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Archiv "Langzeit-Elektrokardiographie: Schlußwort" (10.09.1993)

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Langzeit-Elektrokardiographie bei einem 69jährigen Teilnehmer eines Bridgeturniers ; ventrikuläre Ex- trasystolen mit R- auf T-Phänomen bei emotionalen Streßsituationen (Schlemmreizung, verlorene Kon- trakte)

MEDIZIN

Emotionale Belastung bei Älteren bedeutsamer

Welche Diagnostik die moderne nichtinvasive Funktionsdiagnostik in Form der Langzeit-Elektrokardio- graphie bei Risikopatienten haben kann, ist in dem Bericht von Dietrich Pfeiffer und Berndt Lüderitz sehr gut dargelegt worden. Die technischen Vorteile moderner Langzeit-Elektro- kardiographiegeräte mit Ereignis- markierung, Trend-review, Fre- quenzanalyse und vor allem die exak- te Klassifizierung der Arrhythmien wird am Beispiel einer „emotionalen Belastungsuntersuchung" während eines Bridge-Turniers deutlich. Teil- nehmerinnen und Teilnehmer eines Bridge-Turniers sind in erster Linie ältere Personen, die mehrere Stun- den ununterbrochen sitzen, viele Zi- garetten rauchen und bei Schlemm- reizungen und verlorenen Kontrak- ten durch Partnerfehler erheblichen

— zwar nicht in Maßzahl faßbaren — emotionalen Risikofaktoren ausge- setzt sind.

Bei einem 69jährigen männli- chen Teilnehmer ohne nennenswerte anamnestische Auffälligkeiten wurde während eines vierstündigen Bridge- Turniers eine Langzeit-EKG-Unter- suchung mit Ereignismarkierung und

DISKUSSION

Zu dem Beitrag von Priv.-Doz.

Dr. med. Dietrich Pfeiffer und Prof. Dr. med. Berndt Lüderitz in Heft 50/1992

kontrollierter automatischer Ar- rhythmie-Analyse durchgeführt.

Die in der Abbildung dargestell- ten ventrikulären Extrasystolen (R- auf T-Phänomen = frühzeitig einfal- lende Extrasystolen) waren durchweg bei emotionalen „Großereignissen"

wie Schlemmreizung und verlorenem Kontrakt nachweisbar. Diese provo- zierten Funktionsstörungen durch das Bridge-Turnier waren subjektiv unbemerkt geblieben. Auch die in- ternistische hausärztliche Kontrolle mit einer dosierten Belastungsunter- suchung auf dem Fahrrad-Ergometer hatte keine pathologischen Resultate ergeben. Erst die kontinuierliche Re- gistrierung mittels einer modernen Langzeit-Elektrokardiographie mit einer differenzierten Arrhythmie-Be- urteilung und ein emotionales Streß- ereignis in Form eines Bridge-Tur- niers ergaben die Diagnose von be-

handlungsbedürftigen ventrikulären Extrasystolen (R- auf T-Phänomen).

Dieses Ergebnis soll nicht nur den Einsatz und die Bedeutung hochtechnisierter Langzeit-Elektro- kardiographie-Untersuchungen be- gründen, sondern auch den Hinweis geben, daß behandlungsbedürftige kardiale Funktionsstörungen bei äl- teren Menschen eher durch emotio- nale Belastungssituationen (Bridge- Spiel) denn durch dosierte Fahrrad- Ergometer-Untersuchungen zu dia- gnostizieren sind.

Prof. Dr. med. Klaus Scheele Universität Bremen, Fachbereich 11 Postfach 33 04 40

28334 Bremen

Schlußwort

Die Autoren danken Herrn Pro- fessor Scheele für seinen Hinweis auf psychologisch-emotional ausgelöste Arrhythmien, die naturgemäß mit dem Langzeit-EKG besser als mit an- deren Provokationsmethoden zu er- fassen sind. Wir stimmen mit Herrn Kollegen Scheele darin überein, daß das Langzeit-EKG besonders gute Mögli-hkeiten bietet, spezifische Be- lastungssituationen des einzelnen Pa- tienten zu kontrollieren.

Der wiederholt gegebene Hin- weis auf eine Behandlungsbedürftig- keit der registrierten Rhythmusstö- rungen kann jedoch unseres Erach- tens aus dem EKG-Streifen allein nicht abgeleitet werden, zumal die Arrhythmie offenbar selten, nicht durch physische Belastung provozier- bar und darüber hinaus subjektiv völ- lig unbemerkt erfolgt. Dies gilt durchaus auch für das R- auf T-Phä- nomen, das in den vergangenen Jah- ren sicherlich in dieser Hinsicht überschätzt wurde. In Kenntnis der Gesamtsituation des Patienten, zu der der Leserbrief keine weiteren Angaben enthält, kann sich jedoch durchaus eine Therapienotwendig- keit ergeben.

Prof. Dr. med. Berndt Lüderitz Priv.-Doz. Dr. med. Dietrich Pfeiffer Medizinische Universitätsklinik Sigmund-Freud-Straße 25 53127 Bonn

Langzeit-

Elektrokardiographie

A1 -2332 (60) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 36, 10. September 1993

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