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Alle Reohte vorbehalten .
An u
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Leser!
Mit dem
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Umbau der Häusergruppe nächst der Spitalskirche in Mödling, N.-Ö.
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Baufach-Ausstellung in Le
ipzig
1913.
Anläßlich der Jahrhundertfeier des blutigen Schlachtenta ges von 1 13 hat die Leipxiger Bürgerschaft auf den Gefilden, auf denen so viel e Öst e rre ic he r ihr Lehen gelass en haben, ein Fest desFried en s und des technisch en Fortschrittes zu feiern beschlossen . Die öste r-reichische negi erung hat dank derInitiativeunseresmoderndenke nde n Arbei tsm inist ers "I' . Exzell enz Dr, Ing . O. T I 'n ka die ~[i ttel zu einer offizie lle n Teilnahme und zum Bau eines be onde re n ös ter-roichi schen Pavillons bereitge teilt. Ma n kann dies en , über Antrag
'I'. Exzell enz des Herrn Ministerpräsid ent en Grafen tiI I'0'k b er -folgten Beschluß des )[ini;;ter ra tes als ein Zeichen anseh en , daß wir unsere Waffenbrüderschaft nicht nur in den Zeiten der .'ot in schimmernder \\'ehr betätigen wollen, sonde rn auch trotz der un-sicheren Zeitläufte in dem Beetroben zur Förderu ng des gemeins a me n Wohlstaudes im Hinblick nuf bessere, ruhigere Zeit en uufrccht er-halten. Die er Entsehluß wird uus dopp elt wertvoll, wenn wir b e-denken, daß er ein Beweis ist für das Ver st ändni s, wel ch es selbs t unser spar ames Finanzministerium der Wirksamkei t der Tech nik
entgegenbri ng. Aus den habten I'ilck prach n sei mit Dank h rvor-gehoben, daß in be onde re auch Exzellenz Bar on Eng I an rkl\nnt hat , daß wir oh ne eine zielb wuß te Förderung derTechn ik im \\' tt-bew rbe mit un ron mäch t ig n • 'achb rn immer m hr zurückbl ib n
mü en, Di ser Erfolg bei di er rein bau tech ni ehen Fr ge hat somit eine symptomatisch Bed e ut ung . Zur 01' auisiornn g der Bet i1igung
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t rr ichs an de r Ausst llung wur d im .lini t rium für ötren.~licbe Arbeiten ein Akt ion komite ge 'batT n, d m Ve rtr t r all I' Amt rund der wichri es t e n Inl I' ent n an hören. n d I' pi tz di e Komitees stehen IIerr Se tionseb f Dr,Rudolf I'i I bau eI' und al -in ::it llver tr et er He rr .lini terialr t Dr.Rudolf c bindi r ; dem lben sind al tecbni eh 1et I' nt eu l Ierr Oberb ur t \\' nzel R0u bi k für di amtlich und d r .. br iber die I' Z ilen
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die pri t Be' tei ligun gzuget eilt . Die dmini tl ativ n Ag tlßd e n lit·gcn in d n 11nde n desAu ste ll unga- D pnrt em nt im )lini ter iu m für öfi ntlicheArbeit n. Die 1'1ne des öst e rre icbi ehe n Pavill on s we rd en von 11 rrn Ober · baurnt Eduard Z0tt I' verfaßt. Das in ,in n röß nverh Itni on herv orrauende und schö n g(.I"ren ö terreicb i ch Geh ude mit lwa 30()()m2Au stell u ngs f ehe(G rundrißund \Y nd zu mnm n] find t ich im Lag eplan d r Ausst Ilumr [Abb. 1) her ital
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: r. :'O in tra ' n. ...-, /,
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17Friedhof UId Kirc he 18 Wellee d und Re taur nt. 19 Erholun park lind .
porr-pli" L
19a1n.l irr hr f!liche Ab teilung. 13 Alt e tad t ,
1-1Eingang C an der Friedhof . allee, 15 Mu.t er gehöf, . 16 Dor f ang er. 1Baukun t. 2 Raumk unst. 3 Bausto ffe . -I ~laschi n enhalle. S Ba ugru nd verk eh r, 6Bau hygiene.
7 Wissen sch aftlich eAbtei lun g. 8 Bau sto ffprüfun g.
9 Eingang A (Fe ue rweh rI S ani-tät und Polieei). 9a Kon greß aal. 10Ha upt re tauram , 11 Eingang B an der Reit . n -hainerstraße. 12 VerwaltuDg§&ebäude .
1913 Nr. 1
7
Der Österr. Ing en i ur- und Architekten-Verein hat zur Durc h
-führung dieser Anfg ab e einen Aussch uß berufen und wird es die
Aufgabe aller Fachk oll eg en sein, für die wür dige Vertretu ng Oste r-reichs Sor g e za trag en. Um dies zie lb ewu ßt tun zu könn e n, sch ein t es mir nm Platze, dies elb en mit den Ziel en der Leip zig erAusst ellu ng
im allg em ein en vertraut zu mach en . E ei darum zunächst ver s u cht,
einig e ~Iittoilun gen über den tan d der dor t ig en Arbeite nvorz ub ri ngen und 80 die Art und Wei se der rich tig en B schic k ung durch Ös ter-rei ch weit erhin zu klären.
Dem Namen derAusst ellun g euts prechend, umfa ßt dieselb e das gesa mte Bauwesen. Ihr Glied erun g s plan ke nn t ieb en Fachab t eilu ng en:
t.
Baukunst ,2,
Bauli t rat ur, :l. Ba ust otle, 4. Bnumaschiuen , 5. Bau -gr und verk ehr, li. Bauby g ieu e und 7. Hnustoffprüfuug. Dies e Einteilu ngINTERNATIONALE
ßAUfAClIAU~~T ElI.U N
LEIPZIG 191)
Abb
.
2. Eing
ang
B.
mag für den Katalog ganz sch ön sein: Für uns , die wir zu
ent-sche id e n haben, woher wir die Ausstellungsgeg en ständ e nehmen und
wo wir sie unterbringen sollen, ob im öster r eic h is ch en Pavillon oder
gemeinsam mit den gleichartigen Ausst ellungen anderer taaten,
sch eint mir die folgende Gruppierung einfacher:
1. Das Gebiet des Architekten . Das wäre die Außenarchitektur
und die Raumkunst und was man als Kunst im enger en 'in n e
be-zeichnet.
