• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Endoskopische Therapie des Ösophagus- und Magen-Frühkarzinoms" (20.02.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Endoskopische Therapie des Ösophagus- und Magen-Frühkarzinoms" (20.02.1998)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-413

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 8, 20. Februar 1998 (41)

Prognose

Während auch in neueren Arbei- ten Letalitätsziffern von bis zu 73 Pro- zent beschrieben sind (26), liegt die durchschnittliche Letalität der NF bei etwa 30 Prozent (7, 22, 34, 37). Der be-

deutendste prognostische Faktor liegt in der zeitlichen Verzögerung zwi- schen Symptombeginn und der ersten chirurgischen Intervention. In der Durchsicht der internationalen Lite- ratur ergibt sich eine durchweg signifi- kant oder hochsignifikant erhöhte Le- talität bei verspätet einsetzender ope- rativer Therapie (7, 10, 14, 16, 18, 26).

Ebenfalls erhöht sich die Sterblich- keitsrate mit zunehmendem Ausmaß des Organversagens als Ausdruck der systemischen Ausdehnung der Infek- tion. Umgekehrt führen radikale und standardisierte Therapiekonzepte zu einer Senkung der Letalität auf zum Teil unter 20 Prozent (18, 34).

In Arbeiten mit einem erhöhten Anteil von Infektionen der oberen

und unteren Extremität zeigt sich eine verbesserte Prognose. Stammnahe Lokalisationen wie auch die Fournier- sche Gangrän verlaufen prognostisch ungünstiger. Eine intraabdominelle Ausdehnung der Infektion wird in der Regel nicht überlebt (10, 26, 34).

Patienten höheren Alters (> 65 Jahre) besitzen eine durchweg erhöhte Letalität im Vergleich zum Gesamt- kollektiv. In der Literatur kontrovers diskutierte Determinanten der Leta- lität sind Diabetes mellitus, eine arteri- elle Verschlußkrankheit sowie ein primärer oder iatrogen induzierter im- munsupprimierter Zustand. Einheit- lich findet sich allerdings eine anstei- gende Sterblichkeit mit der Erhöhung der Anzahl der assoziierten Erkran- kungen. Zwischen der GAS-induzier- ten und der polymikrobiellen NF be- stehen keine gesicherten Unterschiede bezüglich der Letalität (7, 10, 14, 18).

Der plötzliche Krankheitsbeginn und die rasant fortschreitenden sy- stemischen Krankheitszeichen füh-

ren zu einer hohen Letalität des STSS. In Deutschland verstarben in den letzten fünf Jahren 68 Prozent der Patienten (17). Im internationa- len Vergleich zeigen sich ähnliche Le- talitätsziffern (6, 32, 33). Tritt eine NF oder eine Myositis hinzu, verschlech- tert sich die Prognose weiter. Das STSS ohne Weichteilinfektion ist ei- ne Domäne der Intensivmedizin. Tre- ten Weichteilinfektionen hinzu, gel- ten die gleichen operativen Kriterien wie bei der NF.

Die Streptokokkenmyositis ist ei- ne seltene Erkrankung, über die bisher nur in Form von Kasuistiken berichtet wurde. In Publikationen der letzten zehn Jahre nahmen Berichte über In- fektionen, die überlebt wurden, deut- lich zu. Eine Amputation der betroffe- nen Extremität mußte allerdings fast regelhaft durchgeführt werden (2, 21, 29). Insgesamt handelt es sich bei der nekrotisierenden Fasziitis, der Strepto- kokkenmyositis und dem streptokok- kenassoziierten toxischen Schock-Syn- drom um lebensbedrohliche Krank- heitsbilder, die eine sofortige multimo- dale Therapie erforderlich machen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1998; 95: A-408–413 [Heft 8]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Son- derdruck beim Verfasser und über die Inter- netseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Peter Kujath Klinik für Chirurgie

Medizinische Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck AKTUELL/FÜR SIE REFERIERT

Tabelle 2

Eigene biographische und klinische Daten

l Zeitraum 01. 05. 1990 bis 30. 10. 1997

l Anzahl NF n = 40

l Anteil GAS-Infektionen n = 12

l Durchschnittsalter 56,8 ± 23,6 Jahre l Geschlechtsverhältnis 19 : 21 (m : w)

l Letalität n = 9 (22,5 Prozent)

l Anzahl Débridements n = 158 (3,9 pro Patient)

l Anzahl Meshgraft n = 41

l Anzahl Sekundärnaht n = 18

l Anzahl Schwenklappen n = 9

l Anzahl Amputationen n = 6

Die japanischen Endoskopiker verfügen über umfangreiche Erfah- rungen bei der endoskopischen Be- handlung von mukosalen Krebsen des oberen Verdauungstrakts.

Die Autoren der Studie berich- ten über ihre Ergebnisse bei 145 Pati- enten, beziehungsweise 155 Läsio- nen, mit Ösophagus- und Magenkar-

zinom, bei denen eine kurative Re- sektion des auf die Mukosa begrenz- ten Tumors erfolgreich praktiziert wurde. Ernstere Komplikationen konnten nicht beobachtet werden;

die Abtragungsstelle war innerhalb eines Monats reepithelialisiert.

Außerdem wurden keine Rezidive beobachtet. Bei 40 Prozent der be-

troffenen Patienten erfolgte eine fraktionierte Abtragung in mehreren

Teilschritten. w

Takeshita K, Tani M, Inoue H, Endo M:

Endoscopic treatment of early oesopha- geal or gastric cancer. Gut 1997; 40:

123–127.

Department of Surgery I, Tokyo Medical and Dental University School of Medi- cine, Tokyo, Japan.

Endoskopische Therapie des Ösophagus- und Magen-Frühkarzinoms

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Blutstillung von Ulzera durch Klipps wurde 1999 mit der Injektion von hy- pertoner Kochsalzlösung und verdünn- tem Adrenalin innerhalb einer rando- misierten Studie

Während sich in mehreren Studien die N-Bu- tyl(2)-Cyanacrylat-Injektion verglichen mit der Sklerosie- rungstherapie für die Thera- pie der akuten Ösophagusva- rizenblutung

Zum Verständnis der Pathophysiolo- gie der Ulkusentstehung im Magen und im Dünndarm sind in den letz- ten Jahren eine Reihe von Einzelbe- funden beigetragen worden, indes

Die Vorsit- zenden der Kassenärztlichen Ver- einigungen haben zum Auftakt dieser Untersuchung an 5000 jun- ge niedergelassene praktische Ärzte und Ärzte für

Auch wenn diese Ergebnisse eine klare Überlegenheit der endoskopi- schen Therapie gegenüber der chirur- gischen Behandlung in der Akutphase dokumentieren, entscheidet jedoch

Nach kompletter Abtragung neoplastischer Polypen (Adenome), ist unabhängig vom Dysplasiegrad eine Kontrollendo- skopie nach drei Jahren erforderlich. Bei unauffälliger

Bei 21 Prozent aller Patien- ten, bei denen zunächst ausschließ- lich eine endoskopische Sphintero- tomie durchgeführt wurde, mußte zu einem späteren Zeitpunkt eine Cho-

„falsch" einer Interpretation dieser Befunde als hochdifferenziertes Karzinom ab; denn es handelt sich um einen Befund, bei dem nicht entschieden werden kann, ob es sich noch