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Archiv "Gegenmeinung: Personalwandel zugunsten Westdeutscher..." (04.06.1999)

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A-1466

P O L I T I K INTERVIEW/FORUM

(18) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 22, 4. Juni 1999 fung von Leistung als Kriterium für

eine berufliche Stellung war unge- wohnt. Zweiter Punkt: Es war im Osten so wie im Westen, daß der Ordinarius ein König war, der in seinem Bereich machen konnte, was er wollte. Und der mußte nun vor die Öffentlichkeit tre- ten und erklären, ob er in der Partei war, was er publiziert hatte und so wei- ter. Die Rolle Ordinarius erfuhr da schon einen Stoß ins Gemüt. Drittens existierte der grundlegende Konflikt, in dem wir alle steckten: Inwieweit war das, was man gelebt hat, opportuni- stisch, unethisch, vielleicht sogar krimi- nell? Das war natürlich schwer für Leute, die bis dahin geglaubt hatten, sie täten alles Rechte und Gute.

DÄ: Ist dieser Wandel denn ei- gentlich heute noch ein Thema an den Medizinischen Fakultäten? Unter- schiede, Rivalitäten zwischen Ost- und Westdeutschen?

Diettrich: Aus meiner Sicht als Kammerpräsident ist das Thema weit- gehend abgeebbt.

Bach:Die „Teilung in den Köp- fen“, wie es in den Medien gern heißt, die spielt bei der jüngeren Generati- on, also den Leuten im akademischen Mittelbau, eine immer geringere Rol- le. Gut ist, wenn die Chefs selbst für eine Mischung Ost-West in ihrem Kli- nikbetrieb sorgen.

Diettrich: Ein Thema gibt es noch, nämlich die Ungleichbezahlung der Ordinarien und anderer, die Un- terscheidung zwischen Ost- und West- tarif.

DÄ:Ist das immer noch so?

Diettrich:Ja, wer aus dem Osten stammt, bekommt nur 85 Prozent der Bezüge.

Bach:Im Mittelbau ist das nicht mehr so. Unsere Oberärzte, die aus dem Westen kommen, werden alle nach Osttarif bezahlt. Die Unterschie- de beziehen sich auf die C4-Professo- ren.

Geiler:Das führt schon zu einer gewissen Verstimmung.

Bach: Das möchte ich relativie- ren. In der Medizin gibt es doch völlig durchwachsene Einkommensverhält- nisse. An meiner Fakultät ist die Fra- ge des Einkommens längst eine des Faches, nicht mehr des Tarifs Ost oder West.

DÄ:Hätte man aus heutiger Sicht etwas ganz anders machen sollen bei

der Neugestaltung der Medizinischen Fakultäten nach der Wende?

Diettrich: Man hat die Wende- und Nachwendezeit meiner Meinung nach nicht genügend dafür genutzt, einmal etwas Neues zu probieren. Es wäre wohl richtig gewesen, vom alten westdeutschen Hochschulsystem et- was abzurücken.

DÄ:Inwiefern?

Diettrich: Beispielsweise durch die stärkere zeitliche Begrenzung von Stellen . . .

Geiler:. . . oder die Frage, ob ein Hochschullehrer denn Beamter sein muß, die hätte man aufgreifen kön- nen . . .

Bach:. . . oder die Studentenaus- bildung – wenn man sich überlegt, was

für ein akrobatischer Lindwurm die Reformierung der Approbationsord- nung ist . . .

DÄ: Haben die Veränderungen für den wissenschaftlichen Nach- wuchs Ihrer Meinung nach mehr Nachteile oder mehr Vorteile mit sich gebracht?

Geiler: Mehr Vorteile. Was die Mitarbeiter als Nachteil sehen, ist die Stellenlimitierung. Der Vorteil ist, daß unsere Institute nun apparativ sehr modern eingerichtet sind, daß man endlich ins Ausland gehen kann.

Diese Einbindung in die „scientific community“, die erleben die jungen Leute als großen Gewinn.

(Das Gespräch führten Norbert Jachertz und Sabine Rieser.)

