Arbeits- und Ausbildungsstandards für den Sanitätsdienst
Maßnahmenkatalog
Angepasste Version für den Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs
Herausgeber
Gabriel
·Koch
·Emhofer
·Motal
·Steuer
Mit Beiträgen von Michael Auer Lena Hirtler Christof Koller Michael Withofner u. a.
Version 2013 (Var. 2) (R)
Korrespondiert mitAASS1.0 (Var. 2)
ARGEAASS
Covergestaltung:Sebastian Gabriel.
Titelbild:Christoph Pallinger
Dieses Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum des ASB Floridsdorf-Donaustadt
und wurde maßgeblich von der
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und topfen.net unterstützt.
Gruppe Floridsdorf-Donaustadt
www.cyberservice.net
topfen.net
serving the community since 2001
saluti et solatio aegrorum
Das Schöne an Standards ist, es gibt so viele, aus denen man auswählen kann.
(Andrew S. Tanenbaum (übersetzt))
„Früher war mehr Lametta.“
in memoriam
Vicco von Bülow (1923 – 2011)
4|
Benutzungshinweise
Der vorliegende Maßnahmenkatalog ist ein Begleitwerk zu den Arbeits- und Ausbildungs- standards für den Sanitätsdienst (AASS). Die zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses kor- respondierende Ausgabe ist die Version 1.0 (Var. 2). Alle Verweise auf dieAASSbeziehen sich auf diese Version, und können von einer späteren Ausgabe abweichen.
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Inhaltsverzeichnis
Benutzungshinweise . . . . 4
Lizenz derAASS. . . . 4
A Index B Erste-Hilfe-Maßnahmen mB.1 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Bewusstlosigkeit . . . 9
mB.2 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Atem- und Kreis- laufstillstand. . . . 9
mB.3 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Starke Blutung . . . . 9
mB.4 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Schockbekämpfung . 9 mB.5 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Bagatellverletzungen 10 mB.6 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Verbrennungen. . . . 10
mB.7 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Erfrierungen. . . . 10
mB.8 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Unterkühlung. . . . . 10
mB.9 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Verstauchung. . . . . 11
mB.10 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Verrenkung. . . . 11
mB.11 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Knochenbrüche. . . . 11
mB.12 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Vergiftungen. . . . 11
mB.13 Erste-Hilfe-Maßnahmen:Verätzungen der Haut 11 mB.14 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verätzungen der Augen . . . . 12
mB.15 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verätzungen des Verdauungstraktes . . . . 12
C Allgemeine Sanitätshilfemaßnhamen mC.1 Spezielle Maßnahmen:Sauerstoffberieselung. 13 D Allgemeines Patientenmanagement mD.1 Standardmaßnahmen:Immer durchzuführen- de Standardmaßnahmen. . . . 15
mD.2 Standardmaßnahmen:Einschätzungsblock. . . 17
mD.3 Standardmaßnahmen:Standardmaßnahmen bei vital bedrohten Patienten . . . . 19
mD.4 Standardmaßnahmen: Reanimationsbereit- schaft . . . . 19
mD.5 Standardmaßnahmen:Einschätzung der Indi- kation zur Wirbelsäulenimmobilisation. . . . 19
E Medizinische Maßnahmen mE.1 Spezielle Maßnahmen:Bewusstseinseintrübung 21 mE.2 Spezielle Maßnahmen:Bewusstlose und so- poröse Patienten . . . . 21
mE.3 Spezielle Maßnahmen:Insuffiziente Atmung (AF < 8 oder > 30/min, bzw. AZV zu niedrig) . . . 21
mE.4 Spezielle Maßnahmen:Atemstillstand. . . . 22
mE.5 Spezielle Maßnahmen:Schock. . . . 22
mE.6 Spezielle Maßnahmen:Unterlassung der Rea- nimation. . . . 24
mE.7 Spezielle Maßnahmen:Herzinsuffizienz, sym- ptomatisch . . . . 24
mE.8 Spezielle Maßnahmen: Thoraxschmerzen, jetzt beschwerdefrei . . . . 25
mE.9 Spezielle Maßnahmen:Akutes Koronarsyndrom 25 mE.10 Spezielle Maßnahmen:Tachykarde Attacke. . . 26
mE.11 Spezielle Maßnahmen:Kollaps/Synkope . . . . 26
mE.12 Spezielle Maßnahmen:Hypertensive Krise . . . 27
mE.13 Spezielle Maßnahmen:Hypertensiver Notfall . 27 mE.14 Spezielle Maßnahmen:Arterieller Gefäßver- schluss. . . . 27
mE.15 Spezielle Maßnahmen:Beinvenenthrombose . 27 mE.16 Spezielle Maßnahmen:Mechanische Atem- wegsverlegung. . . . 28
mE.17 Spezielle Maßnahmen:Akuter Asthmaanfall. . 28
mE.18 Spezielle Maßnahmen:COPD-Exazerbation . . 29
mE.19 Spezielle Maßnahmen:Lungenembolie. . . . . 29
mE.20 Spezielle Maßnahmen:Lungenödem, leicht . . 29
mE.21 Spezielle Maßnahmen:Lungenödem, schwer . 30 mE.22 Spezielle Maßnahmen:Hyperventilationssyn- drom. . . . 30
mE.23 Spezielle Maßnahmen:Insult . . . . 31
mE.24 Spezielle Maßnahmen:Krampfender Patient. . 31
