DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
KURZBERICHTE
Krankenhäusern, Rehabilitations- krankenhäusern, Krankenhäusern für Chronischkranke, Suchtkran- kenhäusern und ähnlichen Ein- richtungen installiert sind. Für diesen Krankenhausbereich tra- gen die Kostenträger fast aus- schließlich die Verantwortung. Im- merhin umfaßt dieser Bereich fast 25 Prozent des gesamten Betten- angebotes. Diese Tatsache ist zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten.
Die geringste „Bettendichte" ins- gesamt hat mit 95,6 auf 10 000 Einwohner Niedersachsen. Mit Abstand die höchste Bettendichte hat Berlin aufzuweisen. Mit 182,0 Betten auf 10 000 Einwohner ist Berlin „Spitzenreiter" und liegt 64 Prozent über dem Bundesdurch- schnittswert. Die Ab- und Zuwan- derung von Patienten kann in die- sem Fall vernachlässigt werden.
Es ist zweifelhaft, ob die hohe Bet- tenziffer allein mit der Überalte- rung der Bevölkerung erklärt wer- den kann. Dr. Ernst Bruckenberger 75 Prozent aller Krankenhausbet-
ten - haben die Länder die Pla- nungskompetenz und die Letzt- verantwortung.
Die für die einzelnen Länder aus- gewiesene Bettenkapazität be- rücksichtigt nicht, inwieweit Bet- ten jeweils mit Patienten des eige- nen Bundeslandes oder eines an- deren Bundeslandes belegt wur- den (vgl. Abbildung). Bei Berück- sichtigung dieser Ab- und Zuwan- derungen würden sich - von eini- gen Ländern abgesehen - die je- weilige Zahl der vorgehaltenen Krankenhausbetten rechnerisch stark annähern.
Die „übrigen" 150 886 Betten- (Spalte 4) ergeben sich aus der Summe der insgesamt 679 687 vorgehaltenen Betten, abzüglich der geförderten Betten und der Betten nach § 371 RVO. Bei den
„übrigen" Betten handelt es sich um Betten, die zum Beispiel in
Krankenhausplanbetten: Berlin an der Spitze
Ende 1984 gab es in der Bundes- republik Deutschland insgesamt 679 687 Krankenhausplanbetten.
Davon wurden 477 768 Betten nach dem Krankenhausfinanzie- rungsgesetz (KHG) und 40 137 Betten nach dem Hochschulbau- förderungsgesetz (HBFG) geför- dert. Neben diesen geförderten 517 905 Krankenhausbetten wur- den weitere 10 896 Betten in Ver- tragskrankenhäusern nach § 371 RVO vorgehalten (vgl. Tabelle).
Der stark voneinander abweichen- de Umfang der „Vertragsbetten"
in den einzelnen Bundesländern spiegelt nicht zuletzt das Ergeb- nis der jeweils vorherrschenden Auffassung über die Kranken- hausplanung wider. Für die in den insgesamt 528 801 Betten (Spalte 1, 2 und 3) behandelten Patienten wird fast ausschließlich Kranken- hauspflege nach § 184 (RVO) ab- gerechnet. Nur über diesen Kran- kenhausbereich - also über rund
Krankenhausplanbetten im Jahr 1984
Betteng)
Übrige Betten- Betten-
Betten- Ziffer3) 1+2+3
72,1 Betten
Betten- Betten
Betten nach Betten Betten-
insgesamt Ziffer') 1+2+3+4 . 1+2+3+4 Ziffer3 )
4 Betten')
4 Ziffer3)
3
Summe') 1+2+3 Ziffer3 )
1+2
§371 RVO 3 KHG HFG Summe
1 2 . 1+2
Land
70,9
L
309 1,2 18 846 7 840 30,0 26 686 102,118 537 SH 15 931 2 606
110,1 95,6 124,9 108,8 118,5 116,4 17 529
10,0 1 601 12 770 1 350 8,5
14 578 91,6 76,5 116,9 12 703 1 875
HH
NS 52 286 55 170 1 059 1,4 17,7 68 999
7 787 2 884
8 319 2,7
5,3 182 0,1 3,0 2,4 350 7 787
HB
181 742 14,7
24 503 94,0 149
157 090 8 712
148 378 NW
65 580 42 192 37,2
20 571 12 445 1 669
78,3 43 340 4 194
39 146 HE
34,3 79,7 859
1 746 28 888 27 142
RP
110,4 102 041
35,3 32 619 69 422 75,1
3 196 3,4 71,7
66 226 59 741 6 485
BW
110,2 115,8 182,0 120 764
28,2 18,8 29,9 30 851
1 975 5 529 89 913 82,0
1 455 1,3 80,7
88 458 10 034 7 481
80 977 BA
SA 8 354 1 680 95,5 163 1,5 10 197 97,0 12 172
33 663 28 134 152,1
337 1,8 150,3
27 797 2 474
25 323 BE
Bund1477768140 137 517 9051 84,8 1 10 896 1 1,8 1 528 801 1 86,6 1150 8861 24,7 1 679 687
1
111,32) Angaben der Statistischen Landesämter, 3 ) Bettendichte = Betten auf 10 000 Einwohner ') Ergebnis einer Länderumfrage anläßlich der konzertierten Aktion November 1985
Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 8 vom 19. Februar 1986 (29)