• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Sanitätsdienst der Bundeswehr: Ärztemangel bleibt ein Problem" (03.02.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Sanitätsdienst der Bundeswehr: Ärztemangel bleibt ein Problem" (03.02.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 188 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 5

|

3. Februar 2012

V

ielleicht hätte Hellmut Kö- nigshaus (FDP) gerne etwas Neues erzählt. Doch der Wehrbe- auftragte des Bundestages kommt auch diesmal in seinem Bericht zu dem Schluss: Die Personallage beim Sanitätsdienst ist „nach wie vor unbefriedigend“. Ohne Rück- griff auf das zivile Gesundheitswe- sen könne man die Soldaten nicht versorgen. Die Bundeswehr müsse für Ärzte attraktiver werden.

Musterungsärzte sollen die Lücken schließen

Der Ärztemangel ist für die Bun- deswehr ein Dauerthema. Etwa 340 Humanmediziner fehlen. Allerdings hat sich dem Wehrbeauftragten zu- folge die Lage etwas entspannt. Die Zahl der Kündigungen ist offenbar rückläufig. Außerdem konnte der Sanitätsdienst Quereinsteiger ge- winnen: 32 Ärzte 2011, 73 im Jahr 2010. Hinzu kommen die ehemali- gen Musterungsärzte. Derzeit sind

70 von ihnen bis auf Weiteres abge- ordnet, ein weiterer Teil tage- oder wochenweise. Dies geschieht in der Regel mit Zustimmung der Betrof- fenen. „Die Erfahrungen der Trup- pe mit den abgeordneten Muste- rungsärzten sind bislang positiv“, schreibt Königshaus.

Mit dem Wegfall der Wehrpflicht haben die 250 Musterungsärzte in den Kreiswehrersatzämtern und Musterungszentren eine zentrale Auf gabe verloren. Langfristig soll es keine Kreiswehrersatzämter mehr geben, sondern eine weitaus gerin- gere Anzahl von sogenannten Kar- rierecentern. Medizinische Untersu- chungen werden voraussichtlich nur noch an neun Standorten stattfinden.

Aus den Musterungsärzten wer- den aber nicht über Nacht die Ärzte mit genau der Qualifikation, die der Sanitätsdienst braucht. Daher müss- ten Schulungen erfolgen, wenn die Betroffenen zuvor nicht kurativ tä- tig waren, fordert der Wehrbeauf-

tragte. Dann könnten sie vor allem Lücken in der truppenärztlichen Versorgung im Inland schließen.

Unterdessen fehlen auch Ärzte, die man im Ausland einsetzen kann.

Benötigt werden vor allem Notfall- mediziner. Wie die Bundeswehr dieses Problem lösen will, ist offen.

Die Neustrukturierung sieht einen Ausbau der Weiterbildungskapazi- täten vor (siehe DÄ, Heft 45/2011).

Doch bis junge Ärzte qualifiziert sind, vergehen Jahre.

Die medizinische Betreuung der Soldaten im Auslandseinsatz ist dem Wehrbericht zufolge verbes se - rungs bedürftig. Schwierigkeiten habe es bei der Versorgung mit Blutpräparaten gegeben. Bislang ist die Bundeswehr hier auf die Hilfe von Sanitätsdiensten anderer Natio- nen angewiesen. Auch beim Rück- transport von Schwerverletzten gibt es Defizite. Sie müssen mehrfach umgelagert werden, weil die Liegen in den jeweiligen Transportmitteln verbleiben.

Viele traumatisierte Soldaten, zu wenige Psychiater

Ein weiteres Dauerthema bei der Bundeswehr sind posttraumatische Belastungsstörungen. 2011 wurde bei 194 Soldaten diese Diagnose neu gestellt, 2010 bei 223. Mittler- weile gibt es bei der Bundeswehr fast 1 000 Betroffene. Der Wehrbe- auftragte bemängelt vor allem, dass die Behandlungskapazitäten nicht ausreichen. Bei den Fachärzten für Psychiatrie sei nur die Hälfte der Dienstposten besetzt. Auf Therapie- angebote im zivilen Gesundheits- wesen zurückzugreifen, sei schwie- rig. Auch hier gebe es Engpässe mit langen Wartezeiten.

Dr. med. Birgit Hibbeler

@

Der Bericht des Wehrbeauftragten:

www.arzteblatt.de/12192

SANITÄTSDIENST DER BUNDESWEHR

Ärztemangel bleibt ein Problem

Personalengpässe erschweren die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten.

Gleichzeitig steigt der Behandlungsbedarf – besonders bei den psychischen Erkrankungen.

P O L I T I K

Der Sanitäts- dienst hat zu wenig Personal.

Es fehlen zum Beispiel Notfall -

mediziner für Auslandseinsätze .

Foto: dpa

P O L I T I K

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die jetzige Prüfung steht im Zu- sammenhang mit einem Mitte März bei der Universität Würzburg ein- gegangenen anonymen Schreiben, wonach jahrelang am Institut für Geschichte

Der Sanitätsdienst ist zwar bislang nicht explizit in die Schlagzeilen geraten, wer aber den Ende Januar vorgelegten Bericht des Wehrbeauftragten liest, der stößt auf

Vielmehr leistet sich die Bundeswehr eine höchst ef- fektive und auch sehr teure Ein- satzmedizin, um eine Versor- gungsqualität der Soldaten zu ge- währleisten, die sich auf dem

Über die bereits be- währte Zusammenarbeit in Ulm und in Koblenz hinaus werden derzeit mit un- terschiedlichen Partnern (unter anderem gibt es Gespräche mit der Berliner

" Dies läßt sich sicher auch auf die personelle Situation des Sanitätsdienstes der Bundeswehr übertragen, zumal die Zeit zwischen 1980 und 1990 in personeller Sicht die

Die ersten 20 Sanitätsoffiziere Nachdem dann das Gesetz über die Rechtstellung der Soldaten (Solda- tengesetz) vom 19. März 1956 in sei- nem § 27 für die Laufbahnen der

Über einen Videoumschalter für S-VHS und FBAS-Signale kann er mit den medizinisch-technischen Moda- litäten verbunden werden, zum Beispiel mit einer Übersichtskamera

Über einen Videoumschalter für S-VHS und FBAS-Signale kann er mit den medizinisch-technischen Moda- litäten verbunden werden, zum Beispiel mit einer Übersichtskamera