Bewusstsein.

Nach der alten kirchlichen Tradition wird die Eucharistie als faszinierendes und erschreckendes Geheimnis (mysterium tremendum et fascinosum) bezeichnet. Rückblickend stelle ich fest, dass diese Erfahrungen einer schönen, gut vorbereiteten eucharistischen Feier schon in der Kindheit und in den Jugendjahren sehr stark mein Bild der Kirche und der Liturgie beeinflussten, nicht nur als einer Moralanstalt, einer Versammlung der Frommen und Ordentlichen, sondern als eine wirkliche Quelle und ein Höhepunkt des kirchlichen Lebens (vgl. LG 11). Eine Liturgie, die nicht nur für die kleine Gruppe der Frommen und Auserwählten reserviert ist, sondern die das Leben eines jeden Menschen transformieren kann. Wie Papst Franziskus in seiner Predigt zum Fronleichnamsfest am 4. Juni 2015 in Rom erinnerte: „Die Eucharistie ist kein Preis für die Guten, sondern eine Hilfe für die Schwachen und die Sünder“.2 Und genau dieses Verständnis der Kirche als einer Moralanstalt versuchte ich immer wieder zu vermeiden. Diese so oft von der Öffentlichkeit erwartete und geduldet Reduzierung der Kirche auf eine Moralinstitution isoliert die Liturgie aus dem Leben und macht sie zu einem

„Fremdstück mitten im Alltag“. Josef Niewiadomski schrieb diesbezüglich: „Das Missverständnis der Kirche als einer Moralanstalt reißt nicht nur die tiefe Kluft zwischen Messe und Alltag auf, sondern es kastriert das mysterium tremendum et fascinosum des Sakraments selbst! Wenn die Welt unserer Familien, Schulen und Gemeinden und die Feier der Eucharistie nur durch diesen schmalen Verbindungspfad des ‚Seid brav zueinander und solidarisch miteinander‘ verbunden sind, dann gibt es keinen Unterschied mehr zwischen der katholischen Messe, der christlichen Vesper, einer Versammlung der Zeugen Jehovas und dem ekstatischen Erweckungsgottesdienst einer electronic Church. (…) Die Eucharistie ist ein Zeichen mit

2 http://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2015/documents/papa-francesco_20150604_omelia corpus- domini.html [12.01.2021].

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dramatischem Charakter. Ein Zeichen, das Veränderungen nicht nur nicht ausschließt, sondern Wandlungen notwendigerweise einschließt.“3

Am 1. Juni 2013 empfing ich meine Priesterweihe. Zu meinen Hauptaufgaben in den ersten Kaplansjahren gehörte neben dem Religionsunterricht in der Volksschule und den Sprechstunden im Pfarrbüro die Sorge um die Liturgie und die Sakramente in der Pfarrgemeinde. Die sakramental ausgerichtete Seelsorge war für mich eine gewisse Herausforderung, aber auch ein Anreiz zum Nachdenken über den Ort der Liturgie in der modernen Wirklichkeit. Es ist kein Geheimnis, dass der Begriff sakramentaler Ritus bei vielen Menschen heutzutage keinen guten Klang hat. Alles, was mit einem Ritus verbunden ist, wird in der menschlichen Mentalität als Inbegriff von Starrheit oder Bindung an vergangene Formen verstanden. Dem Ritus wird sehr oft die Kreativität und Dynamik gegenübergestellt. Unter diesen Umständen versuchte ich, die Sakramente der Kirche so zu gestalten, dass sie nicht zu einer bloßen Inszenierung werden, wo schlussendlich nur die Frustration und das Gefühl der Leere bleiben, sondern als ein Ort der Begegnung mit dem lebendigen Gott erfahren werden können.

Nach zwei Jahren der pastoralen Arbeit in Polen bekam ich die Möglichkeit des Doktoratsstudiums an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und der weiteren pastoralen Tätigkeit in der Diözese Innsbruck. Ich wollte unbedingt diese beiden Bereiche – die wissenschaftliche Forschung mit der konkreten sakramental ausgerichteten Seelsorge – in meinem Alltag verbinden. Das war auch das Grundmotiv für die Wahl des Themas meiner Arbeit – die Sakramente der Kirche im Kontext der dramatischen Theologie wurden nicht nur zum Gegenstand einer theoretischen wissenschaftlichen Forschung, sondern sie wurden auch eine Hilfe, um den Glauben und seinen zentralen sakramentalen Vollzug besser zu verstehen.

0.2 RECHTFERTIGUNG DES THEMAS IM KONTEXT DER FRAGE NACH DEM STAND DER FORSCHUNG

Auch wenn mein Diözesanbischof Stanisław Budzik seine Habilitationsschrift in Polen zum Thema „Das Drama der Erlösung. Dramatische Kategorien in der Theologie am Beispiel von R. Girard, H. U. von Balthasar und R. Schwager“4 geschrieben hat, waren mir die Namen Raymund Schwager und René Girard nicht vertraut. Nachdem ich im Wintersemester

3 Niewiadomski, 1999a, 21.

4 Die Habilitationsschrift wurde in Polen 1997 unter dem Titel „Dramat odkupienia. Kategorie dramatyczne w teologii na przykładzie R. Girarda, H. U. von Balthasara i R. Schwagera“ veröffentlicht.

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2016/2017 zum „Forschungsseminar für Doktoranden“ hinzugestoßen bin, stellte ich fest, dass sich die Diskussionen immer wieder um diese Namen drehen. Mein Interesse wurde geweckt.

Warum aber fiel endgültig die Entscheidung, die Sakramententheologie von Schwager zum Gegenstand meiner Dissertation zu nehmen? Zum einen, weil es unter den vielen Arbeiten, die im Forschungskreis über Dramatische Theologie geschrieben wurden5, keine Arbeit über das Verständnis der Sakramente bei Schwager gibt. Zum anderen aber, weil die Materialien zu diesem Thema, die sich im Raymund-Schwager-Archiv befinden6, in der Ausgabe: „Raymund

5 Es wurden zahlreiche Dissertationen geschrieben, die einen direkten Bezug zur Dramatischen Theologie aufweisen: Vivien Somda Domebeimwin, „Auferstehung des Fleisches und das Wohlbefinden des Menschen. Ein eschatologisch-soteriologischer Versuch in der dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im Mai 2019); Łukasz Mudrak, „Der Geist und die Geister. Christologische Rückbindung der Pneumatologie bei Michael Welker und Raymund Schwager. Ein systematischer Vergleich in ökumenischer Perspektive“ (abgeschlossen im Juli 2017);

Lijo Chalissery, „Veränderung durch Verwandlung. Raymund Schwagers dramatisches Verständnis der Eucharistie im Kontext der modernen Welt“ (abgeschlossen im Oktober 2017); Robert Shako Lokeso, „Kirche als Zeichen des Heils. Die Ekklesiologie der Kommunion von J. M. R. Tillard im Kontext der DR Kongo.