mE.25 Spezielle Maßnahmen:Nicht-(mehr) kramp- fender Patient . . . . 32
mE.26 Spezielle Maßnahmen:Hypoglykämie. . . . 32
mE.27 Spezielle Maßnahmen: Hyperglykämisches Koma. . . . 33
mE.28 Allgemeine Maßnahmen:Abdominalerkrankung 33 mE.29 Spezielle Maßnahmen:Akutes Abdomen. . . . 33
mE.30 Spezielle Maßnahmen:Darmverschluß . . . . . 34
mE.31 Spezielle Maßnahmen:Appendizitis. . . . 34
mE.32 Spezielle Maßnahmen:Gallenkolik. . . . 34
mE.33 Spezielle Maßnahmen:Blutungen des Ver- dauungstrakts . . . . 34
mE.34 Spezielle Maßnahmen:Gastroenteritis. . . . 35
mE.35 Spezielle Maßnahmen:Gastritis, Duodenitis. . 35
mE.36 Spezielle Maßnahmen:Akute Pankreatitis . . . 35
mE.37 Spezielle Maßnahmen:Mesenterialinfarkt . . . 35
mE.38 Spezielle Maßnahmen:Bauchfellentzündung . 35 mE.39 Spezielle Maßnahmen:Nierenkolik. . . . 35
mE.40 Spezielle Maßnahmen:Akutes Harnverhalten. 36 mE.41 Spezielle Maßnahmen:MRSA-Transport. . . . . 36
mE.42 Spezielle Maßnahmen:Nadelstichverletzung . 36 mE.43 Spezielle Maßnahmen:Meningitis . . . . 37
mE.44 Spezielle Maßnahmen:Tuberkulose . . . . 37
mE.45 Spezielle Maßnahmen:Pneumonie. . . . 37
mE.46 Spezielle Maßnahmen:Abort. . . . 38
mE.47 Spezielle Maßnahmen: Eileiterschwanger- schaft, Verdacht. . . . 38
mE.48 Spezielle Maßnahmen: Eileiterschwanger- schaft, rupturiert . . . . 38
mE.49 Spezielle Maßnahmen:Vorzeitige Plazentalö- sung . . . . 38
mE.50 Spezielle Maßnahmen:Vena-cava-Syndrom. . 38
mE.51 Spezielle Maßnahmen:Verdacht auf Präe- klampsie. . . . 39
mE.52 Spezielle Maßnahmen:Eklampsie – Eklamp- tischer Krampfanfall. . . . 39
mE.53 Spezielle Maßnahmen: Vorzeitiger Frucht- wasserabgang. . . . 39
mE.54 Spezielle Maßnahmen:Geburt. . . . 39
mE.55 Spezielle Maßnahmen:Versorgung des Neu- geborenen . . . . 39
mE.56 Spezielle Maßnahmen:Basisreanimation des Neugeborenen. . . . 41
mE.57 Spezielle Maßnahmen:Nabelschnurvorfall. . . 41
mE.58 Spezielle Maßnahmen: Pathologische Ge- burtslagen . . . . 41
mE.59 Spezielle Maßnahmen:Placenta praevia und bevorstehende Geburt. . . . 41
mE.60 Spezielle Maßnahmen:Uterusatonie. . . . 42
mE.61 Spezielle Maßnahmen:Uterusruptur. . . . 42
mE.62 Spezielle Maßnahmen:Asphyxie des Neuge- borenen. . . . 42
mE.63 Spezielle Maßnahmen:Vaginale Blutung. . . . 42
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6| Inhaltsverzeichnis
mE.64 Spezielle Maßnahmen:Laryngitis. . . . 42
mE.65 Spezielle Maßnahmen:Epiglottitis. . . . 42
mE.66 Spezielle Maßnahmen:SIDS. . . . 43
mE.67 Spezielle Maßnahmen:Ertrinkungsunfall. . . . 43
mE.68 Spezielle Maßnahmen:Fieberkrampf im Kin- desalter . . . . 43
mE.69 Spezielle Maßnahmen:Vergewaltigung und geschlechtliche Nötigung. . . . 43
mE.70 Spezielle Maßnahmen:Kindesmisshandlung. . 44
mE.71 Spezielle Maßnahmen:Umgang mit Patien- ten mit Wahnvorstellungen. . . . 44
mE.72 Spezielle Maßnahmen:Unruhiger oder ag- gressiver Patient . . . . 45
mE.73 Spezielle Maßnahmen:Hitzekollaps, Hitzeer- schöpfung, Hitzschlag. . . . 45
mE.74 Spezielle Maßnahmen:Sonnenstich . . . . 45
mE.75 Spezielle Maßnahmen: Schwere Unterküh- lung (< 34°C). . . . 46
mE.76 Allgemeine Maßnahmen und Herangehens- weise:Vergiftungen. . . . 46
mE.77 Spezielle Maßnahmen:Vergiftungen mit Al- kohol. . . . 47
mE.78 Spezielle Maßnahmen:Opiatvergiftung. . . . . 47
mE.79 Spezielle Maßnahmen:Vergiftung mit Uppers. 47 mE.80 Allgemeine Maßnahmen:Stickgasvergiftungen 47 mE.81 Spezielle Maßnahmen: Kohlenmonoxid- Vergiftung. . . . 48
mE.82 Spezielle Maßnahmen:Kohlendioxid-Vergiftung 48 mE.83 Allgemeine Maßnahmen:Reizgasvergiftungen 48 mE.84 Spezielle Maßnahmen:Einnahme von Säuren oder Laugen . . . . 48
mE.85 Spezielle Maßnahmen: Einnahme von schaumbildenden Substanzen. . . . 49
mE.86 Allgemeine Maßnahmen:Wundversorgung. . . 49
mE.87 Allgemeine Maßnahmen:Unfälle. . . . 49
mE.88 Spezielle Maßnahmen:Fraktur . . . . 50
mE.89 Spezielle Maßnahmen:Verstauchung . . . . 50
mE.90 Spezielle Maßnahmen:Verrenkung. . . . 51
mE.91 Spezielle Maßnahmen:SHT . . . . 51
mE.92 Spezielle Maßnahmen:Rückenmarksverlet- zung, Verdacht. . . . 51
mE.93 Spezielle Maßnahmen:Rückenmarksverlet- zung mit Symptomen . . . . 52
mE.94 Spezielle Maßnahmen:Pneumothorax. . . . 52
mE.95 Spezielle Maßnahmen:Bauchtrauma, offen . . 52
mE.96 Spezielle Maßnahmen:Beckentrauma, instabil 53 mE.97 Spezielle Maßnahmen:Polytrauma. . . . 53
mE.98 Spezielle Maßnahmen:Versorgung eines Am- putats . . . . 53
mE.99 Spezielle Maßnahmen:Verbrennung, leicht . . 54
mE.100 Spezielle Maßnahmen:Verbrennung, schwer . 54 mE.101 Spezielle Maßnahmen:Inhalationstrauma. . . 55
mE.102 Spezielle Maßnahmen:Verletzungen mit che- mischen Substanzen. . . . 55
mE.103 Spezielle Maßnahmen:Erfrierungen. . . . 55
