A3124 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 45⏐⏐9. November 2007
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ielleicht wird es einmal die weltweit größte Kunstausstel- lung: Bisher sind auf den Internet- seiten der Schulgalerie mehr als 100 Arbeiten von Schülern aus ganz Deutschland zu sehen. Anfang Mai ging das Projekt an den Start. Es hat sich unter dem Motto „Kreativität macht Schule“ zum Ziel gesetzt, die Kunstpädagogik an deutschen Schulen zu fördern. Zudem soll das Kunstinteresse der Schüler gestei- gert werden. In der Schulgalerie er- halten die jungen Menschen eine Plattform, um ihre Kunst zu zeigen.Einzige Bedingung ist, dass die Ar- beiten im Rahmen des Kunstunter- richts angefertigt wurden. Die Schu- le hat dann die Möglichkeit, die Ar- beiten an die Schulgalerie zu sen- den. Zurzeit nehmen 30 Schulen aus mehreren Bundesländern teil. Ein-
mal im Monat wird von einer Jury aus Kunstprofessoren, Kunstpäda- gogen und Künstlern das beste Schülerbild ausgewählt. Als Druck wird dieses Bild an die inzwischen 500 Förderer geschickt. Monatlich zahlen die Förderer dann 6,50 Euro (davon gehen jeweils drei Euro an die Schulen) und können selbst aus- wählen, welche Schule sie fördern wollen. „Die meisten der Förderer sind Ärzte“, erklärt Geschäftsführer Ulf Ancker, „sie hängen sich die Werke gern in ihr Wartezimmer.
Damit haben sie mehr Abwechslung und wir wichtige Multiplikatoren.“
Die Schulgalerie ist eine private Elterninitiative, die sich vorgenom- men hat, Schulen, Schüler, Galeri- en, Museen und Künstler zu vernet- zen. Im August wurde beispielswei- se das Bild eines Jungen ausge-
wählt, der die fünfte Klasse einer Gesamtschule in Hamburg besucht.
„Die Schüler sind immer sehr stolz, wenn ihr Bild als Kunstdruck er- scheint. Und das ist sicherlich auch sehr gut für ihr Selbstbewusstsein“, sagte Ancker.
Weitere Informationen im Inter- net unter www.schulgalerie.de. I Sunna Gieseke
BILDENDE KUNST VON SCHÜLERN
Wechselbilder in Wartezimmern
Mit dem Projekt „Die Schulgalerie“ soll die Kunst an deutschen Schulen gefördert werden.
Tagtäglich mit unzähligen Bildern konfrontiert, wissen doch nur die wenigsten, von welchen Überlegungen her all die großen und kleinen Filme, die Clips und Spots produziert werden.
Welchen Grundsätzen folgen die Regisseure, wenn sie sich für eine bestimmte filmische Lö- sung entscheiden? Und was bewegt einen namhaften kapitalstarken Produzenten dazu, die Verfilmung eines Stoffs nur einem ganz be- stimmten Regisseur anzuvertrauen? Auch in der Filmbranche – das Zusatzmaterial vieler DVDs belegt es – schmückt man sich gern mit dem nicht unbedingt allgemein verständlichen Vokabular seiner Zunft. Häufig bleibt der Zu- schauer, im schlechtesten Fall, nur überfordert zurück. Abhilfe schafft hier die DVD „Filme
sehen lernen“, eine gleichermaßen instruktive wie unterhaltsame Einführung in die Grund- lagen der Filmästhetik. Anhand exemplarischer Filmausschnitte aus der umfänglichen Ge- schichte des europäischen beziehungsweise amerikanischen Kinos werden die entschei- denden Ausdrucks- und Darstellungsmittel er- klärt. Leicht verständlich aufgebaut, eröffnet das Menü problemlos den Zugriff auf die ein- zelnen Kapitel und das Archiv mit den Filmse- quenzen. Neben einer kurzen Einführung in die Problemstellung bilden Themen wie „Die Ka- mera als Erzähler“, „Einstellungsgrößen“ oder
„Schnitt/Montage“ die Schwerpunkte dieser Publikation. So erfährt man – durch jeweils passende Einspielungen weithin berühmter wie
hervorragender Filme ins Bild gesetzt –, was etwa einen „jump cut“ auszeichnet oder worin
„direct cinema“ und „cinéma vérité“ überein- kommen. Dadurch erweist sich die DVD gleich- zeitig als eine Art Schatzkammer der Filmge- schichte, deren Entwicklung anhand exempla- rischer Sequenzen nachgezeichnet wird, bei- spielsweise im Rückgriff auf den hier edierten Schlüsselfilm „Die Ankunft des Zuges“ (1895) der Gebrüder Lumière.
Das Archiv umfasst ausgesuchte Filmsze- nen von insgesamt circa 90 Minuten, wobei man unter anderem Arbeiten von Buñuel, Hitchcock, Riefenstahl, Tati, Zinneman verwen- dete. Mit Recht wurde die von Rüdiger Stein- metz (Universität Leipzig) verantwortete Editi- on, die neben der DVD auch ein ansprechend gearbeitetes Glossar umfasst, mit einem ersten Preis bedacht. Erhältlich bei Zweitausendeins zum Preis von 25,90 Euro. Rolf M. Weiss DVD „FILME SEHEN LERNEN“
Über filmästhetische Grundlagen
Evolution, Özgün Süzgün, Jahr- gang zwölf, Alter Teichweg, Hamburg.
Die Aufgabenstellung hatte trojanische Pferde zum Ziel.
Foto:DIE SCHULGALERIE GmbH