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Archiv "Nordrhein-Westfalen: Presseseminar der KV Westfalen-Lippe" (29.07.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

HAMBURG

Service

für Dauerblutspender

Die Bereitschaft Hamburger Bürger zum Dauerblutspenden hat nach Information des Zentralinstituts für das Bluttransfusionswesen Ham- burg trotz ständiger Werbemaßnah- men erheblich nachgelassen. Des- halb treten die Leiter des Institutes, Professor Dr. Hans-Hermann Hoppe und Dr. Hans-Joachim Krebs, mit einem Plan an die Öffentlichkeit, von dem sie sich den zur Zeit not- wendigen Mindestzuwachs

von

5000 fehlenden Dauerblutspendern in fünf staatlichen Bluttransfusions- diensten versprechen.

Unter der Devise „Blutspendesy- stem auf Gegenseitigkeit" will das Institut die vorgeschriebenen Gene- raluntersuchungen der Dauerspen- der auf das Krebsvorsorgepro- gramm sowie auf Herz und Kreis- lauf ausdehnen.

Die beiden Mediziner unterstrichen in Anwesenheit von Gesundheits- senatorin Helga Elstner ihre Ab- sicht, dieses Programm in enger Zusammenarbeit mit den niederge- lassenen Ärzten in der Hansestadt durchzuführen.

Die Initiatoren versprechen sich da- von einen Erfolg in zweifacher Hin- sicht: Die männlichen und weib- lichen Dauerblutspender sollen zur Inanspruchnahme der Krebsvorsor- geuntersuchung animiert werden;

mit dem Angebot des regelmäßigen kostenlosen „General Check" soll ein Anreiz für neue Dauerblutspen- der geschaffen werden.

Mit dem neuartigen Angebot der kompletten Vorsorgeuntersuchung innerhalb der gesundheitlichen Überwachung des Dauerblutspen- derstammes geht das Hamburger Institut neue Wege. Durch vorhan- dene Laboreinrichtungen und Dia- gnosegeräte soll der Ablauf der Untersuchung in kurzer Zeit erfol- gen können. Die Leiter sprachen

vor der Presse von höchstens ein bis zwei Stunden Zeitaufwand für das gesamte Untersuchungs- und Überwachungsprogramm für Dau- erblutspender. Ein Termin für die Einführung dieses Programms steht allerdings noch nicht

fest. DÄ-H

NIEDERSACHSEN

Akutkrankenhaus mit psychiatrischer Abteilung

Bei der Grundsteinlegung für das neue Städtische Krankenhaus in Emden erklärte der bisherige Staatssekretär im Sozialmini- sterium, Dr. Helmut Tellermann, daß bei diesem Neubau zum ersten Male ein Akutkrankenhaus eine psychiatrische Fachabteilung er- halten wird. Das Städtische Kran- kenhaus wird nach Fertigstellung der Neu- und Erweiterungsbauten über 590 Betten verfügen, von de- nen 120 für die psychiatrische und weitere 34 für die neurologische Versorgung vorgesehen sind. Insge- samt kostet das Bauprojekt 82 Mil- lionen DM.

Dr. Tellermann erinnerte daran, daß die Verbindung der psychiatri- schen Versorgung mit der allge- meinen Krankenhausversorgung schon von früheren Landesregie- rungen gefordert worden sei. Mit dem „Emden-Modell" soll der Ge- fahr entgegengewirkt werden, daß die Verbindung zwischen den psychiatrischen Patienten und ih- ren Familien abreißt. Die psychia- trische Fachabteilung des Städti- schen Krankenhauses in Emden werde nicht nur mit den anderen Abteilungen des Krankenhauses eng zusammenarbeiten, sondern vor allem auch mit den umliegen- den stationären und teilstationären Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie mit der Ärzteschaft und dem öffentlichen Gesundheitsdienst.