Personalwandel zugunsten Westdeutscher...

... meint der Autor dieses Beitrags.

er mit der Vereinigung beider deutscher Teilstaaten im Jahr 1990 verbundene Struktur- und Personalwandel in nahezu allen Lebensbereichen Ostdeutschlands ging auch an den akademischen Lehr- anstalten nicht spurlos vorüber. Die Medizin war in fachlicher Hinsicht da- von kaum betroffen, unterschieden sich Organisation und Lehrinhalte wie auch Forschungsgegenstand im Grundsatz kaum vom Standard in der alten Bundesrepublik. Als gravieren- der erwies sich der Personalwandel bei den Hochschullehrern, dem die Bestimmungen des Einigungsvertra- ges, Abschnitt III, Kapitel 1, Abs. 1-5 zugrunde lagen.

Die personellen Veränderungen waren zu Beginn quantitativ nur schwer zu bewerten. Sie können nun- mehr als weitgehend abgeschlossen gelten und haben sich in einem Zeit- raum von fünf Jahren (1992 bis 1997) vollzogen. Dieser wird begrenzt durch die Aufnahme der Tätigkeit der Eh- ren- und Personalkommissionen auch an den medizinischen Fakultäten Ost- deutschlands sowie den weitgehenden Abschluß der Neuberufungen, abge-

sehen von dem nun üblichen Hoch- schullehrerwechsel als Folge von Neu- und Umberufungen. Das Ergeb- nis der Umsetzung oben erwähnter Bestimmungen des Einigungsvertra- ges ist in Grafik 1zusammengestellt.

Zur Methode: Die medizinischen Hochschullehrer der DDR des Jahres 1990 wurden namentlich erfaßt und nach den damals üblichen Berufungs- merkmalen als Ordinarien (Direkto- ren), ordentliche (o.) Professoren, außerordentliche (ao.) Professoren, Dozenten und außerordentliche (ao.) Dozenten klassifiziert. Ebenso wurde versucht, gesondert die habilitierten, nicht berufenen Wissenschaftler zu erfassen. Die namentliche Erfassung ermöglichte einen direkten Vergleich mit den Personalverzeichnissen der Universitäten in den neuen Ländern.

Gleichzeitig wurde herausgearbeitet, wie sich die bis Ende 1997 erfolgten Berufungen auf Hochschullehrer der alten und neuen Bundesländer ver- teilen.

Die dazu erforderlichen Anga- ben entnahmen wir folgenden Quel- len: Kürschners Deutscher Gelehr- tenkalender 1992, Personalverzeich-

Gegenmeinung

D

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nisse der ostdeutschen Universitäten des Jahres 1997/98, Charité-Annalen 1982 bis 1990, Hochschulnachrichten der Deutschen Medizinischen Wo- chenschrift (DMW) der Jahre 1991 bis 1997/98 sowie des Ärzteblattes Sach- sen (ÄBS) 1992 bis 1998 und dem Pu- blikationsorgan des Hochschullehrer- verbandes „Forschung & Lehre“ 1994 bis 1998. Außerdem ist Kollegen zu danken, die uns in Kenntnis des geni- us loci ihre Daten zur Verfügung stell- ten.

Aus Grafik 1 ist ersichtlich, daß 1990 genau 963 medizinische Hoch- schullehrer tätig waren. Dies stimmt weitgehend mit den An-

gaben von Beleites (1) und Burkhardt (2) über- ein. Die Angaben letzte- rer stützen sich auf das Archiv des Ministeriums für Hoch- und Fach- schulwesen der DDR aus dem Jahr 1989. Von diesen 963 medizini- schen Hochschullehrern waren zum Jahresende 1997 noch 437 tätig, das heißt 45,4 Prozent. Bei einem Vergleich des Be- rufungsstatus zeigt sich, daß zu diesem Zeitpunkt

