• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ulkustherapie: Vier Wochen sind besser" (11.06.1987)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ulkustherapie: Vier Wochen sind besser" (11.06.1987)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

handelt es sich hierbei um gesunde Keimträger (26). Bei der Interpreta- tion der Befunde ist zu berücksichti- gen, daß Säuglinge in den ersten Le- bensmonaten IgA-Antikörper nicht oder nur in geringem Umfang bilden (18). Die Diagnose muß sich dann auf den IgM-Antikörpernachweis stützen. Dieser Test hat allerdings eine geringere diagnostische Spezifi- tät, da auch die Keuchhusten- Schutzimpfung die IgM-Antikörper- synthese induziert und falsch positi- ve Befunde, bedingt durch gemein- same Antigene von Bordetellen und anderen gramnegativen Bakterien, möglich sind (18, 26).

Das sicherste serologische Ver- fahren zum Nachweis eines Keuch- hustens ist eine Serokonversion von negativ zu positiv beziehungsweise ein signifikanter Titeranstieg in zwei Serumproben, die im Abstand von 14 Tagen entnommen werden. In der Praxis genügt jedoch in den mei- sten Fällen eine einmalige Untersu- chung, wenn der serologische Be- fund differenziert nach Immunglo- bulinklassen mit dem EIA erstellt wird. Dieses Verfahren hat sich für die Pädiatrie auch deshalb als beson- ders geeignet erwiesen, da es mit Kapillarblut durchgeführt werden kann und den Kindern eine Venen- punktion erspart bleibt.

3. Indikationen für die

bakteriologische und serologische

Diagnostik

Die Methode der Wahl für die frühzeitige Diagnose der Bordetella- Infektion ist der Erregernachweis mittels Kultur und direkter Immun- fluoreszenz. Diese Verfahren sind zum Nachweis von Kontaktinfektio- nen (Umgebungsuntersuchungen) in der Inkubationszeit und zur diffe- rentialdiagnostischen Abklärung re- spiratorischer Krankheitsbilder (Sta- dium catarrhale) indiziert. Die mög- lichst frühzeitige Diagnose der Bor- detellainfektionen ist wünschens- wert, da nur eine kurz nach der In- fektion beginnende antibakterielle Therapie den Verlauf der Erkran-

kung günstig beeinflußt, die Aus- scheidungsdauer der Erreger ver- kürzt und dadurch die Gefahr von Kontaktinfektionen reduziert (6, 17). Die Bordetella-Antikörpertests sind speziell in der zweiten Erkran- kungsphase, dem Stadium convulsi- vum, sinnvoll. Ihre Hauptindikation ist die Differentialdiagnose länger bestehender Krankheitsbilder mit uncharakteristischer Hustensympto- matik.

Problematisch bleibt, trotz aller Fortschritte der Keuchhustendia- gnostik, die Sicherung der Befunde im frühen Konvulsivstadium. Hier überlappen sich die Endphase der Erregerausscheidung und die begin- nende Antikörpersynthese. Daher sollten bei klinischem Verdacht so- wohl der Erregernachweis versucht als auch parallel eine erste Antikör- perbestimmung veranlaßt werden.

Führen die Untersuchungen nicht zu einer eindeutigen Aussage, kann die Beurteilung der Antikörperkinetik nach Entnahme eines Zweitserums erfolgen.

Bei kritischer und gezielter An- wendung der bakteriologischen und serologischen Verfahren ist die Klä- rung der Verdachtsdiagnose Keuch- husten heute zuverlässig möglich, so- fern die Besonderheiten des Krank- heitsverlaufes und der Probenent- nahme berücksichtigt werden.

Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.

Anschriften der Verfasser:

Privatdozent Dr. med. habil.

Hans-Jochen Hagedorn Lübbertorwall 18 4900 Herford

Dr. med. Jörg E. Hoppe Universitätskinderklinik Rümelinstraße 19-23 7400 Tübingen 1 Dr. med.