Entscheidend für den Erfolg des Modells werde sein, daß es von der Bevölkerung akzeptiert wird. gb

BAYERN

Mehr Drogenabhängige bekannt

Nach einem neuen Bericht der in- terministeriellen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Drogen- und Rauschmittelmißbrauchs ist die Zahl der den Gesundheitsbehörden als Drogenkonsumenten und -ab- hängige bekannten Personen im Jahre 1975 um 31 Prozent gestie- gen; 1974 war sie um 10 Prozent gesunken. Die Zunahme ist nach dem Bericht sicherlich auch auf eine verbesserte Erfassung zurück- zuführen; man müsse jedoch eben- so von einer beträchtlichen Steige- rung des Drogenkonsums ausge- hen.

Bei Jugendlichen unter 18 Jahren hat sich der Rückgang des Dro- genmißbrauchs im Jahre 1975 fort- gesetzt. Die unverändert große Ge- fahr werde jedoch deutlich durch die Zahl der Todes- beziehungs- weise Selbstmordfälle im Zusam- menhang mit Drogenmißbrauch.

Sie stieg von 25 im Jahre 1974 auf 38 im Jahre 1975. gb

NORDRHEIN-WESTFALEN

Presseseminar der KV Westfalen-Lippe

Unter dem Thema „Das Arztein- kommen im Spannungsfeld der Ko- sten im Gesundheitswesen" legte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe bei einem Presseseminar in Bad Salz- uflen umfangreiches Informations- material vor. Auf Grund der Ab- rechnungsergebnisse für 1975 er- läuterte der Erste Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe, Dr. Gustav Nitz, die Umsatz- und Einkommens- entwicklung der Kassenärzte in seinem Bereich und die voraus- sichtlichen Auswirkungen der Ho-

norarempfehlungsvereinbarung zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und den Kran- kenkassenverbänden für 1976/77. >

2014 Heft 31 vom 29.Juli 1976

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

Hierzu nannte Dr. Nitz unter ande- rem folgende Zahlen: Die Gesamt- vergütung für die ambulante ärztli- che Behandlung stieg in Westfalen- Lippe von 1974 bis 1975 um 11,7 Prozent. Dividiert man diesen Be- trag durch die Zahl der Kassenärz- te, die 1975 über alle vier Quartale abrechneten, so ergeben sich ein rechnerischer Durchschnittsbetrag je Arzt von 219 200 DM und eine Steigerung um 8,1 Prozent. Dr. Nitz verglich dies mit der Zunahme des Beitragsbedarfs je Versicherten (einschließlich Rentner) bei den RVO-Krankenkassen in Westfalen- Lippe, die 18,4 Prozent betrug.

Im Durchschnitt hat die Zahl der an der kassenärztlichen Versor- gung teilnehmenden Ärzte in den letzten Jahren jährlich um etwa drei Prozent zugenommen. Im gan- zen ergab sich jedoch von 1970 bis 1975 bei niedergelassenen Allge- meinmedizinern eine Steigerung um weniger als drei Prozent, wäh- rend sie bei den Fachärzten 43 Prozent erreichte. 1970 waren von je 100 Kassenärzten 53 Allgemein- praktiker und 47 Fachärzte; 1975 waren es nur noch 45 Allgemein- ärzte, aber 55 Fachärzte.

Diese Zunahme der Fachärzte ist, so Dr. Nitz, auch eine wesentliche Ursache für die Kostenausweitung in der ambulanten Versorgung.

Über die von der KV Westfalen-Lip- pe entwickelten Grundlagen einer Stufendiagnostik im Labor referier- te das Vorstandsmitglied Dr. Gert Rusche, Hattingen. Er bezeichnete die Stufendiagnostik als „die Ant- wort des Arztes auf die Kostenex- plosion".

Seit Mai dieses Jahres liegt allen Kassenärzten in Westfalen-Lippe ein Ringbuch über die Stufendia- gnostik vor, das auf einzelnen Teil- gebieten noch nicht abgeschlos- sen ist und künftig ständig ergänzt werden soll.

In absehbarer Zeit wird übrigens das Kölner Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung Grund-

lagenprogramme der Stufendiagno- stik für die bundesweite Anwen- dung entwickelt haben.

