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Archiv "Paracelsus-Medaille 2008: Höchste Auszeichnung der Ärzteschaft verliehen" (23.05.2008)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 21⏐⏐23. Mai 2008 A1139

P A R A C E L S U S - M E D A I L L E

A

lbert Schweitzer ist der erste und wohl auch der prominenteste Arzt, der sie erhalten hat: 1952 wurde der Friedensnobelpreisträ- ger, Theologe und Phi- losoph mit der Paracel- sus-Medaille geehrt. Diese höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft wurde zum 56. Deutschen Ärztetag in Ber- lin gestiftet. Seitdem ist die Ver- leihung der Medaille ein fester Bestandteil der Deutschen Ärzteta- ge geworden. Mit der Paracelsus- Medaille werden Ärztinnen und Ärzte ausgezeichnet, die sich her- ausragende Verdienste um das Ge- sundheitswesen, die Patientenver- sorgung, die ärztliche Selbstverwal- tung sowie das Gemeinwohl erwor- ben haben.

„Der höchste Grund ist die Liebe“, steht auf der Rückseite der Medaille – ein Zitat von Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Ho- henheim, genannt Paracelsus (1493–

1541), dem Namensgeber der Aus- zeichnung. Sein Profil ist auf der Vorderseite der Medaille abgebildet.

Das Wissen und Wirken des Gelehr- ten Paracelsus gilt als umfassend. Er hat viele Aufzeichnungen und Bü-

cher über astrologische, philosophi- sche und theologische Themen hin- terlassen. Seine eigentliche Bedeu- tung liegt aber auf dem Gebiet der Medizin. Paracelus vertrat eine neue Sichtweise der ärztlichen Heilkun- de: weg vom Allgemeinen, von der Idee und von der Büchergelehrtheit – hin zum Konkreten, zum Patien- ten. Er vertraute auf den Tatsachen- befund, nicht auf abstrakte Lehren von Autoritäten. Mit seinen Ansich- ten steht er für den Wendepunkt zwi- schen mittelalterlicher und neuzeitli- cher Medizin.

Paracelus war zu Lebzeiten ein umstrittener Gelehrter, weil er mit Kritik an seinen Kollegen nicht sparte. Er scheute sich nicht, die vorherrschende Lehrmeinung in- frage zu stellen – wie etwa die Vier- säftelehre nach Galen. Seine Hei- lungserfolge waren legendär, trugen ihm aber auch die Missgunst eta- blierter Mediziner ein. Er war einer der Ersten, der Vorlesungen in deut- scher Sprache hielt und wurde des- halb auch als „Luther der Medizin“

bezeichnet.

Das Präsidium des Deutschen Ärztetages beschloss 1952 die Stif- tung der Paracelsus-Medaille. Das Statut der Auszeichnung legte der Vorstand der Bundesärztekammer fest. Demnach wird die Paracelsus- Medaille jährlich in der Regel an drei Ärztinnen und Ärzte verliehen, die sich durch vorbildliche ärztliche Haltung oder durch erfolgreiche be- rufsständische Arbeit oder hervorra- gende wissenschaftliche Leistungen besondere Verdienste um das Anse- hen des Arztes erworben haben.

Beim 111. Deutschen Ärztetag in Ulm zeichnete Prof. Dr. med. Jörg- Dietrich Hoppe, Präsident der Bun- desärztekammer und des Deutschen Ärztetages, vier verdiente Ärzte mit der Paracelsus-Medaille aus (siehe Kasten). Auf den folgenden Seiten befinden sich die Porträts der dies- jährigen Träger der Paracelsus-Me- daille. Es handelt sich um eine Kurzfassung der Laudationes, die anlässlich der Verleihung erstellt

wurden. I

Dr. med. Birgit Hibbeler

PARACELSUS-MEDAILLE 2008

Höchste Auszeichnung der Ärzteschaft verliehen

Beim 111. Deutschen Ärztetag in Ulm erhielten vier verdiente Ärzte die Paracelsus-Medaille.

Vorder- und Rückseite der Paracelsus-Medaille

TRÄGER DER PARACELSUS-MEDAILLE 2008

Prof. Dr. med. Fritz Beske (85),Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen aus Kiel, Gründer und Leiter des Fritz- Beske-Instituts für Gesundheits- System-Forschung, zuvor Staatssekretär im Sozialminis- terium des Landes Schleswig- Holstein

Prof. Dr. med. Heyo Eckel (73),Facharzt für Radiologie aus Göttingen, ehemaliger Prä- sident der Ärztekammer Nieder- sachsen und Vorsitzender des Deutschen Senats für Ärztliche Fortbildung, Engagement in der Landesstiftung „Kinder von Tschernobyl“

Dr. med. Siegmund Kalinski (81),Facharzt für Allgemeinme- dizin und Journalist aus Frank- furt/Main, Mitglied im Präsidium der Ärztekammer Hessen, be- sondere Verdienste um die Auf- arbeitung des Holocaust und die Pflege der deutsch-polnischen Beziehungen

Prof. Dr. med. Dr. phil. Horst- Eberhard Richter (85),Fach- arzt für Neurologie und Psychia- trie sowie Psychotherapeutische Medizin aus Gießen, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Psychoso- matik, Mitbegründer der Initiati- ve „Internationale Ärzte für die

Verhütung des Atomkrieges“ Die ausführlichen Laudationes finden Sie im Internet unter: www.aerzte blatt.de/paracelsus-medaille

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