2. Das Gebiet des Ingeni eurs. Das wär e das Eis enbahnwesen ,
• traßen- und 'Yasserbau , die lange Reihe der Spe z ia lb a uwes en und die Materialtechnik.
a
.
Die Gruppe, in der Architekt und Ing eni eur geme ins a m zu-sammenarbeiten. Das würe der Hochbau, der 'tli d te b a u und das
Siedlungsw eson.
·1. Die Gruppe der mit dem Bauwesen zus a m me nh ängende n
Industri en, vom Rohstoff angefang en bis zu den Baumaschin en; und
5. die große Reihe von Grenzg ebi eten, in welch en Ingenieur
und Architekt aus dem engen Rahmen fachli ch er Betätigung h
eraus-treten und ihr Können in besonderen sozia len Schichten oder im
Dienst soaia le r Fragen verwerten, wie dusVerk hr problemder Gr
oß-stadt, die gesamte Wohnungsf ür sorg e, der Arbeiter schutz , die
Unfall-versicherung und -Ver hü t ung bei Bauten , der Bau von Gartenv
or-städten, das landwirtschaftliche Bauwes en und vieles andere mehr.
Um die sozialen Fragen bemühen sich an leitender teile
Privat-dozentDr,'V0Iff-I]alle, Reichstagaab g eordu otee Dr. ü d e k u mund der Direktor des statlstl schon Amtes Prof . 01'. 't i e da-Leipzig.
Es ist kaum möglich, alle wichtigst en Unterteilungen dieser
Gruppierung hier anzuführen. Es ist daher noch vielweniger möglich,
auf ulle diese wichtigen Probleme hier einzug eh en , bei welchen der
'I'echnikor nicht nur die ausführende Hand, so nd ern auch die See le
des Ganzen ist, nachdem ja der mod orn e ftaat in allen seinen
wichtigen Belangen von solchen techni sch en Prob lem en durchsetzt
ist. Die besond urn Ansbildung und V rtiefun g in dies e fünfteGruppe
~ozi al-tech n isch "r Frag en kennzeichnet die Leipziger Au stc ll un g in
Ihrer höheren Anffussung für die Aufgaben des Ing eni eurs. In diesem
S~nne darf ich wohl die Leipziger Ausst ellun g als eine modern
toch-uieche AUllstellung kat ur ee be n bezeichn en , ob woh l sie zwe i
hoch-wichtige Gruppen der 'I'eehnik, den Ma sch inenbau und die 'he mio,
nur '0 weit einbezieht, als auch sie dem Bauwe en dien tbar sind,
und sich nur auf die Inter essen des Bauingeni eurs und des Archi
-tekten bes chränkt. Diese Zusamm enstellung ist aber eine dermaßen
wich ti ge, daß es kaum ein im öffen tlichen Lehen beteiligtes Glied der Gesell schaft geben wird , welches nicht von den dort behandelten
Frag en in vit al er "' ei se berühr t wir d und dessen Inter es sen daher auc h nicht mit dem Aus fall dieser Ausst ellung verknüpft erscheinen.
Zur Kenn zeichn u ng dieser ach lage möchte ich einig e wichtige
Haup t fr agen herau s greifen und an ihne n weiterhin darleg en , daB für die ga nze denk end e :'IIen s chh ei t ein solc he r friedlicher 'Yettbewerb ein Bedürfnis ist, sowe it sie unser eBauten bewohnt, unsere V
erkehrs-weg e bev ölk ert und uns ereKunst kritis iert, um aufklärend, erzieh en d
un d fördernd zu wirken. DieAusst ell ung soll demLaienwiedem Fach
-mann die Mög li chk e it biet en , das bis he r Ges cha ff ene zu über blicken, die gem a chten Vorsc hläge abzuwägen, so daß für den Einzeln en wie für das Gemei n wesen die Gelegen he it ents te h t, besteh ende Vorurteile
abzu streifen und das vorh andene Bes te zu er k en nen.
In alle r Kürze zusam menge fa ßt, st ellt sich nach den bish eri g en
Nachrichten übel' die ein ge gangenen Anme ldu ng en dasjenige , was die
Ausstellun g bring en wird, wie fol gt dar .
DieGruppe der Architektur hat in der Ausstellungden weite sten
Raum zugewies en er ha lte n, und zwa r sowohl durch Herstellung
en ts p r eche nde r Ausstellun g sge bäud e (Ab b. 2) als auch durch ihren
Inhalt. Leite edanke war hiebei die Dar st ellung der letzten Phase
unserer Kunst entwi cklun g , in welch er sich der überschäum end e
Jug end stil zu einem modernen til der achlichkeit abgeklärt hat
und das Verständni s für die bodenständige Kunst vergangen er
Jahrhunderte erwacht ist (A bb, 3). Die hieraus entwickelten
Bau-traditionen soll en in übersichtlich er " reise durch die Werke erster
Baukünstler, Architektenvereinigungen und Baubehörden vor Augen
geführt worden. Von den deutschen ausstellenden Architekten und Künstlern seien einige .l arnen angeführt, die an und für sich ein Pro
-gramm beinhalten: Professor Kr eis - Düsseldorf'; Architekt Los s0w
& K ü h n e-Dresden; Profe ss or Bruno I'au 1- Berlin; Professor
Dr. K I i n ger-Leipzig; ProfessorDr, Ing. ~Iu t h es i us. Wannse e;
Professor Dr, e f f ueI' -Leipzig und andere mehr. Von den öste
r-reichischen Künstlern, die ihre .IitwirkunO' bereits zngesagt haben:
Professor 0 h man n, Baurat Freiherr v. Kr a u ß, Fell n er &
Helm eI' und andere Namen, die allein schon durch ihren Weltruf
für ei nen Erfolg dieses Teiles der öster reichisch en Ausstellung
bürgen. Die österreichische Raumkunst (P r ofessor Hof man n)
hatte, lange bevo r die anderen Gruppen mit ihrem Interesse für Leipzig hervorgetreten sin d, scho n rege Beziehungen mit Leipzig
ang
ekn üpft.
