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Archiv "Wartezeiten: Wirtschaftlichkeit sichern" (18.05.2007)

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Academic year: 2022

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A1387

B R I E F E

anderes ist die Terminvergabe für nicht akute Beschwerden. Wenn die WIdO-Schrift hier auf Gleichbe- handlung unter dem Gesichtspunkt der Solidarität pocht, muss die Fra- ge erlaubt sein nach Solidarität in allen anderen Lebensbereichen: Ge- halt, Rente, Zugang zu körperlich leichten Arbeitsplätzen etc. Hier sieht es bekanntlich schlecht aus, auch bei den Vertretern der GKV und der sogenannten Linksparteien.

Weiterhin können gut geführte Arztpraxen, die sich wirklich um GKV-Versicherte kümmern, mit den Erlösen für ihre Arbeit nur die Praxiskosten decken inklusive der Personalgehälter. Für die eigene Fa- milie ist da noch nichts verdient.

Das bringen die Privatpatienten.

Und ein Arzt würde wirtschaftli- ches Harakiri begehen, wenn er dem nicht Rechnung trüge . . .

Dr. Albrecht Kühn,Kelternstraße 2, 72070 Tübingen

Wirtschaftlichkeit sichern

. . . Ich gehöre zu der kleinen Grup- pe der Rheumatologen, bei denen Patienten leider aufgrund unserer geringen Zahl und der zeitaufwendi- gen Untersuchungen lange Warte- zeiten in Kauf nehmen müssen.

Meine Praxis treibt einen hohen Aufwand, um Patienten nach medi- zinischer Dringlichkeit (Telefon oder Faxformulare vom überwei- senden Kollegen) zu terminieren.

Dennoch ist die sehr arbeitsaufwen- dige Tätigkeit unwirtschaftlich, da sie z. B. im Quartal 03/06 nur mit 58 Prozent der abgerechneten Leis- tungsmenge vergütet wurde. Leider wollen z. B. mein Vermieter und mein Personal aber 100 Prozent ih- rer Forderungen oder ihres Gehalts ausgezahlt bekommen. Wirtschaft- lich sinnvoll wäre es jetzt für mich,

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden auf- merksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht nur die E-Mail-Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail-Nachrich- ten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu kürzen.

E-MAIL

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A1388

B R I E F E

weniger zu arbeiten und die Arbeits- zeit meines Personals zu reduzieren, um wenigstens nicht noch zusätzli- che Kosten zu verursachen. Wenn ich dies nicht tue – was anhand der Kassenabrechung jederzeit belegbar ist –, sollte mir doch wenigstens die Möglichkeit bleiben, zusätzlich Pri- vatpatienten auch vorgezogen zu behandeln, um die Wirtschaftlich- keit meiner Praxis zu sichern. Da die Menge der Privatpatienten be- grenzt ist (circa zehn Prozent), kön- nen diese gar nicht in nennenswer- tem Umfang Kassenpatienten Ter- mine wegnehmen. Es ist traurig, dass Frau Rieser unreflektiert die Argumentation von Politik und Krankenkassen übernimmt. Die wirkliche Ursache für die Problema- tik liegt in der unzureichenden Fi- nanzierung der ambulanten Versor- gung . . .

Monika Antons,Zollstockgürtel 11, 50969 Köln

Bedarfsgerecht behandeln

Frau Rieser hat zwar Verständnis für enge Honorarspielräume, sie übersieht aber eine wesentliche Ursache für lange Wartezeiten: Die gesetzlichen Vorgaben zur „Men- gensteuerung“ mittels der Honorar- verteilungsverträge. Die demogra- fische Entwicklung bedingt unstrit- tig einen zunehmenden Bedarf an medizinischen Leistungen. Maß- nahmen zur „Fallzahlbegrenzung“

(mein Kandidat für das Unwort des Jahres) sind unter diesen Umstän- den nichts anderes als kalkulierte Rationierung. Diese führt gerade in Zeiten, in denen Kassenärzte nicht mehr ohne Weiteres Nachfolger fin- den, zwangsläufig zu langen Warte- zeiten bei im System verbleibenden Kollegen. Lange wurde uns Ärzten vorgeworfen, wir machten zu viel Unnötiges, nun heißt es, wir mach- ten zu wenig Nötiges. Hier muss man argumentativ ansetzen, wenn man Unbehagen verspürt und Soli- darität üben mit jenen, die über Jahrzehnte Kassenbeiträge einbe- zahlt haben – im Vertrauen darauf, nicht als Fall Nummer n + 1 ausge- grenzt, sondern bedarfsgerecht be- handelt zu werden.

Dr. med. Wolfgang Spiegel,Rheinstraße 7-9, 64283 Darmstadt

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