37 Prozent der Instituts- und Klinikdi- rektoren, 39,7 Prozent der ordentli- chen Professoren, 44,1 Prozent der außerordentlichen Professoren, 53,6 Prozent der ordentlichen Dozenten und 61,1 Prozent der außerordentli- chen Dozenten in den öffentlichen Dienst der Länder übernommen wor- den waren. Mit geringen Abweichun- gen entspricht dies der Situation der nichtärztlichen Hochschullehrer an Universitäten und Medizinischen Akademien (Grafik 2). Während die Zahl der erfaßten Hochschul- lehrer als vollständig anzusehen ist, konnten wir mit 575 die habilitierten Wissenschaftler nur unvollständig er- fassen. Von ihnen verließ nahezu ein Drittel die Universitäten, vorzugs- weise, um sich niederzulassen, 21,4 Prozent wurden zum Professor beru- fen, während die übrigen ihren Status unverändert beibehielten (rund 48 Prozent).

Da die SED-Zugehörigkeit ein entscheidendes Kriterium sowohl bei der politischen Evaluierung durch die

Personalkommission als auch für die Kündigung darstellte, ist sie von Inter- esse. Entsprechende Angaben ließen sich für 595 der 1 067 ärztlichen und nichtärztlichen Hochschullehrer zu- sammenstellen. Diese sind als reprä- sentativ anzusehen, da sie die Situati- on an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Karl-Marx-Universität Leipzig sowie die der Medizinischen Akademien Dresden und Magdeburg einbeziehen.

39,6 Prozent der erfaßten medizi- nischen Hochschullehrer waren Mit- glieder der SED (siehe dazu die Gra- fik im Inhaltsverzeichnis dieses Hef-

tes), etwas mehr als doppelt soviel, wie es dem Durchschnitt bei DDR- Ärzten (16 Prozent) entspricht. Er- wartungsgemäß war der Anteil mit 74 Prozent bei den Instituts- und Klinik- direktoren am höchsten, bei den außerordentlichen Dozenten mit we- niger als zehn Prozent am niedrigsten.

Entsprechend verhält es sich bei den ausgeschiedenen Hochschullehrern.

Der Anteil der Direktoren ist am höchsten, der der außerordentlichen Dozenten mit SED-Parteibuch am ge- ringsten. Wenn auch die Anzahl der direkt gekündigten Hochschullehrer relativ gering ist, so befindet sich un- ter den ohne nähere Angaben Ausge- schiedenen etwa ein gleich großer An- teil, der durch die individuelle Ent- scheidung, die Universität zu verlas- sen, einer Kündigung zuvorgekom- men ist. So verloren 78 Prozent der Direktoren und ordentlichen Profes- soren mit SED-Mitgliedschaft ihre Profession, während es bei den partei- losen Hochschullehrern beider Kate- gorien 50 Prozent waren. Die Zahlen

belegen, daß sowohl für die Kündi- gungen wie auch den spontanen Weg- gang die SED-Mitgliedschaft eine entscheidende Rolle spielte.

Im Einigungsvertrag wurden mögliche Kündigungsgründe fixiert als mangelnde fachliche Qualifikati- on, mangelnde persönliche Eignung, mangelnder Bedarf, Verstoß gegen die Grundsätze der Menschlichkeit sowie Tätigkeit für das frühere Mi- nisterium für Staatssicherheit/Amt für nationale Verteidigung. Die bei- den letztgenannten Gründe rechtfer- tigen eine fristlose Kündigung (4).

Tatsächlich gekündigt wurde den medizinischen Hoch- schullehrern überwie- gend wegen persönli- cher Nichteignung, zu einem nur kleinen Pro- zentsatz wegen Zusam- menarbeit mit dem Ministerium für Staats- sicherheit und praktisch gar nicht wegen mangel- hafter fachlicher Quali- fikation. Die auch mit westdeutschen Wissen- schaftlern besetzten Eva- luierungskommissionen konnten letztere nur in Einzelfällen nachweisen.

Dazu muß man wissen, daß bei Ärz- ten eine Berufung grundsätzlich nicht ohne vorangegangene Habilitation erfolgte, die mit der Verleihung des Titels Dr. med. habil. und später Dr.

sc. med. ihren Abschluß fand, und daß sich die Zeiten der Anwartschaft auf eine Berufung bei SED-Mitgliedern und Parteilosen nicht prinzipiell un- terscheiden (5).

