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(1)Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras

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(1)

Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras'), Von

W. Caland.

XLV. Zu ulethamväc- des P.W.

Im Petersburger Wörterbuch in kürzerer Passung (vol. I, S. 21-5)

erwähnt Böhtlingk ein Wort ukthamväc- f.: .bestimmter Teil

«ines dastra". Seine Belegstellen sind Aäv. srs. V, 14. 26 und

VIII, 16. 3. Daß dieses Wort aber aus dem Sanskrtlexikon zu

streichen ist, geht aus den verwandten Texten zweifellos hervor.

Aus Sänkh. ärs. VIII, 16. 3: ädrnvate tvoktham aväcindräya er¬

hellt, daß in ħv. uktham. vaci (nicht ukthyam väci, wie an der

zuerst zitierten Stelle die Ausgabe der Bibliotheca Indica hat) zu

trennen ist, und daß väci der Passiv-aorist ist. Durch die irrige

Annahme Böhtlingks hat sich offenbar Knauer verführen lassen,

wenn er (Note zu Män. ärs. II, 4. 6. 25) vorschlägt eher einen

Stamm ukthamväcin anzusetzen. Glücklicherweise hat er aber im

Text richtig getrenntes uktham väci, das freilich zu dem von ihm

angesetzten Stamme in Widerspruch steht. Sonst hat wohl niemand

an das Böhtlingk'sche ukthamväc- geglaubt, da schon Garbe in

seiner Ausgabe und Übersetzung des Vaitänasütra (21. 5) die Wörter

richtig aufgefaßt hat.

XLVI. Zum Mänava^rautasütra.

1. An drei Stellen (11, 5. 1. 10; 42; II, 5. 2. 14) liest Knauer

vasatkrtena sarvam juhoti. Ich meine , daß vielmehr vasatkrte

na sarvam juhoti zu lesen wäre. Dafür sprechen grammatische und

sachliche Gründe. Hätfe der Autor unseres Sütra sagen wollen :

„nach dem vasat-üui schüttet er den ganzen Inhalt ins Feuer', so

würde er auch hier den lok. vasatkfte gebraucht haben, wie sonst;

vgl. II, 3. 8. 6; II, 4. 1. 21; 29; II, 4. 2. 29; II, 4. 6. 4. Ferner

lehren uns die verwandten Texte, daß vasatkrte na zu trennen ist;

zu den ersten beiden Mänavastellen vgl. Äp. XIII, 10. 5: sudavat

und XIII, 13. 4: etenaiva sadesena vaidvadevam .... gj-hnäti.

1) Vgl. diese Zeitschrift 57, 740.

Bd. LVIII.

3 8«

88

(2)

506 Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras.

Baudh. sadese tasmin grhnäti Zur letzten Mänavastelle beachte

man die Vorschrift (Män. Ärs. II, 5. 2. 15): bhaksam ägnldhräya

prayacchati, wie wäre dies möglich, wenn der Inhalt ganz geopfert

worden war?

2. Nach Knauers Restitution des Textes wird II, 5. 1. 35 die

unbegreifbare Vorschrift gegeben, daß im Märjällya hinter

dem südlichen Havirdhänakarren die für die Väter be¬

stimmten Gaben zu deponieren sind. Die Havirdhänakarren befinden

sich aber nicht im Märjällya ! Entweder ist daicsinasya havirdhä-

nasya pascät zu streichen oder diese Wörter sind noch mit dem

voriiergehenden siddham ä sädanät zusammen zu nehmen , vgl.

II, 4. 1. 47.

3. Unbegreiflich ist mir die Vorschrift : präg uditeh pathyäm

.svastim . . . yajati (II, 5. 5. 4). Ohne den mindesten Zweifel

liegt entweder Druckfehler oder schlechte Überlieferung vor. Statt

uditeh ist aditeh zu lesen; präg aditeh heißt „vor der (Spende an)

Aditi". Während bei der präyanlyesti die Reihenfolge der Gott¬

heiten, denen gespendet wird, diese ist : pathyä svasti (1), agni (2), soma (3), savitr (4), aditi (5) (vgl. Män. Ärs. II, 1. 3. 25), kommt

bei der udayaniyesti die Spende an pathyä svasti unmittelbar

vor dem Opfer an Aditi_(also agni 1, soma 2, savitr 3, pathyä

svasti 4, aditi 5), vgl. Ap. XIII , 23. 4: tesv eva desesv agnim

äjyabhügänäm prathamam yajati, pathyärn svastim uttamäm

(sc. äjyabhägänäm devatänäm, zu welchen Aditi nicht gehört, ihr

kommt der caru zu), und noch deutlicher Baudhäyana: pathyäm

amutra (nl. bei Aev präyanlyesti) svastim prathamärn yajati, täm

ihopottamäm (sc. sarväsäm devatänäm) yajati.

4. Die Stelle II, 3. 2. 35 liest Knauer so: uduhyädhavantyam

maiträvarunacamasiyäsv avaniya prätahsavanikam avanayati.

Ich glaube eher, daß die Nasikhandschrift und der Kommentar der

Londoner HS. recht haben, wenn sie lesen und erklären : °camasiyä

avaniya. Um diesen Punkt zu beweisen, braucbe ich nur die ver¬

wandten Texte zu zitieren : maitr ävar unacamasam ädhavaniye

'vanayati vasatlvaritrtlyam ca (Käty. IX, 3. 21); athodubjyä-

dhavanlyam sarvasa eva maitr ävar unlyäh paryasyati , trtiyam

vasativarlnäm avanayati, trtiyam ekadhanänäm (Baudh. VII, 4);

ekadhanänäm yathärtham sarväs ca maiträvarunacamastyä ädha¬

vaniye 'vaniya (Äp. XII, 16. 11); maitr ävar unacamasiyäd caika-

dhanaikadeiärnd cädhavaniye 'vaniya (Hir. VIII, 11).

