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Meier, F., Forster, B., & Engesser, R. (2009). Borkenkäfer - Die Buchdrucker-Situation beruhigt sich. Waldschutz Aktuell: Vol. 1/2009.

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Academic year: 2022

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Waldschutz Aktuell - 1 / 2009

Borkenkäfer - Die Buchdrucker-Situation beruhigt sich

3. April 2009

Die durch den Buchdrucker (/ps typographus) befallene Menge Fichtenholz ist seit dem Hauptschadenjahr 2003 stetig zurückgegangen und beträgt im Jahr 2008 noch 85'000 m3Sie liegt damit wieder in der Grössenordnung der Jahre vor dem Beginn der Massenvermehrung des Buchdruckers, ausgelöst durch den Sturm "Lothar" vom Dezember 1999. Damals, In den Jahren 1997, 1998 und 1999 lagen die jährlich durch den Buchdrucker verursachten Käferholzmengen zwischen 78'000 m3 und 87'000 m3Gesamtschwelzerlsch kann somit von einer Beruhigung der Situation und dem Ende der Buchdrucker-Massenvermehrung gesprochen werden.

Die wechselhafte Witterung während der Vegetationsperiode 2008 bot dem Buchdrucker keine guten Entwicklungsbedingungen. Häufige Regenperioden im Sommer sorgten dafür, dass die Waldbestände nie durch Trockenstress geschwächt wurden. Im Sommer 2008 wurden noch 63'000 m3 vom Buchdrucker befallenes Fichtenholz genutzt. Zusammen mit dem im Winter genutzten und dem in den Beständen stehen gelassenen Käferholz ist für 2008 mit einer gesamten Käferholzmenge von 85'000 m3 zu rechnen (Tabelle 1, Abbildung 1). Die Anzahl der neu entstandenen Befallsherde beträgt noch 1'150 Stück. Sie liegt damit ebenfalls wieder im Bereich der Jahre vor dem Sturm Lothar (1997: 1200 Befallsherde, 1998: 1160, 1999: 1050).

Tabelle 1. Käferholzmengen, Anzahl Befallsherde, und Anzahl gefangener Käfer pro Falle in der Schweiz in den Jahren 2003 - 2008.

Jahr Zwangs- Zwangs- Zwangs- Käferholz Käferholz Anzahl Anzahl

nutzung nutzung nutzung stehen Total Befalls- Käfer

Sommer Winter Total gelassen herde pro Falle

in m3 in m3 imm3 in m3 in m3

(in%*) (in%*) (in%*) (in%*)

2003 1'218'000 536'000 1'754'000 313'000 2'067'000 17'100 22'200

(59 %) (26 %) (15 %) (100 %)

2004 914'000 293'000 1'207'000 143'000 1'350'000 12'700 22'500

(68 %) (22 %) (10 %) (100 %)

2005 740'000 189'000 929'000 86'000 1'015'000 9'000 22'500

(73 %) (19 %) (8 %) (100 %)

2006 537'000 136'000 673'000 54'000 727'000 7'100 20'000

(74 %) (19 %) (7 %) (100 %)

2007 214'000 45'000 259'000 26'000 285'000 3'300 18'800

(75 %) (16 %) (9 %) (100 %)

2008 63'000 14'000.,.. 77'000 ** 8'000.,.. 85'000.,.. 1'150 11'600

*) in Prozent der totalen jährlichen Käferholzmenge

**) grau unterlegt: Werte geschätzt. Die Zwangsnutzungen im Winter 2008/2009 sowie das 2008 befallene und im Wald stehen gelassene Käferholz werden erst im Herbst 2009 erhoben.

(2)

In 2'600 Lockstofffallen wurden 2008 durchschnittlich 11'600 Käfer pro Falle gefangen, deutlich weniger als in den Vorjahren. Da die Pheromonfallen durch die gegenwärtig nicht geschwächten Fichtenbestände in ihrer Lockwirkung kaum konkurrenziert werden und für die Käfer attraktiv sind, ist dieser deutliche Rückgang der Fangzahlen auch ein klares Zeichen für stark gesunkene Populationsdichten des Buchdruckers.