Es handelt sich dabei um die dekorative ~Illierei,die Antragearbeit und die angewandte Plastik. Schließlich bemerke
ich,daB in den Räum ender Bauausst ellun g eine
regul är e Kunstau teIlung stattfinden wird.
Abb. 3. Alt-Leipzig.
Die Gruppe des Ingenieurwes ens ist im hoh en Maße auf die
Darstellung in den Ausatellungen von Behörden, 'lädten und fremden
'taaten angewiesen. Beider dentschenAus tellurig wird das Deutsche
Museum in ~Iiinchen mitwirken, welches eine groBe Zahl
neuer-worben er ~Iodolle zur Auest ellung bringt. Wir wollen hoffen, daß auch unser Techni s ch es Museum diese Geleg en heit sich zunutze
macht. In hervorragender Weise si nd die verschiedenen preußischen
und siichsisch en Xmter vertreten und ein e gllnze Reiho Sonderau
s-ste llu nze n deutsch er Großstädte in Aussi cht genomm en. Für den
"
öste r r . Pavillon ist eine Au stell ung der 'tüd te \\'ien und Prag gesichert. Die erstere wird von dem.'tudienbnreau des 'tadtbauamtes
1913
n
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Kr' ften hau
ganz h rvo rrag nd L i tun n zeitr n zu
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""iens nnä h C11l 1 zu h fte. Inl re so.
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6. Stahlwe
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INTERNATIONAU ßAUFAOIAUSSnUUN lflPZlG lOU
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" '-Abb. 5. Fürs! Schwarzen berg
-Brücke.
ö t rroichische ;\Iarke dieses Bauw rk l! s·heint weiterhiu dadurch g -sichert, daß diese Brücke über meinen Wunsch den Namen "F ü rst 'chwarzenberg-Brücke" nach dem lIeerfiihrer von ltiW erhalteu wird. Dieselbe ist derzeit im Bau. B i aller hegreiflichen Zurückhaltung dieser persönlichen Arbeit geg nüber möchte ich doch h rvorheb n, daB die Veranstalter der Leipaiger Aus tellurig von allem Anfang an b· trobt waren, bei ihren Ausführungenn u Idoon hemnaneiehen.D I' Bogen be teht aus dem von mir rfundencn "Illllschniirlcn nuß i"on" , aus Stahlbeton yslem Sc hI'0 i f fund nietlosen Gittertrügern. Er ist also
eineganzu Sammlung von, 'euerungen.Da r 11001' eine vi rgleisi re Ilaupt-bahnl!ni gespannt ist, bO sind meine PI ne demsächsis ch un Eis nbahn
-mini,' rium zur Gntheißung vorgelegen, das sich dies I' uf rab mit aller Sachlichkeit und ohne jede Xouheitsfurcht entledigt h t, ein in Amtskrela n weit verbreitete Krunkheit,
Dein großen Kanalnetz in Deutschland haben wir in Üt 1'1' ich
5 Ibstredend nur w nig entg ·guuZllstellen. nserc Arbeiten wird die
Wasaeretraßendirektion (Ministerialrat
A. 11
erb8ti nach be ten Aus dem Gebiet des Brückenhaues hat,den Planau stellungen und Modell n, das Au
se lb st zu ~Iu torbauten Gelegeuheit gegeben. Eine große Ei n-betonbalkenbrücke (Abb. 4) führt zum Völkerschlachtd nkmal und eine zweite Brücke, ein Bogen von 45 m Spannweite, wird nach den Plänendes Schreibers dieser'I.. ilen ausgeführt werden(A bh. 5).Die
BROCKEN-ANLAGE DER'STRASSE 'DES 16.
OKTOBER
Abb. 4
.
(Ba u ra t Dr, P a u I) zusammengestellt. Weitere Objekte aus Pil n, Karlsbad , Tetschen usw. st eh e n in Aus sicht. Bei Besprechun g der Aus teIlungsobj ekte aus dem Gebillte des Eis enbahnwes en s muß ich in erst er Linie den Leipsi ger Hauptbahnhof n nnen, der ich als ein in vieler Hinsicht einzig dasteh endes Banwerk hez ich nrn läßt. Bezeichn end erweis e ist der sächs isc he Eisenhahn-Direktor Ober -baurat F al i a n auch der Chef der Ausstellun g. Die pre u ßi chen taatsbabnen stelle n eine große Stellwerk sanlag e aus und Regierun gs -baumeister EweI'bce k, der Leiter der wis enscha ftlic he n AI.-teilung en , baut eine neuartige Stufenbahn innerhalb der Aus st lIun g . In Österreich hat dies er Teil der Ausstelluug in Exzell en z Bar on I~0I'Stel', unserem Eisenbahnmini st 1', eine n mä chtigen Förd er a r
gefun de n. In die serAbteilung soll au ch das stild t iache Y rkeh rsw . en einen Platz finden.
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1913 Nr. 1
9
Die Organisatlon der österr. Abteilung hat unser erster Fachmannauf diesem Gebiete Oberbaurat II. Goi dem und - Wien übernommen. In der unmittelbaren •Tlihe der Ausstellung wird eine wohl-vorbereitete Gartenvorstadt (Ab b. 9) nach dem Entwurfe von tadt-bau- Inspektor S tI' 0b e l- Leipzig gebaut, zunächst 72 Häuser im
Reihenbau
für
minderbegiiterte Klassen und mit dementsprechender Ein-richtung. DieseHäuser sind von acht bewährten Loipziger Architekten entworfen, während die Hausgärten nach den Angaben von )1 i g g e· lIamburg ausgeführt worden sind. Die Entwässerung dieser 'iedelungAbb. 8. Betonhalle.
geschieht durch eine Schwemmkanalisation und ist jedes Haus mit \Varmwasserheizung, Gas und elektrischem Licht versehen. 13 \Voh-uungen in 11 Häusern dieneu zu Auestellungszwecken für die Industrie der Raumkunst und für die kleineren Leipaiger Hand-werksmeister.