Auseinandersetzung mit der dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im April 2017); Karol Łazik, „‚Die Zeit der Barmherzigkeit Gottes ist kurz‘: Die Herausforderung der Botschaft von Sr. Faustyna. Eine spirituell-dogmatische Studie im Lichte der Dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im Juni 2016); Adam Sroka, „Wer oder was ist der Teufel? Die Gestalt des Teufels aus dem Blickwinkel der Dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im Oktober 2013); Nikolaus Janovsky, „‚Theodizee‘ als Prüfstein der Dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im Juli 2013);

Grimbald Lanthaparambil, „‚Kenosis‘. Die Nachfolge Christi bei Franziskus im Lichte der Dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im Juni 2013); Mathias Moosbrugger, „Die Rehabilitierung des Opfers. Zum Dialog zwischen René Girard und Raymund Schwager über die Angemessenheit der Rede vom Opfer im christlichen Kontext“ (abgeschlossen im Oktober 2012); Wojciech Morzycki, „‚Seele‘. Joseph Ratzingers Konzeption im Gespräch mit dem dramatischen Entwurf von Raymund Schwager“ (abgeschlossen im September 2011); Karin Peter, „Apokalyptische Schrifttexte: Gewalt schürend oder transformierend? Ein Beitrag zu einer dramatisch- kritischen Leseweise der Offenbarung des Johannes“ (abgeschlossen im Jänner 2010); Gregorius Hertanto Dwiwibowo, „‚Damit die Herzen derer sich wandeln, die sie bedrängen und unterdrücken‘. Versöhnung durch Bekehrung des Herzens aus dem Blickwinkel der Dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im Dezember 2009);

George Thomas Kuzhippallil, „The Body of Christ and the Body of India. A Dramatic Re-reading of the Concept of the Body of Christ in Indian Ecclesial Context“ (abgeschlossen im Mai 2009); Rafal Lupa, „Gott, Feindschaft, Gewalt ... Jan Assmann, René Girard und Raymund Schwager im systematischen Vergleich“ (abgeschlossen im November 2008); Volodymyr Horbal, „Beichte zwischen Vergebung und Strafe. Dogmatisch-kirchenrechtliche Annäherung an das Problem aus dem Blickwinkel der ‚Dramatischen Theologie‘“ (abgeschlossen im Juni 2008);

Christopher C. Asuzo, „The Transforming Power of Faith. A systematic assessment of the Christian faith in relation to African Traditional Religion in the light of Dramatic Theology“ (abgeschlossen im April 2008); Johann Sedlmaier, „Berufen! Die Gnadentheologie von John Irvings ‚Owen Meany‘ im Lichte der Dramatischen Theologie“ (abgeschlossen im September 2007); Stefan Huber, „Leib Christi und Heilsdrama. Kulturtheoretische und theologische Zugänge zur Kirche als Gemeinschaftskörper“ (abgeschlossen im Juni 2007); Petra Steinmair- Pösel, „In einem neuen Licht ... Konturen einer dramatischen Gnadenlehre“ (abgeschlossen im September 2005);

Roland Tamás, „Das Schicksal des Reiches. Zur Theologie der medial strukturierten Welt“ (abgeschlossen im Juni 2004); Adam Romejko, „Transformationskraft des Opfers. Ein Beitrag zum Opferdiskurs im Umkreis der mimetischen Theorie“ (abgeschlossen im Juni 2004); Maximilian Paulin, „MEINHEIT oder doch Gewalt?

Heinrich Rombach, René Girard und das Spiel des Begehrens“ (abgeschlossen im Oktober 2003); Ludwig Ecker,

„Zwischen Recht und Vergebung. Der Beitrag René Girards zur Beschreibung christlicher Existenz“

(abgeschlossen 1998). vgl. https://www.uibk.ac.at/ systheol/niewiadomski/lehre/ [12.01.2021].

Auch die Habilitationsschrift von Willibald Sandler „Skizzen zur dramatischen Theologie: Erkundungen und Bewährungsproben“ (Innsbruck, 2011) und die Habilitationsschrift von Nikolaus Wandinger „Dramatische Theologie als Forschungsprogramm systematischer Theologie. Methodische und inhaltliche Schlaglichter“

(Innsbruck, 2011) stellen wichtige Beiträge zur Dramatischen Theologie dar.

6 Im Raymund-Schwager-Archiv sind die Unterlagen zu diesem Thema vor allem unter der Registernummer 2a.9 Unterlagen zur Vorlesung „Sakramente“ zu finden. Zusätzlich befinden sich im Raymund-Schwager-Archiv unter der Registernummer 2a.7 Unterlagen zur Vorlesung „Ehe“, unter der Registernummer 2a.8 Unterlagen zur

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Schwager Gesammelte Schriften“7 (bis auf eine Ausnahme8) nicht berücksichtigt wurden. So lag es nahe, die Sakramententheologie Schwagers als Thema der Dissertation zu wählen. Dass die Grundlage meiner Forschungen das unveröffentlichte Material aus dem Raymund- Schwager-Archiv sein wird, war mir von Anfang an klar. Dass aber ein Großteil der Arbeit die quellenkritische Rekonstruktion und Edition seiner Manuskripte zur Vorlesung über die Sakramente bilden sollte und ich mir dadurch eine neue Methode wissenschaftlicher Arbeit aneignen musste, hat sich erst im Verlauf der Erarbeitung des Themas herauskristallisiert.

Die von mir gewählte „Problemstellung“, die im Obertitel der Dissertation: „Transformation des Alltags“ zum Ausdruck kommt, weist über den engen Zugang zum Thema, wie ihn die Konzentration auf Schwagers Theologie und Girards Anthropologie nahelegen, auf eine breitere Problematik hin. Die Frage nach den Sakramenten kann nämlich heute in einen größeren, auf den ersten Blick befremdenden Rahmen gestellt werden. Als im dritten Jahrhundert der heilige Cyprian von Karthago geschrieben hat: „Extra ecclesiam nulla salus“

(außerhalb der Kirche kein Heil), konnte er unmöglich daran denken, dass man seine Äußerung im einundzwanzigsten Jahrhundert durch die Aussage „extra mercatum et media nulla vita nec salus“ (außerhalb des Markts und der Medien gibt es weder Leben noch Heil)9 ersetzen wird können.

