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Archiv "NIEDERSACHSEN: Öffentlicher Gesundheitsdienst: Probleme selbst lösen" (04.09.1975)

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Kostenexplosion im Krankenhaus

reo

Pflegesätze

(Höchstbeträge)

jeTag in DM

-Bundesdurchschnitt-

1766 1960 1965 1970 1974

Die Pflegesätze in der Allgemei- nen Pflegeklasse der Kranken- häuser stiegen im Bundesdurch- schnitt von 18 DM im Jahre 1960 auf 51 DM im Jahre 1970 und er- reichten 1974 in der Spitze be- reits 160 DM pro Tag. Die eigent- liche „Kostenexplosion" der Krankenhauspflegesätze ereigne- te sich ab 1974, als den Kran- kenhäusern durch die Bundes- pflegesatzverordnung vollkosten- deckende Pflegesätze garantiert wurden, in die sämtliche bisher gesondert berechneten Nebenko- sten einbezogen werden.

DÄ/Globus Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

gibt es in diesem Bundesland nun- mehr eine staatliche Anerkennung für diesen Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und umfaßt eine berufsbegleitende Wei- terbildung von 772 Unterrichtsstun- den.

Gemeindekrankenschwestern und Gemeindekrankenpfleger haben im Rahmen ihres Tätigkeitsbereichs chronisch Kranke, Alterspatienten, psychisch Kranke und Verhaltens- gestörte in ihrer Wohnung zu be- treuen sowie Rehabilitationsmaß- nahmen und ärztliche Verordnun- gen zu überwachen und durchzu- führen. Sie sollen Angehörige und Nachbarn zur Mithilfe in der Pflege anleiten und Aufgaben in der Ge- sundheitsvorsorge und Gesund- heitserziehung übernehmen. DÄ-N

Öffentlicher

Gesundheitsdienst:

Probleme selbst lösen

Bei einem Gespräch zwischen Ver- tretern des niedersächsischen So- zialministeriums und der Landes- hauptstadt Hannover über die Lage des öffentlichen Gesundheitsdien- stes wurde auch die Frage erwo- gen, ob die Personalsituation durch eine großangelegte Werbe- aktion gezielt verbessert werden

könnte.

Man kam jedoch überwiegend zu der Ansicht, daß zunächst eine Rei- he der anderen besprochenen Pro- bleme gelöst werden müßten. Hier- zu gehörten eine Überprüfung des Aufgabenkataloges für den öffentli- chen Gesundheitsdienst sowie eine Verbesserung der Arbeitsleistun- gen.

Im einzelnen ging es bei dem Ge- spräch um Fragen der Vertretung der Amtsärzte in benachbarten Ämtern, Mitwirkung anderer Ärzte bei Gutachten, bessere Besoldung der Ärzte und Möglichkeiten des Einsatzes ausländischer Ärzte in den Gesundheitsämtern sowie die Erhöhung der Stundenvergütung für freipraktizierende Ärzte, wenn sie Aufgaben im öffentlichen Gesund- heitsdienst nebenberuflich über- nehmen. WZ

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Wartelisten

an Pflegeschulen

Zum ersten Mal sind in Schleswig- Holstein alle der rund 1750 Ausbil- dungsplätze für Pflegekräfte an den Krankenhäusern besetzt Das hat jetzt der Amtschef im Sozialmi- nisterium, Staatssekretär Prof. Dr.

med. Beske, in Itzehoe erklärt.

Anlaß war die Richtfeier des neuen Schwestern- und Schülerinnen-

wohnheims des Krankenhauses, das mit einem Aufwand von 60 Mil- lionen DM im nächsten Jahr be- zugsfertig sein soll. Die positive Nachwuchslage — an den Kran- kenpflegeschulen wurden inzwi- schen sogar Wartelisten angelegt

— führt Beske zum einen auf die Arbeitsmarktsituation zurück, zum andern aber auch auf die Tatsa- che, daß soziale Berufe für junge Menschen attraktiv geworden sei- en. yn

NORDRHEIN-WESTFALEN

Sozialpflichtigkeit der freien Berufe

Bei einer Vortragsveranstaltung anläßlich der Jahreshauptver- sammlung 1975 des Verbandes freier Berufe im Lande Nordrhein- Westfalen erklärte der Erste Vorsit- zende des Verbandes, Dr. med. Ro- bert Schimrigk, der Wille zum selbstverantwortlichen freien Beruf, der zur Zeit bei der Jugend noch ungebrochen zu sein scheine, dür- fe nicht gelähmt werden. Trotz al- ler Skepsis über die politische und wirtschaftliche Entwicklung könne man feststellen, daß im Vergleich zu anderen Gruppen des Mittel- standes die Zahl der Angehörigbn der freien Berufe sich in den mei- sten Bereichen langsam aber stetig erhöht.

Als Schwerpunkte der gemeinsa- men Arbeit der Kammern und Ver- bände der freien Berufe nannte Dr.

Schimrigk zunächst eine bessere und regelmäßigere Selbstdarstel- lung der freien Berufe. Sie sei not- wendige Voraussetzung für alle in Betracht kommenden politischen und gesetzlichen Reformmaßnah- men.

Nach außen hin unterstütze der Landesverband die Tätigkeit , des Bundesverbandes im Zusammen- hang mit den die freien Berufe an- gehenden Gesetzesvorhaben.

Zu den Schwerpunkten auf diesem Gebiet zählte Dr. Schimrigk die Un-

2444 Heft 36 vom 4. September 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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BLÜTENLESE

Die schmutzigen Hände, oder die Duplizität der Fälle

Nicht von Sartre (obwohl er an- sonsten so im Gespräch ist) soll die Rede sein; auch nicht in ei- nem übertragenen Sinn, son- dern wirklich von schmutzigen, ungewaschenen Händen.