chließlich möchte ich noch eine zweite Separatausstellung er-wähnen, welche dem landwirtschaftlichen Bauwesen gewidmet ist. Die Schriften von Prof. Fa I k e am landwirtschaftlichen Institute haben be-wiesen, daß die heutige Landwirtschaft an einer unrichtigen Bauausfiihrung krankt. Der wichtigste Teil des Gutes, die Viehställe. waren in früheren Zeiten gegen Abkühlungen von außen viel besser gesichert als heute und ergeben sich daraus groBe Nachteile für das Gedeihen der Tiere,~lißerfolgo
in der Tierzucht und geringe Widerstandsfähigkeit gegen Souchen. Um nun darzulegen, wie Gebäude zweckentsprechend hergestellt worden können, wird in Verbindung mit der Ausstellung ein )luster·
gut VOIll Arch. B ra c h man (siehe Abb. 1, ,'I'. 15 bis 17) gebaut
und dasselbe in vollem Betrieb gezeigt werden, mit allen landwlrtschnft-liehen Einrichtungen neuester Erfahrung. ~Iansieht also, daß bei dieser Ausstellung die soziale Aufgabe des Baufachmannes auf allen Wissens. und \Virkungsgehieten besonders hervorgehoben und berücksichtigt worden ist, und zwar nicht nur seine Aufgaben innerhalb der Großstadt, sondern auch auf dem Lande, und ich glaube, daß gerade dies in den Tagen der Fleischnot voll \Vürdigung finden wird.
Bei den fremden 'tnaten haben die drohenden Kriegswolken alle Verhandlungen über Gebühr verzögert. lli her weiB man nur,
daß En~land mit einer geschlossenen Ausstellung von 2000 w2
größten-teils aus dem Gebiete der Raumkunst vertreten sein wird. Be ondere Pavillons bauen Holland, Rußland, das dio transsibirischen Bahnen ausstellt, Rumänien und wahrscheinlich auch Ungarn. Angemeldet sind ferner aus der chweiz und •T rwegen Bergbahnen, aus •
-ord-Amerika Objekte dos Hoch- nnd 'tädtebaue.
Diese kurz hingeworfenen Beispiele können selbstveratündlicher-weise nur als eine flüchtige Andeutung dessen dienen, was in Leipzig geboten werden wird.
Wenu im nächsten Jahr die großen Meuscheumasseu nach Leipzig pilgern worden, um die Jahrhundertfeier der großen
Völker-schlacht zu begehen, so werden sich dort auch Fnchleute von ganz Zentraleuropa zusammenfinden und wir Österreicher werden, wie ich bestimmt hoffe, die hohe Befriedigung haben, unser Vaterland dort würdig vertreten zu wissen. Es ist natürlich angemes en, zunächst den Erfolg unserer Bestrebungen abzuwarten, aber ich möchte gerade deshnl b die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne liir die richtigo Bowertuug der Leipetger Ausstellung und gegen die falsche Auffassung ~tellungzu nehmen, wie sie im Laufe der Vorverhand-lungen in der Frage unserer Betoiligung vorgebracht wurde, dahin-gehend, als ob dieselbe nur staatlich repr rentativen Charakters wäre,
ohne einen eigentlichen praktischen Zweck. Die Au(gnbe einer Aus-stellung ist, ganz abgesehen von Repräsentation, als eine zweifache zu bezeichnen: jede derselben hat eine mehr ideale und eine rein praktische eite, Als die ideale Aufgabe einer Ausstellung bezeichne ich die Propagierung nnd die Ausreifung neuer Ideen, welche bei dieser Gelegenheit der Mitwelt vorgeführt werden. Ich könnte auf Grund von Daten aus den verschiedensten Fachgebieten und sozialen Problemen nachweisen, daß jede der Pariser Ausstellungen auf diese Weise einen Weudepunkt in der Entwicklung dieser \Vissensgebiete gebildet hat. Ich will davon nur ein mir naheliegendes Beispiel aus dem Baufach herausgreifen. Die Pariser Ausstellung 1900 war es, welche bahnbrechend für den Eisenbeton und somit maßgebend für den heutigen Stand unseres Bauwesens gewesen ist. Das heute·noch • eue, welches morgeu als das Bessere gilt, findet im Alltag keinen Schutz, es gilt den bestebenden Vorschriften gegeniiber als vogelfrei. Ich erinnere daran, daß kurze Zeit, nachdem auf dem Champ de Mars in Paris eine Ausstellungsstadt aus Eisenbeton ent-standen war, die Berliner Baupolizei eine Entscheidung traf, daß eine Eisenbetonsäule so gefährlich sei, daB sie in einem Gebäude nicht ausgeführt werden diirfe, nachdem man für dieselbe keine anerkannte Berechnung besaß. Dabei ist die Berliner Baupolizei eigentlich ganz korrekt vorgegangen. Zu einer gegenteiligen Auffassung gehört Mut und fachliche .. heraeugung, wie sie einem gewissenhaften Beamten von Amts wegen verboten ist. Es verdient daher auch hervorgehoben zu werden, daB unser Wiener Stadtbauamt diese Bauweise, die damals für eine unerhörte Neuerung galt, zugelassen nnd so an der heutigen Entwicklung mitgearbeitet hat. Ich brauche wohl nicht zn sagen, daB dies aber nur möglich gewesen ist, weil unser \"iener Stadtbauamt bereits die Lehren der Pariser Aus tellung 1900 ge-würdigt hatte. Nur dadurch, daß die Pariser es verstanden haben, neben den sonstigen bekannten Vorteilen auch solchen erhabenen Zielen sich dienstbar zu machen, erklärt sich die hohe Bedeutung ihrer Aus-stellungen.
Abb. 9.
Ausstellungs-Garten-stadt Marienbrunn.
