Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
RHEINLAND-PFALZ
Mehr als 620 Betriebsärzte
Die Zahl der aktiven Betriebsärzte in Rheinland-Pfalz hat allein in den ersten sieben Monaten des Jahres 1978 um 37 Prozent auf mehr als 620 zugenommen, wie aus einer Mitteilung der Staatsse- kretärin im Gesundheitsministe- rium, Dr. Renate Hellwig, hervor- geht; zur Zeit gibt es zehn arbeits- medizinische Zentren. Sämtliche Großbetriebe in Rheinland-Pfalz sind jetzt arbeitsmedizinisch ver- sorgt.
Für die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst des Landes wird die ar- beitsmedizinische und sicher- heitstechnische Betreuung durch eine Verwaltungsvorschrift sicher- gestellt, welche die Landesregie- rung als erste Regierung eines Flächenlandes in der Bundesrepu- blik erlassen hat. Als erstes wird die arbeitsmedizinische Betreu- ung von Mitarbeitern an gesund- heitsgefährdenden Arbeitsplätzen geregelt, wie in Landeskliniken, medizinischen Untersuchungsäm- tern, dem Polizeivollzugsdienst und der Forstwirtschaft. WZ
NORDRHEIN-WESTFALEN
Wirksamere Bekämpfung von
Krankenhausinfektionen
Ausgehend von einer in den USA ermittelten Infektionsrate schätzt die nordrhein-westfälische Lan- desregierung, daß in der Bundes- republik Deutschland mit etwa 500 000 Krankenhausinfektionen pro Jahr zu rechnen ist. Dies er- klärte Sozialminister Professor Friedhelm Farthmann im Landtag.
Unter der Annahme, daß sich der Krankenhausaufenthalt in diesen Fällen um etwa vier Tage verlän- gert, würden sich bei einem Pfle- gesatz von 150 DM zusätzliche Be- handlungskosten von etwa 300 Millionen DM pro Jahr ermitteln lassen; nicht berücksichtigt seien
dabei die sozioökonomischen Auswirkungen vor allem durch Ar- beitszeitausfall und dergleichen.
Die Notwendigkeit speziell ge- schulter Hygiene-Fachschwestern oder -Pfleger zur Verbesserung der Krankenhaushygiene wird von der Landesregierung bejaht. Dem Erfordernis einer verbesserten Desinfektion im Krankenhaus wer- de durch eine entsprechende Er- weiterung der Ausbildungspläne an den fünf Desinfektorenschulen des Landes Rechnung getragen.
Zur Verbesserung der Bekämpfung von Krankenhausinfektionen sei ferner schrittweise die Einführung der vom Bundesgesundheitsamt für die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausin- fektionen erarbeiteten Empfehlun- gen erforderlich. DÄ-WL
„Rooming-in"
in 58 Krankenhäusern
Nach Angaben von Gesundheits- minister Prof. Friedhelm Farth- mann gibt es bereits in 58 nord- rhein-westfälischen Krankenhäu- sern das „Rooming-in"-System für die ganztägige Unterbringung neugeborener Kinder bei ihren Müttern. Der Minister erklärte je- doch, man könne die Einführung dieses Systems nicht erzwingen, weil es nicht von allen Müttern ge- wünscht werde. Das „Rooming- in" mache auch die Einrichtung von Neugeborenenstationen nicht überflüssig, denn aus Sicherheits- gründen müßten die Säuglinge nachts auf die Kinderstation ge- bracht werden. gb
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Mammographie-Bus:
Modellversuch mit gutem Ergebnis
Ein Modellversuch mit dem Ein- satz eines Mammographie-Busses in einem Flächenland ist zu Ende gegangen. Wie Dr. Hartwig Schle-
gelberger, Präsident des DRK- Landesverbandes Schleswig-Hol- stein, vor Journalisten mitteilte, haben sich mehr als 8000 Frauen in der mobilen Krebsvorsorge-Sta- tion, die über ein Jahr lang durch das nördlichste Bundesland ge- rollt war, untersuchen lassen. Die fahrbare Mammographiestation (Kosten etwa 450 000 DM) war dem Deutschen Roten Kreuz 1976 von der Deutschen Krebshilfe übergeben worden. Nach dreimo- natiger Erprobung in Berlin hatten Landesregierung, Landesversi- cherungsanstalt, Ärztekammer und DRK 1977 den Einsatz im nördlichsten Bundesland organi- siert.
„Die Resonanz auf die Aktion, die jetzt in Hessen fortgesetzt wird, war über Erwarten gut", sagte Schlegelberger. Bei 8156 Frauen, die in die mobile Vorsorgestation gekommen waren, seien 28 radio- logisch sichere Karzinome, 82 ver- dächtige Fälle und 133 Kontrollfäl- le festgestellt worden. Schlegel- berger betonte, die Station sollte dazu beitragen, die Notwendig- keit von Vorsorgeuntersuchungen stärker in das Bewußtsein der Be- völkerung zu rücken. yn
BAYERN
Gesellschaft
für Nuklearmedizin gegründet
Eine Bayerische Gesellschaft für Nuklearmedizin ist kürzlich in München gegründet worden. Die Gesellschaft soll die wissenschaft- lichen und praktischen Belange der Nuklearmedizin sowie Fort- und Weiterbildung der Mitglieder und des Nachwuchses fördern, Beziehungen zu den Nachbarfä- chern herstellen und vertiefen so- wie Behörden, ärztliche Standes- organisationen und den Berufs- verband deutscher Nuklearmedizi- ner unterstützen und beraten. Das Sekretariat der Gesellschaft befin- det sich in Langemarckstraße 11, 8900 Augsburg. WZ
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 2322 Heft 41 vom 12. Oktober 1978