mE.104 Spezielle Maßnahmen:Stromunfälle. . . . 56
F Kommentare
G Literatur
H Übersichten und Tabellen
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A Index
A, 17
Abdominalerkrankung, 33 Abort, 38
Advanced Life Support, 65 Akute Pankreatitis, 35 Akuter Asthmaanfall, 28 Akutes Abdomen, 33 Akutes Harnverhalten, 36 Akutes Koronarsyndrom, 25 ALS,sieheAdvanced Life Support Appendizitis, 34
Arterieller Gefäßverschluss, 27 Asphyxie des Neugeborenen, 42 Atem- und Kreislaufstillstand, 9 Atemstillstand, 22
B, 17
Bagatellverletzungen, 10 Basic Life Support, 64
Basisreanimation des Neugeborenen, 41 Bauchfellentzündung, 35
Bauchtrauma, offen, 52 Beckengurt, 53
Beckentrauma, instabil, 53 Beinvenenthrombose, 27 Belassung, 15
Bewusstlose und soporöse Patienten, 21 Bewusstlosigkeit, 9
Bewusstseinseintrübung, 21 BLS,sieheBasic Life Support Blutungen des Verdauungstrakts, 34 C, 17
CC-BY-ND/3.0/at, 4 COPD-Exazerbation, 29 D, 17
Darmverschluß, 34 E, 17
Eileiterschwangerschaft, rupturiert, 38 Eileiterschwangerschaft, Verdacht, 38 Einnahme von Säuren oder Laugen, 48 Einnahme von schaumbildenden Substanzen, 49 Einschätzung der Indikation zur Wirbelsäulenim-
mobilisation, 19 Einschätzungsblock, 17
Eklampsie – Eklamptischer Krampfanfall, 39 Epiglottitis, 42
Erfrierungen, 10, 55 Ertrinkungsunfall, 43
Fieberkrampf im Kindesalter, 43 Fraktur, 50
Gallenkolik, 34 Gastritis, Duodenitis, 35 Gastroenteritis, 35 Geburt, 39
Herzinsuffizienz, symptomatisch, 24
Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung, Hitzschlag, 45 Hyperglykämisches Koma, 33
Hypertensive Krise, 27 Hypertensiver Notfall, 27 Hyperventilationssyndrom, 30 Hypoglykämie, 32
Immer durchzuführende Standardmaßnahmen, Inhalationstrauma, 5515
Insuffiziente Atmung (AF < 8 oder > 30/min, bzw.
AZV zu niedrig), 21 Insult, 31
Kemler-Nummer, 61 Kindesmisshandlung, 44 Knochenbrüche, 11 Kochsalzlösung
pyhsiologische, 49 Kohlendioxid-Vergiftung, 48 Kohlenmonoxid-Vergiftung, 48 Kollaps/Synkope, 26
Krampfender Patient, 31 Laryngitis, 42
Leitungswasser, 49 Lippenbremse, 29 Lungenödem, leicht, 29 Lungenödem, schwer, 30 Lungenembolie, 29
Mechanische Atemwegsverlegung, 28 Meningitis, 37
Mesenterialinfarkt, 35 MRSA-Transport, 36
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8| Index
Nabelschnurvorfall, 41 Nadelstichverletzung, 36
Nicht-(mehr) krampfender Patient, 32 Nierenkolik, 35
Nitro-Spray, 25 Opiatvergiftung, 47 OpSite, 50
Pathologische Geburtslagen, 41 Patientenverfügung
Unterlassung der Reanimation, 24 Pediatric Life Support, 66
Placenta praevia und bevorstehende Geburt, 41 PLS,siehePediatric Life Support
Pneumonie, 37 Pneumothorax, 52 Polytrauma, 53
Rückenmarksverletzung mit Symptomen, 52 Rückenmarksverletzung, Verdacht, 51 Reanimation
Unterlassung der, 24 Reanimationsbereitschaft, 19 Reizgasvergiftungen, 48 Sauerstoffberieselung, 13 Schock, 22
Schockbekämpfung, 9
Schwere Unterkühlung (< 34 °C), 46 SHT, 51
SIDS, 43 Sonnenstich, 45
Standardmaßnahmen bei vital bedrohten Patien- ten, 19
Starke Blutung, 9 Stickgasvergiftungen, 47 Stroke Unit, 31 Stromunfälle, 56
Tachykarde Attacke, 26
Thoraxschmerzen, jetzt beschwerdefrei, 25 Tuberkulose, 37
Umgang mit Patienten mit Wahnvorstellungen, UN-Nummer, 6144
Unfälle, 49
Unruhiger oder aggressiver Patient, 45 Unterkühlung, 10
Unterlassung der Reanimation, 24 Uterusatonie, 42
Uterusruptur, 42 Vaginale Blutung, 42 Vena-cava-Syndrom, 38 Verätzungen der Augen, 12 Verätzungen der Haut, 11
Verätzungen des Verdauungstraktes, 12 Verbrennung, leicht, 54
Verbrennung, schwer, 54 Verbrennungen, 10
Verdacht auf Präeklampsie, 39
Vergewaltigung und geschlechtliche Nötigung, Vergiftung mit Uppers, 4743
Vergiftungen, 11, 46 Vergiftungen mit Alkohol, 47
Verletzungen mit chemischen Substanzen, 55 Verrenkung, 11, 51
Versorgung des Neugeborenen, 39 Versorgung eines Amputats, 53 Verstauchung, 11, 50
Vorzeitige Plazentalösung, 38 Vorzeitiger Fruchtwasserabgang, 39 Wiederbelebung,sieheReanimation Wundversorgung, 49
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B Erste-Hilfe-Maßnahmen
m B.1 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Bewusstlosigkeit
Stabile Seitenlage
m B.2 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Atem- und Kreislaufstillstand
Herz-Lungen-Wiederbelebung (Reanim-
ation) t Herzdruckmassage
t Beatmung
m B.3 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Starke Blutung
Blutstillung
t Hochhalten der betroffenen Gliedma- ße
t Zudrücken,
t Abdrücken einer blutzuführenden Ar- terie,
t Druckverband, t Abbindung.
m B.4 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Schockbekämpfung
Ursache beseitigen (wenn möglich), ggfs.
