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Archiv "Schleswig-Holstein: Öffentlicher Gesundheitsdienst „vor dem Zusammenbruch“" (07.11.1974)

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Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Öffentlicher Gesund- heitsdienst „vor dem Zusammenbruch"

BEKANNTGABE

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT GIBT BEKANNT:

Ovulationshemmer mit höherem Östrogengehalt

Der Landesvorstand des Deut- schen Beamtenbundes hat sich auf einer Sitzung in Neumünster be- sorgt über die Lage im ärztlichen Dienst der öffentlich-rechtlichen Körperschaften geäußert. Nach ei- nem Bericht der „Kieler Nachrich- ten" war sogar von einem „drohen- den Zusammenbruch" dieses Zwei- ges des Gesundheitswesens in Schleswig-Holstein die Rede. Bei den 16 Gesundheitsämtern des Landes seien 30 Prozent der Plan- stellen zur Zeit überhaupt nicht be- setzt. 60 Prozent der Amtsärzte hätten das fünfzigste Lebensjahr bereits überschritten. Und im Laufe der nächsten 6 Jahre würden etwa 70 Prozent aller Ärzte, die jetzt im öffentlich-rechtlichen Dienst ste- hen, in den Ruhestand gehen.

Nach Ansicht des Landesvorstan- des muß Abhilfe geschaffen wer- den durch ein attraktiveres Berufs- bild für den Arzt im öffentlich- rechtlichen Dienst, durch eine ge- zielte Neuordnung des Besol- dungswesens sowie durch Vermeh- rung der Studienplätze an den Hochschulen. KN

BADEN-WÜRTTEMBERG

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Das Kultusministerium hat jetzt den Entwurf einer Stiftungssatzung vor- bereitet, nach der demnächst das

„Zentralinstitut für Seelische Ge- sundheit" in Mannheim als Stiftung des öffentlichen Rechts errichtet werden soll. Mit der Inbetriebnah- me des Zentralinstituts wird für das Frühjahr 1975 gerechnet; der Bau des Gebäudes steht kurz vor der Fertigstellung. Dieses überregiona- le Institut soll das Modell für ein Forschungs-, Ausbildungs- und

Am 14. Oktober 1974 er- schien eine Veröffentlichung aus dem dänischen nationa- len Gesundheitsdienst (Uge- skr. Laeg. 136:2361, 1974) die die Ergebnisse der retro- spektiven englisch-schwe- disch-dänischen Gemein- schaftsstudie aus dem Jahre 1970 und der prospektiven Studie des englischen Royal College of General Practitio- ners aus dem Jahre 1974 be- stätigt, daß das Thromboem- bolierisiko bei Ovulations- hemmern mit einem Östro- gengehalt von mehr als 50 mcg gegenüber Präparaten mit 50 mcg weiter erhöht wird.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft erinnert daher an ihre Be- kanntgabe im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 29 vom 18. Juli 1970, und rät erneut, Ovulationshemmer mit einem Östrogengehalt von mehr als

Therapiezentrum darstellen, das durch die Integration von Vorbeu- gung, Behandlung, Rehabilitation und Nachsorge eine umfassende sozialpsychiatrische Versorgung wahrnimmt. Man will sich dabei auch auf die in anderen Ländern gewonnenen Erfahrungen stützen.

In dem Zentralinstitut sollen die verschiedensten Aufgabenbereiche zusammengefaßt werden, etwa die psychologisch-psychiatrische Dia- gnostik, Notdienst, Poliklinik und Klinik, Tag- und Nachtklinik, Re- habilitationseinrichtungen, Bera- tungs- und Informationsdienst. Bei der Prävention und der Nachsorge will man mit Ärzten, Behörden und privaten Stellen eng zusammenar- beiten. Eine volle diagnostische

Präparate:

Anacyclin, Anacyclin 28

„Ciba"

Kombiquens „Novo"

Kontrazeptivum (Hersteller Ratiopharm)

Noracyclin-22 „Ciba"

Oraconal „Asta/Lappe"

Ortho-novum 1/80, 2 mg „Ci- lag"

")Ovanon, Ovanon 28 „Noury- pharma"

Ovoresta „Organon"

Ovulen „Boehringer Mann- heim"

Tri-Ervonum „Glaxo"

Zyklustabletten Indexbereich 2 (Hersteller Ce-Ka-Ce)

*) ab 9. 11. 1974 mit 50 mcg Äthi- nylöstradiol ausgeliefert

und konsultative Versorgung der Patienten durch alle übrigen medi- zinischen Fachdisziplinen soll durch enge Kooperation mit dem Mannheimer Klinikum der Universi- tät Heidelberg sichergestellt wer- den. Eine weitere wichtige Aufgabe des Modellinstituts ist die Ausbil- dung von Pflegepersonal, Sozialar- beitern und auch Ärzten in der So- zialpsychiatrie. Schließlich wird das Institut Aufgaben der For- schung und Lehre wahrnehmen.

Träger des Instituts ist vorläufig ein eingetragener Verein, der den Bau im Auftrage des Landes erstellt.

