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Archiv "Nordrhein-Westfalen: Gutachterkommission der Kammer Nordrhein für Behandlungsfehler" (22.01.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung

eigener Kraft zu sorgen, sei — wie auch dieses Beispiel deutlich zei- ge — schlichtweg falsch. Unverant- wortlich sei es allerdings auch, den Appetit auf den Konsum von Ge- sundheitsdiensten hemmungslos anzuregen. Die Forderung nach ei- ner gleichmäßigen Verteilung von Ärzten über das Land gehöre in den Bereich der volkswirtschaftli- chen Utopie, weil sie nicht bezahl- bar sei.

Da Fachärzte der meisten Diszipli- nen relativ selten in Anspruch ge- nommen werden, müßten sie an den Verkehrsknotenpunkten für größere Einzugsgebiete angesie- delt werden. Zur Zeit kommt in Nordwürttemberg auf 1870 Einwoh- ner ein Facharzt, auf 2397 Einwoh- ner ein Allgemeinarzt und auf 1052 Einwohner ein Kassenarzt, womit der Bezirk über dem Durchschnitt liegt. PBW

NORDRHEIN-WESTFALEN

Gutachterkommission der Kammer Nordrhein für Behandlungsfehler

Auf Beschluß der Kammerver- sammlung hat die Ärztekammer Nordrhein eine unabhängige Gut- achterkommission für ärztliche Be- handlungsfehler errichtet. Nach Genehmigung des Statuts durch die Aufsichtsbehörde nahm die Kommission Anfang Dezember 1975 ihre Arbeit auf. Ihre Aufgabe soll es sein, Beschwerden von Pa- tienten über ärztliche Behand- lungsfehler nachzugehen und sie, wenn möglich, aufzuklären. Auch Ärzte, denen Behandlungsfehler vorgeworfen werden, können die Kommission anrufen. Das Rechts- verhältnis zwischen dem Arzt und seiner Haftpflichtversicherung bleibt unberührt. Die Kosten der Kommis- sionstätigkeit trägt die Ärztekam- mer Nordrhein.

Zu Mitgliedern der Kommission wurden ein Jurist mit Befähigung zum Richteramt als Vorsitzender sowie vier Ärzte berufen. Sie verse-

hen ihre Tätigkeit ehrenamtlich und sind Weisungen der Ärztekam- mer nicht unterworfen. Beschwer- den von Patienten oder von Ärzten werden zunächst vom geschäfts- führenden Kommissionsmitglied geprüft, das bereits die Beteiligten hören kann. Notfalls tritt die ge- samte Kommission zusammen und holt Sachverständigengutachten ein.

Besonderer Wert wird auf die

„Transparenz" der Tätigkeit der Kommission gelegt: Die Beteiligten an jedem einzelnen Fall sollen per- sönlich gehört werden und können sich auch vertreten lassen; die Gutachten von Kommissionsmit- gliedern oder Außenstehenden, das abschließende Votum sowie etwai- ge abweichende Meinungen inner- halb der Kommission werden den Beteiligten schriftlich mitgeteilt.

Wie Sprecher der Ärztekammer Nordrhein vor der Presse erklärten, sollen die ärztlich-medizinischen Aspekte von Beschwerden in den Vordergrund gestellt werden (wäh- rend die Ärztekammer selbst bis- her bei Beschwerden notwendiger- weise vorrangig die berufsrechtli- chen Fragen beachten mußte). Die Tätigkeit der Kommission endet im einzelnen Fall mit einem Gutachten darüber, ob ein Patient einen Ge- sundheitsschaden erlitten hat, der auf einen dem Arzt vorwerfbaren Behandlungsfehler zurückzuführen ist.

Mit der Zustimmung aller Beteilig- ten kann auch eine Schlichtung versucht werden; in der Regel soll sich aber die Kommission nicht mit den wirtschaftlichen oder finanziel- len Folgen eines Behandlungsfeh- lers befassen.

Die Ärztekammer Nordrhein erhofft sich durch diese Konstruktion eine zügige, möglichst unbürokratische Behandlung berechtigter und un- berechtigter Beschwerden. Da letz- tere oft auf ungenügende Aufklä- rung zurückzuführen seien, werde sich gerade hier die mündliche Er- örterung des Sachverhaltes mit sämtlichen Beteiligten positiv aus- wirken. AK-No/gb

SCHLESWIG-HOLSTEIN

KV diskutierte

mit Sozialdemokraten

Nach einer Besichtigung des Ärzte- zentrums Flintbek im Kreis Rends- burg/Eckernförde diskutierten Ver- treter der Kassenärztlichen Verei- nigung Schleswig-Holstein mit etwa 30 Mitgliedern der Sozialde- mokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik unter Führung des Landtagsabgeordneten Hans- Jürgen Wolter. Dabei betonte der Vorsitzende des Sicherstellungs- ausschusses der KV, Dr. Wilhelm Bade, die in den letzten zwei Jah- ren erzielten Verbesserungen der kassenärztlichen Versorgung im Lande, insbesondere in den pro- blematischen Landkreisen am Ran- de Hamburgs. Im Kreis Stormarn seien heute zehn, im Kreis Sege- berg zwölf Ärzte mehr tätig als vor zwei Jahren; im Landkreis Rends- burg/Eckernförde sei ihre Zahl von 142 auf 155 gestiegen. KV-SH

BERLIN

Kirche subventioniert Ärztehaus

Mit Unterstützung der evangeli- schen Kirchengemeinden ist in Buckow ein kleines Ärztehaus mit vier Praxen und einer Apotheke er- öffnet worden. In dem von der Ge- meinnützigen AG für Angestellten- Heimstätten (GAGFAH) errichteten Haus haben sich vier Fachärzte niedergelassen: ein Internist, eine Kinderärztin, eine HNO-Ärztin und ein Unfallchirurg. Die Kirchenge- meinde als Bauherr hat für eine Anlaufzeit von fünf Jahren den Mietpreis von 18 DM je Quadratme- ter auf 10 DM gesenkt. Für zwei der vier Ärzte, die sich neu nieder- ließen, hat die Kassenärztliche Ver- einigung Berlin Einrichtungsdarle- hen und Umsatzgarantien bewilligt.

In den Berliner Stadtrandgebieten wurden bisher 10 neue Arztpraxen von der KV auf diese Weise finan- ziell unterstützt. zel

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 4 vom 22. Januar 1976 163

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