Zur Fortbildung Aktuelle Medizin AUSSPRACHE
Über die hygienisch einwandfreie Anwendung des Siemens Micro-In- halators haben wir vom Institut für Krankenhaushygiene und Infek- tionskontrolle, 6302 Lich, ein Gut- achten erstellen lassen.
Nachfolgend teilen wir Ihnen die darin aufgeführten Empfehlungen und Hinweise in zusammengefaßter Form mit:
Die Verkeimung der Geräteteile und der lnhalations-Lösungen erreicht im Heimgebrauch selbst bei mehr- maliger täglicher Benutzung nur ein mäßiges und damit unkritisches Ausmaß. Durch folgende einfache Aufbereitungsmaßnahmen ist das Gerät hygienisch einwandfrei zu halten.
C) Zum Befüllen des Fläschchens sollten sterile Lösungen eingesetzt werden. Zum Inhalieren beziehungs- weise zur Verdünnung des Inhalates muß deshalb abgekochtes Wasser oder steriles destilliertes Wasser (in Apotheken erhältlich) verwendet werden. Die eingesetzten Lösungen sollten sicherheitshalber nach spätestens 24 Stunden gewechselt werden.
© Eine Aufkeimung der Ansaug- stäbchen findet nicht statt. Trotz- dem wird empfohlen, auch diese nach 24 Stunden auszuwechseln
®
Das Ausspülen der Fläschchen mit abgekochtem Wasser nach der Inhalation reicht bei geringer Keim- zahlkonzentration in der Regel aus.Sie sollten jedoch zwischendurch optimalerweise für etwa zwei Minu- ten ausgekocht werden.
® Die Behandlung der übrigen Ge- räteteile kann durch Reinigung mit warmen Wasser unter Zugabe han-
delsüblicher Geschirrspülmittel u. ä.
erfolgen. Die Atmungsmaske wird dabei im Wasser abgewaschen und anschließend unter fließendem Was- ser abgespült. Das Gerät selbst wird mit einem entsprechend befeuchte- ten Tuch abgewischt und danach mit frischem Leitungswasser nach- gewischt. Daraufhin erfolgt Abtrock- nen mit Papier-Küchentüchern be- ziehungsweise Trocknenlassen an der Luft.
Selbstverständlich ist ein gleiches Ergebnis bei der Verwendung von handelsüblichen Desinfektionsmit- teln zu erreichen. Dabei sind die zu- vor beschriebenen Nachbehand- lungsvorgänge ebenfalls durchzu- führen.
Werden diese Maßnahmen beachtet und durchgeführt, bestehen keiner- lei hygienische Bedenken gegen die Verwendung des Siemens Micro-In- halators.
Siemens Electrogeräte GmbH Postfach 463
7000 München 1
Schlu ßwort
Den Herstellern geht es verständ- licherweise primär um das Geschäft und erst in zweiter Weise um die Gesundheit der Patienten.
Das geht allein schon daraus hervor, daß erst auf Druck von außen, unter anderem von mir, die Gebrauchsan- weisung so geändert wird, daß gröb- ste hygienische Fehler vermieden werden.
Ich bleibe aber nach wie vor dabei, daß physiotherapeutische Behand- lungsmethoden, dazu gehören auch
Ultraschallvernebler, in die Hände von geschultem Personal gehören und nicht in jeden Haushalt. Trotz sorgfältiger Überwachung und strenger Kontrollen sind in unserer Klinik nach Desinfektion immer noch 5 Prozent der Verneblersyste- me mit pathogenen Keimen verun- reinigt. Ungleich viel größer ist na- türlich das Kontaminationsrisiko im Haushalt trotz der von der Herstel- lerfirma nun gegebenen Empfeh- lungen.
Professor Dr. med.
Franz Daschner Klinikhygieniker am Klinikum der Universität Freiburg Hugstetter Straße 55 7800 Freiburg
ECHO
Zu: „Hämochromatose und Hä- mosiderosen" von Prof. Dr. med.
Georg Strohmeyer, DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 38/1981, Seite 1775 ff.
Zu hohe Eisenaufnahme kann krank machen
„Häufiger als bisher ange- nommen ist zumindest die Anlage zu einer ,Hämochro- matose`, eine (rezessiv) ver- erbbare Krankheit, die zu ge- steigerter Aufnahme von Ei- sen und seiner Ablagerung im Organismus führt. Jeder zwanzigste Mensch hat in seinem Erbgut das ‚verdeck- te' (heterozygote) geneti- sche Merkmal für eine sol- che Erkrankung ... Eine Le- bererkrankung sei das vor- herrschende Merkmal der Hämochromatose. Auch Dia- betes, endokrine Störungen, Herz- und Gelenkerkrankun- gen seien häufig anzutref- fen. Jedoch seien Frauen (in- folge von Schwangerschaft sowie der monatlichen Blut- verluste) weit weniger ge- fährdet als Männer ..." (in:
Süddeutsche Zeitung)
Mikroinhalatoren
und Ultraschallvernebler
Zum Beitrag von
Professor Dr. med. Franz Daschner in Heft 13/1981, Seite 612
2242 Heft 47 vom 19. November 1981 DEUTSCHES Ä.RZTEBL ATT