Menge Käferholz Anzahl

(inm3) Befallsherde

2'200'000 -,---- -- - - -- - - -- - - ~ 22'000

c=:::J stehen gelassenes Käferholz: 1999 erstmals erhoben, für 2008

2'000'000 geschätzt 20'000

- Zwangsnutzungen Winter (Oktober -März): für 2008 geschätzt

1'800'000 c=:::J Zwangsnutzungen Sommer (April -September) 18'000

1'600'000 --+E-Befallsherde mit mehr als 10 Bäumen (Käfernester)

16'000

1'400'000 14'000

1'200'000 12'000

1'000'000 -1-- - - ----1 10'000

800'000 +-- - - -H 8'000

6'000

400'000 +-- - - - -- · 4'000

200'000 2'000

0 1988 19891990 1991 19921993 1994 1995 19961997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Abb. 1. Menge des Käferholzes und Anzahl der Befallsherde in der Schweiz von 1988 - 2008.

Ausblick

Im Frühjahr 2009 dürften die Ausgangspopulationen des Buchdruckers deutlich geringer sein als in den Vorjahren. Dank der guten Wasserversorgung in der vergangenen Zeit liegt keine Schwächung der Fichtenbestände durch Trockenheit vor. Winterstürme haben lediglich regional einige Schäden verursacht.

Selbst für die Borkenkäferentwicklung günstige Witterungsbedingungen können bei der gegenwärtig beruhigten Situation keine sofortige und grossflächige Massenvermehrung des Buchdruckers bewirken.

Es bleibt zu hoffen, dass nach "Vivian", "Lothar" und dem "Rekordsommer 2003" der Wald vor weiteren Sturmereignissen und extremen Trockenperioden möglichst lange verschont bleibt.

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Neues zur Überwachung und Bekämpfung von Borkenkäfern

• Ab 2009 sind Insektizide mit dem Wirkstoff Permethrin nicht mehr zur Behandlung von Rundholz im Wald und auf Lagerplätzen zugelassen. Die aktuell bewilligten Produkte sind im eidgenössischen Verzeichnis (http://www.psa.blw.admin.ch/index de 3 1.html) oder in einem Auszug davon auf den Internetseiten von Waldschutz Schweiz (http://www.waldschutz.ch) zu finden.

• Auf dem internationalen Markt werden neue Typen von Lockstoff-Fallen angeboten. Das Ziel dieser Neuentwicklungen besteht mehrheitlich darin, die bisher ein- oder zweiwöchigen Kontroll- und Leerungsintervalle zu verlängern. Dies geschieht jedoch auf Kosten des Monitorings, da das Auszählen der in einer Flüssigkeit gefangenen Käfer erschwert wird und in kritischen Befallsgebieten automatisch weniger Kontrollgänge stattfinden. Gerne beraten wir die Praxis über die Einsatzmöglichkeiten der neuen Fallentypen.

• Vermehrt wird im Ausland zur Borkenkäferbekämpfung auch die Anwendung von so genannten Fangholzhaufen, Fangprügeln oder Fangtipis propagiert. Diese werden mit Insektiziden behandelt und mit Lockstoff versehen. Ziel ist das wartungsarme Abfangen von Buchdruckern, welche bei ihren Einbohrversuchen in der behandelten Rinde absterben. Mit dieser Methode ist eine Überwachung des Sehwärmverlaufs und des Käferdrucks nicht möglich.

Wie auch die schon länger bekannten, begifteten Fangbäume empfehlen wir diese neue Methode nicht, da hierbei Insektizide im Bestand ausgebracht werden. Herkömmliche Fangbäume, welche rechtzeitig abgeführt oder entrindet werden, sowie konventionelle Lockstofffallen sind zu bevorzugen.

"Waldschutz Aktuell - 1 / 2009"

Franz Meier, Beat Forster, Dr. Roland Engesser Waldschutz Schweiz

WSL, 8903 Birmensdorf

... Baum- und Waldkrankheiten selber bestimmen ...

http://www.waldschutz.ch "Diagnose online"

URL: http://www.waldschutz.ch/wsinfo/wsaktuell DE

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