Einerseits wurden in der westlichen Kultur die Rolle des kirchlichen rituellen Handels und die Bedeutung des Opfers radikal in Frage gestellt, andererseits hat der Markt die Funktion einer

„Oberreligion“ übernommen. Schon im Jahre 1921 hat der deutsche Philosoph Walter Benjamin den „Kapitalismus“ als eine neue, dogmen- und theologiefreie Religion bezeichnet.

Im Ritual des Marktes sei jeder Tag ein Festtag; die Handelszentren werden als moderne Tempel verstanden. Diese Religion verbindet Menschen verschiedener Rassen und Sprachen, aller Schichten und Gruppen zu globaler Gemeinschaft von Kunden und Konsumenten.10

Vorlesung „Taufe“, unter der Registernummer 2a.11 Unterlagen zur Vorlesung „Ordo“. Die ausführliche und präzise Liste der von mir verwendeten Unterlagen findet man im dritten Kapitel dieser Arbeit.

7 Die auf acht Bände angelegte, von Jozef Niewiadomski verantwortete Ausgabe ist zwischen den Jahren 2014–

2017 im Herderverlag erschienen (neben Niewiadomski arbeiteten als Herausgeber der einzelnen Bände: Karin Peter, Mathias Moosbrugger, Nikolaus Wandinger mit).

8 Im achten Band der gesammelten Schriften Schwagers wurde der bisher unveröffentlichte Beitrag zum Dies academicus zum Thema „Ordination der Frau“ am 16. November 1994 „Ordination der Frau. Grundstruktur einer Argumentation“ publiziert.

9 Die Formel bracht Niewiadomski schon 2001 ins Gespräch; vgl. Niewiadomski, 2000.

10 Ansätze zur Reflexion dieser Thematik im Kontext der Dramatischen Theologie finden sich bei Niewiadomski,

„Extra media nulla sallus. Zum Anspruch der Medienkultur“; „Die betrogenen Götter. Religio und Wirtschaft im Zeitalter des Neuheidentums“; „Global village und die Weltkirche“; „Globale moderne und trügerische Wahrheit“, aber auch bei Tamas, „Das Schicksal des Reiches. Zur Theologie der medial strukturierten Welt“, Böhm, „Religion

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Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Beschränkung des gemeinschaftlichen Lebens stellt eine große Herausforderung für die kirchliche Sakramentenlehre dar. Der doppelte Lockdown in Österreich mit dem Verbot der öffentlich zugänglichen Gottesdienste11 lässt die Frage zu, nach der Rolle der Medien und der virtual community in der Sakramentenfeier zu fragen. Die Frage nach der Rolle der Medien war zwar seit Jahren ein Thema des theologischen Diskurses12, aber genau in der Corona-Krise wurde sie plötzlich ins Zentrum der Aufmerksamkeit verschoben. Ist die Kirche der Zukunft wirklich die Kirche im Internet, wie es schon einige Publizisten prophezeien?13 Bestehen im Internet wirklich die „ungeahnten Möglichkeiten der religiösen Kommunikation, eine neue Form von Kirche, eine ecclesia virtualis sui generis“?14

Eine zusätzliche Herausforderung für diese Arbeit stellt die Fokussierung des Themas auf den dramatischen Ansatz von Raymund Schwager dar. Zwar hat Schwager die Sakramente immer in die Kategorie des Gebetes eingeordnet. So gesehen, könnte die Reduktion des gottesdienstlichen Geschehens auf die Hauskirche, auf medial übertragene und gestreamte Eucharistiefeiern stückweise in seinen Ansatz integriert werden. Einer der zentralen Aspekte dieses Ansatzes betrifft jedoch genau das exakte Gegenteil dessen, was die Pandemie mit unserem gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Leben gemacht hat: die Transformation der Ausgrenzung und der Isolation durch die von Christus geleistete Integration.

Auf diesem Hintergrund stellen sich einige systematische Fragen, die reflektiert werden müssen: Welche Rolle spielen Rituale und kirchliche Sakramente in unserem von Markt und

durch Medien – Kirche in den Medien und die ‚Medienreligion‘. Eine problemorientierte Analyse und Leitlinien einer theologischen Hermeneutik“ und Huber, „Leib Christi und Heilsdrama. Kulturtheoretische und theologische Zugänge zur Kirche als Gemeinschaftskörper“.

11 In Österreich wurden 2020 in der katholischen Kirche die öffentlichen Gottesdienste vom 16.03.2020 bis 15.05.2020, danach vom 24.11.2020 bis 06.12.2020 und vom 28.12.2020 bis 24.02.2021 ausgesetzt.

12 Zu den wichtigsten lehramtlichen Aussagen zu den Medien und sozialen Kommunikationsmitteln im kirchlichen Kontext gehören vor allem: Das Dekret über die sozialen Kommunikationsmittel „Inter Mirifica“ (1963) des Zweiten Vatikanischen Konzils; die Pastoralkonstitution „Communio et Progressio“ (1971); die Pastoralkonstitution „Aetatis Novae“ (1992); das Dokument des päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel „Ethik in der sozialen Kommunikation“ (2000). Und im deutschsprachigen Raum zu den wichtigsten offiziellen Dokumenten gehören: die gemeinsame Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland „Chancen und Risiken der Mediengesellschaft“ (1997); das Dokument der deutschen Bischofskonferenz „Zeit zur Aussaat. Missionarisch Kirche sein“ (2000); die Leitlinien und Empfehlungen für „Gottesdienst-Übertragungen im Hörfunk und Fernsehen“ der Liturgischen Kommission im deutschsprachigen Sprachgebiet (2002). vgl. auch Böhm, 2005, 20, 49.

13 Vgl. z. B. Birgit Hoyer, „Die Kirche im Internet ist vermutlich die Zukunft der Kirche“, in:

https://www.feinschwarz.net/kirche_im_internet_zukunft/ [12.01.2021].

14 Erne, 2007, 223.

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Medien dominierten Alltagsleben? Sind Sakramente Zeichen der Einheit oder der Trennung?

Wie können Sakramente der Kirche unseren Alltag und unsere Welt ernsthaft verwandeln?

0.3 DER ÜBERBLICK ÜBER DEN INHALT DER ARBEIT

Im ersten Kapitel werden beispielhaft einige Entwürfe der Sakramententheologie vorgestellt.