Carl Heinz Wirsing von König Institut für Hygiene und Laboratoriumsmedizin der Städtischen Krankenanstalten Lutherplatz 40

4150 Krefeld 1

Ulkustherapie:

Vier Wochen sind besser

In den vergangenen Jahren sind mehrfach Berichte erschienen, in denen einer symptomatischen The- rapie bis zum Verschwinden der Ul- kussymptome das Wort geredet wur- de. So hatte sich zum Beispiel kein Unterschied hinsichtlich der Hei- lungsraten zwischen einer Gruppe, die eine Woche lang bis zum Ver- schwinden der Symptome behandelt worden war, und einer zweiten Gruppe, die sechs Wochen lang mit einem H2-Blocker therapiert wurde, ergeben.

Die Autoren führten bei 48 Pa- tienten mit einem symptomatischen Ulcus duodeni eine H 2-Blocker- Therapiestudie durch. Die Hälfte der Patienten erhielt 1 g Cimetidin/

Tag über vier Wochen, die andere Hälfte nur in der ersten Woche den H2-Blocker und dann für die rest- lichen drei Wochen ein Placebo-Prä- parat.

Die Ulkussymptome wurden täglich auf einer visuellen Analog- skala registriert; die Studie wurde doppeltblind ausgelegt.

Während sich hinsichtlich der Heilungsraten innerhalb des Beob- achtungszeitraums von vier Wochen keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen ergaben, wiesen die mit Placebo Behandelten in der zweiten und dritten Woche signifikant mehr Symptome auf.

Bei dem heute etwas im Vorder- grund stehenden Therapieziel einer Beschleunigung der Ulkusheilung sollte vielleicht wieder etwas mehr an die Beschwerden der Patienten gedacht werden. Dem kommt ein standardisiertes Therapieschema über vier Wochen offensichtlich eher entgegen als eine symptomati- sche einwöchige Behandlung. W

Johannessen, T., Kristensen, P.; Josne, U. F.; Hafstad, P. E.; Kleveland, P. M.;

Loge, I.; Sandbakke, P.; Petersen, H.: f- and 4-week-cimetidine treatment for duo- denal ulcer. Scand. J. Gastroenterol.

21:701-704, 1986

Section of Gastroenterology, Dept. of Me- dicine, Trondheim Regional and Universi- ty Hospital, Trondheim, Norway

A-1718 (44) Dt. Ärztebl. 84, Heft 24, 11. Juni 1987

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Unter der Behandlung mit hoher Dosierung werden auch Übelkeit, Erbre- chen und Durchfall mit Elektrolytstörungen beobachtet. Besondere Vorsichtshinweise für den Gebrauch:

Die Frage vieler Allergologen, wie lange man nach Absetzen von Astemizol mit einem Hauttest war- ten sollte, wurde von Richard Da- vies, Penarth in Glamorgan, Eng- land,

Weiter würde sich anbieten, Pflicht- assistenten und Mediziner im Prakti- schen Jahr für vier Monate auszutau- schen, zumal die Lehrinhalte in die- sem Abschnitt identisch sind.

Wie alle, aucn die in Tabelle 1 zu- sammengestellten kontrollierten Studien zeigen, sind beim Ulcus duodeni die Abheilungsraten nach einer Kurzzeittherapie mit 100 oder 150

Die Plasmakonzentration von Dop- amin erreichte eine Stunde nach Einnahme ihren höchsten Wert und sank nach fünf Stunden wie- der auf das Ausgangsniveau ab..

Diese machen zuerst ohne Ausnahme eine gute Anamnese („Wie ist das Geräusch/wo kommt es in etwa her?“), eine Verdachtsdiagnose wird geäußert und das Auto gemein-

Experimentelle Befunde, die eine säureunabhängige Muko- saprotektion der Prostaglandi- ne belegen, sind eine gestei- gerte Schleimhautproduktion, eine verstärkte der

Dabei ist für das Laufen rund um die Schule genügend Gelände vorhanden; Schwimmen und Fechten werden in der Schule trainiert, beim Reiten und Schießen arbeitet man mit