Der Vorwurf der „persönlichen Nichteignung“ wurde vor allem an der Zugehörigkeit zur SED und an der Wahrnehmung entsprechender Funk- tionen festgemacht. In den arbeitsge- richtlichen Verfahren wurde aber mehrheitlich vom Vorwurf der per- sönlichen Nichteignung Abstand ge- nommen. Da die frei gewordenen Stellen entweder bereits wieder be- setzt waren beziehungsweise das Be- rufungsgeschäft angelaufen war, er- folgte nunmehr eine Kündigung man- gels Bedarfs, und die Mehrzahl der Rechtsstreitigkeiten endete mit ei- nem Vergleich. Auch in den Fällen, in denen das Gericht eine Wiederein- A-1468

P O L I T I K FORUM

(20) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 22, 4. Juni 1999

Grafik 1

Medizinische Hochschullehrer an Universitäten und Medizinischen Akademien der DDR und ihr Verbleib nach 1989

1 000 800 600 400 300 200 100

0 Direktoren o. Professoren ao. Professoren Dozenten ao. Dozenten insgesamt 102

174 276

81 123 204

56 71 127 140121 261

58 37 95 437526

963 Grafik 1

tätig ausgeschieden Summe

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stellung forderte, kam es in der Mehr- zahl der Fälle nicht dazu.

Auf Kündigungen wegen Ver- stoßes gegen die Grundsätze der Menschlichkeit sind wir nicht ge- stoßen. Ebenso taucht der Vorwurf der IM-Tätigkeit, mit Ausnahme der Medizinischen Fakultät der Hum- boldt-Universität in Berlin, nicht häu- figer auf als im Durchschnitt der Be- völkerung der DDR. Die Kündigung wegen persönlicher Nichteignung er- folgte, soweit es aus dem uns zur Ver- fügung stehenden Material hervor- geht, in etwa 20 Prozent der Fälle.

Den Mitteilungen in der DMW und in „Forschung & Lehre“ ist zu entnehmen, daß bis zum Jahreswech- sel 1997/98 genau 859 Professoren neu berufen wurden. Bei 815 von ihnen war es möglich, Angaben zu ihrem Status vor der Berufung zu eruieren.

Von den 350 leitenden Positionen, mehrheitlich C4-Professuren, wurden bisher 183 (= 52,3 Prozent) durch Be- rufungen aus den alten Bundeslän- dern besetzt. Von den

Berufungen hatten zu- vor 67 den Status eines Privatdozenten (PD).

Bei den übrigen Hoch- schullehrern, überwie- gend C3-Professoren, ist der Anteil der aus dem Osten Berufenen mit 80,9 Prozent deutlich höher. Immerhin befin- den sich unter ihnen 90 Wissenschaftler, die zu DDR-Zeiten nicht beru- fen waren. Von den 575 habilitierten Wissen- schaftlern schafften nur

14 den Sprung zum Instituts- oder Kli- nikdirektor, also in deutlich geringe- rer Zahl als habilitierte aus den alten Bundesländern. Von den 167 Direkto- ren aus Ostdeutschland hatten 62,3 Prozent diese Funktion bereits vor der Wiedervereinigung ausgeübt. In diesem Kontext wäre das Schicksal der ehemaligen Personalkommissi- onsmitglieder von Interesse. Die Mehrzahl von ihnen mußte sich als Anerkennung für ihre Tätigkeit mit der C3- oder außerplanmäßigen Pro- fessur begnügen. Inwieweit die fachli- che Qualifikation bei ihnen für einen weiteren Aufstieg nicht ausreichte, muß offenbleiben.

Die Angaben dokumentieren auch, daß sich die Gesamtzahl der medizinischen Hochschullehrer mit Übernahme des zentralistischen Hoch- schulwesens der DDR durch die Bun- desländer kaum verändert hat. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Anzahl der wissenschaftlichen Mitar- beiter und den akademischen Mittel- bau, der in den übrigen Disziplinen im Durchschnitt um gut ein Drittel redu- ziert wurde (3).

