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Meier, F., Forster, B., & Engesser, R. (2007). Borkenkäfer – die Buchdrucker-Situation 2006. Waldschutz Aktuell: Vol. 1/2007.

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Academic year: 2022

Aktie "Meier, F., Forster, B., & Engesser, R. (2007). Borkenkäfer – die Buchdrucker-Situation 2006. Waldschutz Aktuell: Vol. 1/2007."

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Waldschutz Aktuell - 1 / 2007

Borkenkäfer - die Buchdrucker-Situation 2006

28. März 2007

Der Befall durch den Buchdrucker (lps typographus) ist 2006 im dritten Jahr in Folge weiter zurückgegangen. Mit 750'000 m3 ist die befallene Menge Fichtenholz nach wie vor beträchtlich. Sie liegt immer noch deutlich über denjenigen in den Hauptbefallsjahren nach dem Sturm Vivian, 1992 und 1993. In einigen Regionen im Mittelland beruhigt sich die Situation kaum oder nur sehr zögerlich.

Im Hitzesommer 2003 erreichte die Massenvermehrung des Buchdruckers mit einer befallenen Fichtenholzmenge von über 2 Mio. m3 ihren Höhepunkt. Seither sind die Käferholzmengen Jahr für Jahr zurückgegangen (Tabelle 1, Abbildung 1 ). Wie erwartet ist im Jahr 2005 der Anteil des im Winter genutzten Käferholzes (19 %) und der Anteil des in den Beständen stehen gelassenen Holzes (8 %) gegenüber dem Hauptschadenjahr 2003 deutlich zurückgegangen. Damals erfolgte der Befall erst im Spätsommer, so dass viel Käferholz erst im Winter genutzt oder schliesslich stehen gelassen wurde. Im Jahr 2006 dürfte der Anteil des im Winter 2006/2007 aufgerüsteten und des stehen gelassenen Käferholzes in einem ähnlichen Verhältnis zu den Sommerzwangsnutzungen ausfallen wie in den beiden Vorjahren. Nachdem im Sommer 536'000 m3 Käferholz genutzt wurde, ist für 2006 mit einer gesamten Käferholzmenge von 750'000 m3 zu rechnen. Wie die Käferholzmenge hat auch die Anzahl der neu entstandenen Befallsherde seit 2003 kontinuierlich abgenommen, von 17'100 im Jahr 2003 auf 7'100 im Jahr 2006. In 4'000 aufgestellten Lockstofffallen wurden 2006 durchschnittlich 20'000 Käfer pro Falle gefangen, etwas weniger als in den Vorjahren.

Tabelle 1. Käferholzmengen, Anzahl Befallsherde, und Anzahl gefangener Käfer pro Falle in der Schweiz in den Jahren 2003 - 2006.

Jahr Zwangs- Zwangs- Zwangs- Käferholz Käferholz Anzahl Anzahl

nutzung nutzung nutzung stehen Total Befalls- Käfer

Sommer Winter Total gelassen herde pro Falle

in m3 in m3 im m3 in m3 in m3

(in % *) (in%*) (in%*) (in%*)

2003 1'218'000 536'000 1'754'000 313'000 2'067'000 17'100 22'200

(59 %) (26 %) (15 %) (100 %)

2004 914'000 293'000 1'207'000 143'000 1'350'000 12700 22'500

(68 %) (22 %) (10 %) (100 %)

2005 740'000 189'000 929'000 86'000 1'015'000 9'000 22'500

(73 %) (19 %) (8 %) (100 %)

2006 536'000 150'000 ** 686'000 ** 64'000 ** 750'000 ** 7'100 20'000

*) in Prozent der totalen jährlichen Käferholzmenge

**) grau unterlegt: Werte geschätzt. Die Zwangsnutzungen im Winter 2006/2007 sowie das 2006 befallene und im Wald stehen gelassene Käferholz werden erst im Herbst 2007 erhoben.

Der allgemeine Rückgang der Käferholzmengen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass einerseits die Menge von voraussichtlich 750'000 m3 Käferholz im Jahr 2006 immer noch beträchtlich ist und fast einem Fünftel einer durchschnittlichen Nadelholznutzung entspricht. Andererseits verläuft die Käfer- epidemie von Region zu Region recht unterschiedlich. Im Gebiet der nördlichen Voralpen und Alpen vom

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C

Waadtland bis zum Kanton Schwyz ist die Käferholzmenge gesamthaft von über 900'000 m3 im Jahr 2003 auf 150'000 m3 im Jahr 2006 deutlich zurückgegangen. Im Mittelland vom Waadtland bis in den Kanton Thurgau ist im selben Zeitraum die gesamte Käferholzmenge von 800'000 m3 nur langsam auf heute noch 400'000 m3 zurückgegangen. Ein Hauptgrund für diese Entwicklung im Mittelland dürfte in der Trockenheit des Hitzesommers 2003 zu suchen sein, welche hier viel ausgeprägter war als in den Voralpen und Alpen. Sie dürfte die Fichtenbestände deutlich geschwächt und weitere Hitze- und regionale Trockenperioden in den folgenden Jahren deren Erholung hinausgezögert haben. In einzelnen Regionen der Nordschweiz ist 2006 sogar ein leichter Wiederanstieg der Käferholzmengen festzustellen.

Menge Käferholz (in m3)

Anzahl Befallsherde

2'200'000 ~ - - - ~ 22'000

2'000'000

1'800'000

1'600'000

1'400'000

1'200'000

1'000'000

800'000

600'000

400'000

200'000

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c=:::J stehen gelassenes Käferholz: 1999 erstmals erhoben, für 2006 geschätzt

- Zwangsnutzungen Winter (Oktober -März): für 2006 geschätzt Zwangsnutzungen Sommer (April - September)

~ Befallsherde mit mehr als 10 Bäumen (Käfernester)

1 - -- - - -- + 20'000

1--- - - ---+ 18'000 .--- - - --t 16'000

12'000

8'000

6'000

- 4'000

2'000

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Abb. 1. Menge des Käferholzes und Anzahl der Befallsherde in der Schweiz von 1988 - 2006.

Ausblick

Vor allem im Mittelland, wo die Käferpopulationen noch immer auf hohem Niveau sind, muss 2007 regional nochmals mit erheblichen Käferholzmengen gerechnet werden. Die gute Wasserversorgung auf der Alpennordseite seit dem nass-kühlen August 2006 bietet den Fichtenbeständen hingegen gute Voraussetzungen, sich im Frühjahr vom Trockenstress der Vorjahre weiter zu erholen. Zudem haben schwere Winterstürme, wie etwa Kyrill, die Schweiz nur gestreift und keine schweren Schäden hinterlassen. Der milde Winter hatte keinen wesentlichen Einfluss auf die überwinternden Buchdrucker.

Auf gesamtschweizerischer Ebene dürfte sich daher der Rückgang der Käferholzmenge im Jahr 2007 weiter fortsetzen. Voraussetzung dafür ist aber, dass im Frühjahr und Sommer keine extremen Witterungsereignisse wie Hitze, Trockenheit oder Sturm die Fichtenbestände erneut schwächen.

"Waldschutz Aktuell - 1 / 2007"

Franz Meier, Beat Forster, Dr. Roland Engesser Waldschutz Schweiz (PBMD)

WSL, 8903 Birmensdorf

... Baum- und Waldkrankheiten selber bestimmen ...

http://www.waldschutz.ch "Diagnose online"

URL: http://www.waldschutz.ch/wsinfo/wsaktuell/wsaktuell29d.pdf

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