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Archiv "Antimikrobielle Langzeit-ZVKs besser" (12.05.2006)

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M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 19⏐⏐12. Mai 2006 AA1309

rungsberatern und Ernährungsmedizi- nern fehlt eine qualitativ gute Fortbil- dung zu diesem Thema.

Unterstützung der Familien durch Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC (International Board Certified Lacta- tion Consultant), die eine Fortbildung durchlaufen und das Examen bestan- den haben, wird nicht durch die Kran- kenkassen mitfinanziert.

Mehr Informationen sind über den Berufsverband Deutscher Laktations- beraterinnen www.bdl-stillen.de erhält- lich.

Literatur

1. Dulon M, Kersting M: Stillen und Säuglings- ernährung in Deutschland – die SuSe-Studie. In:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Hrsg.:

Ernährungsbericht 2000. Frankfurt/Main: DGE 2000;

81–95.

2. Schutz, Förderung und Unterstützung des Stillens in Europa: Ein Aktionsplan; entwickelt und geschrieben von Teilnehmern des Projekts: Förderung des Stillens in Europa (EU Contract N.SPC 2002359). www.iblce- europe.org/Start_1

Dipl.-Med. Gudrun von der Ohe Niflandring 8

22559 Hamburg

E-Mail: postfach@stillberatung.info

Frau von der Ohe ist als Referentin auf Honorarbasis beim „Europäischen Institut für Stillen und Laktation“

tätig.

Schlusswort

Geburtsgewicht und Stillen sind De- terminanten von Entwicklung, Kör- pergewicht und Gesundheit (1). Ein hohes Geburtsgewicht und Nicht-Stil- len bedeuten ein erhöhtes Risiko für Übergewicht im Kindes- und Jugend- alter. Allerdings ist auch ein bei normaler Schwangerschaftsdauer nied- riges Geburtsgewicht mit einem erhöh- ten Risiko für das Auftreten ernäh- rungsabhängiger Krankheiten assozi- iert. Obwohl die Zusammenhänge zwischen intrauteriner Ernährung und auch dem Stillen einerseits und dem späteren Auftreten von Übergewicht und der mit ihr assoziierten Morbi- dität andererseits sowohl tierexperi- mentell als auch in epidemiologischen Studien gut belegt sind (2), sei darauf hingewiesen, dass der anteilige Effekt dieser Faktoren auf die interindividu- elle Varianz des Körpergewichts eher

gering ist. So erklärt das Stillen nur et- wa zwei Prozent der Varianz im Kör- pergewicht von Kindern und Jugendli- chen (3). Unabhängig davon muss der präventive Effekt des Stillens – der ja auch nicht allein auf die Gewichtsent- wicklung beschränkt ist – beachtet und die Stillbereitschaft der Mütter auch politisch gefördert werden.

Maßnahmen der Prävention von Übergewicht im Kindes- und Jugend- alter sind allerdings weitergefasst. Nach den Empfehlungen des amerikanischen Institute of Medicine (IOM) stehen neben individuellen Ansätzen

>die Entwicklung eines nationalen Aktionsplanes gegen Übergewicht und Adipositas

> die Priorisierung des Themas in Gesundheitspolitik und Public Health

> der Einbezug der Bereiche „In- dustrie“, „Medien“ und Erziehung

> sowie „setting“-Ansätze in Kom- munen, Schulen und Familien im Vor- dergrund (4). Die verschiedenen Maß- nahmen wirken zusammen. Sie sind erfolgreich, wenn sie nicht isoliert be- trieben werden.

Literatur

1. Danielzik S, Czerwinski-Mast M, Langnäse K et al.:

Parental overweight, socioeconomic status and high birth weight are major determinants of overweight and obesity in 5–7yr old children. Baseline data of the Kiel Obesity Prevention Study (KOPS). Int J Obes 2004; 28: 1494–502.

2. Müller MJ, Danielzik S, Spethmann, Dilba B et al.:

Prävention von Übergewicht bei Kindern und Ju- gendlichen. In: Wabitsch M, Hebebrand J, Kiess W, Zwiauer K, eds.: Adipositas bei Kindern und Jugend- lichen. Heidelberg: Springer Verlag 2005; 376–87.

3. Owen CG, Martin RM, Whincup PH et al.: The effect of breastfeeding on mean body mass index through- out life: a quantitative review of published and unpublished observational data. Am J Clin Nutr 2005; 82: 1298–307.

4. Koplan JP, Liverman CT, Kraak VI; Committee on Pre- vention of Obesity in Children an Youth: Preventing childhood obesity – health in balance Washington:

National Academic Press 2005.