XLVII. Zum Vaitänasütra.

1. Das Wort vasüni (11. 20), vasu° (12. 2) ist gewiß nicht

mit Garbe auf „die Betreibung aller weltlichen Güter" zu beziehen,

sondern eher auf die zwölf im Gopathabrähmana (I, 3. 21) auf¬

gezählten Punkte oder Verrichtungen, die während der Dlksitaschaft unterbleiben sollen. Es sind:

3 8 *

(3)

1) na dlksito 'gnihotram juhuyät,

2) na paurnamäsyena yajnena yajeta,

3) nämäväsyena, 4) näsmin^) vasita, 5) na pitryajnena yajeta,

6) na tatra gacched yatra manasä jagamiset,

7) nestyä yajeta,

8) na väcä yathäkathäcid ahhibhäseta,

9) na mithunam caret,

10) nänyasija yathälcämam upabhunjlta,-)

11) na paiubandhena yajnena yajeta,

12) na tatra gacched yatra cahsusä paräpasyet.

Zu diesen zwölf zu unterlassenden Verrichtungen stimmen nun die

Vait. 12. 1 = Gop. hr. I, 3. 22 mitgeteilten sechs Sprüche, zu

1 und 2 der Spruch : agnihotrarn, ca mä paurnamäsas ca yajfiah

purastät pratyancam ubhau kämaprau bhütväk.nfyä'-^) sahävi-

satam. Zu 3 und 4 stimmt der zweite Spruch: vasatis cämävä-

syaS ca yaj nah u.s.w.; vasati bedeutet hier offenbar „das Zu¬

bringen der Nacht am Opferherd beim Neumondsopfer", nicht „das

ruhige Wohnen", wie Garbe will. Die diesem Worte entsprechende

Verbalform in der Vorschrift des Gop. br. {vasita) ist somit wohl

ungenau oder falsch statt vaset. Zu -5 und 6 stimmt der dritte,

zu 7 und 8 der vierte, zu 9 und 10 der fünfte und zu 11 und 12

der sechste Spruch.

Auch am Ende der Dlksitaschaft soll der Opferherr die ge¬

nannten Sprüche hersagen, um sich die Frucht dieser Handlungen,

obschon er sie unterlassen hat, dennoch zu sichern : vasusampattaye.

2. Mit einer der drei Handschriften , die ihm zur Verfügung

standen, liest Garbe 16. 12: havirdhänam pürveriätiti/a khare

copaviäya; die beiden anderen HSS. haben kharam. Ich halte

dies eher für richtig, es würde sonst ca haben fortbleiben können.

Pür die Lesart kharain spricht z. B. die Stelle 15. 14: ägnidhri-

yalaksanam uttarena sadas ca; ganz ebenso hier: havirdhänam

pürvena . . . kharam ca.

3. Das handschriftlich 21. 5 überlieferte sastroktham väcity

äha ist unbedenklich in sastvoktham väci zu korrigieren. „Wenn

er das sastra beendigt bat, so sagt er uktham väci''.

4. Ebenso unbedenklich ist 21.21 evä pähiti prasthitayäjyä

in prasthitayäjyäh zu ändern, d. h. „die Yäjyäsprüche (für Brä-

hmanäcchamsin , Potr und Agnidhra) sind Ath. V. XX. 8. 1—3",

vgl. Ääv. srs. V, 5. 19 (erste Hälfte).

5. Das Sütra 22. 21 enthält zwei Sätze: savanh/ahomäd

indraä ca somam pibatam brhaspatu iti ■prasthitayäjyäh | d. h.

1) So ist wolil statt asmin zu lesen.

2) B. I. °käm.am u yunjita (!)

3) So ist wolil statt Garbes bhütvä ksilyä zu lesen.

33*

(4)

508 Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras.

„die Yäjyäsprüche (für die oben_ unter Nr. 4 genannten Priester)

sind Ath. V. XX, 13. 1—3«, vgl. Aäv. ärs. V, 5. 19 (zweite Hälfte).

homan aindram maiträvarunam u. s. w. sc. brahmanumantrayate.

Ich vermute auch, daß hier maiträvarunam falsch statt aindrä-

varunam überliefert ist, man vgl. den zu diesem Prasthitahoma

verwendeten Spruch RV. VI, 68. 10.

6. Im Sütra : havirdhäne yathäcamasam daksinatah svebhya

upäsanebhyas trimstrin purodäsasamvartän ... niprnanti (22. 22)

übersetzt Garbe: „südlich von ihren Sitzen". Die Sitze befinden

sich aber nicht im havirdhänam, sondern im sadasi Nur an dieser

Stelle soll, auch nach dem P.W. (kürz. Pass.), upäsana diese Be¬

deutung hahen. Sonst werden die PurodäSa-Stückchen in der Nähe

der Becher (südlich davon oder hinter denselben), die im Havirdhänam aufgestellt sind, hingelegt (z. B. Ap. XIII, 12. 9). Im Baudhäyana¬

sütra (VIII, 12) heißt es nun: camasäyacamasäyaiva trühstrin

purodädaSalcalän upäsyati. Dazu lautet das Dvaidham : aupäsa-

nesv iti. sa ha smäha baudhäyano 'nusarnvrajyaupäsanän anu-

mantrayeta u. s. w. Die hier den Vätern dargebrachten Gaben

heißen also aupäsanäh, so auch Sänkh. Ärs. VII, 7. 9, Komm.: ya

upäsyante pindäs ta aupäsanä iti Vermutlich liegt dasselbe

Wort in unserer Vaitänastelle vor.