Blutstillung
Beengende Kleidungsstücke öffnen
Situationsgerechte Lagerung
Wärmeerhalt
Beruhigender Zuspruch
Beobachtung
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10| Erste-Hilfe-Maßnahmen
m B.5 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Bagatellverletzungen
Wunde reinigen
Evtl. steriler Wundverband
Auf den Tetanusschutz achten
m B.6 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verbrennungen
Hitzeeinwirkung sofort stoppen.
Wenn
t innerhalb von 2 Minuten möglich, t Ausdehnung < 20 % (Kinder < 10%,
Säuglinge < 10 %)
fürmaximal 10minmitmit handwarmen Wasser kühlen (Richtwert 20 °C);
andernfalls ist keine Kühlung durchzu- führen [1, 2].
Achtung: Gefahr der Unterkühlung!
Wärmeerhalt ist besonders wichtig!
Keimfreier Wundverband
Schockbekämpfung
Keine Salben oder Puder etc. verwenden
m B.7 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Erfrierungen
Keimfreier Wundverband
Restlichen Körper aufwärmen
Warme, gezuckerte Getränke verabrei-
chen
Keinen Alkohol zu trinken geben!
Nicht frottieren!
m B.8 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Unterkühlung
Aufwecken und wach halten
Vorsichtig in Decken oder Kleidungs- stücke einwickeln
Rettungsdienst verständigen
Warme Getränke verabreichen, wenn Pa- tient bewusstseinsklar ist
Keinen Alkohol zu trinken geben!
Keinesfalls bewegen oder frottieren: sog.
Bergungstod!1
1 Unter dem BegriffBergungstodversteht man das Versterben des Patienten während der Rettung in Folge eines Blutrückflusses aus der kalten Körperschale in den wärmeren Körperkern, welcher durch die Bewegung des Patienten während der Rettung ausgelöst wird.
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mB.9.Erste-Hilfe-Maßnahmen:Verstauchung|11
m B.9 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verstauchung
Ruhigstellung
Kalte Umschläge
Unfallabteilung aufsuchen
Hochlagern
m B.10 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verrenkung
Vorgefundene Stellung beibehalten
Ruhigstellung
Rettungsdienst verständigen
Keine Einrenkversuche!
m B.11 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Knochenbrüche
Ruhig liegen lassen
Wundversorgung bei offenen Knochen- brüchen
Beengende Kleidungsstücke lockern
Schuhe öffnen, nicht ausziehen
Ruhigstellung durch unterstützte Lage- rung
Schockbekämpfung
m B.12 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Vergiftungen
Patient nicht ansprechbar:
t Retten aus der Gefahr (Selbstschutz!) t Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Patient ansprechbar:
t Wenn das Gift bekannt ist, Vergiftungs-
informationszentrale (01 / 406 43 43) anrufen undExpertenrateinholen.
t Wenn Gift unbekannt: Betreuen und Notruf/Krankenhaus.
t Selbstschutz!
t Giftstoffe sichern und mitnehmen.
m B.13 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verätzungen der Haut
Selbstschutzbeachten!
Mit ätzender Substanz getränkte Klei- dung entfernen
Haut mit reinem Wasser abspülen
Keimfreier Wundverband
Evtl. Schockbekämpfung
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12| Erste-Hilfe-Maßnahmen
m B.14 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verätzungen der Augen
Auge mit reinem Wasser von innen nach außen ausspülen. Abwassernicht über das gesunde Augeabrinnen lassen
Auge mit keimfreiem Wundverband be-
decken; zum RuhigstellenbeideAugen bedecken
Selbstschutz beachten!
m B.15 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Verätzungen des Verdauungstraktes
Mund mit Wasser ausspülen
Nicht erbrechen lassen!
Substanz bekannt Vergiftungsinformati-
onszentrale anrufen
evtl. Schockbekämpfung
Selbstschutz beachten!
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C Allgemeine Sanitätshilfemaßnhamen
m C.1 Spezielle Maßnahmen: Sauerstoffberieselung
Bei jedem Patienten, bei dem eine lebens- bedrohliche Störung einer vitalen Funkti- on eingetreten ist oder einzutreten droht (»Notfallpatient«), soll, sofern keine Kon- traindiktaionen vorliegen, soviel Sauerstoff verabreicht werden, sodass die Sauerstoff- sättigung (SpO2) im Bereich von94 – 98 % erreicht wird.
1. Kontraindikationen und Gegenanzeigen prüfen:
COPD (AASS37.3, Seite 382)
Hyperventilationssyndrom, Hyper- ventilationstetanie (AASS37.6, Seite 386)
2. Situationsgerechte Dosierung je nach zugrundeliegender Erkrankung. Grund- sätzlich soll ein SpO2von94 – 98 %er- reicht werden. Steht keine Pulsoxyme- trie zur Verfügung, ist als Richtwert von
einer Dosis von8L/minauszugehen, wel- che dem klinischen Zustand des Patien- ten angepasst werden muss.
3. Auswahl des Hilfsmittels:
SauerstoffbrilleO2-Flow bis 5L/min,
SauerstoffmaskeO2-Flow ab 5L/min,
Sauerstoffmaske mit ReservoirO2-Flow ab 5L/min,
4. Patientenaufklärung
5. Sauerstoffgerät einschalten und Durch- flußrate einstellen
6. Bei Verwendung einer Sauerstoffmaske mit Reservoir: Reservoir füllen
7. Sauerstoffbrille/-maske positionieren [3]
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14| Allgemeine Sanitätshilfemaßnhamen
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D Allgemeines Patientenmanagement
m D.1 Standardmaßnahmen: Immer durchzuführende Standardmaßnahmen
Die folgenden Maßnahmen sind grundsätz- lich immer in einerder Situation angemes- senenArt und Weise durchzuführen. Im be- gründeten Ausnahmefall kann es allerdings notwendig oder sinnvoll sein, dass manche Maßnahmen unterbleiben oder aufgescho- ben werden (Auf Grund des Selbstschutzes,
»Aufklärung« eines bewusstlosen Patienten, . . . ) oder angepasst werden müssen.
