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Archiv "Therapie" (23.05.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

ristisch sind, nämlich Perseveratio- nen, Paraphasien, Kontaminationen verschiedener Worte (beziehungs- weise Begriffe).

Im Gegensatz zu diesem gestörten Umgang mit Begriffen, den der Aphasische in der Sprache und im nichtsprachlichen Handeln erken- nen läßt, stehen sein ungestörtes Verhalten in der konkreten Situa- tion, solange diese nicht den Ge- brauch abstrakter Begriffe erfor- dert, sowie die — gleichfalls kein begriffliches Denken erfordernden

— Sprachhandlungen, die lediglich vorsprachlichen Kommunikations- formen entsprechen.

Nach diesen Befunden scheint die Störung der Sprache in der Apha- sie durch eine Störung der beim Sprechen (und Sprachverstehen) ablaufenden aktualgenetischen Ausformung der Begriffe bedingt zu sein. Oder, besser gesagt, die aphasische Störung der Sprach- handlung und die gestörte Aktual- genese der Begriffe stellen zwei verschiedene Aspekte des gleichen Sachverhaltes dar.

Analyse

zerebraler Begleiterscheinungen Dabei muß allerdings betont wer- den, daß die hier beschriebene,

„reine Aphasie" in gewissem Sinne eine Abstraktion darstellt, die in dieser Form nur selten verwirklicht ist. Der grob organische Hirnherd, der die Aphasie verursacht, führt neben der Aphasie auch noch zu anderen zerebralen Ausfällen, die dann ihrerseits wieder das Bild der Sprachstörung modifizieren. Auf ei- nige dieser komplizierenden Fakto- ren wurde einleitend schon hinge- wiesen. Es ist Aufgabe einer sorg- fältigen Analyse des Einzelfalles, die jeweiligen Begleiterscheinun- gen und ihren Einfluß auf das Sprachgeschehen aufzudecken.

Sprachliche Rehabilitation

Dies ist auch von Wichtigkeit für die Behandlung, das heißt für die

Aphasieforschung

sprachliche Rehabilitation der Aphasiker, die bislang noch sehr unbefriedigend ist. Zwar kommt es bei einem nicht progredienten Grundleiden (Hirntrauma, apoplek- tischer Insult) in vielen Fällen zu einer mehr oder weniger weitge- henden spontanen Restitution der Sprache, aber angesichts der be- drückenden menschlichen und so- zialen Folgen einer Aphasie wäre eine Unterstützung der spontanen Restitution durch wirksame Re- habilitationsmaßnahmen dringend erwünscht. Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt.

Wichtig ist, unabhängig von der ei- gentlichen Sprachtherapie, eine verständnisvolle psychagogische Führung, um reaktive Hemmungen und Sprechangst zu beseitigen und das oft schwer gestörte Selbstver- trauen zu festigen. Hirnorganisch bedingte Antriebsstörungen oder Störungen der Selbstkritik sind wichtige, aber schwer zu behan- delnde Begleitsymptome.

Bei der Dysarthrie, einer Störung der Artikulationsmotorik, sind Sprechübungen, die von einfachen zu komplizierteren Artikulationsbe- wegungen fortschreiten, von deutli- chem Nutzen. Aber bei der Apha- sie ist eine solche Behandlung mit Sprachübungen, analog dem fremdsprachlichen Unterricht in der Schule, offensichtlich zweck- los, da ja schon die Voraussetzung normalen Sprechens, nämlich die Aktualisierung voll ausdifferenzier- ter und stabiler Begriffe, gestört ist. Hier ist es wahrscheinlich in schweren Fällen sinnvoller, zu- nächst die Aktualgenese von Be- griffen an nichtsprachlichen Aufga- ben in Gestalt von Handlungstests oder von Spielen zu üben, bei de- nen der Leistungs- und Zeitdruck geringer ist als beim Sprechen.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Eberhard Bay 4 Düsseldorf 1

Moorenstraße 5

IN KÜRZE

Therapie

Perianale Fisteln können mit Hilfe der Fadendrainage auch ambulant behandelt werden. Dazu legt man einen oder auch mehrere gefloch- tene Fäden in die Fistelgänge und in den von der primären Öffnung herrührenden Hauptgang ein. Die Fäden müssen längere Zeit so lie- genbleiben. Bei der weiterführen- den biphasischen Therapie sind zunächst die primären und sekun- dären Öffnungen mit Hilfe dieser Fäden stets offenzuhalten. Damit beugt man weiteren Sekretverhal- tungen und neuen Abszessen vor.

Allmählich reinigen sich die Fistel- gänge. In der zweiten Behand- lungsphase wandert der Faden langsam durch das Dach der ge- säuberten Fistel. Legt man später einen intermittierenden Gummizug an den Faden, dann beschleunigt sich dieser Vorgang. Mit dieser Fa- dendrainage lassen sich rund zwei Drittel der perianalen Fisteln oh- ne chirurgische Intervention heilen.

(Krause, H.; Roschke, W.: Med.

Welt 25 [1974], 368-372) cb Bronchusadenome sind als gutar- tige epitheliale Bronchialtumoren zu werten. Im Vergleich zum Bron- chuskarzinom sind Bronchusadeno- me sehr selten; heute wird das Vorkommen peripherer Bronchus- adenome mit 10 bis 20 Prozent höher veranschlagt als früher.

Nach den Erfahrungen mit 24 Pa- tienten war bei 20 eine Resektion möglich, davon fünfmal als Pneu- monektomie, dreimal als Bilobekto- mie, und zwölfmal als Lobektomie.

Postoperativ starben drei Pa- tienten; die anderen überleben seit ein bis 16 Jahren, ohne Anzeichen eines Rezidivs. Günstiger noch, ohne Todesfall und Rezidiv, stellt sich der postoperative Verlauf von zehn histologisch nachgewiesenen Karzinoiden dar. Als Alternative zur Pneumonektomie gewinnen die parenchymerhaltenden Eingriffe immer mehr an Bedeutung. (Kaik, G., Harazim, H., Kaik, B.: Münch.

med. Wschr. 115 [1973], 1129 bis

1132) he

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 21 vom 23. Mai 1974 1559

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