Die zweite wichtiue Aufsrabe vono 0 AusstelIuugen ist kauf-münnischer [atur, ie wird zur notwendigen Voraussetzung für das Gelingen der ersten Frage, wie schlieBlich jede Frage des täglichen Brotes, und bedarf insbesondere dort einer eingehenden Erwägun?, wo man, wie in Leipzig, daran gegangen ist, riesige Summen für die Ausstellung zu investieren. Es wäre natürlich erwünscht gewesen, wenn wir auch bei dem bescheidenen Bau in Leipzig diese beiden Ziele zu einem harmonischen Ganzen hütten vereinigen können. Dies scheint jedoch zunächst nicht möglich, weil wir keinen nennenswerten Export im Bauwesen beaitzen, wovon ich nur die bei uns so vernachllissigte Raumkunst ausnehmen kann, indem gerade die Arbeiten unserer Künstler im Ausland in hohem Ansehen stehen. Wir verfügen aber nußerdem über einen wenig bekannten und geschätzten geistigen Export auf technischem Gebiete, der sich nicht so leicht in Gulden und Kreuzern ausdrücken läßt. Ö.terreich versorgt nicht nur die technischen Bureaus Deutschlands, sondern auch Frankreichs und Englands mit Incenieuren und ich kenne Bureaus in Deutschland• 0 " b d I . e "sterreichischer
und Nordamerika, wo der ganze Sta er ngenleur 0 ..
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raum , (Tn rhalb dl' -h dr hhar in '" r ml in zur d in '('r' PI Ir tDie Zeiß
schen
Nivellierinstrumente.
h rblickt man di Konatruktloneu von. 'iv Ilierin trumout n, welche in den letzten Dezennien auf den ~llIrkt kamen, 0 zeigt ich eine auffallende leichmllßigkeit derseihen. Abgo eh n von d r nun allgemeinen Anwendung d r DoppelliLelle, die h i durchschlagb r n, th 'odulilartig g baut n, sOl;C1nllnnt n niv rSlllnivellierin trum nt n und bei g wöhnlichen ..Tivellierinstrumcnten mit umll'gbarem Fern-rohre die Priifung und Beriehtigung von einern einzigen :tllllllpunkt au ermö 'licht, ist kaum ein wesentlich r Fortschritt zu verzeichn n.
Vor zwei .Juhren trat nun di Firma earl Z eiß in .Jena mit einem neuen • ivellierinstrurnen to hervor, dILl! gegeniiber den 60 lange gebräuchlichenI' onstruktionen wesentliche Yorteile bi t t, Di n 'beu-stehende Abbildung Htellt die es n''i\'ullierinstrument I" dar, Ein
I iehte (2'1 kyl, j doch ehr stabile8 lIolzstlitiv, lIn welchem durch in n Grill' nlll' drei "tutivb -in gl-Iü t wenlen könn n, Lrngt aut seinem ,Ietallkopf einon filr gewöhnli 'h durch ein b ehr ubb r .Ietallhiil e geschiitzt n zylindrischen Zlll'f n, auf den d nt'r' tell mittels einer 'teckbülse aufgesetzt und ,lurch Anzieh n dllr 'chrauh ~
festgeklemmt wird. Auf clns Untorg stell wircl dns Fernrohr ufo daB bei aller Anerkennung, welche dieselben find n, un ieren Ing ni ur n etwas fehlt, das ist eine kaufmännische Ader oder wenigsten in kaufmännische Erziehnng. Würde eine andere1Tation über olche üh r
ganz Europa und Amerika versfreute Pionior verfügen, 0 würd n sich dieselben auch als Pioniere des Handels Geltung vorschuffeu.
Gerado in dieser Hin icbt könnte dio L(1ipzi~or Ausstellung zu einer Zusammenfassung und Au.nutzung die er Kräfte filbr n,
Für un ereu Ruf ist die Anerkennung k nnzeichnend, wIch un ere lnaenieure auch jenseit . des Ozeans in ordamerika gofunden haben, Ich möchte diese Tatsache wenigstens durch ..Tennung eines.' men kennzeiehnen, durch d n • 'amen des b rühmten Hrückenhauer Li n den tha l, der aus ~Iiihrenstammt. Ich möchte ab I' auch zum Ver täudnis jener, welche den Zu ammunhnng zwi eben dem gei ti .. n Export und dem damit eng verknüpften finanziellen Vorteile nicht verfolgt haben, ein konkretes Beispiel vorfiIhren, und zw r neu rding das frilher zitierte der Einführung des Eisenbetons durch dio Au -stellung I!lOO. Diese Einführung hat Hnnd in Hand mit den g nialen
Arbeiten derfranzö Ischen Ingenieure ((en ne bil[ ue,l'0n s i dere,
e 0i g ne t und anderer eine französische W eltinduatrie ge ehaffen, welche ohne jeden Warene. port die ganze iihrige Welt durch Jahr-zehnte an Frankreich tributpflichtig gtllllacht hat, Er t kiirzlieh haben sich Deutschland und Österreich ganz selbetändic gemacht, ab r auch heute noch, das ist nach 13 Jahron, wird ein rroßcr Teil die er
Bauten in England, Belgien, Italien, dem Orient und Rußland auf Grund französischer Pläne und von franzö i ch n Inreni'ur n au
-geführt. Es fehlt mir ein gonauer Anhaltspunkt, um zitfernmlißig den Vorteil nachzuweisen, welchen sich Frankreich aufdi so \\' is e-sichert hat, aber aus den Angaben eines einzelnen Hauses, des Haus' He n n ob iqu e, hebe ich hervor, daß es in seinen besten Jahr n ein Jnhresbudget mit Bauten von über hundert ~Iillionen pro Jahr außerhalb Frankreichs ausgcwieseu hnt. Es muB daher die r inz In Erfolg allein eine nicht zu übersehendePost in dern Guthuben
Frank-reichs gegeniiber den anderen, Tationen darstellen. Das B ispi I zei t, daB eine überlegene technische Bildnng, wie \ ir sie in . terreieh be itzen und die uns zu dem großen Export an Ingeni ur n b
r
higt, auch volkswirtschaftlich ausuenntzt werden kann, ohn daß in \\'arenexport damit verbunden wäre. Ich habe mich verptlichtet g . fühlt, die e Tatsache etwns ausfiihrlicher unzuführen, \\eil in d n Vorverhandlungen Bedenken über die. Utzlichkeituns rerB toiligungan der Lolpziger Ansstellung au g 'sprüchen word n sind und weil ieh Wert durauf lege, dio Berechtigung dieser Bedenk ru zu z
r-tr uen, Der taat bat die Pflicht gegen uns ren Stand durch den Bau eines öaterreicbischen Pavillons erfüllt; wird nnn uns r Saeh sein, trotz der nunmehr sehr kurz n Zeit in vollgülti Prob LUI eres Können zu liefern. \Yie ein ..chutt nbild aus h
gangen'!II Tag n wird uns d s Orabm I d r (; fall ( nan von L ipzi' beim Betreten schon in die Augen lallen, das \'ulker chla .ht-denkural, heute und hoffoutlieh noch lauge ein Zeich n d s Fri ch n
1!J1 3
ZEiTSCHlUF'r
DE.