(Die Reihenfolge ist der jeweiligen Situation anzupassen!)
Einschätzungsblock (mD.2?
Beengende oder behindernde Kleidung entfernen bzw. öffnen
Situationsgerechte Lagerung
WärmeerhaltoderKühlung
Angemessene Erhebung der Anamnese
Angemessene Untersuchung
Spezielle Maßnahmen gemäß Verdachts- diagnose(n)
Patientenidentifkation
Dokumentation, Aufklärung
Psychischer Beistand
Verlaufskontrolle, Patientenbeobach- tung, Monitoring
Weiteres Vorgehen, je nach Bedarf und Situation:
t Transportentscheidung und ggfs.
Transport an eine geeignete Einrich- tung (Krankenanstalt).
t Notarzt-Nachforderung (bei Bedarf, z. B. Schmerztherapie, Aufklärung zwecks Belassung auf Patienten- wunschtrotz Behandlungsnotwendig- keit, . . . )Rechtliche Hinweise beach- ten!
t Patient begibt sich selbstständig in weitere Behandlung. Z. B. Bagatellver- letzungen (z. B. oberflächliche Schürf- wunde) ist es zulässig, dass sich der Patient selbständig in ärztliche Be- handlung begibt. Das Anraten, eine ärztliche Behandlung aufzusuchen, ist zu dokumentieren und ggfs. vom Pati- enten per Unterschrift bestätigen zu lassen (Revers). Über Risiken muss auf- geklärt (und diese Aufklärung eben- falls dokumentiert) werden.
Ggfs. Übergabe an weiterbehandelndes Personal
Kommentar1
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Tab. D.1–Graphische Übersicht:Standardisierte Patientenversorgung
Sind wir in Sicherheit?
Ist der Patient sicher?
Was sind die Beschwerden des Patienten?
Gibt es Alarmzeichen?
Ist der Patient vital bedroht (kritisch)?
Was kann ich sofort gegen eine vitale Bedrohung tun?
Wir sind in Sicherheit! Der Patient ist sicher!
Ich habe eine Strategie!
Der Patient ist optimal versorgt!
Sofortmaßnahmen
Einschätzungsblock Szeneüberblick mit (Selbst-)Schutz
ca. 10-30 s Beurteilung des Patienten Eindruck Bewusstsein Hauptbeschwerde A - Atemwege B - Atmung C - Kreislauf *STU
D - Schnelle Untersuchung E - Erweitert:
- fokussierte Untersuchung - fokussierte Anamnese
Der Patient wirkt...
Die Bewusstseinslage ist...
Hauptbeschwerde ist... Alarmzeichen sind...
Die Atemwege sind frei!
Die Atmung ist...
Der Kreislauf ist...
Die schnelle Untersuchung zeigt... Die Vitalwerte sind...
Die erweiterte Untersuchung zeigt...
Der Patient ist vital bedroht (kritisch)!
oderDer Patient ist nicht vital bedroht (nicht kritisch)! Es sind alle Sofortmaßnahmen gesetzt!
Transport
Übergabe Der Patient wurde schonend zum best-
möglichen Ziel transportiert und dem Fachpersonal professionell übergeben!
Strategie zurechtlegen
Spezielle Maßnahmen
- ausführliche Untersuchung - ausführliche Anamnese Wie kann ich dem Patient
möglichst effizient und umfassend helfen?
Immer durchzuführende Standardmaßnahmen
keine Transportpriorität Transportpriorität
Tab. D.2–Alarmzeichen:Wann ist eine vitale Bedrohung wahrscheinlich? Eine Übersicht.
Massive Störung Alarm-Symptome Alarm-Diagnosen
Bewusstsein Atemweg / Atmung Kreislauf
(BeABC)
Atemnot, die sich nicht bessert Brodelndes Atemgeräusch Thoraxschmerz
Schocksymptome entgleiste Vitalwerte schwere Verletzungen Hirndruckzeichen . . .
Herzinfarkt
Kardiales Lungenödem Status Epilepticus Beckenfraktur
Rückenmarksverletzung . . .
© 1. Januar 2013ARGEAASS http://www.aass.at
m D.2 Standardmaßnahmen: Einschätzungsblock
Beurteilung / Untersuchung Typische Sofortmaßnahmen Szeneüberblick
m. Schutz Sicherheit, Selbstschutz; Patientenanzahl;
Umgebung, Ort, Zeit, Gefahrenzonen, Umstände,
Weitere Resourcen erforderlich? Unfallmechanis- mus, Großschaden
Lagemedlung erforderlich
Trauma? Mechanismus?
GAS-Maßnahmen
Lagemeldung
Schutzausrüstung
Nachforderung weiterer Kräfte
Eindruck Alter, Geschlecht,Hautfarbe, Gesichtsausdruck, Haltung, spontane Bewegungen, Sprache
Offensichtliche Verletzungen, Blutungen
SonstigeAuffälligkeiten
Manuelle HWS-Fixierung
Stillung von starken Blutungen
Bewegungsverbot
Bewusstsein Bewusstseinsgrad(WASB) NA-Nachforderung
Hauptbeschwerde BerufungsgrundundLeitsymptome AAtemweg *Inspektion der Atemwege (Mund,Nase)
Atemgeräusche
Absaugung, Fremdkörper entfernen
Kopf überstrecken, Esmarch-Handgriff
HWS-Immobilisation manuell oder mit Schiene
Erweiterte Maßnahmen BAtmung Schätzen:Atemfrequenz,-tiefe
*SpO2
Atemgeräusche
Inspektion derThorax-Atembewegungen, ggfs.
Atemprobe
Zeichen der Atemnot: Hautfarbe, Bauch-/Thorax- bewegungen, Anstrengung beim Atmen, Atem- hilfsmuskulatur, . . .
