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Archiv "GESUNDHEITSREFORM: Klare Worte" (05.03.1993)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

sagt, wir dürften alles ver- schreiben.

Um die essentiellen Medi- kamente weiter verschreiben zu können, müssen die Plaze- bos und Wunschverordnun- gen aus den Kassenverschrei- bungen herausgenommen werden, auch wenn Seehofer und Dreßler öffentlich dazu aufrufen, uns Ärzte deswegen zu denunzieren. Wir Arzte müssen unsere Differenzen zurückstellen, damit dieses Betrugsmanöver der GSG- Verantwortlichen nicht auf- geht.

Ralph Thiel, Beethoven- straße 3, W-5060 Bergisch Gladbach 1

Meine Antwort

Aufnahmegespräche und Numerus Clausus für Abge- ordnete, später ein kostenlo- ses praktisches Jahr (PJ) im Bundestag; anschließend strenge Prüfungen des Er- lernten. Wer soweit gekom- men ist, darf dann 1,5 Jahre als Abgeordnete/r im Prakti- kum (AiP) mit 80 Stunden- Woche inklusive 24h-Dien- sten für ein Gehalt knapp un- ter dem Sozialhilfeniveau tä- tig werden. Dann muß eine Neubewerbung her, die Se- lektion ist schließlich streng!

Endlich voll im Beruf, folgen ständige Qualitätskontrollen, der Polit-Regreß ist die logi- sche Konsequenz. Bei stei- genden Abgeordnetenzahlen reicht selbst ein Neubau des Bundestages nicht mehr aus, ob in Berlin mehr Platz ist?

Nein, für jede/n potentielle/n spätere/n Politfunktionär/in muß ein Zulassungsantrag ge- stellt werden, sonst droht ein Berufs- und „Niederlassungs- verbot" (bei begrenzter Sitz- platzkapazität im Bundestag).

Über Altersgrenzen für Par- lamentarier möchte ich hier lieber nicht nachdenken.

Spaß beiseite; Egoismus und Profitsucht bei einigen (vielen?) Kollegen/innen so- wie eine erstaunliche Passivi- tät der (doch zum Teil haupt- sächlich betroffenen) Studen- ten/innen haben das Zustan- dekommen der Reform nicht nur gebilligt, sondern letzt-

endlich erst ermöglicht. Die- ses auch in unserer ganzen Gesellschaft verbreitete

„Nach mir die Sintflut-Den- ken" hilft schließlich keinem.

Dankeschön und weiter so!

Dr. med. Thomas Land- mann, Kaulsgasse 16, W-5010 Bergheim 8

Zu den Leserbriefen „Grenzen- lose Wut" von Harry Reuer und

„Schwere Niederlage" von G. Os- mialowski in Heft 5/1993:

Klare Worte

Selten habe ich so klare Worte über den Komplex Ärzte und GSG gelesen wie in oben genannten Beiträgen.

Tatsächlich scheint es so zu sein, daß die, welche noch wissen, was zu tun ist, außer- halb des ärztlichen Establish- ments zu finden sind. Tak- tisch klug wäre es gewesen, die Kostenfrage (so viel wie nötig — so wenig wie möglich verordnen) vom Komplex der die ärztliche Selbstverwaltung zerstörenden Gesetzesein- griffe zu trennen. Es ist ärztli- che Pflicht, über alle Drohun- gen von Kassen und Gesund- heitsminister hinweg die Frei- beruflichkeit und Selbstver- waltung zu erhalten. Das ko- stet kein Geld. Dies zu errei- chen, ist das Mittel zulässig, welches zum Erfolg führt.

Daß es in wirtschaftlich

„schlechten Zeiten" auch dem Gesundheitswesen schlechter geht, ist an sich einleuchtend und sollte durch die Ärzteschaft nicht mit dem Ruf nach mehr Geld negiert werden.

Abzulehnen ist aber ein Dirigismus ä la Seehofer, als wäre die ärztliche Selbstver- waltung alter Prägung nicht in der Lage, durch Setzen von Prioritäten in der ärztlichen Versorgung größeren Scha- den vom Patienten abzuhal- ten.