11
l/aDerl . ;\ ußers t einfac h gestaltet sich die Beri ch ti gu ng dcsIns tru ment es
dndurch , daß das Fernrohr auc h in umg ek e hr t er Richtung benu tzt werd en kann. Dasselbe best eht nä mli ch aus zwei Objektiven von ganz
gle iche r Brennw eit e, welch e derart fix montier t sind, daß die Kit t -sch ic h t des eine n Ohjekt ives im Brennp u nk t e des an de ren und u m-geke hrt liegt ; in der Eben e der Kitts chi ch t en sind die Fade nkreu ze eingesetzt. Das Fernrohr ist also nach be id en Se it en ga nz gleich , so daß da Ok u la r an jed em der Fernrohrend en eingesetzt ein
scharfes Bild gi bt . Zu diesem Zweck ha t der Objektivdecke l eine Au
s-nehmung, in welche die herau sz iehbare Okularlinse Deing esc h obe n und mit dem Deckel auf das an de re Obj e k ti v aufg es et zt werden
kann. Durch Ver s chieben der Okularlins e im Deckel wird dasFaden
-kreuz, mit der scho n er wä h n te n Schraub e I' die Latte scha r f ein-gestellt. Das erze ug te Bild ist eben so klar wie bei der gewöh n lich en
'teilung des Okulars.
Zum Zwe cke der Untersuchung und Berichtigung des
In-st r u me nte s wird die Latte in etwa 100111 Entfernung aufgestellt und
die ers te Ablesung iu der Normallage des Fernrohres (L ibe lle links)
gemacht, hierauf eiue zweite, naebd em das Fernrohr in seinem
Lager um 1
O
·
gedreht wurde, wob ei die Libell e sic h rechts und das Prism a F unterhalb befindet. .'un wird da Okular in deu Objektivd eckel eingeschob en, aufsObjektiv aufge setzt und eine dritteAblesung mit Libelle links, endlich nach Drehung des Fernrohres im Lag er mit Libelle rechts eine vierte Ablesung gemacht. Das Mittel
aus diesen vier Ablesungeu ist frei von sä m tlic h en In trum ent
en-fehl ern, wie eine einfach e berl egun g er gi b t, mög en siein der Libelle oder in der optischen Achse des Instrumente stecken .
Bezüglich der beiden Ablesun g en mit umgekehrtem Fern-rohre möge er wä hnt werden, daß dieselb en im allg em einen
untereinander und von den unter sich nahezu gleich e n be iden Ab
-le ungen mit normalem Fernrohr stark differi er en werden, da die
Zentri erun g des Okulars im Deck el und diejeni ge des Deck els selbst keine genaue sein kann; dieser Fehler wird jedoch durch die ~Iittel· bildung vollständig eliminiert, nur darf zwichen der dritten und vierten Ablosung weder der Objektivd eck el selbst noch das Okular
in demselben gedreht werden , teilt man nun in der Normallage des Instrumentes mit Hilfe der Kippachraube
A
die als Mittel der vier Ablesuugen gerechnete Visur ein, so soll die Blase in der früherbe-sch r ieben en \Veise einspielen. Ist dies nicht der Fall, so wird zur Justiel'llllg das an dem Gehäuse der l'rismenkombination angebrachte Klemmrädchen R golültet und mittels der itellschraube X das Ge-häuse mit deu Prismen solange verschoben , bis die Bluse eins pielt, das heißt, bis im Prisma F gesehen die Bilder der halben Bla eu-enden sich vollkommen in stetigerKrümmung aneinander anschließeu,
so daß sie ein einziges Hlusen end e zu bilden sch einen. Die ga nze Justieruug ist eine Arbeit, die kaum mehr al fünf Minuten in An pruch nimmt.
\\'as nuu den Vorgang beim •'iv ell ier e u selbst anbelan gt, so werd en viell eicht einige praktische Winke, die dazu dienen,dieArbeit zu beschleunigen , für denjenigen, der zum er tonmal mit dem Zeißsch n Instrument arb itet, von ]. 'u tzen sein.
Bei dem ge ring en Gewi cht von etwa 3'5 kg einschließlich
tativ verursacht es keine nenn en werte Anstrengung , wenigstens in gut gangbarem Terrain, das Instrument selbs t zu trag en, wodurch ein rascherer Arbeitsfortschritt bei geringeren Kosten erzielt wird. Ueim
Aufstellen ist zu trachten , durch HUck en der •.tativfüße die Dosen-lib lle nahezu zum Einspielen zu bring n, so daß dann nur mehr
wenige Drehungen an den tellschrauben au zuführen sind. Ein Blick direkt auf die Doppellibelle zeigt, nach wel ch er 'eit e durch die Kippschrauhe die lila e gebracht werden muß. Diese bewegt sich entgegengesetzt der chrauber bei A n z i ehe n der 'ch ra ube geht also die ßlaso der •e h r u u be zu, beim iTa c h I ass o n e nt-fe ru t aie sich. Sind beide Blasen enden innerhalb des Gehäuse-ausschnittes der Libelle, so sind sie auch im Prisma F sichtbar. Der Beobachtur nimmt nun seine tellung vor dem Okular und er bli ck t , neben diesem vorbeisehend, im Prisma die gespie fYeltenßla enhälften, deren Ilelli rkeit durch Drehung des piegels ./, bezw. Verwendung
von dossen mattweißer HUckseite, je nach den Beleuchtungs\'er'
hliltnissen reguliert werden kann. Die gekrümmten ßlasenenden werdon zunächst in eiuigem Abstand voneinander stehen; um sie zur
KOin zid en z zu bringen, merke man sich, daß das unt ere H alb-blasen bild in seiner Bew egu ng dem 0b er e n Ha u d der Kip p-sch ra ube folg t; soll also das unt er e Bild nach recht s gehen, um in
KOin zid en z mit dem oberen zu kommen, so ist der Oberra nd der
Kip pschra ube nach recht s (dem nach im 'inne der Uhrzeigerhewegung)
zu dreh en ; nach links (cntge g eng ese tzt der Uhrzeigerbe wegu ng), wenn das untere Blase nbil d nach lin ks laufen soll._Kol uz idic re n die
Ränd er
,
so wird die natürl ich scho n vorh er bei festg ekl emmt er.