(Auskultation: Seitenvergleich, Lungenbasen)
Reanimation
Assistierte Beatmung (bei AF < 8 oder > 30/min)
O2-Gabe
Situationsgerechte Lagerung
Erweiterte Maßnahmen
(Entlastung Spannungspneumothorax, . . . )
CKreislauf Hautfarbe,-temperatur
Schweiß
Rekap-Zeit
Radialispuls: Stärke, Rhythmus, Abschätzen der Frequenz
Blutstillung
Situationsgerechte Lagerung
*STU Inspektion und Abtasten von1. Kopfinkl. Oh-
ren,2. Hals,3. Thorax,4. Bauch,5. Beckenund 6. Oberschenkel
Blutstillung
Situationsgerechte Lagerung
DSchnelle Untersuchung
Vitalwerte (HF,RR)
Neurologisch:tOrientierungoder *GCStPu- pillentKraftprobe OE, *UEt*Kann der Pati- entHändeundFüßespüren und aktiv bewegen?
*Blutzuckermessung
Transportentscheidung (eilig, Rendez-vous, . . . )
EErweiterte Untersuchung
(Fremd-)Anamnese(SAMPLE, OPQRST)
Einschätzen derUmgebung
Weitere relevanteUntersuchungen
Arbeitsdiagnose erstellen und Differentialdiagno- sen ausschließen
Transportentscheidung
Spezielle Maßnahmen gemäß Verdachtsdiagnose
Der Einschätzungsblock muss in regelmäßigen Abständen in angemessenem Umfang wiederholt werden (Verlaufskontrolle)!
Mit einem * versehene Punkte werden nur durchgeführt, wenn siesituationsentsprechendsind. »Typische Sofortmaßnahmen« sind alsBeispielezu verstehen. Bei absolut zeitkritischen Patienten, bei denen bereits die ABC-Einschätzung ergibt dass ein Transport nicht aufschiebbar ist, kann u. U. schonnach C eine
vorgezogene Strategie- und Transportentscheidunggetroffen werden. D und E sollen dann, sofern möglich, während des Transportes erfolgen.
18| Allgemeines Patientenmanagement
Tab. D.3–Kurzübersicht:Weiterführende Untersuchungen und Anamnese. Die Reihenfolge ist je nach Patient unterschiedlich!.
Anamnese
S Symptome & Schmerzen: OPQRST
(Lokalisation, Stärke, Qualität, Zeit/Verlauf, Ausstrahlung, Linderung/Verstärkung)
A Allergien/Allergische Reaktion (auch Allergien auf Medikamente) M Medikamente(Nimmt Patient Medikamente? Wogegen sind diese?)
P Patientengeschichte: Krankheiten(chronische, frühere K.), Operationen, . . . L Letzte ... (zB letzte Mahlzeit, letzte Regelblutung, letzter Spitalsaufenthalt) E Ereignisse vor Notfalleintritt(zB Anstrengung vor Brustschmerz, Sturz, ...)
Diagnostik
AF Atemfrequenz auszählen
(SpO2) Sauerstoffsättigung im Blut, Monitoring
BZ Blutzucker(Wann war die letzte Mahlzeit/Insulinspritze? Diabetes bekannt?)
Temp. Körpertemperatur/Fieber Neuro-
status (Bewusstseinsgrad), Orientierung, Pupillen, Halbseitenzeichen, Herdblick, Meningismus, retrograde Amnesie
Trauma-
check Abnorme Beweglichkeit, DMS an allen Extremitäten (Nagelbettprobe), Wunden, paradoxe Atmung, Abwehrspannung des Bauches, ...
Körp.
Unt. Sonstige körperliche Untersuchungen: Abdomen abtasten, Körperstellen inspizieren, . . .
. . . EKG, Kapnometrie, . . .
Maßnahmen
(Lagerung)
Verband, Blutstillung
Schienung
psychischer Beistand
Wärmeerhaltung / Kühlung
Entscheidung Notarzt-Nachforderung wegen Schmerztherapie oder Auf- klärung/Belassung
Sauerstoffgabe (mC.1)
RegelmäßigeWiederholung des Einschätzungsblockes(in angemessenem Um- fang)
Immer durchzuführende Standardmaßnahmen(mD.1)
. . .
Assistenz
EKG anlegen
Infusion/periphervenösen Zugang vorbereiten
Intubation vorbereiten
Medikamente vorbereiten
. . .
Transport
Welches Spital/Bett buche ich ab?(Arbeitsunfall? Welche Abteilung fahre ich an? Ist der Patient bereits in einem Spital in Behandlung? Spitalsbehandlung vor kurzer Zeit (»Reklamation«)?)
Brauche ich eine Spezialabteilung?(Schockraum, Stroke Unit, PTCA, Verbrennungssta- tion)
Übergabe(Anamnese, Befunde, Maßnahmen, Hinweise)
Fettgedruckte Punkte haben eine besonders hohe Priorität, (eingeklammerte) Punkte sollten schon als Teil des Einschätzungsblockes abgehandelt worden sein.
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mD.3.Standardmaßnahmen:Standardmaßnahmen bei vital bedrohten Patienten|19
m D.3 Standardmaßnahmen: Standardmaßnahmen bei vital bedrohten Patienten
1. Situationsgerechte Lagerung
2. Sauerstoffgabe(mC.1): je nach Indikati- on, allgemeiner Zielwert: SpO2von 94 – 98 %
3. Ggfs.Notarzt-Nachforderung: mit kurz- er Begründung
Bei manchen Notfällen keine Notarzt- nachforderung wenn der Patient zeitkri- tisch ist, siehe jeweilige spezielle Maß-
nahmen!
4. Engmaschiges, bestmögliches Monito- ring: Je nach vorhandenem Material RR, HF, Pulsoxymetrie, EKG, Sitzwa- che/Patientenbeobachtung, etc.1 5. Reanimationsbereitschaft herstellen
(mD.4)
(Reihenfolge zählt!)
m D.4 Standardmaßnahmen: Reanimationsbereitschaft
1. Ggfs. Platz schaffen2 2. Geräte vorbereiten:
a. Beatmungsbeutel
b. Absaugeinheit und passenden Ka-
theter in Griffweite stellen. Steriles Material bleibt verpackt.
c. Defibrillator in Griffweite stellen, Elektroden und Verbrauchsmaterial bleiben verpackt.
m D.5 Standardmaßnahmen: Einschätzung der Indikation zur Wirbelsäulenimmobilisation
Eine Immobilisation der Wirbelsäule ist not- wendig bei Traumapatienten, bei denen fol- gendes zutrifft:
1. Typischer Unfallmechanismus
Hochgeschwindigkeitsunfall
Sturz≥3 m oder 3fache Patienten- größe
Penetrierende Verletzungen im Be- reich der Wirbelsäule
Sportverletzungen im Kopf- oder Nackenbereich
Trauma nach Sprung ins Wasser
Stauchungsverletzung der HWS (z. B.