Welche Kriterien haben mir geholfen, gerade diese Autoren zu wählen? Es ist zuerst der Zeitpunkt der Publikation der besprochenen Werke. Die Erstausgaben wurden alle im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts publiziert, also in der Zeit, in der Raymund Schwager die Vorlesungen über die Sakramente gehalten hat. Dann sind es Werke, die einen Handbuchcharakter haben, sehr populär wurden und auch als Prüfungsliteratur Verwendung fanden.15 Dass unter den deutschsprachigen Autoren mit Leonardo Boff auch ein fremdsprachiger Theologe berücksichtigt wurde, erklärt sich aus der großen Popularität seines kleinen Büchleins unter den Studierenden und Gläubigen im deutschen Sprachraum.

Im Mittelpunkt des Interesses im zweiten Kapitel dieser Arbeit steht der franko-amerikanische Literaturwissenschaftler und einer der größten Denker des zwanzigsten Jahrhunderts – René Girard. Meine Aufmerksamkeit richte ich vor allem auf die Fragen der sakrifiziellen Riten und ihrer Genese, der Opferkritik in den biblischen Schriften und der antisakrifiziellen Deutung des Todes Christi.

Das dritte Kapitel stellt die Entstehung und die Entwicklung der dramatischen Theologie dar.

In diesem Kapitel widme ich mich der „Herausforderung“, die das Denken von René Girard für Raymund Schwager bedeutet hatte, und der sog. Opferkontroverse zwischen Schwager und Girard.

Das vierte Kapitel hat die allgemeine Sakramententheologie Raymund Schwagers zum Gegenstand. Anhand der bisher unveröffentlichten, im Raymund-Schwager-Archiv zugänglichen Skripten stelle ich die allgemeine Sakramentenlehre Raymund Schwagers dar.

Anschließend werden einige Sakramente im Kontext von Schwagers Wesensbeschreibung des Sakramentes kurz behandelt.

15 So v. a. das Handbuch von Theodor Schneider, „Zeichen der Nähe Gottes“. Gerade dieses Handbuch hat Raymund Schwager in Innsbruck auf die Prüfungsliste gesetzt.

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Das fünfte Kapitel bildet eine Einheit für sich. Es ist die quellenkritische Edition des Vorlesungsmanuskriptes von Raymund Schwager, samt der dazugehörigen Overheadfolien, die er bei der Vorlesung verwendet hat.

Ein Rückblick versucht, die oben aufgeworfenen Fragen, die mich bei der Arbeit an der Dissertation begleitet haben, stückweise zu beantworten.

Einleitend dazu werden beispielhaft sakramentstheologisch wichtige Reaktionen auf die Pandemie und die Auswirkungen des Lockdowns dokumentiert.

0.4 CORONAKRISE UND EINIGE SAKRAMENTSTHEOLOGISCH WICHTIGE REAKTIONEN AUF EINE NEUE KIRCHLICHE SITUATION

Unter dem Begriff COVID-19-Pandemie versteht man den Ausbruch einer neuen Viruserkrankung. Die Erkrankung wurde im Dezember 2019 erstmals in Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei festgestellt. Im Januar 2020 entwickelte sie sich in China zur Epidemie, erreichte schnell Europa und verbreitete sich weltweit mit rascher Geschwindigkeit.

Der Ausbruch der Coronakrise brachte zahlreiche Auswirkungen auf das politische, soziale, ökonomische, kulturelle und kirchliche Leben mit sich. Gottesdienste wurden weltweit entweder abgesagt oder mit einer beschränkten Anzahl von Gläubigen gefeiert, Sakramentenfeiern wurden verschoben, Gotteshäuser blieben in einigen Ländern geschlossen, die Kirche ergriff verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, die vor der Ansteckung schützen sollten.16

Die zahlreichen kirchlichen Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden weltweit kommentiert. Es wurde vor allem darauf hingewiesen, dass die Coronakrise eine ganz neue und unerwartete Herausforderung für die Kirche darstelle. Einige

16 In Italien und damit auch im Vatikan wurden im Frühjahr 2020 in sämtlichen Diözesen stufenweise alle öffentlichen Gottesdienste abgesagt und die Kirchen auch für das private Gebet zugesperrt. Angesichts der Corona- Krise erlaubte am 20. März 2020 der Vatikan allen Priestern in den betroffenen Gebieten, die Generalabsolution ohne Einzelbeichte an die Erkrankten zu erteilen. Am 27. März 2020 spendete Papst Franziskus in einer historisch beispiellosen Geste den Segen „Urbi et Orbi“ und betete dabei um das Ende der Corona-Pandemie. Der Vatikan gab keine weiteren konkreten sakramentalen Verordnungen, die weltweit gültig sein sollten. Die Bischofskonferenzen der einzelnen Länder sollten mit den zuständigen Gesundheitsbehörden zusammenarbeiten und abhängig von der Entwicklung der gesundheitlichen Situation die Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Die Österreichische Bischofskonferenz hat eine Kommission eingesetzt, die sich vor allem mit den Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie befassen sollte. So wurden z. B. am 25. März 2020 die „Grundsätzlichen Vorüberlegungen für Feiern vom Palmsonntag bis zur Osternacht unter Pandemie-Bedingungen“ publiziert. Die Diözese Innsbruck hielt sich während der Coronakrise an die allgemeinen Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz.

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Kommentatoren fragten nach der Rolle der Kirche und der sakramentalen Gemeinschaft in der modernen Welt.

Am 27. März 2020 sagte Papst Franziskus während der Predigt zum Segen „Urbi et Orbi“ auf dem leeren Petersplatz: „In unserer Welt sind wir mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden.

Jetzt auf dem stürmischen Meer rufen wir: ‚Wach auf, Herr‘.“17 Und in der Frühmesse am 17.04.2020 betonte der Papst, dass die Corona-Pandemie eine Notsituation sei und das Ziel der Kirche darin bestehe, wieder bei den Menschen zu sein. Es sei deshalb richtig, in dieser Zeit der Pandemie auch über die Gefahr nachzudenken, „die darin besteht, dass alle wegen der Pandemie auch religiös nur noch über die Medien kommunizieren (...) Wir sind alle miteinander in Kommunikation, aber nicht wirklich, sondern nur geistlich zusammen. Das Volk ist klein.

