• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Handys: Entwarnung – vorerst" (09.03.2001)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Handys: Entwarnung – vorerst" (09.03.2001)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ärztinnenbund

Mentorinnen- Netzwerk

Der Frauenanteil in Führungspositionen soll erhöht werden.

D

er Deutsche Ärztinnen- bund (DÄB) will mit ei- nem Mentorinnen-Netzwerk dafür sorgen, dass der Frau- enanteil an den Spitzenposi- tionen in der Medizin zu- nimmt. Während inzwischen 50 Prozent der Studien- und Berufsanfänger in der Medi- zin Frauen sind, entfallen nur zehn Prozent aller medi- zinischen Habilitationen auf Frauen; bei den Chefärzten und -ärztinnen beträgt der Frauenanteil fünf Prozent.

Das Mentorinnen-Netz- werk will junge Ärztinnen beim Berufseinstieg und bei der Wissenschaftskarriere un- terstützen. Im persönlichen Kontakt übernimmt die Men- torin die Aufgabe, ihre Men- tee zur beruflichen Karriere

zu ermutigen und ihr Strategi- en zur Verwirklichung von be- ruflichen Zielen zu vermit- teln. Für DÄB-Präsidentin Dr. med. Astrid Bühren stellt das Mentorinnen-Netzwerk eine wichtige Maßnahme zur Förderung qualifizierter Ärz- tinnen dar. Zugleich will sie weiter politischen Druck ma- chen, um die Benachteiligung

von Frauen an Kliniken und Hochschulen abzubauen.

Ärztinnen, die als Mentorin oder Mentee am Netzwerk teilnehmen wollen, können sich wenden an: DÄB-Ge- schäftsstelle, Elke Timm, Te- lefon: 02 21/40 04-5 40, Fax:

02 21/4004-541, E-Mail: aerz- tinnenbund@aerztinnenbund.

de

Krankenhäuser

Erfolgreicher Transfer

Das Kuratorium zur För- derung deutscher Medizin im Ausland zog Bilanz.

B

ereits 200 norwegische Pa- tienten sind in jüngster Zeit in deutschen Kliniken operiert worden. Die Anfang des Jahres installierte „Pati- entenbrücke“ zur Behand- lung norwegischer Warteli- sten-Patienten hat sich damit bewährt. Das berichtete der Vorsitzende des Kuratoriums zur Förderung deutscher Me- dizin im Ausland, Dr. Dieter Thomae (FDP). Der Organi- sation gehören 115 Kliniken aller Trägerschaften sowie Politiker an.

Das Kuratorium und die Partnerfirma GerMedic rech- nen sich gute Chancen aus, weiterhin mit Norwegen zu- sammenzuarbeiten. Informa- tionen: www.committee-ger- man-medicine.de

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 10½½9. März 2001 AA573

Handys

Entwarnung – vorerst

D

ass Handys elektromagnetische Wellen unterhalb des Mikrowellen- bereichs emittieren, kann bei durch- schnittlichen Physikkenntnissen schon zu denken geben. Dabei wird leicht übersehen, dass die Energie mit deut- lich weniger als ein Watt zu gering ist, um das Gehirngewebe messbar aufzu- heizen. Auch bei „Vieltelefonierern“

dürfte die Körpertemperatur in der Nähe der Antenne – wenn überhaupt – nur um 0,1 °C ansteigen. Dennoch fällt es vielen Menschen schwer, bei diesem Thema einen „kühlen Kopf“ zu bewah- ren. Dies ist nicht nur ein deutsches Phänomen. Auch in anderen Ländern wurde schon bald nach der Einführung der Geräte über gesundheitliche Risi- ken diskutiert. Es gab Berichte über Vieltelefonierer, die an einem Hirntu- mor gestorben waren. Und hatten For-

scher nicht durch elektromagnetische Wellen bei transgenen Mäusen Lym- phome erzeugt? Selbst das Wall Street Journal begann, sich ernsthaft Sorgen um seine Leserschaft zu machen. Alle dürfen jetzt – erst einmal – aufatmen.

Denn die Evidenz von drei Studien zeigt, dass Vieltelefonierer nicht häufi- ger an Hirntumoren oder überhaupt an Krebs erkranken.