Schlag auf Kopf)
Suizidversuch durch Erhängen
Bewusstloser Traumapatient 2. Unklarer Unfallmechanismus, bei dem
einer der folgenden Punkte zutrifft:
1 Zuerst werden die Patientenbeobachtung und – wenn vorhanden – die Pulsoxymetrie eingesetzt. Überwa- chungsgeräte, deren Anlage zeitintensiv ist (EKG, . . . ), sollen erst dann verwendet werden, wenn alle dringli- cheren Maßnahmen durchgeführt und der Einschätzungsblock beendet ist! Die Patientenbeobachtung bleibt immer ein wesentlicher Teil des Monitorings!
2 z. B. im Wohnzimmer den Couchtisch, Hocker etc. zur Seite schieben
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20| Allgemeines Patientenmanagement
Spinaler Schmerz oder Druckschmerz über der Wirbelsäule
Auffälliger Befund bei Untersuchung von Motorik und Sensibilität3
Patientenangaben kann nicht ver- traut werden
t Stresssituation
t Schädel- oder zerebrale Verlet- zung
t Auffälliger Bewusstseinszustand t Intoxikation
t Ablenkende Verletzungen 3. Verdacht
Solange es noch unklar ist, ob eine WS- Immobilisation notwendig ist, muss eine manuelle Fixierung der HWS durchgeführt werden.
[4, 5, 6]
Kommentar2
3 sofern nicht anders plausibel erklärbar
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E Medizinische Maßnahmen
m E.1 Spezielle Maßnahmen: Bewusstseinseintrübung
Lagerung: situationsgerecht je nach Ver- dachtsdiagnose, im Zweifelstabile Sei- tenlage, bei hochschwangeren Frauen auf dielinkeSeite.
Bei vitaler Bedrohung: Standardmaß- nahmen bei vital bedrohten Patienten (mD.3). Besonderheiten:
t Monitoring: AufBewußtseinsgradbe- sonders achten!
Diagnostische Schwerpunkte:
t Ursachenforschung– Warum ist der Patient eingetrübt?
t (Fremd-)Anamnese, Umstände, Szene- rie
t Neurocheck, inkl.BZ-Messung!
t Traumacheck. Suche nach Primär- und Folgeverletzungen!
m E.2 Spezielle Maßnahmen: Bewusstlose und soporöse Patienten
Standardmaßnahmen bei vital bedroh- ten Patienten (mD.3). Besonderheiten:
t Lagerung: stabile Seitenlage, bei hochschwangeren Frauen auf dielin- keSeite.
t Monitoring: AufBewußtseinsgradbe- sonders achten!
Diagnostische Schwerpunkte:
t Ursachenforschung– Warum ist der Patient bewusstlos oder soporös?
t (Fremd-)Anamnese, Umstände, Szene- rie
t Neurocheck, inkl.BZ-Messung!
t Traumacheck. Suche nach Primär- und Folgeverletzungen!
m E.3 Spezielle Maßnahmen: Insuffiziente Atmung (AF < 8 oder > 30 /
min, bzw. AZV zu niedrig)
Vitale Bedrohung
Standardmaßnahmen bei vital bedroh- ten Patienten (mD.3)
Assistierte Beatmung
Ursachenforschung
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22| Medizinische Maßnahmen
m E.4 Spezielle Maßnahmen: Atemstillstand
! Achtung: Bei einem mit Atemstillstand vorgefundenen Patienten ist grundsätz- lich von einer Reanimation auszugehen.
Nur in sehr seltenen Fällen kann primär ein isolierter Atemstillstand ohne gleichzei-
tigem Kreislaufstillstand beobachtet wer- den. Auf diese Spezialfälle (z. B. Opiatinto- xikation) wird hier nicht weiter eingegan- gen. Auch der iatrogene Atemstillstand (z. B.
im Rahmen einer Narkose) wird an dieser Stelle nicht behandelt.
m E.5 Spezielle Maßnahmen: Schock
Allgemein
1. Standardmaßnahmen bei vital bedrohten Patienten (mD.3). Besonderheiten:
Situationsgerechte Lagerung, je nach Diagnose und Schockart
Monitoring: Besonders auf Haut, RR und HF achten!
2. Beengende Kleidung öffnen 3. Wärmeerhalt besonders beachten!
4. Transportentscheidung: Vorankündigung (Aviso); Spezialbett, je nach Schockart/Ursache
AASS|ASBÖ 2013 (Var. 2) R |0b9e94a34d4f909f0651e57eacdfd2475404b579 http://www.aass.at | http://www.samariterbund.net
mE.5.Spezielle Maßnahmen:Schock|23
Speziell
Schockart Lagerung Sonstige Maßnah-
men Transport
Volumenmangel Flachlagerung Blutstillung Schonende/schnelle Bergung
Schockraum, zügiger Abtrans- port
Kardiogen Oberkörper hoch, evtl. Beine hängen lassen.
Medikamentöse Therapie durch Notarzt1
Ursachenabhängig
Anaphylaktisch Flachlagerung, bei Atemproblemen ggfs. stark erhöh- ten Oberkörper
Auslösendes Anti- gen nach Möglich- keit entfernen
Intensivstation
Septisch, toxisch situationsgerecht,
Beine hoch Intensivstation
Neurogen Flachlagerung, ggfs Immobi- lisation (WS- Verletzung!)
Ursachenabhängig
Spezielle Lehrmeinungen
ASBÖ (Bund) Beim anaphylaktischen Schock ist die Gabe von Adrenalin i. m. mittels Autoinjektors gem. Algorithmus durch NKA vorgesehen. [7].
