6. Jänner. Alle Rechte vorbehalten.
Karl König
,
sein Schaffen und seine Persönlichkeit.
Vortrag, g halten in der Vollversammlnng am 20. [ovember 1!tl5 von Professor Arch. Dr;
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(l llezu die 'I'ar. J bioJ1I.)die
bewunderungswürdigen Epochen
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der Barockkunst; und wenn
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Diese "Zeitsch rift" 1 G4, . 170. tl Diese "Zeitsc hrift" 1 71, ". 47.ttl
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Wien, das Mozarteum in
alzburg, das Kriegsministerium
in Wien, die
Bebauung des Karlsplatzes, das Palais der
Osterr.-Ungar. Bank in Wien, die
chloßbrunnkolonnade in
Karlsbad,
die Synagoge in Posen, die Kaiser Franz
Josefs-Jubilaumsstiftung in Wien u. v.
a,
K ö ni g wird im Jahre 1908 durch die Verleih ung
des
H
ofratst itels ausgezeichnet, absolviert 1912/13
nach
47jähriger Lehrtätigkeit sein
Ehrenjahr und
erhält
da.
Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens mit dem Stern.
In den Jahren 1
4 bis 1
war K ü n
i
g Dekan der
Hochbauschule 1901 bis 1902 Rektor magnificus und 1905
bis 1912 Präses der Kommission
für
die Abhaltung der
11. Staatsprüfung an der Fachschule für Architektur.
Am 27. April 191; starb er.
Wenn wir die Reihe seiner Bauten überblicken, so
sind sie gleich einer straffen Kette aus Gliedern, von denen
e~nessich ins andere fUgt, keines auslaß
t,
keines feh
lt,
keines
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ie Spannung stört, eine Kette, die sich spannt zwiscbe
n
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Pfeilern,
dem
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und dem
Erweiterungsbau der Technik. Es geht derselbe harmonische
Grund
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durch alle Werke, in Dur und in Moll
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und weicher, manchmal getragen, dann wieder mehr 'bewegt
aber nie in Dissonanz, nie das ruhige kla
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Kadenzen und des Rbythmus verlassend, imme
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Abb, 13, Grabmal Waldstein.
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Abb. 15. Erweiterungsbau der k
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künst-lerischen Willen in di
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