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Archiv "Astemizol: Hauttest nach vier Wochen" (22.10.1987)

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Academic year: 2022

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Nichtsteroidale Antiphlogistika, die hemmend in die Synthese der Prostaglandine eingreifen, werden zur akuten Kurzzeit-Therapie der Dysmenorrhö eingesetzt. Um das Naproxen (Dysmenalgit®) aus dieser Substanzgruppe ging es bei einem Fachpressegespräch der Firma Kre- wel, Eitorf, im Rahmen des 36.

Deutschen Kongresses für ärztliche Fortbildung im Juni in Berlin. Der Wirkstoff Naproxen, so betonte Pro- fessor Dr. Hans-Peter Zahradnik, Endokrinologe der Freiburger Uni- versitäts-Frauenklinik, zeichnet sich in seiner Medikamentenklasse durch hohe analgetische Wirksamkeit und vor allem durch eine relativ gute Or- ganspezifität aus.

Bei einer Tagung der „Euro- pean Academy of Allergology and Clinical Immunology" im April 1987 in Palma de Mallorca wurde die Hy- posensibilisierung zum Teil heftig kritisiert, weil aus einzelnen Län- dern Todesfälle infolge unsachgemä- ßer Handhabung bekannt geworden waren. Diskutiert wurde auch über sedierungsfreie Antihistaminika mit der Frage nach einer eventuellen Abnahme der Wirksamkeit bei län- gerer Anwendung. G. Vanden Bus- sehe, Belgien, berichtete unter die- sem Aspekt über Untersuchungen der Substanz Astemizol (Hismanal®, Janssen):

Astemizol wurde bisher welt- weit in 54 klinischen Doppelblind- studien bei mehr als dreitausend Pa- tienten untersucht. Langzeitstudien, die zwölf bis fünfzehn Monate dau- erten, haben gezeigt, daß es unter Astemizol zu keiner Tachyphylaxie kommt Die Wirkung von Astemizol auf die Histamin- „Wheal" und die

„Flare"-Reaktion sowie auf die kli- nischen Symptome ist während der

Im Mittelpunkt der Veranstal- tung in Berlin über „Prostaglandin- forschung in der Gynäkologie" stan- den allerdings diejenigen dysmenor- rhöischen Frauen (mindestens zwan- zig Prozent), die nicht auf Hemmer der Protaglandin-Synthese reagie- ren. Eine Erklärung für solche Non- Responser gab Dr. Santosh Nigam, Leiter der Arbeitsgruppe Prosta- glandinforschung in der Frauenkli- nik der FU Berlin, Klinikum Steg- litz. Er teilte neueste Forschungser- gebnisse mit, nämlich bisher nicht bekannte Stoffwechselwege des Ausgangssubstrats der Prostaglandi- ne, der Arachidonsäure.

Nach den bisherigen Kenntnis- sen greifen die nichtsteroidalen An-

Gesamtdauer der Beobachtungszeit konstant zuverlässig geblieben.

Die Frage vieler Allergologen, wie lange man nach Absetzen von Astemizol mit einem Hauttest war- ten sollte, wurde von Richard Da- vies, Penarth in Glamorgan, Eng- land, beantwortet. Davies hatte die Reaktionen bei vierzehn gesunden Probanden untersucht. Jeder Pro- band wurde mit Histamin und einer Anzahl von Allergenen — einschließ- lich Graspollen, Hausstaubmilben, Katzenhaar und Pferdehaar — gete- stet. Nur diejenigen Probanden, die eine positive Reaktion auf Histamin und Allergene zeigten, wurden in die Studie aufgenommen. Jeder Pro- band erhielt 28 Tage lang vor der Testung täglich 10 mg Astemizol.

Danach wurde in vierzehntägigen Intervallen getestet. Die Prüfärzte kamen zu dem Schluß, daß ein Hauttest erst vier Wochen nach Ab- setzen der Behandlung durchgeführt werden sollte. Diese Empfehlung deckt sich mit den entsprechenden Angaben des Herstellers. the

tipholgistika am Enzym Cycloxygen- ase an, das die Arachidonsäure zu den am Uterus wirksamen Prosta- glandinen metabolisiert. Aber, und das ist neues Wissen, die Arachidon- säure kann auch über verschiedene Lipoxygenasen, die nicht auf An- tiphlogistika reagieren, zu Konstrik- toren der glatten Muskeln metaboli- siert werden. Zum Beispiel entste- hen Leukotriene , die neben vielen anderen Eigenschaften vor allem die glatte Muskulatur stimulieren.

Ebenfalls über den Lipoxygenase- Weg wird eine weitere Substanz syn- thetisiert, kurz 12-HETE benannt Sie löst Eosinophilie im Uterus aus und damit einen plättchenaktivie- renden Faktor (PAF), der seiner- seits ein kräftiger Konstriktor der glatten Muskeln ist.

Prostaglandin-Muster

Entscheidend für die eumenor- rhöische Reaktion des Uterus, so er- klärte es Professor Zahradnik, ist die Ausgeglichenheit der Synthese der einzelnen Produkte aus dem Arachidonsäure-Stoffwechsel, näm- lich ein Gleichgewicht zwischen kon- trahierenden und relaxierenden Komponenten. Bei dysmenorrhö- ischen Frauen überwiegen die kon- trahierenden Substanzen, auch die Östradiolausscheidung ist erhöht, Progesteron erniedrigt. Ovulations- hemmer verändern mit ihrem Hor- mongefüge das Prostaglandin-Mu- ster im Uterus derart, daß dys- menorrhöische Beschwerden ver- schwinden.

Das Prostaglandin-Muster ver- schiebt sich ebenfalls günstig durch Genuß von Fischölen und anderen hochungesättigten Fettsäuren. Al- lerdings, so Professor Zahradnik, ist damit kein akuter Therapie-Effekt zu erzielen. Auch mit Kalziumant- agonisten oder mit Betamimetika kann das Myometrium ruhiggestellt werden. Allerdings gibt es unter die- sen Substanzen keine, die organspe- zifisch nur am Uterus wirken. Gegen akute dysmenorrhöische Beschwer- den wird man also weiterhin jeweils kurzzeitig die analgetisch wirksamen Arzneistoffe nutzen, die möglichst gut organspezifisch angreifen. r-h Aus der Protaglandinforschung

Dysmenorrhö durch Konstriktoren der Uterusmuskulatur

Astemizol: Hauttest nach vier Wochen

A-2886 (78) Dt. Ärztebl. 84, Heft 43, 22. Oktober 1987

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