1 (Diuretika, Katecholamine, Heparin)
http://www.aass.at | http://www.samariterbund.net R |0b9e94a34d4f909f0651e57eacdfd2475404b579 2013 (Var. 2) AASS|ASBÖ
24| Medizinische Maßnahmen
m E.6 Spezielle Maßnahmen: Unterlassung der Reanimation
Unter den folgenden Voraussetzungen darf (oder muss) eine Reanimation unterlas- sen werden:
Verwesung
Fäulnis
Mumifizierung
Skelettierung
Verletzungen, die nicht mit dem Le- ben vereinbar sind
Tierfraßa
(Verbindliche) Patientenverfügungb (AASS12.1.3.2, Seite 75; Bis zur zwei- felsfreien Klärung der Situation muss jedenfalls eine Reanimation begon- nen bzw. fortgeführt werden!)
(Abbruch der Reanimationsmaßnah- men aufgrund vonErschöpfung)c
Unvereinbarkeit mitSelbstschutzd
a Unter»Tierfraß«versteht man den Verzehr eines Kadavers durch Kadaverfresser. Ein frischer Hundebiss oder Ähnliches fällt nicht darunter. Maden können sich im Gewebe von Lebenden einnisten und sind daher auch kein sicheres Todeszeichen.
b Patientenverfügung: Bei Notfallversorgungen darfnicht nach einer Verfügung gesucht werden, wenn dadurch das Leben oder die Gesundheit des Patienten ernstlich gefährdet werden würde.Aber:Wenn zweifelsfreieine verbindliche Patientenverfügung vorliegt (z. B. weil eine betreuende Pflegekraft diese in der Zwischenzeit gefunden und die Verbindlichkeit bestätigt hat), muss dieser Folge geleistet werden.
Liegt einebeachtliche Patientenverfügungvor, so ist imEinzelfallzu entscheiden: Das Wohl des Patienten bleibt oberstes Gebot und die Verfügung soll in die Entscheidung einfließen.
c Erschöpfung darf im professionellen Umfeld keine Rolle spielen, für eine entsprechende Ablösung ist bei Bedarf zu sorgen.
d Es müssen jedoch alle Maßnahmen getroffen werden, die ohne Gefährdung des Selbstschutzes möglich sind. So wird zum Beispiel für Ersthelfer empfohlen, wenn eine Mund-zu-Mund-Beatmung nicht zumutbar ist, zumindest eine Herzdruckmassage durchzuführen.
m E.7 Spezielle Maßnahmen: Herzinsuffizienz, symptomatisch
Lagerung: Oberkörper hoch
Beengende Kleidung öffnen
Vitale Bedrohung beurteilen. Bei vitaler Bedrohung: Standardmaßnahmen bei vi- tal bedrohten Patienten (mD.3)
O2-Gabe gemäßmC.1
Ursachenforschung
! Patienten mit Herzinsuffizienz und ABCD- Problem oder Lungenödem mit brodeln- dem Atemgeräusch sind grundsätzlich notarztpflichtig.
Auch bei kurzer Transportzeit hat die Sta- bilisierung des Patienten vor Ort Vorrang.
Bereits der Transport in das Fahrzeug kann gefährlich sein!
AASS|ASBÖ 2013 (Var. 2) R |0b9e94a34d4f909f0651e57eacdfd2475404b579 http://www.aass.at | http://www.samariterbund.net
mE.8.Spezielle Maßnahmen:Thoraxschmerzen, jetzt beschwerdefrei|25
m E.8 Spezielle Maßnahmen: Thoraxschmerzen, jetzt beschwerdefrei
Lagerung: Oberkörper hoch
Bewegungensverbot, Schonung
Beengende Kleidung öffnen
O2-Gabe gemäßmC.1, Seite 13
Bestmögliches Monitoring
Nitro-Spray: Manche Patienten haben einen Nitroglyzerin-Spray (z. B. Nitrolin- gual™) zur Einnahme bei Symptomen ei- nes Akuten Koronarsyndroms verschrie-
ben bekommen. Der Spray soll weiter vom Patienten selbstständigin derver- schriebenen Dosierunggenommen wer- den, solange der systolische Blutdurck RRsyst> 100 mmHg ist. Der Helfer muss sich versichern, dass das Medikament für den jeweiligen Patienten verschrieben wurde und dass die vorgegebene Dosie- rung eingehalten wird. Eine regelmäßi- ge Blutdruckkontrolle ist notwendig.
Transportentscheidung: Abt. f. Innere Me- dizin
m E.9 Spezielle Maßnahmen: Akutes Koronarsyndrom
NACA V: Vitale Bedrohung!
Lagerung:Oberkörper hoch
Striktes Bewegungsverbot!
Beengende Kleidung öffnen
Standardmaßnahmen bei vital bedroh- ten Patienten (mD.3)
Nitro-Spray: Manche Patienten haben einen Nitroglyzerin-Spray (z. B. Nitrolin- gual™) zur Einnahme bei Symptomen ei- nes Akuten Koronarsyndroms verschrie- ben bekommen. Der Spray soll weiter vom Patienten selbstständig in derver- schriebenen Dosierunggenommen wer- den, solange der systolische Blutdurck RRsyst> 100 mmHg ist. Der Helfer muss sich versichern, dass das Medikament für den jeweiligen Patienten verschrieben wurde und dass die vorgegebene Dosie- rung eingehalten wird. Eine regelmäßi- ge Blutdruckkontrolle ist notwendig.
Transportentscheidung: Je nach weite-
rer (ärztlicher) Diagnostik: Herzkathe- terlabor, Kardiologische Intensivstation, Chest-Pain-Unit zur Überwachung Spezielle Lehrmeinungen
ASBÖ (Bund) Beim ACS ist die Gabe von Aspirin gem. Algorithmus durch NFS vorge- sehen. [7].
! Patienten mit einem akuten Koronarsyn- drom sind grundsätzlich notarztpflichtig.
Auch bei kurzer Transportzeit hat die Sta- bilisierung des Patienten vor Ort Vorrang.
Der Notarzt ist auch für die Transpor- tentscheidung wesentlich: Der Patient braucht u. U. ein entsprechend ausgestat- tetes Spital mit einem dienstbereiten Herzkatheterlabor. Der Notarzt muss ent- scheiden, ob das notwendig und sinnvoll ist.
[8]
Kommentar1
http://www.aass.at | http://www.samariterbund.net R |0b9e94a34d4f909f0651e57eacdfd2475404b579 2013 (Var. 2) AASS|ASBÖ