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Meier, F., Forster, B., & Engesser, R. (2006). Borkenkäfer - die Buchdrucker-Situation 2005. Waldschutz Aktuell: Vol. 1/2006.

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Academic year: 2022

Aktie "Meier, F., Forster, B., & Engesser, R. (2006). Borkenkäfer - die Buchdrucker-Situation 2005. Waldschutz Aktuell: Vol. 1/2006."

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Waldschutz Aktuell - 1 / 2006

Borkenkäfer - die Buchdrucker-Situation 2005

23. März 2006

Die durch den Buchdrucker (/ps typographus) befallene Menge Fichtenholz ist weiter zurückgegangen und beläuft sich im Jahr 2005 noch auf 0,95 Mio. m3Diese Käferholzmenge entspricht immer noch gut einem Viertel einer gesamten jährlichen Nadelholznutzung in der Schweiz. Seit dem Beginn der durch den Sturm Lothar im Dezember 1999 und den darauf folgenden "Jahrhundert-Frühling" 2000 ausgelösten Borkenkäferepidemle sind innert sechs Jahren mittlerweile 7 Mio. m3 Fichtenholz vom Buchdrucker befallen worden, eine Menge die fast zwei schweizerischen Jahresnutzungen Nadelholz entspricht.

Seit 2003, als die Käferholzmenge mit 2'067'000 m3 ihren Höhepunkt erreicht hatte (Abb. 1 ), ist diese bis im Jahr 2005 auf 950'000 m3 zurückgegangen (Tabelle 1). Im Jahr 2003 erfolgte der Hauptbefall erst im Spätsommer. Entsprechend viel Käferholz - 536'000 m3 oder 26 % der totalen Menge - wurde damals erst in den Wintermonaten genutzt (Oktober 2003 - März 2004). 313'000 m3 oder 15 % des Käferholzes wurden damals nicht genutzt und in den Beständen stehen gelassen. Im Jahr 2004 fand der Hauptbefall im Frühling und Frühsommer statt. Der Anteil des erst im Winterhalbjahr genutzten Käferholzes ist daher 2004 wie erwartet geringer ausgefallen als 2003. Auch der Anteil des stehen gelassenen Käferholzes war geringer als noch im Vorjahr. Da auch 2005 der Hauptbefall im Frühsommer erfolgte, die Preise für Käferholz deutlich angestiegen sind und das Käferholz manchenorts zügig aufgerüstet wurde, dürfte der Anteil des im Winter 2005/2006 aufgerüsteten und des stehen gelassenen Käferholzes noch geringer ausfallen als in den Vorjahren. Nachdem im Sommer 2005 (April - September 2005) 740'000 m3 Käferholz genutzt wurden, rechnen wir mit weiteren 210'000 m3 Käferholz, welches im Winter 2005/2006 noch genutzt oder schliesslich stehen gelassen wird. Die gesamte geschätzte Käferholzmenge für das Jahr 2005 dürfte sich somit auf insgesamt 950'000 m3 belaufen. Wie die Menge des Käferholzes hat auch die Anzahl der neu entstandenen Befallsherde abgenommen, von 17'100 im Jahr 2003 auf 9'000 im Jahr 2005. In 4'900 aufgestellten Lockstofffallen wurden 2005 durchschnittlich 22'500 Käfer pro Falle gefangen, etwa gleich viele wie in den beiden Vorjahren.

Tabelle 1. Käferholzmengen, Anzahl Befallsherde, und Anzahl gefangener Käfer pro Falle in der Schweiz in den Jahren 2003 - 2005.

Jahr Zwangs- Zwangs- Zwangs- Käferholz Käferholz Anzahl Anzahl

nutzung nutzung nutzung stehen Total Befalls- Käfer

Sommer Winter Total gelassen herde pro Falle

in m3 in m3 imm3 In m3 in m3

(in%*) (in%*) (in%*) (in%*)

2003 1'218'000 536'000 1'754'000 313'000 2'067'000 17'100 22'200

(59 %) (26 %) (15 %) (100 %)

2004 914'000 293'000 1'207'000 143'000 1'350'000 12'700 22'500

(68 %) (22 %) (10 %) (100 %)

2005 740'000 120'000 •• 860'000 •• 90'000 •• 950'000 •• 9'000 22'500

*) in Prozent der totalen jährlichen Käferholzmenge

**) grau unterlegt: Werte geschätzt. Die Zwangsnutzungen im Winter 2005/2006 sowie das schliesslich im Wald stehen gelassene Käferholz des Jahres 2005 werden im Herbst 2006 erhoben.

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In den vom Sturm Lothar betroffenen Gebieten der Voralpen und Alpen erreichte der Käferbefall seinen Höhepunkt in den Jahren 2002 oder 2003. Seither ist in diesen Gebieten ein Rückgang des Käferbefalls zu verzeichnen. Auch in Regionen mit bisher sehr starkem Käferbefall nahm der Befall 2005 deutlich ab.

Im Mittelland erreichte die Borkenkäferepidemie bereits im Jahr 2001 einen ersten Höhepunkt. Nach einer deutlichen Beruhigung der Situation bis im Frühling 2003 führte der heisse, trockene Sommer 2003 zu einem rasanten Wiederanstieg des Befalls. Nach 2003 entwickelte sich die Situation im Mittelland von Region zu Region sehr unterschiedlich. Zum Teil ging der Käferbefall bis 2005 erneut zurück, zum Teil blieb er auf dem hohen Niveau des Jahres 2003 oder nahm gar noch zu. Die Ursachen dieser unterschiedlichen Entwicklungen müssen von Fall zu Fall überprüft werden und können vielfältiger Natur sein: Unterschiedliche Witterungsbedingungen in den Jahren 2003, 2004 und 2005 (regionale Trockenperioden), Standortsbedingungen, lokale Schadenereignisse wie Gewitterstürme im Sommer oder das Auftreten weiterer Organismen, welche zur Schwächung der Bäume beigetragen hatten, wie die Grosse Fichtenquirlschildlaus (Physokermes piceae) (Waldschutz Aktuell - 3 / 2005 vom 13.9.2005).

Menge Käferholz (inm3)

Anzahl Befallsherde

2200000 ~ - - - --,-22000

2000000

1800000

1600000

1400000

1200000

1000000

800000

600000

400000

200000

0

c:::::::J stehen gelassenes Käferholz: 1999 erstmals erhoben, f0r 2005 geschätzt i - -- t

Zwangsnutzungen Winter (Oktober - März): f0r 2005 geschätzt c::=:J Zwangsnutzungen Sommer (April - September)

~ Befallsherde mit mehr als 10 Bäumen (Käfernester)

1 - - - i -20000

r--- - - - , . 18000

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Abb. 1. Menge des Käferholzes und Anzahl der Befallsherde in der Schweiz von 1988 - 2005.

Ausblick

Auf gesamtschweizerischer Ebene dürfte sich der Rückgang der Käferholzmenge im Jahr 2006 weiter fortsetzen. Voraussetzung dafür ist aber, dass 2006 keine extremen Witterungsereignisse wie Trockenheit oder Sturm die Fichtenbestände erneut schwächen.

"Waldschutz Aktuell - 1 / 2006"

Franz Meier, Beat Forster, Dr. Roland Engesser Phytosanitärer Beobachtungs-

und Meldedienst, PBMD WSL, 8903 Birmensdorf

... Baum- und Waldkrankheiten selber bestimmen ...

http://www.waldschutz.ch "Diagnose online"

Referenzen

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