Der Vorsitzende der Vertreterver- sammlung der KV, Dr. Rolf Schling-

BLÜTENLESE

Intimschutz

Schreckliches droht unserer Intimsphäre. Der große Bru- der Datenbank, dem nichts von uns verborgen bleibt, und der selber nicht ganz astrein (fehlerfrei) ist, wird bald uns allen drohen. Wer von uns ist schon so hart ge- sotten, daß er einstimmt:

Und ist erst mal der Ruf rui- niert, dann lebt es sich ganz ungeniert. Ich wenigstens, der mit klippenreicher Müh- sal meine Reputation aufge- baut habe, muß aus dicken Gründen gegen diese Neu- heit revoltieren. Aber was heißt hier Neuheit?! Dieser Komputermoloch hat infame Vorgänger. Halten Sie es vielleicht für fair, daß ein blaßwangiger, stubenhocken- der Germanist folgenden In- timbrief Schillers an seinen Freund Körner der Öffent- lichkeit preisgibt? „Könntest Du mir innerhalb eines Jah- res eine Frau von 12 000 Tha- lern verschaffen, mit der ich leben, an die ich mich atta- chieren könnte, so wollte ich Dir in fünf Jahren eine Frie- dericiade, eine classische Tragödie und, weil Du darauf doch so versessen bist, ein halbdutzend schöner Oden liefern; und die Academie in Jena möchte mich dann im Arsch lecken." Dr. Fleiß

mann, Detmold, berichtete über den Entwicklungsstand von Labor- gemeinschaften im KV-Bereich.

Von 2153 praktischen Ärzten verfü- gen 85 Prozent über ein mittleres

Labor (Labor mit Photometer). Im Bereich der Verwaltungsstelle Dortmund sind zur Zeit 387 Ärzte zu 25 Laborgemeinschaften zusam- mengeschlossen, im Bereich der Verwaltungsstelle Münster 439 Ärz- te zu 27 Laborgemeinschaften. Die Teilnehmerzahl reicht von zwei bis zu 51 Ärzten. Im Interesse von Arzt und Patient, sagte Dr. Schling- mann, gehöre das Labor zur mo- dernen Diagnose des modernen Arztes; Dr. Nitz fügte hinzu, das Akutlabor in der Allgemeinmedizin müsse auf jeden Fall erhalten blei- ben, notfalls sogar mit Subventio- nen oder mit gespaltenen Honorar- sätzen für einerseits das Einzella- bor und andererseits Laborge- meinschaften. Und laut Dr. Rusche hat die Entwicklung der letzten Zeit, unter anderem durch die Um- strukturierung der Laborgebühren, bereits dazu geführt, daß das Akut- labor beim Einzelpraktiker keine Erwerbsquelle mehr ist und sich fi- nanziell kaum noch trägt.

Schließlich referierte Dr. Viktor Egen, Münster, über die Sicherstel- lung der ärztlichen Versorgung in Westfalen-Lippe, vor allem über die Situation in ländlichen Gebieten, die bedrohte Zukunft der Klein- krankenhäuser und über Nach- wuchsprobleme.

Die KV Westfalen-Lippe bemüht sich, Kleinkrankenhäuser, die nicht mehr staatlich gefördert werden sollen, zu „Arzt-Praxis-Zentren"

umzuwandeln. Im KV-Bereich gibt es 68 derartiger Belegkrankenhäu- ser mit 144 Belegärzten, darunter allein 106 praktische Ärzte, von de- nen jedoch viele auch über Fach- arztanerkennungen verfügen. Gute Erfahrungen hat die KV durch Ver- einbarungen mit fünf Krankenhaus- trägern ihres Bereiches gemacht, die im Urlaubs- und Krankheitsfall für Praxen, die zur Sicherstellung der kassenärztlichen Versorgung unbedingt aufrechterhalten werden müssen, Assistenzärzte zur Verfü- gung stellen. Die KV erstattet den Krankenhausträgern die Kosten für die Einstellung von außerplanmäßi- gen Assistenzärzten für diese Ver- tretungen. gb

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 31 vom 29. Juli 1976 2015

Referenzen

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