7. Das Sütra 23. 21 enthält, nach meiner Ansicht, zwei Sätze:

idäntä (sc. avabhrthestih samtisthate) \ anuyäj'äntaike.

8. Unrichtig sind Garbes Konstruktion und Übersetzung der

Sätze 28. 8—9. Sie sollten lauten : udayaniyä präyaniyävat \

ptathyäyäi caturtham \ antahsthä \ 8 || anübandhyäyäm u. s. w. ;

antahsthä (viell. z. 1. antahsamsthä?), „in der Mitte schließend ist

die udayaniyesti " deutet auf das letzte , das Caruopfer an Aditi,

vgl. oben No. XLVI, 3.

9. Andere Berichtigungen. 9. 4 ist wohl eher nach Säyana

(Ath. V. vol. I p. 387) und Apastamba (VIII, 11. 8) mit C pürn'a-

darvyam zu lesen; 11. 14 1.: kadipo ity ädi, es wird auf Kau§.

24. 28 verwiesen; 12. 8 1.: nirasthavüam vgl. Äp. X, 13. 11;

13. 8 1.: ayam sahasram ity anumantrayate; 16.11 hat man

wohl statt räjne: räjrii zu lesen: räjny abhi^Uyamäne, „wenn der

Soma gekeltert wird", so auch Säyana; 18. 11 1.: prasrapsyanto.

XLVIII. Die Zitate aus und die Verweisungen nach der

Väjasaneyin-Literatur im Apastambakalpasütra.

Bekanntlich wird in den Ritualtexten der Apastambins häufig

ein Väjasaneyakam (sc. hrähmanam) zitiert und werden oft die

Abweichungen im Ritual nach den Väjasaneyins angegeben {väja-

saneyinah samämananti). Einige dieser Fälle^ sind schon von

Effcelincr in seiner Vorrede zur Übersetzung des Satapathabrähmana

(S° B. E°Vol. XII, S. XXXIX flg.) untersucht. Da das Sütra der Äpa-

stambins zu jener Zeit noch nicht in der trefflichen Ausgabe der

(5)

Bibliotheca Indica vorlag, ist es jetzt erst möglich, diese Fälle

gründlich zu untersuchen. Daß es für unsere Kenntnis der vedischen

Texte von Interesse ist, alle diese Zitate zu prüfen und zu unter¬

suchen, inwiefern die von Apastamba erwähnten Zitate sich wirklich

in dem uns vorliegenden Texte der Väjasaneyins nachweisen lassen,

wird niemand bezweifeln.

Zuerst behandle ich diejenigen Stellen, die ein direktes Zitat

aus dem Väjasaneyakam enthalten. Da es möglich wäre, daß hinter

dem Namen Väjasaneyakam etwas anderes versteckt ist, als was

uns unter diesem Namen bekannt ist, zitiere ich, wo es mir mög¬

lich ist, auch verwandte Texte.

1. I, 4. 7: prastaram eva manlrena däti tüsnim itarad iti

väjasaneyakam.

In käty. kommt dieser Punkt gar nicht zur Behandlung.

Baudh. I, 2: tüsnim ürdhvam ayujo mustin lunoti.

2. II, 9. 8: anüyäjärthe präcl ulmuke udühatiti väjasa¬

neyakam.

Käty. II, 7. 30: ulmuke uduhaty anuyäfäs cet.

Sat. Br. I, 8. 2. 1; te vä ete ulmuke udühanti

Da aber das udühanam des Käty. unmittelbar vor den anu-

yäj'a's erwähnt wird, scheint dem Väj.-Zitate die Vorschrift des

Hir. 1 , 26: anüyäjärthe ulmuke udühyähavaniyam kalpayitvä

näher zu kommen, vgl. Bhär. II, 9: atraike 'nüyäjärtham. ulmuke

nirühanti. Man beachte das lange u im Väj.-Zitat des Apastamba!

3. IV, 1. apy alpaio lomäni väpayata iti väjasaneyakam.

Weder im Sat. Br. noch im Käty. findet sich entsprechendes,

heiaimaSru vapate väiikyam, Käty. II, 1. 9.

4. V, 1. 3: apy adamigarbhasyeti väjasaneyakam.

Vgl. Käty. IV, 7. 23: abhäve 'garbhasya, Baudh. II, 6: apy

asamigarbhäm vä [liarati).

5. V, 1. 6: na sambhärän sambhared iti väjasaneyalcam.

Diese Vorschrift steht in direktem Widerspruch zu Sat. Br.

II, 1. 1. 1: Äa yad vä itai cetai ca sarnbharati tat sambhäränäm

satnbhäratvam. Das Sat. Br. polemisiert sogar gegen die Aussage

, einiger" : naivaikam cana sambhäram sambharet (I, 1. 1. 14).

Nach Eggeling (SBE. XII p. 281) stimmt die Känva-Rezension im

allgemeinen mit dem Sat. Br. äberein.

6. V, 15, 1: kamandalupada ädadhlteti bahvrcabräJimanam,

ajasya pada ädadhlteti väjasaneyakam.

Dies stimmt nicht _zur t.'berlieferung der Väjasaneyins: tam

aivasya pada ädhatte (Sat. Br. II, 1. 4. 24), asvah purastäd yuvä,

tad abhäve 'yuväsvnbhäve 'nadvän. Vgl. aber Bhär.: yady aivo

na syäd ballvarda evaitat karma kuryäd, ajasya pada ädlieyam

iti vijnäyate.

7. V, 16. 8: m/ähHibkir evodgitharn bhavatiti väjasaneyakam.

In Käty. IV, 9. 7 nur: gänam adhvaryoh | brahmä vä veda-

yogät Man beachte das lange i in vyährtibhih.

(6)

510 Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras.

