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Archiv "Arzneimittel-Sicherheitsgurt: Online-Risikocheck in Österreichs Apotheken" (27.02.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 9⏐⏐27. Februar 2009 A385

P O L I T I K

Erfolg: Seit dem Start 2002 haben 248 junge Krebspatienten an den Kursen teilgenommen, mehr als 685 Teilprüfungen absolviert und unter- schiedliche Zertifikate erlangt.

Ein weiteres Beispiel ist das EU- Projekt „eHospital“, das 2005 bis 2008 im Rahmen des europäischen EU-Bildungsprogramms Grundtvig zur Förderung des lebenslangen Ler- nens lief. Es beruht auf dem Grund- gedanken, dass das Krankenhaus ein potenzieller Lernort ist, der von den Patienten während ihres Aufenthalts genutzt werden kann (www.ehospi tal-project.net). Ziel des Projekts war die Entwicklung und Erprobung von E-Learning-Programmen für erwachsene Langzeitpatienten, unter anderem um ihnen die Wiederein- gliederung in das berufliche und soziale Leben zu erleichtern. Einbe- zogen wurden Patienten, die bei- spielsweise an Burn-out, Anorexie, psychischen Störungen oder Bewe- gungseinschränkungen litten. Trai- ningsinhalte betrafen hierbei zum Beispiel digitale Kompetenz, das In- formationsmanagement und die Be- rufsorientierung. Wesentlich für das Gelingen eines solchen E-Learning- Projekts seien die verbindliche Ver- pflichtung der Beteiligten und die In- tegration in den Krankenhausalltag, erklärte Frankus. Darüber hinaus müssten einfache Technologien ge- nutzt und die Kompetenzen der Pati- enten im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien verbessert werden. Der Nutzen für die Patienten: ein sinnvoller, unter- haltender Zeitvertreib während des Krankenhausaufenthalts, die soziale Anbindung über elektronische Medi- en, der Erwerb neuer Fähigkeiten und die Steigerung der Arbeitsfähigkeit.

Das 2008 gestartete Folgeprojekt

„Educationel Counselling during Re- habilitation“ baut darauf auf und adressiert als Zielgruppe Patienten, die nach einem Unfall oder einer Krankheit körperlichen Schaden er- litten haben, der ihre Arbeitsfähigkeit gefährdet. Ihnen wird ein durch E- Learning-Komponenten unterstütz- tes Bildungs- und Berufsberatungs- programm angeboten, das auf die spezifischen Bedingungen in Rehabi- litationszentren zugeschnitten ist. I Heike E. Krüger-Brand

W

ährend in Deutschland die Einführung der elektroni- schen Gesundheitskarte nicht vom Fleck kommt, scheint man in Öster- reich bei der Realisierung von Tele- matikanwendungen erfolgreicher zu sein: 2005 wurde dort die E-Card als Ersatz des Papierkrankenscheins ein- geführt, eine Chipkarte mit adminis- trativen Daten, die als Schlüssel zum Gesundheitssystem dient. Gleichzei-

tig wurden Ärzte, Krankenhäuser und Sozialversicherungen miteinander über ein hochsicheres Datennetz (Ge- sundheitsinformationsnetz) verbunden.

Doch auch beim südlichen Nachbarn läuft nicht alles reibungslos.

Streit gibt es derzeit um das Pro- jekt „Arzneimittel-Sicherheitsgurt“.

Dieses sieht vor, auch die rund 1 200 Apotheken in das E-Card-System zu integrieren und mit Lesegeräten, Konnektoren und entsprechender Software auszustatten. Patienten könnten künftig auf Wunsch mittels E-Card ihre Verordnungen in der Apotheke auf mögliche Wechselwir- kungen überprüfen lassen. Dazu werden ihre verschreibungspflichti- gen und rezeptfreien Medikamente in einer zentralen Arzneimitteldaten- bank gespeichert. Die Daten werden verschlüsselt und elektronisch si-

gniert über das Gesundheitsinforma- tionsnetz übertragen. Ein Zugriff auf die Daten ist nur mit der Karte des Versicherten möglich. Bei mehrfach verschriebenen Medikamenten oder unerwünschten Wechselwirkungen schlägt das System Alarm. Betreiber der Datenbank und der Softwarean- wendung ist die Pharmazeutische Gehaltskasse, das Rechenzentrum der Apotheker. Datenschutzrechtlich ist das System freigegeben.

Vorangegangen war ein von den Apothekern finanziertes einjähriges Pilotprojekt in Salzburg, an dem 71 Apotheken und mehr als 9 000 Pati- enten teilgenommen hatten. Nach Angaben der Salzburger Apotheker- kammer wurden dabei im Durch- schnitt je Patient drei arzneimittel- bezogene Probleme aufgedeckt. Bei 175 900 ausgegebenen Medikamen- ten gab es mehr als 26 000 Alarme.

Jedes fünfte Medikament werde falsch, doppelt oder gar nicht einge- nommen, so die Apothekenkammer.

Der Nutzen eines Risikochecks ist somit unbestritten. Kritik kommt je- doch von den Ärzten, die sich bei der Entwicklung des Systems übergan- gen fühlen. Erforderlich sei die elek- tronische Zusammenschau der ver- schriebenen Medikamente beim Arzt und der freiverkäuflichen Medika- mente in der Apotheke, sagte eine Sprecherin der Österreichischen Ärz- tekammer. Weil die Ärzte bislang in die Prozesse nicht eingebunden sei- en, fehle der „Rückkanal“ zum Arzt.

Dennoch sei man zuversichtlich, im Rahmen des E-Card-Arbeitskreises

„eMedikation“ eine gemeinsame Lö- sung zu finden. Zu den wichtigsten Punkten, die ebenfalls noch zu klären sind, zählt die Finanzierung. I Heike E. Krüger-Brand

Foto:Siemens

ARZNEIMITTEL-SICHERHEITSGURT

Online-Risikocheck in Österreichs Apotheken

Die elektronische Arzneimitteldokumentation zur

Vermeidung von Doppel- und Fehlmedikationen soll als

Anwendung der E-Card landesweit ausgerollt werden.

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