Hori zon talb ew egun g scha rf einges te llte Latte abg elesen, wozu die B
e-wegung des Kop fes um einige Zentim et er nach rechts, ohn e jede Än de r u ng derKörp er s tellun g. die ein Vibrieren des Instrumentes ver -ursach en könnte, gen üg t.
Um das Fadenkreuz sofort sch arf zu sehe n, brau ch t sic h nur jed er Beobachter ein für alle mal die Diop tri en zahl sein es Auges zu merken und an der kala des Instrumentes einzust ell en. Das Fadenkreuz ist auf Glas eingeris se n und hat einen durchgeh enden
Vertikal. und hori zon t al en ~Iittolfaden; ein kurzer trieb ober - und unterhalb de s letzteren dien t zu m Distan zm ess en und erg ibt die Kon stante 100l. Dadurch , daß nur der Mittelfad en durch das ganze
Gesi chtsfetd
läuft,
ist eine Verw ech slun g mit den Distanzfäden aus-geschlossen , eine Anordnung , die wir übrig en s sch on vor 15 Jahrel~
an unseren Univer salnivell ier in strum enten anbringen ließen, wobei
nur die Distanzstri ch e noch an den En den mit starken Punkten ver -seh en wurden.
Als erste r Versuch mit dem gesc hilde r ten Instrument wurde
ein Fixpunktnivell em ent von 5km Länge mit rund 190In H
öhen-differenz doppeltdurch g eführt, dasein enmittler en Fehl erfür 1kill von
.1/
=
.!.. \
(
1761=
rd.±
Gm
m
erg ab . Für eine Übers teBu ug wareu ,2 10
beiVerwendung von nur einer.'ive ll ierla tte, durchschnittlich41/ , Min.
erford erli ch. Leider ste h en uns zum Vergleich e nur Zeit eu eines
• 'ive llemc nts zu Geb ot e, welch e s mit eine m.'ivellier inst ru ment alter Konstruktion zwar in ganz gleichem Terrain, aber mit zwei Latten
ebenfallsdoppolt durchgeführt wurde. Der mittler e Fehl er desselb en
betrug
±
17tIllIt.pro km, war also wesentlich größer, die Zeit proÜber st ellung betrug 3' /, Miu., also
1
/,
Min. weniger. Rechnet man als Gehzeit des Figuranten G km/Std., so würde diese1
/,
!IHn. einer mittleren Länge von 50 m pro "berstellung entsprechen, was mit. der tatsächlichen Überstellungsweite nahezu übereinstimmt. Es war alsoder Zeitaufwand für das .Th' ellement bei der ersten Verwendun g des
Zeißschen Instrumentes derselbe, wie er mit dem gewohnten ..ivellier
-Instrument alter Bauart gewesen wäre, die erreichte Genauigkeit aber rund die dreifache.
Bei längerer Vertrautheit mit der neuen Konstrnktion muß
sich also auch eine wesentlich eZeit ersparnis ergeben. Abgesehen von
dies em zu erhoffend en 'l.:citgewinn fanden wir, daß das Arbeiten
mit dem neuen Instrum ent wenig er anstren gend ist , dadurch, daß
infoIg oder fast gle ichze itige n Beoba chtun g von Libelle und.La tte ein icherhcitsgefühl bez üalich der Richti gkeit der Ablesung .entsteht,
welches sonst nur durch
wied
erholte
~
..[achsehen der Libellen stellungerreicht werden konnte wozu jeweils ein Aufrichten des Körpers
erforderlich war das häufirr wieder die Blase ins cbwanken brachte. Eine
Unb~qu
emlichk:it
des ZeißschenInstrument~
s
li.eg t in der Kleinheit der tell schrauben für die allgem eine lIonzonlIerulIg',welche eng in dem nterg esteJl sitzen, so daß sie bei kaltem WeU er
d d I 'r ' h bew ind \\'ie wir hör en
un a ier stellen F'lngeru sc wer zu ewegen sm . , ist diesem "belst a n d c bei dem neuesten
~Iodell
bereits abgeholfcn.Außer dies em Tivellierinstrumcnt 1.1
baut die Firma Zeiß
"
.
d
I
auch noch ein crößeres ~lodcJl II und )11 ( bjoktiv urc imosser
b .
T
t35, bozw, 4:! 111111, Vergrößerung ~6·, bezw. 30rach ) mit angen. en
-sch ra u be zur direkten Absteckung von Geflillen und
neuerdll~g
s
. klei S ' I .. 11' . t I I V" das haupts/iclthchauch em leines pczla .) 1ve ierin sr u m e n , .
. " k b . t ' t letzteres mit
für • ivellements zu Hochbauzwec eil estlllllll lS, altar tiger BlasenbeobacbtulIg, also ohne I'rismcnkombinalion.
f" T' 11' . t mellt I betra" en Die Anschaftung~kosten ur ..lVClerlllS ru "
111 2 5, für II 111440, für UI M 540 und für IV ~I liO.
12
ZEIT,'emu
FT 1!)J:I 'f.
:-Tlr e· fond. mit 1101•• 1 00 -!!lOO 2'7 3000 7100 2'3 }!JOO 4200 :!"2:3
00
Goo
1'8 2100 4700 2'2 3200 7100 2'2 lliOO 4000 2'52
00 GOO 2-4 Wider I nd gegn U rau.-rel an In Kilogramm 'lI re-ton d i all ei n Typ de Tir er on d. uud Holzgauougdor unl.reueble.Schwelle
Franz. 'Vestbahn, Sehraubenganghöhe 1:!'5mn/,
Tannenschwell
wie vor, aber Eichenschwello . . .