8. VI, 2. 16: upavasatha evainam ühareyur navävasäna

evainam ühareyur iti väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. II, 3. 2. 7 sq. upavasatha evainam ähareyuh; . . .

navävasite vainam ähareyuh, vgl. Käty. IV, 13. 7, 8.

9. VI, 19. 6: na prätar agnim upa canävarohen na prätar

ähitägnid cana manyeteti väjasaneyakam.

Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, entsprechendes in den

Väjasaneyin-Texten nachzuweisen.

10. VI, 19. 7: bhür bhuvah suvah suprajäh prajayä bhüyä¬

sam suvlro vlraih suvarcä varcasä suposah posair ity evopa-

tistheteti väjasaneyakam.

Hier stimmt die Käijva-Rezension von Väj. S. III, 37: bhür

bhuvah svah suprajäh prajayä bhüyäsam suvlro vlraih suposah

posaih mehr mit dem von Ap. zitierten Mantra überein als mit

dem der Mädhyamdina-Rezension, welche suprajäh prajäbhi syäih

bietet, vgl. Sat. Br. II, 4. 1. 1, Käty. IV, 12. 12. Man beachte

wiederura die Wortform suvah im Apastamba-Zitat.

11. VII, 2. 17: tryaratnid caturaratnir vä pälääo nirüdha-

padubandhasyäto 'nyak saumyasyädhvarasyeti väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. XI, 7. 4. 1: sa vä esa tryaratnir vaiva catura¬

ratnir vä pasubandhayüpo bhavaty, atha yo 'ta ürdhvah sau-

my asy aiva so 'dhvarasya; Käty. Vi, 1. 24 flg. : tryaratniä catura¬

ratnir vä ; ekäratniprabhrtln eke. Man ygl. auch Bhär. VI , 2:

tryaratnir vaiva caturaratnir vä pälääo nirüdhapaäubandhayüpo,

'thetare saumyasyädhvarasyety ekesäm.

12. VII, li. 10: dvayor adharayor iti väjasaneyakam (sc.

raäanägunayor avagühati svarum).

Eine nähere Andeutung, wo der svaru einzustecken ist, fehlt

in unseren Väjasaneyin-Texten, Käty. VI, 3. 17: yüpaäakalam

(= svarum) asyäm avagühaty uttarenägnisthäm , vgl. Sat. Br.

III, 7. 1. 22.

13. VII, 28. 1: istividho vä anyah paäubandhah somavidho

'nyah; sa yatraitad apah pranayati, pürnapätram ninayati,

visnükramän krämati, sa istividho; 'to 'nyah somavidha iti

väjasaneyakam.

Dazu stimmt so ziemlich Sat. Br. XI, 7. 2. 1: haviryajüavidho

ha vä anyah pasuband/iah , savavidho 'nyah; sa haisa havirya-

jnavidho yasmin vratam upanayati, yasminn apah pranayati,

yasmin pürnapätram ninayati, yasmin vimukramän kramaty;

atha haisa savavidho yasminn. etäni na kriyante.

14. VII, 28. 8: mämsiyanti ha vä agnayo 'juhvato yajamä¬

nasya; te yajamänam eva dhyäyanti, ycjamänam samkalpayanti;

pacanti ha vä anyesv agnisu vrthämänisam ; athaitesäm nänyä

mätnsäsä vidyate; yasyo caite bhavanti tarn tato nänljänam pa-

äuriä sarnvatsaro 'tiyät; äyusyo ha vä asyaisa ätmaniskrayana

iti väjasaneyakam.

Vgl. sät. Br. XI, 7. 1. 2: äyusyo ha vä asyaisa ätmaniskra-

(7)

yano dhavati; mämsiyanti ka yai Juhvato yajamanasyagnayas,

te yajamänam eva dhyäyanti, yajamänain samkalpayanti; pacanti

vä anyesv agnim vrthämärhsam, athaitesärn näto 'nyä mämsäiSä

vidyate yasyo caite bhavanti Zu beachten ist das durch den

Kommentar gesicherte ajuhvato im Zitat bei Ap. gegenüber dem

/MÄmüo der Mädhyamdinas.

15. VIII, 6. 7: kayam ekakapalam adhisrifyäpyebhyo nml-

yägnl pranayata iti väjasaneyakam.

Entsprechendes habe ich bis jetzt nicht gefunden. Zu be¬

achten ist äpyebhyo; die den Mädhyamdinas geläufige Wortform

ist bekanntlich äptya-. _ _

16. VIII, 6. 4: atr api mesam mesim ca karotiti väjasa¬

neyakam.

Die Vorschrift, daß mesa und mesi am Tage vorher zu ver¬

fertigen sind, stimmt mit dem Ritual des Kätyäyana (V, 3. 6, vgl.

V 3. 2) überein. Sat. Br. (Mädby.) II, 5. 2. 15: taträpi mesam

ca me^im ca kurvanti, (Känva): mesam ca vä api nvesim ca

kurvanti. Dem Wortlaut nach stimmt also das Zitat des Ap. nicht

mit unseren Texten überein.

17. VIII, 8. 17: \kamam ete vasasi yasmai kamayeyätam

tasmai dadyätäml na hi dlksitavasane bhavata iti väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. II, 5. 2. 47: kämath haite yasmai kämayeta

tasmai dadyän, na hi diksitavasane bhavatah. Da nicht zu unter¬

scheiden ist, ob die ersten Wörter im Sütra des Ap. auch zum

Zitat gehören, wäre es möglich, daß hier ein Fall völliger Über¬

einstimmung vorläge.

18. VIII, 8. 23: ycjno ha va esa yad varunapraghäsä, na

hy avakalpate yad uttaravedyäm agnihotram juhuyäd iti väja¬

saneyakam.