Herr Minister Seehofer sollte wissen, daß er das ge- gen jeden ärztlichen Rat her- aufbeschworene Desaster selbst zu verantworten hat .. . Dr. med. Reinhard Prell, Buchhornstraße 1, W-3600 Halberstadt

Medizin

und Wissenschaft

FM — Das Familienmaga- zin im ZDF. Unter anderem mit dem Beitrag: Alkohol, Medikamente, illegale Dro- gen: Almedro. Eine Selbsthil- fegruppe in Berlin-Treptow.

ZDF, 6. März, 15.45 Uhr.

„Hallo, wie geht's?" The- ma: Der Angst ins Auge schauen. Die Konfrontations- therapie. Moderation: Peter Treppner. Drittes Fernsehen Südwest, 8. März, 19 Uhr.

Hintergrund Kultur. Wis- senschaftlicher Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Aus Bonn berich- tet Ulrike Müller. Deutsch- landfunk, 8. März, 21.35 Uhr.

Medizin-Magazin. The- men der Sendefolge sind u. a.

„Sexualstörungen" sowie

„Anonyme Raucher". Drittes Fernsehen West, 8. März, 21.45 Uhr.

Journal am Vormittag.

Sprechstunde. Informationen aus der Medizin. Hörertele- fon zum Thema „Fettstoff- wechselstörungen". Am Mi- krofon: Rainer Sörensen.

Deutschlandfunk, 9. März, 10.10 Uhr.

„Hallo, wie geht's?" The- ma: Vom Dünndarm an die Zunge. Hilfe bei Zungen- krebs. Moderation: Peter Treppner. Drittes Fernsehen Südwest, 11. März, 19 Uhr.

Wechselwirkungen.

100 000 Gene sind noch kein Mensch. Lehren aus dem Hu- mane Genome Project. Sen- der Freies Berlin, 3. Pro- gramm, 12. März, 19.05 Uhr.

Medizin-Magazin

Zwei Themen stehen im Mittelpunkt der Sendefolge der Reihe „Medizin-Maga- zin" im Dritten Fernsehen West am 8. März, ab 21.45 Uhr: 1. Sexualstörungen und 2. Anonyme Raucher.

In der Vorschau des Sen- ders heißt es: Sexualstörun-

gen werden vorwiegend als individuelles und kaum als gesellschaftliches Problem betrachtet. So gilt die sexuelle Deviation als Krankheit, die behandelt werden muß. Da- bei wird oft übersehen, daß sexuell Deviante vielfach we- niger unter ihrer Andersartig- keit als vielmehr unter der ge- sellschaftlichen Ächtung ih- rer Devianz leiden. In solchen Fällen sind dringend Bera- tung und therapeutische Hil- fen notwendig.

Im zweiten Beitrag stellt sich die erste Anonyme Rau- chergruppe in Deutschland nach dem Vorbild der Anony- men Alkoholiker vor und be- richtet über ihr therapeu- tisches Wirken. Ziel ist auch die Anerkennung der Tabak- abhängigkeit als behand- lungsbedürftiger Suchtkrank- heit. Wie wenig erfolgreich die chirurgische Heilung des Lungenkrebses immer noch ist, zeigen Arzte in der Lun- genklinik Hemer.

Leitung der Live-Sendung:

Dr. med. Marianne Koch.

Familienmagazin

In der Sendereihe „FM — das Familienmagazin im ZDF" am 6. März um 15.45 Uhr geht es unter anderem um Alkoholabusus, Medika- mentenmißbrauch und illega- le Drogen. Vorgestellt wird eine Selbsthilfegruppe „Al- medro" in Berlin-Treptow.

Die „Spielregeln" sind eben- so einfach wie durchdrin- gend: Wer sich nicht daran hält, fliegt aus der Selbsthil- fegruppe. Süchtige finden hier Zuflucht; sie sind unter ihresgleichen, leben und wohnen zusammen. Fachli- che Betreuung im traditio- nellen Sinn gibt es nicht und ist auch nicht erwünscht. Der Erfolg gibt ihnen recht, heißt es in einer Vorankündigung des Senders. Die meisten wa- ren jahrelang abhängig, eine Entziehungskur folgte der anderen; aber seit sie bei

„Almedro" sind, gibt es keine Rückfälle mehr. ❑ A1 -604 (12) Dt. Ärztebl. 90, Heft 9, 5. März 1993

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