Dahinter steht ein größeres Volk: Wir sind zusammen und doch nicht zusammen. Die Kirche, die Sakramente, das Volk Gottes sind konkret.“ Franziskus sagte, dass eine Gottesbeziehung ohne die Kirche und ohne die Gemeinschaft der Glaubenden und Sakramente gefährlich ist und sogar gnostisch werden kann. Zu einer vollen und vertrauten Beziehung zu Christus gehört auch immer die Tischgemeinschaft.18

Kurienkardinal Raymond Burke schrieb auf seiner Website: „In unserer völlig säkularisierten Kultur gibt es die Tendenz, Gebet, Andacht und Messen als gewöhnliche Freizeitaktivitäten wie Kino oder Fußball zu betrachten.“ Der gemeinsame Gottesdienst soll aber für alle Gläubigen etwas fundamental Wichtiges sein, um bei „guter Gesundheit und spirituell stark“

bleiben zu können.19

Der Augsburger Bischof Bertram Meier ist davon überzeugt, dass die Zeit nach Corona einen Digitalisierungsschub in der Kirche bringen wird. Die Möglichkeit, über Livestream oder Fernsehen mit den Menschen in Verbindung zu bleiben, sei ein Segen der Technik, aber diese Zeit müsse wieder aufhören. Denn es sei nicht die wahre Kirche, die nur über Medien virtuell kommuniziert. Es dürfe keine Wende zur virtuellen Frömmigkeit geben: „Jesus will

17 http://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/urbi/documents/papa-francesco_20200327_urbi-et-orbi - epidemia.html [12.01.2021].

18 https://www.vaticannews.va/de/papst-franziskus/santa-marta-messe/2020-04/santa-marta-corona-ideal-kirche-

sakrament-schwanger-vertrautheit.html [12.01.2021].

19 https://www.domradio.de/themen/corona/2020-03-22/weniger-strikte-massnahmen-kardinal-burke-kritisiert-

gottesdienst-verbote-corona-krise [12.01.2021].

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Realpräsenz!“ Der Ausnahmezustand sei der Notsituation geschuldet gewesen, „denn das Ideal der Kirche ist immer mit dem Volk und mit den Sakramenten.“20

Victor Manuel Fernández, der argentinische Erzbischof von La Plata, sprach von einer

„Struktur einer anderen Ära“, die uns nach der Coronakrise in der Kirche erwartet und in der sich die Kirche neu erfinden muss. Eine über Fernsehen oder Internet übertragene Messe sei für ihn jedoch „beinahe ein Widerspruch in sich“, da es sich um das „Mysterium der Inkarnation“

handle.21

Józef Niewiadomski schrieb, dass die Betrachtung von Gottesdienstübertragungen „höchstens in der Logik vom ‚Nachtisch‘ verstanden werden“ kann – nicht aber als ein richtiger Ersatz für das Essen des eucharistischen Brotes. „Die Eucharistie im Fernsehen bzw. am Bildschirm bleibe letztlich bloßes Zeichen und verweise auf eine andernorts real gefeierte Eucharistie – insofern ersetze sie die Eucharistie nicht. Die Dimension der Sakramentalität verlangt das Essen des eucharistischen Brotes.“ Und als eine konkrete Lösung berief er sich auf die alte Tradition, die Eucharistie von Angehörigen in die Häuser holen zu lassen. „Die Bischofskonferenz müsste die Empfehlung geben, dass kirchlich gebundene Menschen in ‚ihren‘ Kirchengemeinden die Eucharistie für die Angehörigen holen. Eine solche Wiederbelebung einer alten Tradition würde aber eine doppelte Funktion erfüllen: Sie würde der befürchteten ‚Entleiblichung‘ der sakramentalen Feier entgegenwirken und zudem ein Zeichen der tagtäglich durch sie durchbrochenen sozialen Distanzierung darstellen.“22

Der deutsche Journalist Peter Winnemöller schrieb etwas ironisch in einem Kommentar von einer ganz neuen Situation in der kirchlichen Liturgie nach der Coronakrise: „Die Liturgiereform wird umgesetzt. Es stehen Vorschriften der Hygiene im Mittelpunkt. Ist die Liturgie der Kirche darauf ausgerichtet, dem auferstandenen, wiederkommenden Herrn entgegen zu gehen und die Gläubigen in den Himmel zu führen, so dient der Ordo Corona vor allem dem Infektionsschutz. Seltsame, der katholischen Liturgie fremde Vorstellungen ziehen allerdings in den Kult ein. So wird es, wie vor Diskotheken und Clubs schon länger üblich, Türsteher geben, die über Einlass oder Nichteinlass entscheiden. An manchen Orten muss man wie im Nobelrestaurant rechtzeitig reservieren, um in die Messe zu dürfen. Während Priester

20https://www.katholisch.de/artikel/25381-ernannter-bischof-meier-wahre-kirche-kommuniziert-nicht-nur- virtuell [12.01.2021].

21https://www.katholisch.de/artikel/25326-papstvertrauter-fernandez-sonntagspflicht-koennte-abgeschafft- werden [12.01.2021].

22https://www.katholisch.at/aktuelles/129234/theologe-glaeubige-darauf-vorbereiten-ostern-wuerdig-daheim-zu- feiern [12.01.2021].

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früher nicht müde wurden, die Gläubigen zu ermutigen, doch alle näher nach vorne zu kommen, wird nun endlich das Kirchenschiff in seiner ganzen Fülle ausgereizt und den Gläubigen endlich erlaubt, sich von ‚demda‘ weit genug fern zu halten. Kommunionspendung soll mit einer Zange oder mit Handschuhen erfolgen. Mag man Zangen noch ordentlich purifizieren (in der Terminologie des Ordo Corona heißt das allerdings desinfizieren) können, so lässt sich nicht erklären, wie man dies mit Einweghandschuhen bewerkstelligen will. Auch die Wiedereinführung einer Art Kommunionbank, die allerdings mehr Ähnlichkeit mit einem Bankschalter hat, wie im Kölner Dom, ist Realität geworden. Ein völlig neuer Ritus, der im profanen Bereich bereits gründlich eingeübt wurde, zieht in die Liturgie ein. Es handelt sich um den Ritus des Abstandhaltens.“23

Die Coronakrise bleibt eine große Herausforderung für die Kirche weltweit, die sich in ihrer Praxis schnell neufinden musste. Außergewöhnliche Zeiten fordern auch der Kirche große Flexibilität ab. Papst Franziskus bat in seinen Gebetsintentionen darum, dass „der Herr in dieser Zeit allen die Gnade der Kreativität schenkt“. Im Interview mit dem britischen Schriftsteller Austen Ivereigh, das am 8. April 2020 von der Jesuitenzeitschrift ‚Civiltà Cattolica‘

veröffentlicht wurde, sagte Franziskus, dass die Corona-Pandemie nicht nur eine Gefahr, sondern auch eine Zeit von Erfindungsreichtum und Kreativität ist.24

Die Zahl der Live-Übertragungen von Messfeiern in den Massenmedien stieg systematisch an und damit wurde den Menschen zumindest eine virtuelle Teilnahme an Gottesdiensten ermöglicht. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler betonte, dass die Corona-Pandemie eine Zeit der Hauskirche sei. Es wurde auch ein Feierheft für Gründonnerstag bis Ostersonntag 2020 vorbereitet, welches über die Bezirksblätter am Mittwoch in der Karwoche an alle Haushalte geliefert wurde. Als Zeichen der geistigen Verbundenheit wurden gemeinsame Beginnzeiten aller Gottesdienste in der Karwoche in der Diözese empfohlen, auf die durch das Läuten der Kirchenglocken aufmerksam gemacht werden sollte.