Prof. Dr. med. Manfred J. Müller

Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Düsternbrooker Weg 17 24105 Kiel

E-Mail: mmueller@nutrfoodsc.uni-kiel.de

Prof. Müller hat Honorare für Vorträge und Beratung von Fresenius Kabi, Solvay GmbH und Precon AG erhal- ten. Die wissenschaftliche Arbeit unterstützten die Fir- men Precon AG, Fresenius Kabi, Danone Stiftung sowie die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker.

Imprägnierte zentralvenöse Katheter (ZVK) schützen besser vor Infektionen als getunnelt eingebrachte. Sie sind leich- ter einzusetzen, werden deshalb schnel- ler wieder entfernt und das Einbringen ist kostengünstiger.

Die Autoren verglichen in einer kon- trollierten randomisierten Studie die Keimbesiedlung und die Keimaussaat von Langzeitkathetern, deren Implanta- tion getunnelt erfolgte, mit solchen, die mit antimikrobiellen Substanzen wie Mi- nocyclin oder Rifampicin imprägniert waren. Insgesamt wurden 351 zentrale Venen-Katheter in 7 Universitätsklini- ken in einer prospektiven randomisier- ten Studie gelegt. Die Katheter wurden in die V. subclavia (je Gruppe 89 Prozent) oder die V. jugularis interna (je Gruppe 11 Prozent) positioniert. Die mittlere Verweildauer der Katheter betrug für ge- tunnelte Katheter 43,8 ⫾37,8 Tage bei ei- nem Median von 38, für imprägnierte Katheter 30,2 ⫾21,2 Tage (Median 29 Tage).

Für die Untersuchung der Keimbe- siedlung verblieben 312 (166 imprägnier- te, 146 getunnelte) Katheter, für die Un- tersuchung der katheterbedingten Blut- strominfektion (Sepsis oder Bakteri- ämie) verblieben 346 Fälle, wovon 186 der imprägnierten und 160 der getunnel- ten Gruppe angehörten.

Von den 166 untersuchten impräg- nierten Kathetern waren 41 (24,7 Pro- zent) keimbesiedelt sowie 41 der 146 ge- tunnelten Katheter (28,7 Prozent). Die Besiedelung wurde an den entfernten Kathetern jeweils mit mehreren Metho- den ermittelt. Fünf der imprägnierten Katheter und zehn der getunnelten wa- ren mit mehreren Keimen besiedelt.

Zwölf katheterabhängige Infektio- nen wurden festgestellt: 2 bei beschich- teten Kathetern und 10 bei getunnelten.

Bei 2 Patienten der letztgenannten Gruppe hatte der Katheter länger gele- gen als medizinisch notwendig war. Ein Patient der getunnelten Gruppe starb an einer katheterverursachten Infekti- on. Die Raten für katheterabhängige In- fektionen für 1 000 Katheter-Tage lagen

Referiert

Antimikrobielle

Langzeit-ZVKs besser

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M E D I Z I N

A

A1310 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 19⏐⏐12. Mai 2006

bei 0,36 für antimikrobiell imprägnierte Katheter bei 1,43 für getunnelt einge- brachte.

Als drei Faktoren, die die Infektion begünstigten, wurden genannt: Tunnel- methode, Lagedauer des Katheters und Grund der Katheterentfernung. Der an- tibiotische Schutz bei den imprägnierten Kathetern war etwa 60 Tage wirksam. Ei- ne Zunahme von Keimresistenzen gegen die verwendeten Antibiotika konnte für die letzten vier Jahre nicht festgestellt werden. Die Autoren gehen in den USA von einer Infektionsrate von 6 Prozent der 250 000 implantierten getunnelten Katheter aus. Diese etwa 15 000 Patien- ten verursachen zusätzliche Kosten von je 10 000 bis 56 000 US $. Eine niedrigere Infektionsrate würde zu bedeutenden Einsparungen führen. wob Rahib O, Darouiche RO, Berger DH, Khardori N et al.: Com- parison of antimicrobial impregnation with tunneling of long-term central venous catheters. Ann Surg 2005; 242:

193–200. E-Mail: rdarouiche@AOL.com

Das Kleben von Prolene-Netzen bei der extraperitonealen inguinalen Hernien- operation (TEP) erweist sich nach Ansicht des Studienautors gegenüber der Klammerfixierung als vorteilhaft. Begründet wird dies damit, dass die Patienten der Fibringruppe postoperativ signifikant weniger Schmerzmittel als die der Klammergruppe benötigten.

Der Autor operierte in der prospektiv randomisierten Studie Patienten mit doppelseitigen Inguinalhernien (insgesamt 186 Hernien). Bei 46 Patienten wur- de geklebt, bei 47 geklammert. Nach Abtragung des Bruchsacks und der Siche- rung des Samenstranges wurden fünfmal 10 cm große Prolene-Netze eingelegt, um die Rückwand des Leistenkanals, den inneren Leistenring, zu verstärken.

