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Archiv "Diagnostik" (26.09.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Magenkarzinom-Früherkennung

handelt sich wohl hierbei meist um ulzerös zerfallende Magenkarzino- me. Diese Tatsache hat zu der For- derung geführt, daß jedes Magen- ulkus reseziert werden muß, wenn es nach vier bis sechs Wochen konservativer Therapie nicht ab- heilt — auch wenn bioptisch keine Malignität nachzuweisen war. Der Übergang eines benignen Magen- ulkus in ein Magenkarzinom wur- de bisher noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Es ist auch unklar, ob Patienten mit einer Ulkusana- mnese eine erhöhte Morbidität an Magenkarzinom aufweisen.

Magenresektion

Nach Magenteilresektion im jünge- ren bis mittleren Lebensalter soll die Karzinomhäufigkeit in den er- sten postoperativen 15 Jahren um 50 Prozent niedriger liegen als bei Nichtoperierten. Erst danach steigt sie auf das Fünf- bis Achtfache an.

Das primäre Magenstumpfkarzinom nach Magenteilresektion wegen UI- cera ventriculi oder duodeni ist zu trennen vom Karzinomrezidiv im Magenstumpf nach Operation we- gen eines Magenkarzinoms. Pri- märe Magenstumpfkarzinome bil- den sich erst fünf Jahre nach der Teilresektion. Der Zusammenhang zwischen Magenteilresektion und primärem Magenstumpfkarzinom ist nicht unbestritten. Die Angaben über die Häufigkeit des primären Magenstumpfkarzinoms schwanken zwischen unter einem und 15 Pro- zent. Operationsmethode und Indi- kation zur Magenteilresektion (UI- cus ventriculi oder Ulcus duodeni) sollen von Bedeutung sein.

Belastende Familienanamnese Auch Personen, in deren Familien- anamnese Magenkarzinome vor- kommen, sollen ein erhöhtes Risi- ko haben, an dieser Geschwulst zu erkranken. Zumindest konnte bei Patienten mit perniziöser Anämie und deren Verwandtschaft ein of- fensichtlich genetisch fixierter, dis- ponierender Faktor wahrscheinlich gemacht werden.

Krankengut

Von den 163 Magenkarzinom-Pa- tienten der 1. Medizinischen Uni- versitätsklinik Düsseldorf waren 75 (45 Prozent) mit den diskutierten Risikofaktoren belastet (Tabelle 2);

bei einzelnen Patienten waren meh- rere Faktoren vorhanden. Die Häu- figkeit einer Belastung mit Magen- erkrankungen in Familien- oder Eigenanamnese nahm in Abhän- gigkeit zum Lebensalter der Patien- ten ab (Darstellung 1). Von den 89 Patienten, die noch keine 70 Jahre alt waren, hatten 49 (55 Prozent) die aufgeführten Risikofaktoren in der Anamnese; dagegen wa- ren sie unter den 74 älteren Patien- ten nur bei 26 (35,1 Prozent) vor- handen (p<0,005).

Auffallend groß war die Anzahl der magenteil resezierten Patienten.

Alle Magenstumpfkarzinome hatten sich mehr als fünf Jahre nach der Teilresektion entwickelt (Darstellung 2). Die von uns ermittelten Zahlen stimmen in etwa mit denen in Sek- tionsstatistiken überein, dagegen sind die Angaben aus chirurgi- schen Kliniken teilweise erheblich niedriger. Diese Diskrepanz ließe sich damit erklären, daß Magen- stumpfkarzinome häufig erst in ei- nem inoperablen Stadium diagno- stiziert werden, so daß sie in inter- nistischen Statistiken häufiger ver- treten sind. Die Überwachung von Menschen, bei denen das Risiko, an Magenkarzinom zu erkranken, als besonders hoch angesehen wer- den muß, wäre nur durch regelmä- ßige und sehr aufwendige Kontroll- untersuchungen möglich. Darüber, ob man eine derartige systemati- sche Kontrolle einführen sollte, wird es sicher Meinungsverschie- denheiten geben. Immerhin sterben bei uns in jedem Jahr 20 000 Pa- tienten an einem Magenkarzinom.

Literatur bei den Verfassern Anschrift der Verfasser:

Privatdozent

Dr. med. Torsten U. Hausamen Dr. med. Wolf-Peter Fritsch

4 Düsseldorf, Moorenstraße 5

IN KÜRZE

Diagnostik

Repetitive paroxysmale Tachykar- dien bei Kindern werden relativ selten beobachtet, müssen aber von der gewöhnlich auftretenden Form der paroxysmalen supraven- trikulären Tachykardie abgegrenzt werden. Ob es sich tatsächlich um repetitive paroxysmale Tachykardi- en handelt, erkennt man an den stets vorherrschenden tachykarden Phasen der Patienten; ein normaler Herzrhythmus ist in solchen Fäl- len nur selten zu registrieren. Der ektopische Schrittmacher-Impuls kommt meist von supraventrikulär.

Verglichen mit der „normalen" par- oxysmalen supraventrikulären Ta- chykardie ist seine Frequenz meist niedriger und variabler. Oft besteht auch ein atrioventrikulärer Block zweiten Grades. Die Prognose für die betroffenen Kinder ist gut: Das Leiden heilt in den meisten Fällen nach einigen Monaten oder Jahren spontan aus. cb

(v. Bernuth, G., et al.: Mschr. Kin- derheilk. 122 [1974] 183-185) Die Phlegmasia caerulea dolens stellt eine Sonderform der Phlebo- thrombose dar. Sie ist eine ziem- lich seltene Krankheit, die wegen ihrer möglichen Komplikationen und wegen der hohen Sterblich- keitsquote als chirurgischer Notfall eingestuft wird. Charakteristisch ist das akute und massive Einsetzen einer Venenokklusion an einer Ex- tremität. Werden Vorgeschichte, klinisches Bild und Verlauf richtig gewertet, steht die Diagnose fest.

Fehlende periphere Pulse und gangränöse Alterationen dürfen nicht zur Annahme einer arteriellen Embolie verleiten. Männer und Frauen werden von der Phlegmasia caerulea dolens etwa gleich häufig befallen. Ein wichtiges Charakteri- stikum dieser Krankheit ist, daß sie bevorzugt an der linken unteren Extremität auftritt. cb (Scherer, H. J., et al.: Med. Klin. 69 [1974] 999-1001)

2784 Heft 39 vom 26. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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