Sterilität der Frau
te dieser Therapie sind noch unge- klärt. Trotzdem ist die Aussage er- laubt, daß dieses Präparat einen festumschriebenen Platz in der Therapie einer mit einer Galaktor- rhoe/Hyperprolaktinämie einherge- henden Zyklusstörung, haben wird.
2. Anwendung von Gonadotro- pin-Releasing-Hormon (Gn-RH oder LH-RH):
Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung von Gn-RH zur Thera- pie von Zyklusstörungen und zur Ovulationsinduktion sind enttäu- schend. Die weitere Entwicklung und systematische Untersuchun- gen zur therapeutischen Anwen- dung von Gn-RH oder analoger Verbindungen bleiben abzuwarten.
Privatdozent Dr. med.
Freimut Leidenberger Oberarzt
Universitäts-Krankenhaus Eppendorf, Frauenklinik Abt. Klin. und exper.
Endokrinologe Martinistraße 52 2000. Hamburg 20
ZITAT
Probleme
gemeinsam lösen
„Wir räumen durchaus ein, daß einige Arzneimittel zu- mindest für zu viele Indika- tionen als wirksam ausgege- ben werden. Wir kennen diese Schwachstellen in unserem Kompendium [ge- meint ist die „Rote Liste"
— Die Redaktion] und wer- den alle Anstrengungen un- ternehmen, sie zu beseitigen.
Ich nutze gerne die Gelegen- heit, die Bundesärztekammer einzuladen, an diesem Pro- jekt mitzuwirken. Gemeinsam können Probleme besser ge- löst werden."
Max Paul Tiefenbacher, Vor- sitzender des Bundesverban- des der Pharmazeutischen Industrie e. V., am 28. August 1976
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
NOTIZEN
Im Institut für Arzneimittel des Bun- desgesundheitsamtes fand am 8.
September 1976 eine Sachverstän- digensitzung statt, auf der die Risi- ken der Lupidon-Anwendung erör- tert wurden, nachdem das Paul- Ehrlich-Institut im Rahmen des Zu- lassungsverfahrens für Sera und Impfstoffe am 12. August 1976 für die Präparate Lupidon H und Lupi- don G der Firma Hermal-Chemie die Zulassung abgelehnt hat.
Beide Präparate — es handelt sich um Injektionspräparate zur Be- handlung von Herpes-simplex-Er- krankungen — dürfen seither nicht mehr in den Verkehr gebracht wer- den.
Als Begründung für diese Maßnah- me ist die Tatsache angeführt wor- den, daß bei der Impfstoffproduk- tion Methoden angewendet wur- den, die nach den Richtlinien der WHO für die Impfstoffherstellung nicht statthaft sind. Es handele sich um Verfahren zur schnellen Vermehrung von Virusmaterial über Dauerzell-Linien, die in der experimentellen Virologie üblich sind, aber generell mit dem Risiko der Weitergabe von Tumoreigen- schaften behaftet seien. Die Rich- tigkeit dieses Analogieschlusses für die Lupidonpräparate konnte bisher in eigens mit dieser Frage- stellung angestellten Versuchen nicht bestätigt werden.
Seitens der Kliniker, die zum Teil eine 15jährige positive Erfahrung mit Lupidonpräparaten haben und auf diese Präparate nicht verzich- ten möchten, wurde kein einziger Fall von Tumorentstehung durch die Anwendung von Lupidon gese- hen. Die Maßnahme der Nichtzu- lassung muß als vorsorgliche Maß- nahme angesehen werden.
Der Hersteller ist — wie das Arz- neimittelinstitut beim BGA be- kanntgab — bemüht, kurzfristig ein
Nachfolgepräparat nach einwand- freiem Herstellungsverfahren zu produzieren. Für besondere Härte- fälle wird der Hersteller dem be- handelnden Arzt — es handelt sich um verschreibungspflichtige Prä- parate — im Einvernehmen mit der zuständigen Überwachungsbehör- de Lupidon nach einem besonde- ren Verfahren beschaffen können (Präparate: Lupidon G und Lupi- den H Ampullen [Hermal-Chemie]).
WZ/BGA
ECHO
Zu: „Orthopädie der Säuglings- bauchlage" von Prof. Dr. Rupp- recht Bernbeck in Heft 10/1976, Seite 639 ff.
Babys Bauchlage kann schädlich sein
„Die für die geistige und kör- perliche Gesamtentwicklung von Säuglingen vorteilhafte und allgemein empfohlene ,Bauchlage` kann beim Kleinstkind auch gesundheit- liche Schäden anrichten, wenn sie allzu kompromißlos durchgehalten wird. In der jüngsten Ausgabe des DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTES weist Professor Rupprecht Bernbeck, Chefarzt einer or- thopädischen Klinik in Ham- burg, darauf hin, daß beim bäuchlings liegenden Säug- ling zwar Rücken-, Schul- tergürtel- und Armmus- kulatur gestärkt werden, daß als Nachteile aber unter an- derem Bauchmuskelschwä- che, Hohlkreuzbildung und Fußverbiegungen auftreten können. Deshalb sollten Säuglinge systematisch auch auf den Rücken oder die Sei- te gelegt werden . . ." (Main- Spitze, Rüsselsheim, und an- dere Tageszeitungen)
Herpes-Impfstoff
vorübergehend nicht verfügbar
2644 Heft 42 vom 14. Oktober 1976