Vgl. Sat. Br. II, 5. 2. 48: na hi tad avalcalpate yad utta-

ravedäv agnihotram juhuyät. Beachte wieder °vedyäm gegen¬

über °vedau.

19. VIII, 11. 2: odanayor nimne krtvä taträjyam äniya

tata äjyärthän kiiruta äjyasthälyä veti väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. II, 5. 3. 6: tayor [odanayor) madhye sarpir-

äsecane krtvä sarpir äsincati Der Sache nach stimmt die Be¬

schreibung, welche das Sat. Br. II, •">. 3. 6—9 und 10—15 gibt,

zu den Alternativen, die Apastamba den Väjasaneyins zuschreibt.

20. IX, 11. 23: api vä trini sastidatäni paläsavrntänäm

taih krsnäjine purusäkrtim krtvä täm asyägnibhir daheyur iti

väjasaneyakam. ')

Vgl. Käty. XXV, 8. 15: dariranäie trini sastidatäni palä¬

savrntänäm kr.9näjine pärvavat (nl. Sütra 14). Das Brähmana

dazu scheint nicht mehr vorhanden zu sein.

1) Zu dieser Stelle vgl. p. XVIII der Einleitung zu The Pitrmedhasütrasj

of Baudh., Hir. and Gautama. '

(8)

512 Caland, Zur Exegese und Kritih der rituellen Sütras.

21. X, 3. 4: prägvamdasya madhyamam sthünäräjam ära¬

bhya japatiti väjasaneyakam.

Die Angaben der Väjasaneyins stimmen nicht dazu: Sat. Br.

(Mädhy.) III, 1. 1. 11: sa pürvärdhyam sthünäräjam abhipadyat-

tad yajur äha, (Känva): sä yäsau varsisthä pürvärdhe äälästhünä

bhavaü täm abhipady a japati; Käty. VII, 1. 36: Mästambhäm

pürvärdhyam grhitvä. Dagegen stimmt Hir. (X, 9) fast wörtlich

mit Apastambas Zitat überein: präßvaindasya madhyamam sthü¬

näräjam älahhyaitam mantrarn japati.

22. X, 5. iö: künde hiranyam avadhäya tasmin snätlti vä¬

jasaneyakam,.

Die Mädhyamdinas verwenden zum Bade des Diksita einen

Krug Wasser (Sat. Br. III, 1. 2. 2), vgl. aber Hir. X, 3: hrade

hiranyam anadhäya . . . snati; künde snatity ekesäm.

23. X, 7. 2: yadi traikakudam nädhigacched yenaiva kena

cänjanenänjiteti väjasaneyakam.

Vgl. Öat. Br. III, 1. 3. 12: yadi traikakudam na vinded apy

atraikakudam eva syät, (Känva:) yadi traikakudam na vinded

api yad eva kimca si/ät, Käty. VII, 2. 34. Also auch bier keine

wörtliche Übereinstimmung.

24. X, 9. 6: krsnäm jtvornänäm (sc. kumbakuriram adhy-

ühate) iti väjasaneyakam.

Die Kopfbedeckung der Patni scheint im Ritual der Väjasa¬

neyins gar nicht zur Sprache zu kommen, Bhär. somasütra adhy. 6:

krsnänäm jivorTiänäm bhavatiti vijnäyate.

25. X, 9. 9: usnisena pradaksinam diro vestayata iti väja¬

saneyakam.

Nichts darauf bezügliches findet sich im Sat. Br. oder in

Käty., wohl aber in Baudh. (VI, 5): pradaksinam usnisena diro

vestayati driyä te diro vesfayämi driyai yadase brahmavarcasäyeti.

Bhär. : usnisena diro vestayati sadirä vä prornute.

26. X, 12. 12: yady enam düdrena samväda upapadyeta,

brähmanaräjanyavaidyänäm ekam brüyäd: imam ittham brühlti

väjasaneyakam.

In den Mädhyamdina-Texten nichts entsprechendes, wohl aber in

Hir. (X, 7): [nainam düdro 'nupravidati, brähmanena räjanyena

vaidyena vä sambhäseta; . . .) yady enam düdrena sambhäso-

peyäd, etesäm varnänäm ekam brüyäd: imam ittham vicahsveti;

Bhär.: {brähmanena caiva ksatriyena vä vaidyena vä sambhä¬

seta . . .), yady enarh düdrena samväda upapadyetaitesäm evai-

kam brüyäd: imam anuvicaks{v)etL

27. XI, 1. 15 und XI, 18. 4: etenaivä- (nl. agne vratapate

tvarn vratünäm vratapatir asi) smin samidham ädadhäiUi väja¬

saneyakam. ^

Dazu vgl. man Sat. Br. III, 4. 3. 9, III, 6. 3. 21: sa samidham

abhyädadhäty agne vratapäs tve vratapä iti, und Käty. VIII, 2. 4,

VIII, 7. 19: agne vratapä ity ähavaniye samidham ädhäya.

(9)

28. XIV, 24. 12: somäbhäve pütlkän abhisunuyät, pütikä-

bhäva ädärän phälgunäni ca yäni ävetatüläni syus, tadabhäve

yäh käi causadhlh ksirinir arunadürväh kuiän vä haritän iti

väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. IV, 5. 10. 8: yadi somam apahareyuh . . . sa

yäny arunapuspäni phälgunäni , täny abhisunuyät . . . iyena¬

hrtam abhisunuyät . . . ädärän abhisunuyät . . . arunadürvä

abhisunuyät . . . api yän eva kämi ca haritän kuiän abhisu¬

nuyät; Käty. XXV, 12. 18: adariane 'runapuspäny arjunapu-

späny abhisunuyät, iyenahrtam pütikän ädärän arunadürvä

haritakuääri. Dasselbe tatsächlich Hir. XV, 21.

