Ideenbörse Grundschule 1 bis 4, Ausgabe 15, 12/2009
Deine Ohren – 24 Stunden auf Empfang
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Deine Ohren – 24 Stunden auf Empfang
Doris Höller Lernziele:
• den Gehörsinn kennenlernen,
• erkennen, welche Einflüsse dem Gehör schaden,
• erfahren, wie sich Lautstärke im Unterricht auswirken kann,
• Schallwellen sichtbar machen und spüren.
Deine Ohren – 24 Stunden auf
Empfang
Übungen zur Lernzielkontrolle
• Experimente mit Geräuschen
• Was hören wir denn
• Wir machen Schall-da?
wellen
• Arbeitshilfen zu den Experimenten
Lesen und Schreiben
• Ein harmloses kleines Nachtgespenst
• Eine Nachtwanderung im Wald
• Welches Geräusch passt?
Bildnerisches Gestalten
• Wem gehören diese Ohren?
Hintergrundinformationen
• Warum haben wir zwei Ohren?
• Unser Ohr
• Warum fallen wir eigentlich nicht um?
• Nur wer richtig hört, kann auch richtig schreiben!
• Laut und leise Lied
• Bin ganz Ohr
Rezepte
• Schweineöhrchen Weiterführendes
Thema
• Wie hören denn die Tiere?
(c) Olzog Verlag GmbH Seite 1
D21020152
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Deine Ohren – 24 Stunden auf Empfang
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Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M) I. Hinführung
Die Lehrkraft fordert die Schüler auf, die Augen und die Ohren zu schließen.
Warum können wir unsere Ohren nicht verschließen?
Alternative:
„Hörspaziergang“ in der Sporthalle
II. Erarbeitung
Die Lehrkraft stellt einen Versuch zum Richtungshören vor.
Im Anschluss wird der Hörvorgang erarbeitet.
Mit einzelnen Übungen wird der Gleichgewichtssinn veran- schaulicht.
Die Lehrkraft verdeutlicht, welcher Zusammenhang zwi- schen dem Gehör und dem Schreibenlernen besteht.
Lärm schädigt unsere Ohren!
III. Fächerverbindende Umsetzung
eine Geschichte weiterschreiben
Geräusch-Geschichte
Die Schüler überlegen: Was muss man tun, wenn man etwas nicht hören möchte?
Je ein „sehender“ Schüler begleitet einen „blinden“
Schüler auf ein leises Geräusch zu. Die Partner finden sich durch Bildpaare zusammen: Jedes „Tier“ sucht das passende „Ohr“.
→ Wem gehören diese Ohren? M1a und b
Die Schüler führen den Versuch in der Klasse oder in kleinen Gruppen durch.
→ Warum haben wir zwei Ohren? M2
Die Schüler beschriften die Darstellung.
→ Unser Ohr M3
Die Schüler stellen sich auf ein dickes Kissen und führen die Übungen durch.
→ Warum fallen wir eigentlich nicht um? M4
Die Schüler sprechen über Störgeräusche, die das Lernen erschweren.
→ Nur wer richtig hört, kann auch richtig schreiben M5
→ Laut oder leise? M6
Die Schüler schreiben die Geschichte weiter und setzen möglichst viele Geräusche ein.
→ Ein harmloses kleines Nachtgespenst M7
Die Schüler erfinden eine Geschichte und überlegen die passenden Geräusche dazu.
→ Eine Nachtwanderung im Wald M8
(c) Olzog Verlag GmbH Seite 2
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Deine Ohren – 24 Stunden auf Empfang
3 Bildern Geräusche zuordnen
Backrezept
Alle gemeinsam singen ein Lied. Falls ein Unter- richtsgang unternommen werden kann, werden die Eindrücke in neue Strophen umgesetzt.
Experimente mit Geräuschen
Schallwellen kann man auch sehen
Schallwellen mit Stimmgabel, Handtrommel, Luftballon und Lineal
Gemeinsam werden die Experimente besprochen.
Wie hören eigentlich die Tiere?
