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Archiv "Myokardinfarkt: Ausschluß in 24 Stunden" (23.07.1987)

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Academic year: 2022

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mit tubulärer Athrophie — nicht nur bei Transplantatempfängern, son- dern auch bei Patienten mit Autoim- munerkrankungen (6, M. J. Mi- hatsch, persönliche Mitteilung). Ob solche bleibenden Nierenschäden bei Patienten in der französischen Doppelblindstudie aufgetreten sind, ist zur Zeit unbekannt. Analysen von Nierenbiopsien sind in der Stu- die vorgesehen, ihr Ergebnis wird dringend erwartet.

Konsequenzen für die Praxis?

Auf einem Treffen anläßlich des

„International Symposium of the Immunology of Diabetes" haben Vertreter der laufenden großen Stu- dien zur Immunintervention beim Typ-1-Diabetes darauf hingewiesen, daß diese Therapieform sich noch in der allerersten Erprobungsphase be- findet. Nachdem im Falle von Cy- closporin A die Wirksamkeit der Im- munsuppression als bewiesen ange- sehen werden kann, ergeben sich folgende Fragen:

1. Induktion der Remission:

Lassen sich durch andere Pro- tokolle, oder mit früherem Be- ginn der Intervention noch bessere Remissionsraten erzie- len?

2. Dauer der Remission: Wie lange kann die Remission durch Immuntherapie erhalten werden?

3. Dauer der Immuntherapie:

Kann die Immunsuppression nach einigen Jahren ohne Risi- ko eines Rückfalles beendet werden?

4. Klinischer Vergleich zur In- sulintherapie: Sind langfristig bei der Immuntherapie weni- ger Komplikationen zu erwar- ten als bei Insulinsubstitution?

Es wird deutlich, daß auch für eine vorläufige Beantwortung dieser Fragen mehrjährige Studien not- wendig sein werden. In der Tat sind entsprechende Protokolle in der Vorbereitung. Dabei erweist sich als

besondere Schwierigkeit, daß Pa- tienten, die unter Cyclosporin A in eine verlängerte Remissionsphase kommen, nicht im voraus identifi- ziert werden können. Weiterhin feh- len Methoden, nach Absetzen der Immunsuppression das Rezidiv (=

Insulinbedarf) so frühzeitig zu er- kennen, daß durch Wiederbeginn der Immuntherapie die Remission erhalten werden kann.

Es ist zu erwarten, daß die ge- nannten Studien die nächsten 3 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen werden.

Daraus ist zu erkennen, daß der nunmehr erfolgte Nachweis eines Effektes der Behandlung mit Cyclo- sporin A heute noch keine Schluß- folgerung auf einen möglichen klini- schen Nutzen zuläßt. Eine Empfeh- lung für den Einsatz von Immunsup- pressiva beim frisch-manifesten Typ- 1-Diabetes außerhalb kontrollierter Studien kann derzeit jedenfalls nicht gegeben werden.

Literatur

1. Feutren, G.; L. Papoz; B. Vialettes; G. Kar- senty; P. Vexiau; H. Du Rostu; M. Rodier;

J. Sirmai; A. Lallemand; J.-F. Bach: Cyclos- porin increases the rate and Iength of remis- sions in insulin-dependent diabetes of recent onset. Lancet 2 (1986) 119-124

2. Kolb., H.; F. A. Gries; E. Standl; H. Meh- nert: Immuntherapie des Typ-I-Diabetes?

Dt. Ärztebl. 82 (1985), 1001

3. Stiller, C. R.; J. Dupr6; M. Gent; M. R.

Jenner; P. A. Keown; A. Laupacis; R. Mar- telt N. W. Rodger; B. v. Graffenried; B. M.

J. Wolfe: Effects of cyclosporine immunsup- pression in insulin-dependent diabetes melli- tus of recent onset. Science 223 (1984), 1362-1367

4. Assan, R.; M. Debray-Sachs; C. Laborie; L.

Chatenoud; G. Feutren; M. C. Quiniou-De- brie; G. Thomas; J. F. Bach: Metabolic and immunological effects of cyclosporin in rec- ently diagnosed type 1 diabetes mellitus.

Lancet 1 (1985) 67-71

5. Harrison, L. C.; P. G. Colmann; B. Dean;

R. Baxter; F. I. R. Martin: Increase in remis- sion rate in newly diagnosed type 1 diabetic subjets treated with azathioprine. Diabetes (1985) 34, 1306-1308

6. Palestine, A. G.; H. A. Austin III; J. E. Ba- low; T. T. Antonovich; S. G. Sabnis; H. G.

Preuss; R. B. Nussenblatt: Renal histopatho- logic alteration in patients treated with cy- ciosporine for uveitis. N. Engl. J. Med.

(1986) 314, 1293-1298 Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. rer. nat. Hubert Kolb Diabetes-Forschungsinstitut an der Universität Düsseldorf

Auf'm Hennekamp 65 4000 Düsseldorf 1

Myokardinfarkt:

Ausschluß in 24 Stunden

Bei 431 von 1460 Patienten (30 Prozent) mit akutem Brustschmerz wurde nach Einlieferung in eine In- tensiv- oder Überwachungseinheit bei drei Ausbildungs- und drei kom- munalen Krankenhäusern mittels Reihen-Enzym-Test ein Myokardin- farkt verifiziert. Die Diagnose wur- de bei 331 Patienten (77 Prozent) in- nerhalb von 12 Stunden und bei 415 Patienten (96 Prozent) innerhalb von 24 Stunden nach Einlieferung gestellt.

Von 16 Patienten mit Myokard- infarkt ohne Enzymabweichungen innerhalb von 24 Stunden traten bei neun (56 Prozent) rezidivierende ischämische Schmerzen während dieses Zeitraumes auf. Von 451 Pa- tienten ohne Enzymabweichungen und ohne rezidivierende ischämische Schmerzen in den ersten 24 Stunden wiesen die diagnostischen Kriterien abschließend bei sieben Patienten (2 Prozent) auf einen Myokardinfarkt hin.

Diese Ergebnisse wurden pro- spektiv bestätigt in einer Test-Grup- pe von 275 Patienten mit Myokard- infarkt, von denen 271 (99 Prozent) entweder den diagnostischen Krite- rien für einen Myokardinfarkt ent- sprachen oder einen rezidivierenden ischämischen Brustschmerz inner- halb von 24 Stunden nach Aufnah- me entwickelten.

Die Autoren kommen zu der Schlußfolgerung, daß 24 Stunden ei- nen nahezu immer ausreichenden Zeitraum zum Ausschluß eines Myokardinfarkts bei Patienten ohne rezidivierenden Brustschmerz dar- stellen. Lng

Lee, T. H. et al.: The Chest Pain Study Group: Sensitivity of Routine Clinical Cri- teria for Diagnosing Myocardial Infarction Within 24 Hours of Hospitalization, Ann.

of Int. Med., 106 (1987) 181-186 Dr. Lee Goldman, Division of General Medicine, Department of Medicine, Brig- ham and Women's Hospital, 75 Francis Street, Boston, MA 02115, U.S.A.

A-2042 (38) Dt. Ärztebl. 84, Heft 30, 23. Juli 1987

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