29. XVI, 4. 8: pancaprädeiäm isumätrim vä (kuryäd ukhäm)

yadi panca paiavo bhavantiti väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. VI, 5. 2. 10: atha yadi paiica paiavak syuh,

pancaprädeiäm kuryäd isumätrim vä, Käty. XVI, 8. 24.

30. XVI, 8. 10: api vä märnsam aJnlyäd, upari iayita,

striyam tv eva nopeyäd iti väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. Vl, 2. 2. 39: tasmäd u kämam evopari ia¬

yita . . . yäni käni cämadhuno 'ianäni, tesäm asya sarvesäm

kämäianam . . ., mithunam tu nopeyät; Käty. XVI, 1. 28, 29.

31. XVI, 13. 12: mahäntam brhantam aparimitani svarga-

hämaä cinviteti väjasaneyakam.

Ich finde nichts hierauf bezügliches.

32. XVI, 17. 3, 6: haviskrtä väcarn visrjyeti (sc. vedim bezw.

agnim vimimite) väjasaneyakam.

Vgl. Sat. Br. VII, 2. 2. 1; VII, 3. 1. 4: tasya haviskrtä

vücarn visrjate.

S3. XVI, 17.16: tod u ha vaisaptavidham eva cinvita; sapta-

vidho väva präkrto 'gnis, tata ürdhvam ekottarän iti väjasaneyakam.

Am näcbsten scheint die folgende Stelle aus dem Sat. Br.

(X, 2. 3. 18) zu kommen : tasmäd u saptavidham eva pratltamarn,

vidadhitäthaikottaram.

34. XVI, 26. 12: prthivi prthivyäm sida mätä mätari mätä

syonä syonäyäm ukhäm svasäram adhi vedim asthät \ satyam

pürvair rsibhii cäkupäno 'gnik pravidvän iha tad dadhätv iti

volükhalam upadadhätiti väjasaneyakam.

Weder Sat. Br. (VII, 5. 1. 25) noch Käty. (XVII, 5. 3) bieten

entsprechendes.

35. XVII, 5. 8: ädityestakäbhir ghrtapindän vyatisaktän iti

väjasaneyakam.

Sowohl die ädifyestalcä wie die ghrtestakä scheinen den Vä¬

jasaneyins unbekannt zu sein.

36. XX, 8. 10, 11: sadaham ägnävaisnavena pracarati, sap-

tamyäm ägnikyä trihaviseti väjasaneyakam.

Vielleicht ist zu vergleichen Käty. XX, 4. 7: ägnike ca sapta-

myärn nirvapati, womit auf XVI, 4. 28, 29 zurückgedeutet wird:

agnävaisnavavaiivanaro ghrte carur ädityebhyah.

(10)

514 Caland, Zur Exegese und Krilik der rituellen Sütras.

37. XXI, 23. 13: kratupasün eva samabhyuccayavad anva-

ham älabkeran yadi vibhavah pasavah syuh \ aikadadinän vä

vihftän iti väjasaneyakam.

Vgl. Käty. XII, 6. 13: aikädaiinä (so ist wohl statt ekä° zu

lesen), vä vihrtäh.

38. Dharmaäästra I, 12. 3: athäpi väjasaneyibrähmanam :

brahmayajno ha vä esa yat svädhäyas; tasyaite vasatkärä yai

stanayati, yad vidyotate, yad avasphurjati, yad väto väyati;

tasmät stanayati vidyotamäne 'vasphürjati väte vä väyaty adhi-

yitaiva, vasatkäränäm acchambatkäräyeti.

Vgl. Sat. Br. XI, 5. 6. 9: tasya vä etasya brahmayajna-

sya catväro vasatkärä: yad väto väti, yad vidyotate, yat sta¬

nayati, yad avasphurjati; tasmäd evamvid väte väti vidyotamäne

stanayaty avasphürjaty adhiyltaiva, vasatkäränäm acchambat-

käräya.

39. DU. I, 12. 7: adhyäyänadhyäyam hy upadidanti \ tad

anarthakam syäd väjasaneyibrähmanam ced avekseta.

40. Dhä. I, 17. 31: medhyam änaduham iti väjasaneyakam.

Stellen, auf die sich die beiden letzten Zitate beziehen, habe

ich noch nicht gefunden.

Ich prüfe jetzt die Stellen, wo Kultusbräuche der Väjasaneyins erwähnt werden.

1. I, 8. 12: trin udapäträn väjasaneyinah samämananti

(nl. beim Pindapitryajna, der Vorschrift der Apastambas, ib. 11, gegen¬

über: trin udakänjalin ninayati). Im uns bekannten Ritual der

Väjasaneyins wird das Wasser vermittelst eines udapätra aus¬

gegossen, Sat. Br. II, 4. 2. 16, Käty. IV, 1. 10; ebenso im Ritual

der Baudhäyaniyas, in deren Sütra (III, 10) es zwar nur heißt:

adbhir märjayati, aber vorher das Fertigstellen eines udapätra

verordnet wird. Bhär., Hir., Män. wie Apastamba.

2. I, 23. 4: tasyatasyängulyäbhinidhänam arigärädhivarta-

nam ca väj. äm. (also bei jedem Kapäla der Reihe uach findet

das Belegen mit den Fingern der linken Hand und Daraufschieben

eines brennenden Holzes statt, während nach Ap. I, 23. 2 nur der

mittlere Kapäla gemeint wird). Vgl. Käty. II, 4. 30: savyängulyä-

dünye 'ngäram nidadhäti Der Text besagt also das von Apastamba

den Väjasaneyins zugeschriebene nicht, die Kommentare schwanken;

nach dem einen geschieht es kapäla für kapäla, nach dem anderen

nur beim ersten.