Diözesanbischof Hermann Glettler schrieb in seinem Brief vom 23. April 2020 diesbezüglich:

„Das radikale Aussetzen der gemeinsamen Gottesdienste hat viele Gläubige sehr schwer getroffen. Das Mitfeiern vor den Radio- und TV-Geräten sowie PC-Bildschirmen ist nicht vergleichbar mit der Feier einer real anwesenden Gemeinschaft. Umso erfreulicher ist es, dass

23 https://www.kath.net/news/71521 [12.01.2021].

24 https://www.sn.at/politik/weltpolitik/papst-erlebt-corona-zeit-mit-unsicherheit-und-kreativitaet-85970383 [12.01.2021].

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wir ab Mitte Mai unsere Gottesdienste zumindest für einen Teil der Gemeinde wieder öffnen können.“25

In der gelebten Praxis der Kirche wurde nach neuen Lösungen gesucht; in Zams in der Diözese Innsbruck wurde z.B. am 10. Mai 2020 der erste Tiroler Drive-in-Gottesdienst gehalten. Die Gläubigen konnten auf dem großen Parkplatz den ökumenischen Gottesdienst vom Auto aus verfolgen und dieses Angebot wurde sehr gut angenommen. Der örtliche Pfarrer Herbert Traxl sagte diesbezüglich: „Es war sicher ein Experiment. Das rundum positive Echo freut uns sehr.

Und es ist eine Bestätigung, dass man den Glauben auch auf andere Art und Weise verkünden kann.“26

25 Hirtenbrief von Hermann Glettler „Weiterhin österlich leben“ vom 23. April 2020. Vgl. https://www.dibk.at/

Meldungen/Bischof-Glettler-Erfreut-ueber-schrittweise-Oeffnung [12.01.2021].

26 https://www.tt.com/artikel/16937349/drive-in-gottesdienst-in-zams-der-friedensgruss-kam-aus-der-hupe

[12.01.2021].

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1 GRUNDZÜGE DER THEOLOGIE DER SAKRAMENTE IM DEUTSCHEN SPRACHRAUM IM LETZTEN VIERTEL DES 20.

JAHRHUNDERTS

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) veränderte durch die Liturgiekonstitution

„Sacrosanctum Concilium“ und die Dogmatische Konstitution über die Kirche „Lumen gentium“ auf eine grundlegende Weise das Verständnis des Sakramentes.27 Im deutschen Sprachraum hat in den Jahren 1971–1975 die in Würzburg tagende „Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland“ die Ergebnisse des Konzils in der Lokalkirche inkulturiert.28 Anhand ausgewählter Beispiele sollen im Folgenden die Gedanken des nachkonziliaren Grundrisses der Sakramententheologie vorgestellt werden. Die besprochenen Werke stehen stellvertretend für die große Fülle der deutschsprachigen Literatur zu diesem Thema. Sie wurden ausgewählt, weil sie in der Zeit publiziert wurden, als Raymund Schwager seine Vorlesungen über die Sakramententheologie gehalten hat und sie – auch dann, wenn er dies nicht ausdrücklich vermerkte – selber als Hilfsmaterial benutzte.

1.1 „ZEICHEN DER NÄHE GOTTES“: SAKRAMENTENTHEOLOGIE VON THEODOR SCHNEIDER

In der Sakramententheologie des zwanzigsten Jahrhunderts spielt ohne Zweifel der deutsche Professor Theodor Schneider29 eine besondere Rolle. Sein Handbuch „Zeichen der Nähe

27 Die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils findet man heute zweitsprachig im 2004–2006 veröffentlichten fünfbändigen „Herders Theologischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil“ (Hg. Bernd Jochen Hilberath, Peter Hünermann). Das erste Band enthält – vollständig neu übersetzt – eine lateinisch-deutsche Studienausgabe aller Konzilsdokumente. In den Bänden 2–4 werden alle 16 Konzilsdokumente kommentiert und Band 5 erklärt hermeneutische Fragen und stellt eine Chronik der Konzilsereignisse und eine abschließende theologische Zusammenschau dar.

28 Aufgabe der Synode war vor allem, die Verwirklichung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils zu fördern. Im Laufe der später als „Würzburger Synode“ benannten Versammlung fanden acht Sitzungsperioden statt. Stimmberechtigte Teilnehmer waren nicht nur die Bischöfe, sondern auch die Kleriker und Laien aus allen deutschen Bistümern. Die Beschlüsse der Synode findet man im 1976–77 veröffentlichten zweibändigen Werk

„Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Band 1: Beschlüsse der Vollversammlung“, „Band 2: Ergänzungsband: Arbeitspapiere der Sachkommissionen“ (Hg. Ludwig Bertsch).

29 Schneider wurde 1930 geboren; nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Bonn und Freiburg wurde er 1956 in Köln zum Priester geweiht. Nach seiner Promotion im Jahre 1966 und Habilitation 1970 mit einer Untersuchung über „Die anthropologische Formel anima forma corporis im sogenannten Korrektorienstreit und bei Petrus Johannis Olivi“ an der Ruhr-Universität Bochum lehrte er Dogmatik und ökumenische Theologie an der Universität in Mainz. Außer seiner akademischen Tätigkeit war er sehr im ökumenischen Austausch engagiert.

Er ist seit 1976 Mitglied im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen; Theodor Schneider ist Autor und Herausgeber vieler wissenschaftlicher Publikationen, die bis heute zur Basis der theologischen Ausbildung gehören. Durch die Herausgabe des in mehrere Sprachen übersetzten zweibändigen

„Handbuchs der Dogmatik“ (Düsseldorf: Patmos 1992) wurde er international bekannt. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u. a.: „Gewandeltes Eucharistieverständnis?“, Einsiedeln 1969; „Wir sind sein Leib:

Meditationen zur Eucharistie“, Mainz, 1977, 21989; „Was wir glauben: eine Auslegung des Apostolischen

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Gottes“, das auf die in Mainz mehrmals gehaltene Vorlesung „Kurzgefasste Theologie der Sakramente“ zurückgeht,30 wurde zum ersten Mal 1979 veröffentlicht, bekam dann mehrere Auflagen31, wurde in mehrere Sprachen übersetzt32 und gewann sofort Aufmerksamkeit und eine außerordentliche Bedeutung in der allgemeinen zeitgenössischen Sakramentenlehre.