Persönliche Wertung

Sachlich betrachtet, ordnet sich der Vereinigungsprozeß nahtlos in die geschichtliche Erfahrung ein, daß so- ziale und politische Umbrüche stets mit einem Wechsel der Eliten einher- gehen. Bemerkenswert ist allein das quantitative Ausmaß, das selbst die Entlassungen nach der Machtüber- nahme durch die Nationalsozialisten weiter überschreitet. In Leipzig waren

es zum Beispiel zwei von 91 Medizin- professoren, die damals relegiert wur- den, also 2,2 Prozent. Jetzt waren es etwa 20 Prozent – ohne Berücksichti- gung derjenigen, die die Kündigungs- welle nicht abwarteten beziehungs- weise sich der demütigenden Eva- luierung durch die Personalkommis- sionen nicht unterziehen wollten. Si- cher hätte dieser Wechsel auch sozial- verträglicher erfolgen können. Da die Mehrzahl der Betroffenen entweder das Emeritierungsalter erreicht hatte beziehungsweise vier bis sechs Jahre davor stand, wäre der Prozeß des Eli- tewechsels in etwa dem gleichen Zeit- raum verlaufen, vor allem dann, wenn

das Alter des Ausscheidens auf 63 Jahre fixiert worden wäre. Einer Un- tersuchung von Deregoski et al. (4) zufolge standen in den 90er Jahren et- wa zwei Drittel des Hochschullehrer- bestandes der DDR vor der Emeritie- rung aus Altersgründen. Dies hätte den Steuerzahler weniger gekostet (keine Prozeß- und Anwaltskosten, keine Abfindungen und Einsparung von Vergütungen nach Westtarif), mehr Zeit für die Neuberufungen ge- lassen und das Resultat der berufli- chen und sozialen Ausgrenzung ver- mieden beziehungsweise deutlich ab- geschwächt.

Eine Forderung der Wendezeit lautete, die gekündigten und aus- geschiedenen Hochschullehrer durch die zweite und dritte Reihe der DDR- Wissenschaftler zu ersetzen. Dies hat sich leider nur in Ansätzen realisiert.

Bei den Neuberufungen genossen westdeutsche Wissenschaftler der zweiten und dritten Reihe die Prä- ferenz. Das hängt damit zusammen, daß die westdeutschen Berufungskriterien un- kritisch von den ost- deutschen Hochschu- len übernommen wur- den. Ostdeutsche Nach- wuchswissenschaftler konnten natürlich kei- nen Aufenthalt an For- schungsstätten vor allem in den USA und Publi- kationen in amerika- nischen Zeitschriften nachweisen. Außerdem haben zahlreiche fähige junge Wissenschaftler wegen einer ungewissen beruflichen Zukunft die Universität verlassen. Zudem ist erklärlich, daß die in den Berufungsgremien tätigen westdeutschen Hochschullehrer den Nachwuchs aus ihrem früheren Tä- tigkeitsfeld besser kennen als den vorgefundenen. Der Verdrängungs- effekt, der sich in den geisteswissen- schaftlichen Fakultäten innerhalb von zwei Jahren vollzog, wird in der Medi- zin tradierter ablaufen, aber letztlich unvermeidlich sein.

Literatur beim Verfasser

Prof. Dr. med. em. Arno Hecht Gutenbergstraße 19

08209 Auerbach A-1470

P O L I T I K FORUM

(22) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 22, 4. Juni 1999

Grafik 2

Nichtmedizinische Hochschullehrer an Universitäten und Medizinischen Akademien der DDR und ihr Verbleib nach 1989

120 90 60 40 30 20 10

0 Direktoren o. Professoren ao. Professoren Dozenten ao. Dozenten insgesamt 9 8

17 3

12 15 5

12 17 25

18 43

18 9

27 60 59

119 Grafik 2

tätig ausgeschieden Summe

Referenzen

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