Weiterführung:
Falls die Möglichkeit dazu besteht, wäre ein Besuch bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt sehr lehrreich.
Die Schüler suchen zu den Bildern passende Geräusche und schreiben Sätze dazu.
→ Welches Geräusch passt? M10
Die Lehrkraft schneidet die Rezeptteile aus und lässt sie die Schüler wieder in die richtige Reihenfolge bringen.
→ Schweineöhrchen M11
→ Bin ganz Ohr M12
Die Schüler basteln ein Hörrohr und nehmen Geräusche auf.
→ Experimente mit Geräuschen M13
Die Schüler machen Schallwellen sichtbar.
→ Was hören wir denn da? M14
Die Schüler führen die Experimente durch und basteln ein Schnurtelefon.
→ Wir machen Schallwellen (1) M15a
→ Wir machen Schallwellen (2) M15b
→ So funktioniert das! M16
Die Schüler erfahren Wissenswertes aus der Tierwelt.
→ Wie hören denn die Tiere? M17a und b
Die Schüler überlegen sich im Vorfeld Fragen, die sie bei ihrem Besuch stellen möchten.
Tipp:
Internetseiten:
• www.laermorama.ch – Informationen zum Thema Lärm
• www.blinde-kuh.de – Stichworte: Ohr, Akustik, Ultraschall, Echo, Lärm
• www.zukunftsmusiker.de – Bauanleitungen für Instrumente
• www.earaction.de – Hörtest Bücher:
• Berger, Ulrike: Spannende Experimente mit Klängen und Geräuschen, OZ Verlag 2004
• Dröscher, Vitus: Tiere – wie sie sehen, hören und fühlen, „Was ist Was“, Band 80, Tessloff Verlag
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(c) Olzog Verlag GmbH Seite 3
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5 M1b
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M2
Warum haben wir zwei Ohren?
Damit wir beurteilen können, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt, brauchen wir zwei Ohren. Das Gehirn erkennt genau, an welchem Ohr der Schall zuerst eingetroffen ist. Wenn du dir ein Ohr zuhältst oder etwas Watte in ein Ohr steckst, musst du den Kopf drehen, wenn du die Richtung eines Geräuschs bestimmen möchtest.
Führt einen Versuch durch: Ihr braucht dazu einen beweglichen Plastikschlauch aus dem Bau- markt. Die Enden haltet ihr an bei- de Ohren. Der Schlauch befindet sich hinter dem Kopf.
Mit einem Bleistift klopft dein Part- ner auf den Schlauch.
Zeige, aus welcher Richtung du das Geräusch gehört hast.
Versucht es an verschiedenen Stellen und wechselt euch ab.
Partnerarbeit:
Überlege mit deinem Nachbarn, wie man sich verständigt, wenn man nicht hören kann.
Warum haben Menschen, die gehörlos geboren sind, große Schwierig- keiten, sprechen zu lernen?
Wusstest du, dass das Gehör der einzige Sinn ist, der schon vor der Geburt vollständig entwickelt ist? Bereits im Mutterleib lernt das Ungeborene die Welt der Geräusche kennen. Die Stimme der Mutter ist ihm vertraut. Die gesamte Sprachentwicklung funktioniert über das Ohr.
(c) Olzog Verlag GmbH Seite 6
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M10
Welches Geräusch passt?
Suche zu den Bildern das passende Geräusch. Bilde Sätze und schreibe sie in dein Heft.
quietschen
rasseln
tropfen
knattern bellen
rascheln
piepsen
heulen
ticken
zischen
knallen klirren
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M12
Bin ganz Ohr
(Melodie und Text: D. Kreusch-Jacob, aus: Künzel, Bettina und Lugert, Wulf Dieter: Kolibri – Das Liederbuch für die Grundschule Bayern, Schroedel-Verlag, Hannover 2001, S. 138;
Rechte: Patmos-Verlag, Düsseldorf)
(c) Olzog Verlag GmbH Seite 15
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Experimente mit einer Stimmgabel
Das Wasser im Glas bewegt sich, die Schallwellen sind sichtbar.