Franz. [ordbahn, Schraubenganghöhe 10 mm,
Tannenschwelle . .
wie vor, aber Eichenschwelle . .
Pranz. Ostbalm, Sehraubeng anghöhe 12'5mm,
'I'aunenacbwelle . . . .
wie vor, aber Eiebenschwelle . .
Franz. Ös t b ah n , chraubonganghöhe 7'3tltll/,
Tauneuschwelle . .
wie vor, aber Eichenschwelle . . . .
Orleansbahn, 'chraubongallghöhe 10111m,
Tan-nen chwelle _ . . .
wie vor, aller Eichenschwelle .
1750 4700 2'7
scoo
7200 2o
I
Die bei den Ver uehen verwendeten Tirefonds waren solch,
die bereits außer Dienst gebracht worden waren. Aus der vorst h
n-den Tabelle ist ersichtlich, daß die Haltfestigkeit der Befestigungs.
Mitteilungen aus verschiedenen Fachgebieten.
Ein tantllche In tltut für' land\Virt~chnrt\ichc. Mn.chineu- das :?'3 fache, verm hrt vird und eine
.esen soll in Ur ug uay ins Le ben ger u fe n wer d en . In den üdam ori k a-ni chen •taaten sp ie le n die landwirtsch aftli ch en Maschin en ei ne viel ~rüßere Roll e in den Landwirtschaftsb etri eb en als in Europa und die Ausbil dun g der Landwirte in der ~laschinenkund e is t dah r von außer ord en t lich er "richtigk eit; nicht minder aber auch die Prüfung neuer .lnschi ne n, die Beratun g der Landwirte usw. Bish er er f üll t di
las ch in en prüfungsstation und die Lehrkanzelfür Mas ch in onw eaen an der Land wirtsc haitf ichen Hoch schule in Montevideo dies eAufg a be in allg em ein al.s nutzbrin g end anerkannt er' ' 'ei se . Vor allem dem Wirk en des Profes ors Otto K a s d0 I'f, eines Deut sch en , der vor dreiJahren an diese leitend e teilung berufen wurde, ist es zu verdank en , daß
rlns lundwii tschaftliche ~laschinenwesen in Südam erika. vorerst in
Uruguay, in geregelte Bahnen gelenkt wird und immer mehr an
praktischer Bedeutung gewinnt. Das Tlitigkeitsgebiet hat sic h so seh r
ausgedehnt, daß Professor K a s d0r f der Regi erung die Gründung eines bes ond eren Institutes vorgeschlag en hat. Es soll in Verbindung
mit der LandwirtschaftlichenHochschul e und unter Leitung des Pr
o-fess orsKasdorf ein neues Inst itut gegriindetwerden , wel ch es . p ezial-technikerfür Landwirtschaftsmaschinenauslrildet,bezw.den st ud iere nde n Landwirten Gelegenheit gibt, sich in der Maschin enkund e theor et isch
und praktisch zu spezialisieren. Das Institut soll eine Art Poly
-technikum in Verbinduug mit einer landwirtschaftl ich en '~la ch ino n-fahrik sei n. Die Absolventen diese s Instituts und der Landwirt cha ft-lieh en Hoch schul e erhalten nach fünfj ähri gem tudium das Diplom als nL a nd wir tsch a ftsi ngen ieur" .
TlrcCond Lakhovsky, (nNou ve lies Armale do laConatr uction'',
•"r .6!l4, Oktober1!lI:? ) Am angejreb eneu Ür te wirdeine neu e
z
cbie ne n-b fe tig ungbeschriebe n, welch evon ei ne )" französi sch enGesell sch aftI1L Tir ef ondLakh ovsky " vertri eb enwird. Dus". scn tlic he dieserneu n Er -find u ngisteine auszweiglei ch enTeil enbes teh end eHülse, dere nG sam t-form kon isch ist. Die Außenwandun~ ist mit krei sfürmig en Hipp n v~r ehe n,. wel ch e so weit.vor pringen, daß die umhilll en d e Flä ch e eine n Zy lind er ~arstellt..oIe.l!m.en wa nd u n;; ist mit •ch ~aubengling n verseh e n,wel ch eJen enderj eweiligInVerwendun g ste h ndenl' ir efon d s eut -sp rec he !! müss en . Beide Ilüls ent eil e spiel en zusammengen omm en di Rolle eine r ·ch rnub en m utte r . 'Venn mnn den Tirefond in die Hili e e!ns~h:~ubt, werden sich die bei~len Teil e. derselben infolg e d r l~olll~ltat nach außen .? e wege n. Die vorspriugenden Rippen beißenSich III das Holz der chwelle ein und schaffen dadurch eine fest e
Ver bindun g zwischen Schwelle und Tirefond, bezw. zwischen 'chwelle und ·chien e. Einer der lliilsenteile hat einen vertikalen Ansatz, welcher jede Drehung des Ganzen während des Einschraubens des Tirefonds verhindert.
• oll das Patent Lakhovsky bei bestehenden Glei sen ver
-wendet werden, so muß das Loch, in welchem der alte Tirefond sa ß,
mit eine m lIohlbohrer, welcher einen etwas geringereu Durelunes er
als die Hülse hat, gereinigt, bezw, erweitert werden. Hierauf wird
die.Ilüls~ mittel s eines Formeis-n s ein g esch lage n. Diese s Fnrrn isen
be itzt eine ~(arkA, welche anzeigt, wie tief die Hülsen einznschlagen
sind. Schli eßlich wird der Tirefond nachdem man ihn in ein 'chmi 1'
-mittel getau chthat, in die Hüls e
~inge
schraubt.
In der nach st ehenden Tabelle sind die 'Viderstllnde g gen 0
Herausreißen angeführt, u. zw. in der er ton Kolonne j n bei ge -wöhnli ch en Tirefonds, in der zweiten jene bei solch e n Tir fond , wel ch e mit ein er Hülse Patent L khovsky verseh en sind.