3. V, 22. 8: ädityam ghrte earum saptadasasämidhenikam

dhenudaksinam sarvesäm anunirväpyänäm sthäne väjasaneyinah

samämananti.

Während Apastamba als anunirväpya den aindrägna ekäda¬

sakapäla, den äditya caru, den ägnävaisnava ekädasakapäla,

den agnlsomiya ekädasakapäla und den caru an Visnu bezeichnet,

verordnet Käty. (IV, 10. 10) als dritte isti nach den Tanüha-

vimsi, den caru an Aditi; es ist also sehr wohl möglich, daß

(11)

Kätyäyanas Ritual sich mit dem von Apastamba als väjasaneyakam

bezeichneten deckt, vgl. auch Käty. IV, 10. 4: dhenur ädity asy a

{sc. daksinä).

4. vi, 27. 1: pravafsyadupasthänam ägatopasthänam cä-

dhikrtya väjasaneyinah samämananti, d. h.: „Die Väjasaneyins

pflegen den Spruch {aihayamkara u. s. w.) zum upasthäna zu

verwenden, wenn der Yajamäna verreisen will und wenn er heim¬

gekehrt ist."

Im Ritual der Väjasaneyins findet sich nichts entsprechendes,

selbst das Yajus ist unter ihren Sprächen nicht nachzuweisen, vgl.

aber Hir. III, 26: athaikesärn vijnäyate: kah dreyämsam nisuptam

bodhayatiti? präduskrtänam euopasthänam syäd: abhayamkarä-

bhayam me kuru, svasti me 'stu, pravatsyämlti pravatsyan;

abhayamkaräbhayam me 'kärsih, svasti me 'stu, prävätsam^) iti

prosya.

5. VIII, 15. 12: svadhakäram tu pratisidhya bahvrcaväja-

saneyinäm (sc. irutih oder kalpah) äh-utapratyäirutäny eva vi-

dadhäti.

Die Vorschriften der Väjasaneyins (Sat. Br. II, 6. 1. 24: tad

utädrävayanty om svadhety astu svadheti pratyäJrävanam, Käty.

V, 9. 11) scheinen damit in direktem Widerspruch zu stehen, vgl.

aber Sat. Br. 1. c. 25: tad u hovacäsurih: äsrävayeyur eva, pra-

iyäärävayeyur, vasatkuryur, ned yajnasya vidhäyä ayämeti.

6. IX', 13. 15: mahl dyauh prthivi ca na iti dyäväprthivya-

yarcä sruvähutim atra väjasaneyinah samämananti.

Der Spruch findet sich Väj. Sarah. VIII, 32; die Handlung

jedoch, bei der Käty. XXV, 10. 18 sie verwendet, bezieht sich nicht

auf die Apastamba-Stelle.

7. IX, 19. 16: tväsprani carurn väjasaneyinah samämananti

(nl. yadi yüpo virohet).

Die Vorschrift in Käty. (XXV, 9. 15 flg.): yüpavirohane 'ntas-

tantrain samstkite 'hani tvästram bahurüpam älabheta enthält

nicht das von Apastamba den Väjasaneyins zugeschriebene Ritual,

sondern fällt mit der der Apastambins zusaramen ; vgl. aber Baudh.

XIV, 28: api va tvästram brahmaudanam srapayitvä.

8. XI, 15.7: ardhavratam atra väjasaneyinah samämananti,

ardham antarenottame pravargyopasadau.

Das Ritual der Mädhyamdinas scheint zu dem von Apastamba

erwähnten Brauch zu stimmen, vgl. Käty. VIII, 6. 30: ardhavrate

pratte mit VIII , 3. 17; freilich stimmt auch das Ritual anderer

Schulen, wenigstens das der Baudhäyaniyas dapait überein.

9. XIII, 18. 7: atra mekhaläyäh krsnavisänäyäsca cätväle

präsanam väjasaneyinah samämananti, mahir bhür mä prdä-

Jcur iti.

Diese Angabe stimmt genau zu dem uns bekannten Ritual der

1) So korrigiert; pravätsyam die Haug'sche HS.

(12)

Caland, Zur Exegese und Kritik der rituellen Sütras.

Väjasaneyins, vgl. Sat. Br. IV,^ 4. 5. 2: sa krsnavisänam ca

mekhaläm ca cätväle präsyati mähir bhur ma prdäkur iti,

Käty. X, 's. 13. Die anderen Sütrakäras verordnen, daß' die visänä

während des Mittag - Savanas wegzuwerfen ist, nur die Väjasa¬

neyins* und Baudhäyana stellen diese Handlung unmittelbar vor dem

Avabhvtha.

10. XIII, 25. 7: vaisnavlrn purnahutim udavasämyäyäk

sthäne väjasaneyinah samämananti.

Die Pürnäh'uti ist aber für unsere Väjasaneyins nicht Stell¬

vertreterin der isti, sondern kann an ihrer Stelle verrichtet werden;

vgl. Öat. Br. IV, 5. 1. 16: atho caiurgrhitam eväjyam grhitvä

vai^navyarcä juhoti, Käty. X, 9. 20: paduvad vähutih, nl. mit

dem Spruch uru visno u. s. w.

11. XVI, 27. 6: sarvesäm paSudirasäm hiranyadalkapraty-

asanam püranarn ca väjasaneyinah samämananti.

Dies stimmt nur teilweise zum Ritual der Väjasaneyins, da

hier das Füllen mit saurer Milch gar nicht verordnet wird, vgl.

Sat. Br. VII, 5. 2. 8: athaisu hiranyadakalän pratyasyati, Käty.

XVII, 5. 1: pratidirah saptasapta hiranyadakalän.'

12. XXI, 13. 21: ägneyam ekavimda aindram trinave sauryarrt

trayastrimde pürvasmins tryahe väjasaneyinah samämananti.