Laut Schneider steht die zeitgenössische allgemeine Sakramententheologie vor zahlreichen Aufgaben. Im Vorwort zur 7. (überarbeiteten) Auflage werden vom Autor und der Mitherausgeberin Dorothea Sattler zahlreiche Probleme der gegenwärtigen Kirche benannt:

immer mehr nachlassender Gottesdienstbesuch, der spürbare Priestermangel, eine fortwährend wachsende Anzahl geschiedener Ehen und Wiederverheirateter oder alleinerziehender Eltern, offensichtliche Probleme der Erstkommunion- und Firmkatechese. In diesem Kontext verlangt die Sakramententheologie stets neues Mühen, um den christlichen Glauben immer bewusster zu feiern.33 In seinem Handbuch wird ja von der ersten Auflage an die grundsätzliche Aufgabe der Theologie als Nachdenken über den Sinn sakramentaler Feiern im konkreten Leben der christlichen Gemeinden beschrieben. Die Sakramentenlehre beschäftigt sich aber traditionell auch mit der Suche nach einem Begriff der „Sakramentalität“, der der Bibel entspricht. Sie soll auch die Wirkweise sakramentaler Vollzüge klar darstellen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Sakramenten bestimmen. Natürlich bleibt sie immer im Zusammenhang mit anderen theologischen Disziplinen, in erster Linie mit der Exegese, der Liturgiewissenschaft und der Pastoraltheologie. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die Sakramententheologie gewissermaßen verpflichtet, in ökumenischer Sensibilität zu arbeiten und im Dialog mit modernen Wissenschaften (vor allem mit Sprachwissenschaften) zu bleiben.

Deshalb will der deutsche Theologe die Sakramente unter drei Dimensionen betrachten: einer anthropologischen, einer christologischen und einer ekklesiologischen. Diese drei Perspektiven zeigen, dass Gott das Heil seiner Geschöpfe will, dass er sich in der Geschichte Israels und in

Glaubensbekenntnisses“, Düsseldorf, 1985; „Was wir glauben: das apostolische Glaubensbekenntnis verstehen“, Ostfildern, 1998, 22014; „Kritische Treue: Grundfragen der systematischen Theologie“, Ostfildern, 2010.

30 Schneider, 1979, 15.

31 Das Werk wurde bei der 7. Auflage von Dorothea Sattler überarbeitet und ergänzt; 2008 wurde im Matthias Grünewald Verlag (Ostfildern) die neunte Auflage publiziert. Die grundsätzliche Überarbeitung bringt im Hinblick auf die Gliederung des Werkes nichts Neues. Für die Darstellung benutze ich grundsätzlich die siebte (im Jahr 1998 erschienene) Auflage; dort, wo diese von der ursprünglichen abweicht und die Abweichung von systematischer Bedeutung ist, wird die erste Auflage zitiert.

32 Das Werk wurde übersetzt: ins Spanische („Signos de la Cercania de Dios“, Salamanca, 1982, 21986), ins Italienische („Segni della vicinanza di Dio“, Brescia, 1983, 21985), ins Polnische („Znaki bliskości Boga“, Wrocław, 1990, 21995).

33 Schneider, 1998, IX.

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der Menschwerdung Christi den Menschen geoffenbart hat und durch seinen Geist in der Kirche dieses Heil der Menschen weiterführt.34

1.1.1 Anthropologische Basis der Sakramente

Kann man in der modernen Welt eine Basis finden, auf der das sakramentale Handeln eine allen Menschen zugängliche Erfahrungsbasis berührt? Schneider ist davon überzeugt, dass man dies kann: „Trotz vielerlei Verfremdungen durch das moderne Bewusstsein, trotz hochgradiger Technisierung unserer Lebenswelt und trotz auffälliger Geheimnislehre heutiger Lebensanschauung gibt es noch breite Erfahrungsbasis für die sakramentale Wirklichkeit.“35 Bei seiner Suche nach der anthropologischen Basis des sakramentalen Geschehens setzt Schneider bei der Problematik des Symbols und der Sprache an. Dabei knüpft er an den weltweit bekannten Klassiker „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry und die

„Weisheit, die der Fuchs dem kleinen Prinzen mitteilt“, an: „Hier ist mein Geheimnis, sagte der Fuchs, es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.“36 Diese „auf Anhieb verständliche“ Aussage weist auf die Tatsache hin, dass es so etwas wie „eine äußere und eine innere Wahrnehmung“ gibt, die der Symbolwirklichkeit zugrunde liegt. Schneider bemerkt, dass deswegen durch menschliche Zeichenhandlungen eine doppelte Botschaft vermittelt werden kann. In einer äußeren, sichtbaren, durch Sinne greifbaren Wirklichkeit kommt eine innere, inhaltliche Aussage zum Ausdruck. Dieser verborgene Inhalt wird entsprechend einer menschlichen Kultur oder spezifischen Lebenssituation enthüllt.

Ähnlich sieht er die Situation im Sprachgebrauch. Es gibt eine innere und äußere Wahrnehmung der sprachlichen Ausdrücke. Die äußere Wirklichkeit wird auf Anhieb verstanden, es gibt jedoch Dinge, die man nicht so einfach auf den ersten Blick merken kann, die nicht oberflächlich, sondern wesentlicher sind. Um diese innere Welt zu verstehen, braucht man liebevolle und geduldige Zuwendung. Die Aussage von Saint-Exupéry paraphrasierend, könnte man sagen: Man muss mit dem Herzen sehen können. Ob der französische Autor bibelkundig war oder nicht: Schneider glaubt eine analoge Geschichte zum Dialog zwischen dem Prinzen und dem Fuchs im Alten Testament zu finden. Es ist die Geschichte der überraschenden Salbung des Königs David (1 Sam 16,1–13). Samuel wollte den hochgewachsenen Ältesten