Die Netze wurden entweder durch Klammern oder durch einen Zwei-Kompo- nenten-Fibrinkleber am Ligamentum pubicum superius und dessen Umgebung fixiert.

Die Operation erfolgte entweder ambulant oder stationär, und der Eingriff dauerte je nach Technik 76 oder 75 Minuten. Die Patienten erhielten zur posto- perativen Schmerztherapie Diclofenac oder Proproxyphene.

Die Gruppen unterschieden sich im Schmerzempfinden weder in Ruhe noch beim Husten, allerdings benötigten Patienten nach Klammerung signifikant mehr Schmerztabletten (7 Tabletten) als die Vergleichsgruppe (4,5 Tabletten).

Die Fibringruppe entwickelte häufiger postoperativ Serome (17,4 versus 5,3 Prozent), die sich ohne Behandlung zurückbildeten. Der Autor diagnostizierte keine Lockerungen der Netze in der im Median 1,2 Jahre dauernden Nachbeob- achtungszeit (8 bis 27 Monate). Nach einem Jahr waren noch Daten von 78 Pati- enten verfügbar. Hiervon hatten 20 Prozent der Klammergruppe und 13,2 Pro- zent nach Fibrinklebung chronische Leistenschmerzen. Diese Differenz war

nicht signifikant. wob

Hung Lau: Fibrin sealant versus mechanical stapling for mesh fixation during endoscopic extraperitoneal inguinal hernioplasty. Ann Surg 2005; 242: 670–5. E-Mail: lauh@hkucc.hku.hk

Hernioplastie:

Klammerung oder Fibrinklebung?

In verschiedenen Studien ließ sich ein positiver Effekt von ASS für die Prä- vention von neoplastischen Kolonpoly- pen zeigen.

Dem widersprechen die Ergebnisse der Women’s Health Study, an der 39 876 gesunde Frauen teilnahmen, die zwischen September 1992 und März 2004 100 mg Aspirin oder ein Placebo erhalten hatten. Die Rate an Karzinom- erkrankungen unterschied sich in bei- den Gruppen nicht, weder im Hinblick auf ein Mammakarzinom, kolorekta- les Karzinom oder die gesamte Palette an Karzinomerkrankungen. Lediglich beim Bronchialkarzinom war ein Trend einer Risikoreduktion festzustellen.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine niedrig dosierte Me- dikation mit Acetylsalicylsäure (jeden zweiten Tag 100 mg), über zehn Jahre eingenommen, das Risiko an einem Karzinom zu erkranken, nicht zu beein-

flussen vermag. w

Cook NR, Lee I-M, Gaziano JM et al.: Low-dose aspirin in the primary prevention of cancer. JAMA 2005; 294:

47–55. E-Mail: ncook@rics.bwh.harvard.edu

Acetylsalicylsäure zur Krebsprävention?

Epidemiologische Studien weisen auf eine mögliche Assoziation zwischen Brustkrebs und kolorektalem Karzinom.

95 Prozent aller kolorektalen Karzinome des Menschen entstehen infolge eines gutartigen Polypen (Adenom-Karzinom-Sequenz). Angehörige von Mammakarzi- nompatienten entwickeln gehäuft Kolonkarzinome und umgekehrt. Die Autoren führten eine prospektive Studie durch, in der das Risiko, ein kolorektales Adenom oder Karzinom zu entwickeln, bei 188 konsekutiven Frauen mit Brustkrebs und 376 alterskorrelierten Frauen, die koloskopiert worden waren, analysiert wurden.

Kolorektale Adenome fand man bei Frauen mit Brustkrebs in 40,9 Prozent, in der Kontrollgruppe in 9,3 Prozent der Fälle (p = 0,047, Odds Ratio 1,7). Betroffen war in erster Linie die Altersgruppe zwischen 65 und 85 Jahren. Frauen mit Brustkrebs und einer Anti-Östrogen-Therapie zeigten einen Trend für ein niedrigeres Adenomri- siko im Vergleich zu Frauen ohne Anti-Östrogen-Behandlung.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass bei Frauen mit Brustkrebs jen- seits des 65. Lebensjahres gezielt nach kolorektalen Neoplasien gesucht werden

sollte. w

Ochsenkühn T, Bayerdörffer E, Meining A et al.: Increased prevalence of colorectal adenomas in women with breast cancer.

Digestion 2005; 72: 150–5. E-Mail: Thomas.ochsenkuehn@med.uni-muenchen.de

Erhöhtes Risiko kolorektaler

Adenome bei Brustkrebs

Referenzen

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