• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Präventionskurse: Zentrale Prüfstelle soll für einheitliche Qualität sorgen" (28.02.2014)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Präventionskurse: Zentrale Prüfstelle soll für einheitliche Qualität sorgen" (28.02.2014)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 111

|

Heft 9

|

28. Februar 2014 A 335

K

rankenkassen zahlen Bauch- tanzkurse“, titelten die Zei- tungen vor Jahren. Damals finan- zierten gesetzliche Krankenkassen fragwürdige Präventionskurse für Versicherte und nutzten dies für ihr Marketing. Das ist mittlerweile nicht mehr möglich. Denn die Kassen sind gesetzlich ver- pflichtet, die Qualifikation von Kursanbietern sowie Leistungsnachweise zu prüfen. Seit Anfang des Jahres tun dies mehrere große gesetzliche Kran- kenkassen gemeinsam: Ei- ne zentrale Prüfstelle Prä- vention untersucht bundesweit Kursangebote hinsichtlich ihrer Qualität.

Bezuschusst werden dürfen Prä- ventionskurse nur, wenn die Quali- fikationsmerkmale des Anbieters sowie die qualitativen Anforderun- gen an den Kurs, die sich aus dem Leitfaden Prävention der Kranken- kassen ergeben, erfüllt werden. In Paragraf 20 des Sozialgesetzbuchs V ist festgeschrieben, dass die ge- setzlichen Krankenkassen in ihren Satzungen Leistungen verankern sollen, die den „allgemeinen Ge- sundheitszustand verbessern und insbesondere einen Beitrag zur Ver- minderung sozial bedingter Un- gleichheit von Gesundheitschancen erbringen“.

Bislang hatte dies zu unzähligen Anträgen auf Kostenzuschüsse von Versicherten und auf Qualitätsaner- kennung von Kursanbietern ge- führt. „Jede Krankenkasse prüfte die Kurse selbst. Dabei konnte es zu unterschiedlichen Prüfergebnis- sen bei ein und demselben Kurs und Anbieter kommen“, erläuterte Franz Knieps, Vorstand des Be- triebskrankenkassen(BKK)-Dach-

verbands, bei der Vorstellung der zentralen Prüfstelle Mitte Februar in Berlin. Um mehr Einheitlichkeit zu erreichen und Synergien zu nut- zen, ist seit Januar das Qualitäts- portal www.zentrale-pruefstelle- praevention.de freigeschaltet, initi- iert vom Verband der Ersatz- kassen (vdek), dem BKK- Dachverband, der IKK- classic, der Knappschaft,

der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Fors-

ten und Gartenbau, der BIG direkt gesund und der IKK Brandenburg und Berlin.

Mit der Plattform, auf der Kurs- anbieter aus den Bereichen „Bewe- gung“, „Ernährung“, „Stressbewäl- tigung/Entspannung“ sowie „Sucht - mittelkonsum“ ihre Konzepte zen- tral durch ein Team aus Ökotropho- logen, Sportwissenschaftlern, Er- nährungswissenschaftlern und Phy - siotherapeuten auf Qualität über- prüfen lassen, ist auch die Hoff- nung auf mehr Qualität verbunden.

Dies bestätigte Ulrike Elsner, Vor- standsvorsitzende des vdek. „Die von dem Expertenteam der zentra-

len Prüfstelle begutachteten Kurse erhalten künftig das Prüfsiegel

‚Deutscher Standard Prävention‘ – dadurch erkennt jeder Versicherte sofort, welche Kurse den geforder- ten Qualitätsstandard einhalten.“

Die Höhe der Bezuschussung regel- ten die Krankenkassen jedoch wei- terhin individuell.

Noch sind allerdings nicht alle Krankenkassen im Boot. Von den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen) ist bislang lediglich die AOK Rheinland/Hamburg der Ko- operationsgemeinschaft beigetre- ten. „Grundsätzlich ist eine gemein- same Anbieterprüfung sinnvoll.

Das erleichtert das Prüfverfahren und verschlankt die Abstimmungs- prozesse zwischen den Kranken- kassen“, räumt Dr. Kai Behrens, Sprecher des AOK-Bundesverban- des im Gespräch mit dem Deut- schen Ärzteblatt ein. Deshalb stün- de auch die AOK Nordwest kurz

vor der Vertragsunterzeichnung. Es gebe aber auch AOKen, die sich zunächst gegen einen Beitritt ent- schieden haben. So setze die AOK Baden-Württemberg auf eigene Qualitätsverfahren vor Ort.

Für die Bevölkerung gilt jedoch bereits: Mehr als 47 Millionen Ver- sicherte der beteiligten 119 Kran- kenkassen können die qualitätsge- prüften Präventionskurse über die jeweilige Internetseite ihrer Kran- kenkassen aufrufen. Die Datenbank enthält etwa 369 000 geprüfte Kur- se von circa 116 000 Anbietern aus

ganz Deutschland.

Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann

PRÄVENTIONSKURSE

Zentrale Prüfstelle soll für einheitliche Qualität sorgen

Ab diesem Jahr prüfen nur noch wenige Kassen die Qualität von Präventionskursen selbst.

Das Prüfsiegel erhalten nur Kurs- anbieter, die eine im Leitfaden geforder- te staatlich aner- kannte Grundquali- fikation, eine Zu- satzqualifikation im jeweiligen Bereich und ein stimmiges Kurskonzept nach- weisen können.

Foto: photothek [m]

P O L I T I K

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Diese Kräfte wirken heute sehr stark in der Bewußtseinsseelenkultur, namentlich in den Eroberungsfeldzügen der Kolonisationszeit und im technischen Fortschritt, müssen

In diesem Kurs werden Grundkenntnisse zum Thema proteinreiche Ernährung vermittelt: Warum ist proteinreiche Ernährung sinnvoll?. Wieviel Eiweiß benötigt der Mensch

Anmelden können sich Interessierte in der VHS, im Bürgerhof, Telefon 0621 504-2632 oder 504- 2238, oder im Internet

Telefonische Rückfragen bei der zentralen Prüfstelle konnten leider nicht fachgerecht beantwortet werden, da die Zertifizierungen nicht von Fachleuten für Medizin oder

in Abänderung der Verfügung 76/2012 vom 20.12.2012 werden die Nachholtermine für die schriftli- chen Prüfungen 2014 um eine Woche vorgezogen. Die Prüfungstage sind Montag, Dienstag und

In der Vorlesung haben wir das Massenzentrum R einer homogenen Halbkugel

Betrachtet wird die geschlossene Fl¨ ache, die entsteht, wenn zwei identische abgeschnittene Rotationspara- boloide umgekehrt aufeinander gelegt werden

(b) Wie sieht ha|bi in Matrixschreibweise aus, wenn f¨ ur die Darstellung eine Basis verwendet wird, die nicht orthonormal ist.. (c) Warum k¨ onnen wir D = d/dx als Matrix