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Archiv "Therapie" (27.02.1975)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin IN KÜRZE

Komplikationen

Die Gallenchirurgie ist mit Rezidiv- eingriffen belastet. Sie sind selten wegen operativ bedingter Schäden (Gallengangstriktur, langer Zysti- kusstumpf) erforderlich, sondern in den weitaus meisten Fällen wegen ungenügend beseitigter Begleit- oder Folgeerkrankungen (Gallen- gangskonkremente, Tumoren von Gallenblase, Papille oder Pankreas und Papillenstenosen) bei der Erst- operation.

Durch eine systematische Explora- tion der abführenden Gallenwege während der Operation gelang es, die Zahl der Rezidiveingriffe nied- rig zu halten und weiter zu senken.

Hierbei hat sich vor allem die routi- nemäßige Anwendung der intra- operativen Cholangiographie unter Verwendung eines Fernsehbildver- stärkers bewährt. Während nach einem an unserer Klinik vorgenom- menen Ersteingriff 1964/65 noch 16 (1,8 Prozent) Gallenwegsrevisionen erforderlich waren, sank ihr Anteil 1972 auf sieben (1,1 Prozent, Tabel- le 3).

Eine schwere Komplikation der Cholezystolithiasis stellte die Stein- abwanderung in den Hauptgallen- gang mit Ausbildung eines Ver- schlußikterus dar. Diese Krankheit erreicht im höheren Lebensalter ih- ren Häufigkeitsgipfel. Hierbei muß oft eine Notoperation vorgenom- men werden, die dann durch be- ginnende kardiale oder pulmonale Insuffizienz bei erhöhten Harnstoff- werten oder einem Diabetes melli- tus erheblich erschwert wird.

Letalität

Die Letalitätsquote ist weitgehend abhängig von der Länge der Anam- nese, Art und Schwere der Begleit- erkrankung, der ausgeführten Operationsmethode und dem Le- bensalter des Patienten. Die Ge- samtletalität betrug 1964/65 4,4 Prozent unter Berücksichtigung al- ler Risikoeingriffe. 1972 verstarben drei Patienten, das sind 0,5 Prozent

bei 636 Gallenwegseingriffen. Bei alleiniger komplikationsloser Cho- lezystektomie sank die Absterbera- te innerhalb von zehn Jahren von 0,8 auf 0,2 Prozent (Tabelle 4).

Schlußfolgerung

Unterzieht man die Gallenchirurgie des letzten Dezenniums unter Be- rücksichtigung des eigenen Kran- kengutes einer kritischen Analyse, kann folgendes festgestellt werden:

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Das Gallensteinleiden ist eine der häufigsten Krankheitsformen im Erwachsenenalter. Es weist, wie auch unser Krankengut zeigt, in den letzten zehn Jahren eine gleichhohe Morbiditätsquote auf.

O Die wichtigsten Operationsver- fahren sind heute standardisiert und werden in unserer Klinik gleich häufig eingesetzt, was auch mit den Angaben in der Literatur übereinstimmt.

• Bedingt durch die guten Opera- tionsergebnisse, wie niedrige Leta- lität bei vereinfachter operativer Technik, setzt sich die Frühopera- tion, bezogen auf das Lebensalter des Patienten und die Länge der Anamnese, durch.

Literatur:

Dalichau, H., Ungeheuer, E.: Rezidiveingrif- fe nach Gallenwegeingriffen und ihre Ver- hütbarkeit, Med. Klinik 64 (1969) 639 — Hess, W.: Cholecystitis, Cholelithiasis und ihre Komplikationen in L. Demling: Klini- sche Gastro-Enterologie. Bd. II Thieme, Stuttgart 1972 — Schriefers, K. H. in Baum- gartl, Kremer, Schreiber: Spez. Chir. f.

Prax. Bd. II, Teil 1, 401 — Sherlock, Sh.:

Kh. d. Leber- und Gallenwege, Lehmann, München, 1965 — Ungeheuer, E., Brandt, P.: Intraoperative Routinediagnostik bei Gallenblasen- und Gallenwegoperationen, Diagnostik 5 (1972) 416

Anschrift der Verfasser:

Dr. med. Peter Brandt

Prof. Dr. med. Edgar Ungeheuer 6 Frankfurt am Main 90

Steinbacher Hohl 2-26

Therapie

Unter Achalasia cardiae versteht man eine funktionelle Stenose des Mageneingangs, die auch als Kar- diospasmus bezeichnet wird. Als einfachstes Behandlungsverfahren gilt mittlerweile die Dilatation mit Hilfe der Starckschen Sonde. Eine Gegenanzeige ergibt sich weder aus dem Alter noch aus dem Zu- stand der Patienten. In rund neun Zehnteln der Fälle verbessert sich das Schluckvermögen der Behan- delten rasch und nachhaltig. Oft kann sogar völlige Beschwerdefrei- heit erzielt werden. Zwar ist die Zahl der Rezidive mit 25 bis 40 Pro- zent recht hoch, doch wird da- durch der Stellenwert der Dilata- tionsbehandlung nicht wesentlich geschmälert, denn auch Rezidive lassen sich erfolgreich behandeln.

Komplikationen kommen nur selten vor. cb (Sanatger, R.; Braun, L.: Med. Klin.

69 [1974] 1667-1671)

Die Dysplasia oculo-blepharo-cra- nialis ist ein vermutlich bislang noch nicht beschriebenes Fehlbildungssyndrom, das an der Augenklinik der Universität Mün- chen bereits viermal beobachtet wurde. Obligate Symptome sind große epibulbäre Lipodermoide des Auges und der Orbita im Schläfenbereich sowie gleichsei- tig auftretende Weichteilhyperpla- sien von Schläfe und Schädel.

Möglich sind auch Malformationen von Lid und Ohr sowie Kiemen- gangfisteln. Bei einem der unter- suchten Kinder wurde ein intrakra- nieller, dysgenetischer, benigner Tumor nachgewiesen. In einem an- deren Fall lassen röntgenologische und neurochirurgische Befunde eine solche Geschwulst vermuten.

Die typischen Veränderungen der okulo-blepharo-kranialen Dysplasie treten betont einseitig auf und zei- gen keine Tendenz zur Progre- dienz. Eine Heredität konnte bis- lang nicht festgestellt werden. cb (Lund, O.-E.: Med. Klin. 69 [1974]

1715-1719)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 9 vom 27. Februar 1975 571

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