Vgl. Sat. Br. IV, 5. 4 besonders 13 und 14: tän (sc. atigrä-

hyän) vai prsthye sadahe grhniyät pürve tryaha, ägneyam eva

prathame 'hann, aindram dvitiye, sauryam trtiya; evam evänva-

ham; Käty. XH, 3. 2.

13. XXIV, 2. 23: kharvikam trtiyam (sc. paurnamäsim) vä¬

jasaneyinah samämananti.

Vgl. Karmaprad. II, 6. 9: sammidrä yä caturdadyä amäväsyH

bhavet kvacit \ khandkäm (v. 1. kharvitäm) tärn viduh kecid ga-

tädhväm iti cäpare.

Das Ergebnis unserer Untersuchung ist eher ein negatives als

ein positives. An einigen Stellen findet man das Satapatha-Brähmana

wörtlich zitiert und stimmt das von Apastamba als vajasaneyisch

qualifizierte Ritual mit dem uns bekannten überein. An einigen

Stellen ist der Wortlaut geändert und treten bestimmte Wörter in

derjenigen Gestalt auf, die ihnen im Ritual des schwarzen Yajur¬

veda eigentümlich ist: äpya statt äptya, anüyäja statt anuyäja,

vyährtibhih statt vyährtibhih, °vedyäm gegenüber °vedau, suvah

statt svah. Manche Stelle findet sich nicht in unserem Satapatha,

während endlich an nicht wenigen Stellen das von Apastamba den

Väjasaneyins zugeschriebene Ritual mit dem im Satapatha und von

Kätyäyana überlieferten in Widerspruch steht. Obschon an einer

SteUe ein aus dem Väjasaneyakam zitierter Spruch ziemlich genau

mit der Känva - Rezension der Väjasaneyisamhitä übereinstimmt,

machen andere Zitate und Mitteilungen aus dem Ritual es doch

wieder unwahrscheinlich, daß Apastamba die Känva-Rezension vor

(13)

Augen gehabt hat. Leider ist aber die in Aussicht gestellte Aus¬

gabe dieser Känva-Rezension des Satapatha noch immer nicht er¬

schienen , so daß man sich mit den spärlichen Notizen behelfen

muß, die Eggeling in seiner Übersetzung des Satapatha mitteilt.

Wie die Sachen jetzt stehen, muß man schließen, entvpeder, daß

Apastamba eine dritte, uns verloren gegangene Rezension des Vä¬

jasaneyakam gekannt hat, oder — und ich meinerseits würde eher

geneigt sein, dies für wahrscheinlich zu halten — Apastamba ist

nicht nur fahrlässig in seiner Art zu zitieren, sondern nennt zu¬

weilen, bloß um auch anderen Anschauungen eine gewisse Autorität

zuzuteilen, das Väjasaneyibrähmana als seine Autorität und die

Väjasaneyins als diejenigen, die diesen oder jenen Brauch sanktio¬

nieren, anderen Rituallehrern gegenüber (Bhär., Hir.), die nur von

eke sprechen. Daß er wenigstens arbiträr in den angeführten

Stellen geändert hat, beweisen die oben mitgeteilten Wortformen.

3 S

(14)

518

Zur hebräischen Lautlehre.

Von C. Broekelmann.

I.

Die Geschichte der Vokale mit festem Absatz oder des N im

Silbenauslaut ist in den hebräischen Grammatiken bisher noch nicht

genügend klargestellt, hauptsächlich wohl weil man versäumt hat,

die verschiedenen lautlichen Bedingungen gehörig zu sondern.

1. Im Inlaut in einfach geschlossener Silbe bleibt n laut¬

gesetzlich erhalten und zwar wie die andern Laryngalen als wirk¬

licher Silbenschluß wie in TJNS oder häufiger mit Lockerung des

Silbenschlusses durch eine Sproßsilbe wie in b^isu.' Daß Pormen

wie bSN-' auf Analogiebildung nach der 1. Pers. bSN beruhen, in

der 'a schon im Ursemitischen durch Dissimilation zu 'ä geworden

war, hat Philippi, Theol. Litzt. 1899 Sp. 325 gezeigt. Wenn nun

einige Formen (t'TN Job 32 ii, bSN'l Nu. 15 25, a-iN«! 1 Sa. 15 5)

statt des lautgesetzlichen ö ein d zeigen, so sind sie als Fehler der

Punktation anzusehn. Daß bei der erstgenannten Form das Sprach¬

bewußtsein der Punktatoren tatsächlich getrübt war, zeigt das Part.

Pro. 17 .4, das Olshausen p. 580 mit Recht für einen Schreib¬

fehler erklärt. Es ist eine falsche Analogiebildung nach den Verb,

med. 1, D-'pN : d"');73 = : pr: ähnlich wie schon in der lebenden

Sprache das Kausativ yi^ij zu ypi in dieselbe Kategorie hinüber¬

gezogen wurde und daher ■'nia''i5!i bildete. Das part. Niph'al von

(Nöldeke, diese Zeitschr. 30, 185) niNj verdankt sein — statt

des wie in ITHN: durch Übertragung vom Impf. Qal her zu er¬

wartenden ö wohl dem Umstand , daß die einem Part. act. Qal

gleichende Form *rn.ND zu der adjektiven Bedeutung nicht stimmte,

mithin der Analogie von ns". Dem Part, ist dann auch das Perf.

iin; gefolgt; Bars ms: statt des lautgesetzlichen njN: 1/^ 93 5 ist

natürlich eine Unform. "il'iNET ist ein Aramäismus der Punktation, '

nbai; 1 Rg. 5 25 ein wohl gleichfalls unter aramäischem Einfluß

3 S

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