34 Schneider, 1998, 1.

35 Schneider, 1998, 13.

36 Saint-Exupéry, „Der kleine Prinz“, zit. nach Schneider, 1998, 2.

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unter den Söhnen Isais salben. Er wurde aber von Gott zurückgewiesen, weil Gott nicht auf das Aussehen schaut, sondern „ins Herz“. „Dieser biblische Satz sagt nicht nur, wie auch dem Fuchs dem kleinen Prinzen, daß wir Menschen offenkundig eine unglückliche Neigung entwickeln, uns vom äußeren Augenschein blenden zu lassen, und selber auch solchen vordergründigen Erwartungen der anderen bereitwillig täuschend entgegenkommen. Hier ist darüber hinaus gesagt, daß Gott der Herr durch dieses eigenartige Zusammenhängen und Auseinanderfallen von äußerer und innerer Wirklichkeit nicht getäuscht werden kann, daß er den Blick ins Innere tun kann und tut und daß er diesen Blick auf das Herz, den Blick des Herzens, den Blick der Liebe mitzuteilen bereit ist, damit auch die Seinen, damit Samuel, der Prophet, damit Israel, sein auserwähltes Volk, und damit David, der junge neue König, die rechte Anschauung gewinnen, der vollen Wahrnehmung näherkommen. Diese Mitteilung seines Blickes, seiner Sehweise setzt einen sehr mühsamen Prozeß in Gang, eine immer wieder durch unsere Oberflächlichkeit und Verschlossenheit blockierte Geschichte.“37 Sowohl beim Sehen als auch beim Hören, Sagen oder Zeigen kann man auf der Oberfläche bleiben oder in die Tiefe gehen.

Dabei gibt es einen Zusammenhang: Die äußere Wirklichkeit verbirgt einerseits das Eigentliche, andererseits muss sich das Wesentliche durch das Äußere ausdrücken, damit es begriffen werden kann.38 Welche Bedeutung hat eine solche Sicht der Wirklichkeit für den religiösen Glauben und dessen Erschließung in der Sprache der Wissenschaft?

Schneider greift auf den Beschluss der Gemeinsamen Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland „Unsere Hoffnung“ zurück, um das Verhältnis von Begriff und Bild in der Theologie näher zu bestimmen: „Wir können vom Reich Gottes nur in Bildern und Gleichnissen sprechen. (…) Diese Bilder und Gleichnisse vom großen Frieden der Menschen und der Natur im Angesichte Gottes, von der einen Mahlgemeinschaft der Liebe, von der Heimat und vom Vater, … von den abgewischten Tränen und vom Lachen der Kinder Gottes – sie alle sind genau und unersetzbar. Wir können sie nicht einfach ‚übersetzen‘, wir können sie eigentlich nur schützen, ihnen treu bleiben und ihrer Auflösung in der geheimnisleeren Sprache unserer Begriffe und Argumentationen widerstehen, die wohl zu unseren Bedürfnissen und von unseren Plänen, nicht aber zu unserer Sehnsucht und von unseren Hoffnungen spricht.“39 Der Text der Synode sagt deutlich, dass bei der Verkündigung des Wortes Gottes beide Sprechweisen: die begrifflich abstrakte und das bildhafte Wort wichtig und notwendig sind. Das erste Herantasten

37 Schneider, 1988, 2.

38 Vgl. Schneider, 1998, 1–4.

39 Unsere Hoffnung I,6, zit. nach Schneider 1998, 3.

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an das Thema der anthropologischen Basis der sakramentalen Wirklichkeit fasst Schneider mit folgenden Worten zusammen: „Unsere Erfahrung zeigt uns sowohl in der Wahrnehmung, beim Sehen und Hören, wie auch in der Kundgabe, beim Zeigen und Sprechen, ein ganz eigenartiges Ineinander von Außen und Innen, von sichtbarer und nicht zutageliegender Wirklichkeit. Diese Verkoppelung und Verschränkung von Außen und Innen ist im Aufnehmen und im Ausdrücken im Spiel: Das, was außen ist, verkörpert und verbirgt zugleich das Eigentliche und Wesentliche.

Das, was innen ist, kann sich verstellen, aber es muß sich auch ausdrücken, es muß sich äußern, damit es erfahren werden kann.“40

Eine derartige Struktur menschlicher Sprache und Kommunikation prägt menschliche Begegnungen, ermöglicht damit auch Gemeinschaft. Unter Rückgriff auf eine Arbeit der amerikanischen Psychologin Virginia Axline41 beschreibt Schneider das so verstandene

„Menschwerden“. In ihrem Buch beschreibt die Autorin die therapeutische Behandlung eines Kindes, das bis dahin weder gesprochen noch irgendwie auf seine Umgebung reagiert hat. Bei der Suche nach den Gründen fanden die Therapeuten heraus, dass die Geburt des Jungen die wissenschaftliche Karriere der Mutter „verbaut“ hat. Deswegen hat das Kind nur das Fehlen jeglicher Zärtlichkeit und Zuneigung erfahren. Durch die Therapie veränderte sich das Kind; es wurde zu einem aufgeweckten und lebensfrohen Jungen. Schneider folgert: „Mir ist selten so deutlich bewußt geworden wie bei der Schilderung dieses Falles, daß wirkliches Menschwerden aufgeweckt werden muß durch andere Menschen, daß wir zu uns selbst geworden sind am Gegenüber der Mutter und des Vaters. Das offene, grundsätzlich vertrauende und Vertrauen weckende Miteinander ermöglicht überhaupt erst das Zu-sich-selber-Kommen. ICH werden wir erst im Kontakt mit dem DU. Der einzelne wird erst er selbst in vertrauensvoller, vertraulicher, zärtlicher Beziehung zu anderen. Das Aus-sich-Herausgehen auf andere hin ermöglicht erst das Zurückkommen zu sich selber, Menschsein entsteht erst im Mitsein, denn Menschsein ist Miteinandersein.“42

Mit solchen elementaren Zugängen will der deutsche Theologe sich an das semantische Potential des traditionellen Begriffes Symbol43 herantasten. In der Theologie, insbesondere in

40 Schneider, 1998, 4. Hervorhebung vom Autor.

41 Vgl. Axline, 1970.

42 Schneider, 1998, 5.

43 Mit einem kurzen Exkurs weist Schneider, 1998, 6 auf die Verwendung des Symbolbegriffes in anderen Wissenschaften hin. In der Tiefenpsychologie war es vor allem C. G. Jung, der den Begriff im Zusammenhang mit den sogenannten Archetypen verwendete. Dort sind die Symbole der bildhafte Ausdruck des gemeinsamen kollektiven Unbewussten der Menschheit. Im Sinne der Verhaltensforschung sind die Symbole als gruppenbildende und gruppenordnende Signale verstanden, die durch bestimmte Tabuisierungen eine

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