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Archiv "Langzeit-Elektrokardiographie" (06.09.1996)

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Biographie

Späte

Würdigung

Heinz-Peter Schmiede- bach: Robert Remak.Ein jü- discher Arzt im Spannungs- feld von Wissenschaft und Politik, Gustav Fischer Ver- lag, Stuttgart, 1995, 374 Sei- ten, kartoniert, 89 DM

Mit der Biographie über Robert Remak liegt endlich auch eine Dokumentation dieses bedeutenden Arztes in deutscher Sprache vor, nach- dem schon einige Publikatio- nen im englischen Sprach- raum erschienen sind. Das Buch, welches in etwas verän- derter Form die Habilitati- onsschrift des Autors dar- stellt, beschäftigt sich mit dem Leben Remaks (1815 bis

1865) im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Kon- text. So wird eingangs ein, lei- der etwas schwer lesbarer, Überblick über die Situation der Juden in Polen und zur Zeit der Emanzipation in Preußen gegeben. Hieran schließt sich eine detail- und kenntnisreiche Darstellung der wissenschaftlichen Arbei- ten Remaks an, worin die Qualität und Bedeutung sei- ner Neuentdeckungen ge- würdigt werden.

Remaks wissenschaftliche Tätigkeit, die er im Alter von 21 Jahren bei seinen Lehrern Johannes Müller und Christi- an Gottfried Ehrenberg be- gann, fällt in eine Zeit, in der sich die Wissenschaft von ei- ner deskriptiven und romanti- sierenden Sichtweise löste und zu einem modernen, logi- schen und reproduzierbaren Ansatz fand. Remaks erste

Arbeiten zur Neuroanatomie waren noch sehr von seinen Lehrern beeinflußt. In der 1838 erschienenen Dissertati- on stellt Remak fest, daß die sympathischen Nerven grau und somit ohne Myelinschicht versehen sind. Ferner konnte Remak zeigen, daß die Axone der peripheren Nerven direkt bis zu den Nerven der Wirbel- säule verlaufen. Den wohl wichtigsten Beitrag zur Grundlagenforschung lieferte Remak auf dem Gebiet der Embryologie, bei der er, zu- sammen mit Baer, die drei Keimblätter Ektoderm, Me- soderm und Entoderm be- schrieb und feststellte, daß diese durch Zellteilung ent- stehen. In späteren Jahren be- schäftigte er sich mit der Gal- vanotherapie, bei der er den Strom therapeutisch nutzen wollte. Sein erstes Habilitati- onsgesuch, das auch von

Alexander von Humboldt un- terstützt wurde, fand in Zei- ten einer Studentenknappheit kein Gehör. Erst sein zweites Habilitationsgesuch wurde positiv beschieden und ver- schaffte ihm die Position ei- nes Privatdozenten. 1859 wurde Remak zum außeror- dentlichen Professor ernannt.

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft hat Remak nicht die Anerkennung erhalten, die ihm aufgrund seiner wis- senschaftlichen Qualifikation zugestanden hätte.

Remaks Lebenswerk ist in diesem Buch sehr ausführlich geschildert. Allerdings ist der Text über viele Passagen et- was schwerfällig und nicht sehr lebendig geschrieben, was damit zusammenhängen mag, daß es sich um die Habi- litationsschrift des Autors handelt.

Stephan Mertens, Köln

A-2183 Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 36, 6. September 1996 (11)

S P E K T R U M BÜCHER

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Gynäkologie

Sachgerechte Behandlung

Lutwin Beck/Hans G.

Bender: Intra- und postope- rative Komplikationen in der Gynäkologie und Geburts- hilfe. Unter Berücksichtung urologischer und intestinaler Komplikationen, 2., neubear- beitete und erweiterte Aufla- ge, Thieme Verlag, Stuttgart, 1996, 366 Seiten, 75 Abbil- dungen in 117 Einzeldarstel- lungen, 97 Tabellen, gebun- den, 248 DM

Ziel des Buches ist es, Komplikationen durch zu- treffende Diagnosen und bes- seres Operieren vermeiden zu helfen, sowie beim Eintre- ten von Komplikationen die- se besser und sachgerechter behandeln zu können. Beiträ- ge der Randgebiete wie Uro- logie, Abdominalchirurgie und Proktologie dienen dem gleichen Ziel. Auf die inter- disziplinäre Zusammenarbeit wird je nach Art der Kompli- kationen hingewiesen. Zahl- reiche Autoren haben die Herausgeber bei der Abfas- sung der einzelnen Kapitel unterstützt.

Das Buch bietet eine zu- sammenfassende Darstellung der Vermeidung, Erkennung und Behandlung operativ be- dingter Komplikationen in der Gynäkologie und Ge- burtshilfe. Häufige Fehler- quellen werden aufgezeigt, diskutiert und ihre Beseiti- gung dargestellt. Ein Kapitel über die Altersgynäkologie trägt den besonderen Risiken bei Operationen von Frauen über 75 Jahre Rechnung.

Auch die juristischen Ge- sichtspunkte finden Eingang in das Buch, das auf Grund der Zahlen, Fakten und Da- tenfülle eine unentbehrliche Hilfe für die Gutachterpraxis darstellt. Die Ausweitung der Gynäkologie über die opera- tiven Standardverfahren hin- aus, die Einbeziehung endo- skopischer Techniken, der Laseranwendung sowie der extensiven Onkologie und

des ambulanten Operierens zeigen, daß dieses Buch auch für die Nachbargebiete wie Urologie ein interessantes, lesenwertes Buch ist, insbe- sondere aber für alle operativ tätigen Ärzte.

Jürgen Sökeland, Dortmund

Kardiologie

Praktikabel

Klaus-Peter Bethge, Bernd-Dieter Gonska (Hrsg.):

Langzeit-Elektrokardiogra- phie. 3. Auflage, Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, u. a., 1996, XII, 432 Seiten, 85 Abbildungen, 88 Tabellen, gebunden, 98 DM

Nach vier Jahren legen Herausgeber und Verlag nun- mehr die dritte Auflage des Werks vor, die sich insbeson- dere im Hinblick auf Über- sichtlichkeit der didaktischen Gliederung sowie Praktikabi- lität positiv weiterentwickelt hat. Einem erfreulich kurz gehaltenen historischen Ab- riß folgt ein grundlegender methodischer Teil, in dem differenziert auf die Metho- dik von Ergometrie und Langzeit-Blutdruckmessung eingegangen wird. In dem kli- nischen Teil werden über- schaubar und angemessen bebildert Häufigkeit und Prognose von Rhythmus- störungen bei verschiedenen Herzerkrankungen sowie ST- Streckenveränderungen ab- gehandelt. Kürzere Ab- schnitte über transitorische Schrittmacherfehlfunktionen sowie die klinische Relevanz der Langzeit-Blutdruckmes- sung runden diesen Teil ab.

Das Buch schließt mit Kapi- teln zum Thema der Thera- piekontrolle mittels Holter- EKG sowie dessen Indikatio- nen; der letzte Abschnitt hät- te wohl besser zur Methodik gepaßt. Dennoch, das vorzüg- lich ausgestattete und über- schaubar gegliederte Werk ist jedem kardiologisch tätigen Internisten zu empfehlen.

Jens Papke, Neustadt/Sachsen

A-2184 (12) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 36, 6. September 1996

S P E K T R U M BÜCHER

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