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Archiv "Gesundheitsministerium warnt vor bedenklichen Hautpräparaten" (11.12.1998)

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von Herz-Kreislauf-Präparaten lassen vermuten“, so Prof. Rainer Lasek (AkdÄ), „daß beispielsweise ACE- Hemmer bei Herzinsuffizienz zu sel- ten eingesetzt und zu niedrig dosiert werden.“

Prof. Knut-Olaf Haustein (Uni- versität Jena) bezeichnete die chroni- sche Herzinsuffizienz als eine „Re- gulationserkrankung“ nach initialer myokardialer Schädigung und nach- folgender neuroendokriner Aktivie- rung. Es handele sich um einen dyna- mischen Prozeß, bei dem Kompensa- tionsmechanismen in einem Circulus vitiosus zu einer weiteren kardialen Funktionsverschlechterung beitra- gen. „Das vorrangige Therapieziel ist es daher, die Progression der kardia- len Dysfunktion zu verhindern und die damit verbundene Letalität zu senken“, erklärte Haustein.

Hauptrisikofaktoren für eine Herzinsuffizienz sind die arterielle Hypertonie und die koronare Herzer- krankung, aber auch Vitien, Perikard- und metabolische Erkrankungen. Bei jedem Patienten sollten zunächst, so betonte Haustein, mögliche kausale Therapieansätze ausgeschöpft wer- den, die sowohl operativ, katheterin- terventionell als auch medikamentös verfolgt werden können. Die AkdÄ- Empfehlungen machen darüber hin- aus detaillierte Angaben zu allgemei- nen Verhaltensweisen wie körperliche Bewegung oder tägliche Flüssigkeits- zufuhr. Hinsichtlich der noch kontro- vers geführten Diskussion um die täg- liche Salzmenge rät die AkdÄ, diese bereits bei der asymptomatischen linksventrikulären Dysfunktion auf drei Gramm zu beschränken.

Die Pharmakotherapie der Herz- insuffizienz umfaßt die Arzneigrup- pen ACE-Hemmer, Diuretika, Herz- glykoside, Betarezeptorenblocker so- wie die AT1-Rezeptorenblocker (sie- he Tabelle), wobei die ACE-Hemmer in allen Stadien der revidierten New York Heart Association-(NYHA-) Klassifikation indiziert sind. „In meh- reren kontrollierten Studien haben ACE-Hemmer bei Patienten der NYHA-Stadien II bis IV die Sympto- matik und die Belastungstoleranz ver- bessert sowie die Hospitalisationrate und die Letalität vermindert“, er- klärte Haustein in Köln. Bei NYHA- IV-Patienten konnte die Letalität um

40 Prozent reduziert werden, und nach einer Metaanalyse aller ACE- Hemmer-Studien sinkt die Letali- tätsrate bei Patienten aller NYHA- Stadien im Mittel um 22 Prozent.

Auch postinfarziell werde die Überle- bensrate durch ACE-Hemmer signifi- kant verbessert. Auch Haustein be- tonte, daß zur Therapie herzinsuffi- zienter Patienten die in den Letalitäts- studien verwandten hohen Dosierun- gen erforderlich sind.

Eine noch effektivere Ausschal- tung schädigender Angiotensin-II-Ef- fekte am Myokard ist – zumindest theoretisch – durch die direkte Blok- kade des AT1-Rezeptors zu erwarten.

Eine generelle Überlegenheit der re- lativ neuen Arzneimittelgruppe der AT1-Rezeptorenblocker gegenüber ACE-Hemmern läßt sich aufgrund der kurzen Beobachtungszeit und der erst spärlich vorliegenden Studien nicht ableiten. „AT1-Rezeptoren- blocker scheinen aber keine Nachteile gegenüber ACE-Hemmern zu haben und stellen eine sinnvolle Alternative zu ACE-Hemmern dar, wenn letztere aufgrund von Nebenwirkungen oder Kontraindikationen nicht verordnet werden können“, erklärte Haustein.

Diuretika sind nach den AkdÄ- Empfehlungen bei Herzinsuffizienz mit Flüssigkeitsretention indiziert und sollten – wenn möglich – mit einem ACE-Hemmer kombiniert werden.

Herzglykoside eignen sich bei systolischer linksventrikulärer Dys-

funktion zur Kammerfrequenzkon- trolle bei Vorhofflimmern oder -flat- tern. Da sie zwar häufig die Ruhe- frequenz, nicht aber die Belastungs- frequenz ausreichend reduzieren, kann die Kombination mit einem nied- rigdosierten Betarezeptorenblocker oder Kalziumantagonisten vom Ver- apamil-Typ erwogen werden. Aber auch bei bestehendem Sinusrhythmus können Herzglykoside als Ergänzung zur Therapie mit einem ACE-Hem- mer oder einem Diuretikum die Sym- ptomatik und die Belastungskapazität von Patienten im NYHA-Stadium II bis IV verbessern.

Eine Neubewertung bei Herzin- suffizienz haben in den letzten Jahren auch die Betarezeptorenblocker er- fahren. So konnte in kontrollierten Studien belegt werden, daß eine vor- sichtig eingeleitete Therapie mit Be- tarezeptorenblockern additiv zu einer ACE-Hemmer-Basismedikation bei Patienten im NYHA-Stadium II bis IV sicher ist und zu einer Verbesse- rung der linksventrikulären Pump- funktion führt.

Haustein wies besonders darauf hin, daß diese Aussagen nicht für alle Wirkstoffe der Substanzgruppe zu- treffen, sondern sich auf Betarezepto- renblocker ohne intrinsische sympa- thomimetische Aktivität beziehen.

Außerdem sei darauf zu achten, daß nur Patienten mit stabiler symptomati- scher Herzinsuffizienz behandelt wür- den. Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

A-3200

P O L I T I K MEDIZINREPORT

(28) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 50, 11. Dezember 1998

Gesundheitsministerium warnt vor bedenklichen Hautpräparaten

Bei der Untersuchung des Produktes „Psorigon-Skin-Regenerator“-Creme wurde ein nicht deklariertes Kortikoid festgestellt. Es liegen Hinweise vor, daß zu- sätzlich die verschreibungspflichtige Substanz Tretinoin (Vitamin-A-Säure) enthal- ten ist. Vitamin-A-Säure ist auch in den Präparaten Psorigon+C-Skin-Repair- Creme, Psorigon Bodylotion und Psorigon Shampoo enthalten. Betroffen sind die Chargen CH.-B.: 83-201/03, CH.-B.: 85-202/03 E, CH.-B.: 85-201/04 C, CH.-B.: 85- 201/05, CH.-B.: 85-201/05 C, CH.-B.: 87-201/06 EU, CH.-B.: 87-201/07 CC, CH.-B.:

87-202/03 EU, CH.-B.: 87-203/01 EXP.: 07-2000.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß noch weitere Chargen betroffen sind.

Ferner muß damit gerechnet werden, daß entsprechende Präparate mit abgeänder- ter Bezeichnung, die jedoch auf eine Anwendung bei Schuppenflechte (Psoriasis) hindeutet, in den Handel gebracht werden.

Vor einer Anwendung der genannten Produkte wird ausdrücklich gewarnt, da bei vorgeschädigter Haut mit weiteren Gesundheitsschäden zu rechnen ist. Treti- noin kann stark die Haut reizen. Auf keinen Fall darf es bei bestehender Schwan- gerschaft angewandt werden, da es den Embryo schädigen kann. Es wird gebeten, bereits gekaufte Produkte an den Handel zurückzugeben. DÄ

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