Für die Investitionskosten in Höhe von etwa 36 Millionen DM hat die Stiftung Volkswagenwerk 7,5 Millid- nen DM zur Verfügung gebtellt,

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50 mcg nur bei besonderer ärztlicher Indikation zu ver- schreiben.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 45 vom 7. November

1974 3219

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Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

den Rest übernehmen, entspre- chend den Empfehlungen des Wis- senschaftsrates, der Bund zu zwei Dritteln und das Land zu einem Drittel. Der Zuschuß zu den laufen- den Betriebskosten wird vom Land Baden-Württemberg allein getra- gen. WZ

SAARLAND

Krankenhausgesetz wird nicht verzögert

Die Gesundheits- und Sozialmini- sterin Rita Waschbüsch hat Be- fürchtungen des stellvertretenden DGB-Landesbezi rksvorsitzenden Engelbert Wilden zurückgewiesen, der Entwurf eines Rettungsdienst- gesetzes werde das saarländische Krankenhausstrukturgesetz verzö- gern. Die Betriebskosten des Ret- tungsdienstes würden nach einem ausgewogenen Finanzierungskon- zept gedeckt, das sich an den Grundsätzen des Krankenhausfi- nanzierungsgesetzes orientiert. Die Beförderungsentgelte im Rettungs- dienst würden die Kosten eines sparsam wirtschaftenden, lei- stungsfähigen Rettungsdienstes tragen können. Der Gesetzentwurf stelle sicher, daß die Investitions- kosten, soweit sie von den Träger- organisationen aufzubringen sind, nicht in die Betriebskosten einbe- zogen werden könnten. WZ

BERLIN

Krankenhauskosten steigen weiter

Beim Berliner Krankenhaustag 1974 stand die rasch zunehmende Steigerung der Krankenhauskosten im Vordergrund. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung laute- te „Krankenhausmanagement im Konfliktfeld zwischen medizini- schen und wirtschaftlichen Zielen".

Schon am Vorabend kündigte Se- natsrat Weise vor der Senatsver- waltung für Gesundheit und Um- weltschutz vorsorglich an, die An-

fang 1974 bereits gestiegenen Krankenhauspflegesätze würden in Kürze nochmals erhöht werden.

Der Senator für Gesundheit und Umweltschutz, Erich Pätzold, ver- wies auf den Entwurf des Landes- krankenhausgesetzes, dem selbst die Opposition zustimme. Man müsse mit knappen Geldmitteln in den Krankenhäusern optimale wirt- schaftliche Leistungen erbringen.

Der Hauptgeschäftsführer des Ver- bandes der Leitenden Kranken- hausärzte Deutschlands, Dr. Karl Jeute, zog die Parallele zu der Ent- wicklung der Pflegekosten in den USA, wo für das Jahr 1985 schon mit einem Tagessatz von 1000 Dol- lar gerechnet werde. zel

420 Kandidaten für die Kammerwahl

Der Wahlausschuß der Ärztekam- mer Berlin hat für die Delegierten- wahl 1974, die vom 28. November bis zum 10. Dezember 1974 durch- geführt wird, 10 Vorschlagslisten mit insgesamt 420 Kandidaten zu- gelassen. zel

RHEINLAND-PFALZ

Dolmetscher per Telefon

Einen telefonischen Dolmetscher- dienst, der bei der ärztlichen Be- handlung von Gastarbeitern auftre- tende Sprachschwierigkeiten über- winden soll, hält der Minister für Soziales, Gesundheit und Sport, Dr. Heinrich Geißler, grundsätzlich für geeignet, wie er auf Anfrage ei- nes Landtagsabgeordneten erklär- te. Aufschluß über die praktische Durchführbarkeit werde ein Mo- dellversuch geben, der zur Zeit in Stuttgart durchgeführt wird. Die Landesregierung wolle den weite- ren Ausbau der Beratungsstellen für ausländische Arbeitnehmer för- dern und die dort tätigen Sozialbe- treuer durch Einstellung von Hilfs- kräften von reinen Dolmetscher- diensten entlasten. gb

Starke Beteiligung an Polio-Schluckimpfung

Im vergangenen Winterhalbjahr ha- ben sich etwa 470 000 Einwohner des Landes Rheinland-Pfalz an den Polio-Schluckimpfungen beteiligt, das sind fast 200 000 mehr als im Winterhalbjahr 1972/73. Besonders angestiegen ist die Zahl der Erst- impfungen, und zwar von knapp 190 000 auf mehr als 320 000. Der Minister für Soziales, Gesundheit und Sport, Dr. Heinrich Geißler, wertete diese Entwicklung als Er- gebnis der umfangreichen Informa- tion der Bevölkerung durch die Zu- sammenarbeit von Landesregie- rung, Landeszentrale für Gesund- heitserziehung, Presse, Rundfunk, Fernsehen und anderer Institutio- nen. Durch gezielte Auf krärung könne die Impfmüdigkeit bekämpft werden. gb

NIEDERSACHSEN

Rettungshubschrauber lohnen sich

Die Bilanz nach zwei Jahren Ein- satz des Rettungshubschraubers

„Christoph IV" im Bereich der Stadt Hannover hat ein Sprecher des niedersächsischen Sozial- und Gesundheitsministeriums als „ein- deutig positiv" bezeichnet. Selbst bei großer Zurückhaltung gegen- über zahlenmäßigen Beweisen komme man nicht daran vorbei, daß dieses aufwendige Rettungs- mittel als Transportmittel für den Arzt oder bei der Überführung von Verletzten ins Krankenhaus viele Menschenleben erhalten habe.

Nach Angaben des Sprechers be- absichtigt das Bundesinnenmini- sterium, 1975 einen weiteren Ret- tungshubschrauber in Osnabrück zu stationieren. Darüber hinaus habe die Bundeswehr vorgeschla- gen, zur Unterstützung des Ret- tungsdienstes je einen Hubschrau- ber im Raum Uelzen/Soltau und im Raum Sanderbusch bereitzustel- len. Auf Grund der bisherigen Er- fahrungen prüfe das Sozialministe-

3220 Heft 45 vom 7. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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