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Archiv "Europa-Wahl? Jedenfalls: Wählen!" (07.06.1979)

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die meisten Berichterstatter auch auf die Entschließungen und Emp- fehlungen des Ärztetages zu die- sen Tagesordnungspunkten ein.

Zentrales Thema sämtlicher Veröf- fentlichungen war die Neuord- nung der Ausbildung zum Arzt,

weil sicherlich eine breite Öffent-

lichkeit richtungsweisende Aussa- gen zu diesem Tagesordnungs- punkt erwartete. Dabei wurden die im Plenum diskutierten Ausbil- dungsmodelle in den Medien um- fassend dargestellt und auch nach der Einstellung des Berichterstat- ters gewertet. Die von den Dele- gierten geforderte Reform der Arztausbildung wurde allgemein als notwendig anerkannt und größtenteils auch positiv beurteilt.

Zu diesem Fragenkomplex nah- men Dr. Vilmar und mehrere Vor- standsmitglieder der Bundesärzte- kammer auch in Interviews des Hörfunks und des Fernsehens Stellung.

Wie sehr sich die Berichterstatter bei der Weitergabe an ihre Leser engagierten, zeigt bereits eine Auswahl der Schlagzeilen: "Die Ärzte befürchten gesundheitspoli- tischen ,Scherbenhaufen"' stellt Dr. Rainer Flöhl in der FAZ fest

"Sind deutsche

Jungärzt~

schlechter ausgebildet als ihre Kollegen in Korea?" fragt Peter Jentsch in der Weft, "Die Katastro- phe im Gesundheitswesen abwen-

den" verlangt Werner Thumshirn

im Münchner Merkur, "Mehr klini- sche Praxis für Medizinstudenten"

fordert Hans Werner Nachrodt in der Nürnberger Zeitung, "Unter dem Niveau von Schwestern"

klagt Joachim Hauck in den Nurn- berger Nachrichten und "Die Ärzte drängen auf eine bessere Medizi- nerausbildung" berichtet Wolf- gang Larman in der Kölnischen Rundschau.

Tätigkeitsbericht

der Bundesärztekammer Große Aufmerksamkeit wurde auch dem Tätigkeitsbericht '79 der Bundesärztekammer zuteil. Die in

Die Information:

Bericht und Meinung

DER

KOMMENTAR---~

Europa-Wahl?

Jedenfalls: Wählen!

Die "Europa-Wahlen" am 10.

Juni sind mehr als nur ein un- verbindliches Plebiszit, an des- sen Ausgang sich ermessen läßt, wie sehr (oder wie wenig) der Europa-Gedanke die Bevöl- kerung der (neun) EG-Staaten überhaupt bewegt: Mit der In- stallierung eines direkt gewähl- ten Europa-Parlaments wird je- denfalls ein öffentlichkeitswirk- sames Organ gebildet, das poli- tische Resonanz vor allem je- nen Kräften verschaffen wird, die dort mehrheitlich "das Sa-

gen" haben werden.

Das geht auch die Ärzte an. Ih- nen wurde eine europäische Freizügigkeit verordnet, die Mitte 1980 einen bedenklichen Höhepunkt erfährt, wenn jeder Arzt aus der Europäischen Ge- meinschaft sich bei uns ohne die bisher übliche Vorberei- tungszeit in eigener Praxis nie- derlassen oder anderweitig als Arzt betätigen kann. Nach neuesten Aufstellungen, die der Präsident der Bundesärztekam- mer, Dr. Karsten Vilmar, jüngst beim Deutschen Ärztetag be- kanntgegeben hat, studieren in der Europäischen Gemeinschaft derzeit rund 378 000 Studenten

Medizin - allein in Italien

179 000, in Frankreich 102 000 und in der Bundesrepublik Deutschland rund 41 000. Die Zahlen der Medizinstudenten in den anderen Mitgliedsländern der EG müssen also in alle Zu- kunftsbetrachtungen einbezo- gen werden, die angesichts un- serer eigenen Studentenzahlen bereits düster genug sind.

Es ist zu hoffen, daß nicht "eu- roparechtliche Vorschriften"

als Hindernis vorgeschützt wer- den, wenigstens für deutsche Staatsangehörige im Interesse der Qualität kassenärztlicher Versorgung der Bevölkerung eine angemessene Vorberei- tungszeit vor der Niederlassung in eigener Praxis aufrechtzuer- halten oder wieder einzuführen um den unbestrittenen derzeiti~

gen Mangel an praxisbezoge- ner Ausbildung unter dem Vor- behalt einer vorübergehenden Akutlösung - auszugleichen.

Doch von diesem Problem ab- gesehen: Europa macht Ärzten und Patienten grundsätzliche Sorgen. Im Gegensatz zu der relativen Ruhe in der gesund- heits- und sozialpolitischen Diskussion in der Bundesrepu- blik Deutschland ist ein

"europäischer Trend in Rich-

tung auf eine sozialistischere Gesellschaft unverkennbar, wie der Erste Vorsitzende der Kas- senärztlichen Bundesvereini- gung, Dr. Hans Wolf Muschal- lik, erst bei der jüngsten KBV- Vertreterversammlung unter- strichen hat, und angesichts dessen "auch wir Ärzte eine neue Verantwortung im politi- schen Geschehen zu tragen haben".

..,.. Muschallik dazu: "Wir müs- sen uns aktiver als bisher mit

Politik beschäftigen und dabei

im Interesse von Patient und Arzt dafür eintreten, ein moder- nes Gesundheitswesen in ein angemessenes Verhältnis zur Bewahrung von Humanität und allgemeiner Freiheit zu setzen."

..,.. Vilmar bekräftigte diese Auf- fassung in seinem Referat vor dem Ärztetagsplenum: "Da wir gute Gründe und überzeugen- de Argumente haben, ist Resi- gnation nicht angebracht. Es wird uns gelingen, Partner für unsere Vorstellungen zu gewjn-

nen, wenn wir uns nicht auf die

Rolle des unbeteiligten Sach- verständigen zurückziehen, sondern uns in Übereinstim- mung mit der Verpflichtung, daß der Arzt der Gesundheit des einzelnen und des gesam- ten Volkes dient, politisch en- gagieren und uns alle zusam- men mit Nachdruck um die Ge- staltung unseres Gemeinwe- sens kümmern."

..,.. Auf den 10. Juni bezeigen, kann das nur bedeuten: Jeder Arzt und jeder Patient sollte - ein Minimum an Engagement-

wählen! DÄ

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 23 vom 7. Juni 1979 1549

Referenzen

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