Die Schwingungen übertragen sich über den Knochen direkt ins Ohr.
Experimente mit Trommeln
Die Reiskörner beginnen sich zu bewegen, denn die Schallwellen über- tragen sich auf die zweite Trommel.
Die Schallwellen eines Düsenjets können durch die Luft Schneemassen so in Bewegung bringen, dass sich eine Lawine löst.
Wenn wir singen, schwingen auch unsere Stimmbänder, so wie die Saiten einer Gitarre. Hier kann man die Schwingungen sehen, fühlen und hören.
Experiment mit einem Luftballon
Überall im Raum ist Luft, auch um den Lautsprecher herum. Schwingt der Lautsprecher, wird auch die Luft davor bewegt. Diese stößt dann weitere Luft an usw. Wenn die wackelnde Luft die Luftballonhaut erreicht, wackelt der Luftballon auch.
Die entweichende Luft bewegt die Öffnung hin und her und verursacht so ein quietschendes Geräusch.
Experimente mit einem Lineal
Die Tonhöhe verändert sich mit der Geschwindigkeit der Schwingungen.
Geht das Lineal stark auf und ab, ist es laut, wackelt es nur leicht, ist es leise.
Interessant ist auch das:
Schallgeschwindigkeit
Der Schall verbreitet sich mit einer Geschwindigkeit von 340 Metern pro Sekunde, also braucht 1 Kilometer ca. 3 Sekunden. Beim Gewitter zählt man vom Sehen des Blitzes bis zum Hören des Donners.
Wozu ist das Ohrenschmalz gut?
Um zu verhindern, dass Staub in den Gehörgang gelangt, bildet sich das Ohrenschmalz. Damit klumpt der Staub mit der Zeit zusammen wie Wachs.
Durch Wattestäbchen kann es passieren, dass der Pfropfen gegen das Trommelfell gedrückt wird und dieses verletzt.
So funktioniert das!
M16
(c) Olzog Verlag GmbH Seite 20
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Wie hören denn die Tiere?
Tiere haben recht unterschiedliche Möglichkeiten zu hören:
• Heuschrecken haben die Ohren an den Beinen, einige Fische am Bauch.
• Manche Tiere haben große, andere kleine Ohren.
• Manche hören tiefe Töne besonders gut, andere die hohen Töne.
• Für manche Tiere sind die Ohren gleichzeitig eine „Klimaanlage“.
• Einige Tiere sind taub. Schlangen z.B. spüren nur die Wärme der Beute und nehmen deren Duft auf.
Fledermäuse „sehen“ mit den Ohren. Sie geben ständig extrem hohe Töne von sich. Dieser „Ultraschall“ ist für Menschen unhörbar. Trifft er auf einen Gegenstand, wird er in der Luft zurückgeworfen – so wie ein Echo.
Elefanten haben die größten Ohren. Mit ganz tiefen Brummtönen, die wir nicht hören können, verständigen sie sich über viele Kilometer hinweg. Ihre großen Oh- ren sind auch eine „Klimaanlage“. Mithilfe der großen Oberfläche wird das Blut, wenn es durch die Ohren fließt, besser abgekühlt.
Hunde spitzen ihre Ohren, dabei richtet sich die Ohrmuschel auf. So können sie besser lauschen.
Was wir aus 3 Metern gerade noch wahrnehmen, hört ein Hund sogar aus 24 Metern Entfernung.
Die Hundepfeife stößt so hohe Ultraschall-Töne aus, dass wir sie nicht hören können.
Eulen hören Geräusche, die zehnmal leiser sind als der leiseste Ton, den das menschliche Ohr wahrnimmt.
Vögel passen sich den Geräuschen ihrer Umgebung an.
Ist es zu laut, suchen sich manche Vögel ein neues
Revier. Andere ändern dann ihr Verständigungsverhalten.
So singen manche Stadtvögel deutlich lauter als ihre Artgenossen auf dem Land.
M17a
(c) Olzog Verlag GmbH Seite 21