B

ewiesen ist dies jedenfalls für jene 420 095 Dänen mit Handyverträgen der Jahre 1982 bis 1995. Sie sind sogar seltener an Krebs verstorben als ihre gleichaltrigen Nicht-Handy-Besitzer (J Natl Cancer Inst 2001; 93: 166–7).

Bronchialkarzinome und andere Tabak- induzierte Krebserkrankungen traten bei ihnen seltener auf als erwartet. Sollte dies daran liegen, dass man sich mit dem Handy in einer Hand schlecht eine Ziga- rette anzünden kann? Auch das Nation- al Cancer Institute der USA hat sich mit dem Thema befasst. Patienten mit Hirntumoren wurden befragt, ob (wenn

ja, seit wann und wie häufig) sie ein Han- dy oder Autotelefon benutzt haben. Sie taten es nicht häufiger als sorgfältig aus- gewählte Personen der Kontrollgruppe (N Engl J Med 2001; 344: 79–86; vgl.

auch „Referiert“ in diesem Heft). Ent- warnung kommt auch vom renommier- ten Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York: Auch hier ermit- teln die Epidemiologen für Handytele- fonierer eine „Odds ratio“ von 0,74 auf Hirntumoren, also eine protektive Wir- kung (JAMA 2000; 284: 3001–7). Leider statistisch nicht signifikant.

D

ie Hersteller dürfen deshalb nicht mit den günstigen Wirkungen des Handys auf die Gesundheit werben, zu- mal ein Handy am Steuer das Unfallri- siko erhöht. Auch die Warner müssen nicht verstummen. Denn natürlich sind Einwände gegen die Ergebnisse mög- lich. Auszuschließen ist nicht, dass die Tumoren nicht doch erst mit zeitlicher Verzögerung in zehn oder zwanzig Jah- ren auftreten. Rüdiger Meyer Akut

Ende letzten Jahres hat die FDP eine Kampagne gegen die rot-grüne Gesundheitspolitik gestartet. In diesem Rahmen hat ihre Bundestags- fraktion vor kurzem eine Protestaktion speziell gegen die Arznei- und Heilmittelbudgets initiiert. In der vergangenen Woche wurde das Kam- pagnenplakat „Mit festen Budgets in die stabile Notlage“ in der Berli- ner Arztpraxis von Dr. med. Roland Hardung vorgestellt. Für dieses Mo- tiv hatten sich rund 1 000 Bürger in einer Abstimmung übers Internet entschieden.

Foto: Roland Kowalke

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Gebhardt -(Karlsruhe), der nicht bestritt, daß mit Homöopathie al- lein Krebs nicht geheilt werden kann, aber eine wichtige Rolle da- für in der Zusatzbehandlung sieht.. Während

Cotta’sche Buch- handlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, 448 Seiten, gebun- den, mit Schutzumschlag, 25,50 A Nach Proctors Forschungen kann kein Zweifel daran be- stehen, dass

Ausgehend von der historischen Entwicklung er- folgt eine ausführliche Dar- stellung aller ambulant ver- fügbaren Betreuungsmodelle (Hausarzt, Pflegedienste, Ta- gesklinik

Vergli- chen mit der Sklerosierungstherapie durch Ethanolamine oleate kommt es nach der Obliteration der Magenvari- zen durch N-Butyl(2)-Cyanacrylat zu einer signifikant

Nach einer Infratest-Studie wissen zum Beispiel 90 Pro- zent der befragten Jugendli- chen, daß Rauchen gesund- heitsschädlich ist, aber 43 Prozent rauchen dennoch.. Wie Bewußtsein

Um den Einsatz des Mediums Film in der ärztlichen Fortbildung zu fördern, hat die As- sociation einen Gold-, Silber- und Bronze-Preis für hervorragende

Der Autor hat hier die im „Krebsatlas der Bundesrepublik Deutschland" ver- öffentlichten Sterberaten für Män- ner und Frauen einfach zusammen- gezählt, aber nicht bedacht, daß

Das gehäufte Auftreten von Lungen- krebs bei Whisky- und Weintrin- kern läßt sich auf diese Weise allerdings nicht erklären; mögli- cherweise spielen andere diäte- tische