Elli Heuss, die verehrte Alt-Bun- despräsidentenfrau, prägte noch zu Hitlers Zeiten den schönen und einprägsamen Vers, der alle Berliner U-Bahnwagen schmückte: „Vor dem Essen — Händewaschen nicht verges- sen."

Der Chemiker Fahlberg konnte den Spruch noch nicht gekannt haben. 1879 arbeitete er bis in die Nacht hinein an der Oxyda- tion von o-Toluolsulfonamiden.

Zwischendurch bekam er Hun- ger und aß Brot. Natürlich mit ungewaschenen Laborhänden.

Das war sein Glück. Es schmeck- te süß — und das Saccharin war entdeckt. Noch heute wird nach

dem Syntheseweg von Fahlberg das Saccharin hergestellt.

Aber das Cyclohexylsulfamat (Cyclamat) verdrängte weitge- hend seit 1937 das Saccharin.

Damit wären wir bei Fall zwo:

Der Doktorand Michael Sveda suchte nach fiebersenkenden Mitteln. Sveda war auch solch ein Ferkel wie Fahlberg. Denn auch er hielt nicht viel vom Hän- dewaschen. Außerdem rauchte der Kerl während der Dienstzeit.

Das war sein Glück. Das Mund- stück der Zigarette schmeckte süß. Das Cyclamat war ent- deckt, und Sveda wurde stink- reich, mit ihm (und noch rei- cher) Du Pont, sein Arbeitgeber.

Ob man vielleicht doch aufs Händewaschen verzichten soll- te? Denn die Zeichen mehren sich, daß hektisch nach einem neuen Intensivsüßmittel gesucht wird. Durrak

Die Information:

Bericht und Meinung

vollkommenheiten bei der Öffnung der Rentenversicherung für Selb- ständige, die Vernachlässigung der freien Berufe in der letzten Steuer- reform, die Harmonisierung des Dienstleistungsrechts und der Nie- derlassungsfreiheit im Bereich der Europäischen Gemeinschaft so- wie besonders die Bemühungen um eine Reform der Berufsausbil- dung.

Den Vortrag über „Die Sozialpflich- tigkeit der freien Berufe" hielt der Medizinsoziologe Prof. Horst Baier, Frankfurt/Main. Prof. Baier erklärte die Situation der freien Berufe da- mit, daß sie eigentlich dem Prinzip des modernen Sozialstaates wider- sprechen.

Der Bürger erwarte heute teure so- ziale Leistungen vom Staat, und der Staat garantiere, daß sie ge- währt werden; tatsächlich erbracht oder verteilt werden jedoch diese sozialen Leistungen (oder „öffent- liche Güter", wie etwa ärztliche Be- handlung, Hilfe in Rechtsfällen oder modernes Wohnen) von Ärzten, Ju- risten, Architekten im „staatsfreien Raum".

So könne man freie Berufe definie- ren als diejenigen Berufsgruppen, die „öffentliche", vom Staat gafan- fierte Leistungen erbringen, jedoch die Kontrolle über die Ausübung ihres Berufes selbst in der Hand haben. Zu dieser Kontrolle gehöre auch das „Selbstrekrutierungs- recht" der freien Berufe: die Kam- mern, Körperschaften oder berufs- ständischen Organisationen legen selbst die Kriterien fest, nach de- nen der Nachwuchs die Qualifika- tionen zur Ausübung eines freien Berufes erwirbt.

Als „Gretchenfrage" für die Zu- kunft bezeichnete Prof. Baier die Kontrolle über die Fortbildung in den freien Berufen. Man werde auf lange Sicht vom Prinzip der Frei- willigkeit in der Fortbildung ab- gehen müssen, denn sonst wer- de dem Staat nichts anderes übrig bleiben, als die Kontrolle über die Fortbildung zu überneh- men. gb

BADEN-WÜRTTEMBERG

Früherkennung:

Nur jeder dritte war ohne Befund

Die Ergebnisse eines im Jahre 1972 an über 40jährigen Beschäf- tigten zweier Firmen in Geislingen und Neckarsulm durchgeführten Modell-Untersuchungsprogramms zur Früherkennung spezieller Krankheiten sind jetzt vom Sozial- ministerium veröffentlicht worden.

Das Programm wurde in Zusam- menarbeit des Ministeriums, der

Universität Ulm, des vertrauens- ärztlichen Dienstes der LVA Würt- temberg sowie der Betriebskran- kenkassen der beiden beteiligten Firmen abgewickelt.

An den nach einem standardisier- ten Verfahren vorgenommenen Un-

tersuchungen (für die Diagnosen wurden auch Fragebogen benutzt) beteiligten sich insgesamt 2429 Personen, das sind 63,6 Prozent des in Frage kommenden Perso- nenkreises. Bei 1646 Personen (67,7 Prozent der Untersuchten) wurde mindestens ein auffälliger Befund festgestellt. Dabei handelte es sich besonders um Blutdrucker- höhungen und pathologische La- borbefunde.

Die Betroffenen sowie die behan- delnden Hausärzte wurden mit Hil- fe eines Computers über die Er- gebnisse informiert. Alle erhobe- nen Merkmale stehen in einer Da- tenbank mit einem Abfragesystem über einen Bildschirm zur Verfü- gung. Auch können auf diesem We- ge Zusammenhänge zwischen den erhobenen Merkmalen abgefragt und auf ihren Wahrscheinlichkeits- wert hin geprüft werden. DÄ-BW

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 36 vom 4. September 1975 2445

Referenzen

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