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Archiv "Schlaganfall: Je früher thrombolysiert wird, desto höher der Nutzen" (13.09.2013)

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A 1686 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 37

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13. September 2013 auch eine Differenzierung der Ab-

stoßungsart zu: Akute zellvermittel- te und antikörpervermittelte Absto- ßungen ließen sich unterscheiden.

Fazit: Einige wenige Nukleinsäure- abschnitte, die aus dem Urin isolier- bar sind, eignen sich einer aktuellen klinischen Studie nach als Biomar- ker für die Früherkennung akuter zellulärer Rejektionen nach Nieren- allotransplantation: Sie ermögli- chen damit eine präemptive An - passung der Medikation zur Absto- ßungsprophylaxe, bevor irreversi-

ble Gewebeschäden auftreten. „Da sich die Differenzialtherapie derzeit an der histologischen Klassifikation orientiert, wird man bis auf Weite- res in den meisten Fällen nicht auf eine Transplantatbiopsie verzichten können“, meint Dr. med. Wolfgang Arns, Leiter des Transplantations- programms an den Kliniken der Stadt Köln in Köln-Merheim.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

Suthanthiran M, Schwartz JE, Ding R, et al.:

Urinary-cell mRNA profile and acute cellular rejection in kidney allografts. NEJM 2013;

369: 20–31.

Ergebnisse randomisierter Studien legen nahe, dass der Nutzen einer Therapie mit Alteplase bei Patien- ten mit ischämischem Schlaganfall zeitabhängig ist. Aufgrund der be- grenzten Patientenzahl in den Stu- dien sind jedoch nur eingeschränkt Aussagen zur Assoziation von Be- handlungsbeginn und Therapieer- gebnis möglich. Diese Frage wurde in einer Analyse von Registerdaten untersucht.

Das US-amerikanische Register

„Get With The Guidelines Stroke“

(GWTG) soll zu einer kontinuierli- chen Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Schlaganfall und transitorischen ischämischen Atta- cken (TIA) beitragen. In die Analy- se wurden die Daten von 58 353

Patienten mit akutem ischämi- schem Schlaganfall einbezogen, die binnen 4,5 Stunden nach Symptom- beginn mit Alteplase behandelt wurden. Die Patienten waren im Median 72 Jahre alt (50,3 % Frau- en). Der NIHSS-Wert (National In- stitutes of Health Stroke Scale von 0 [kein Schlaganfall] bis 42 [schwe- rer Schlaganfall]) war vor Therapie bei 87,7 % der Patienten dokumen- tiert: Er lag im Mittel bei 11.

Die Zeit vom Symptombeginn bis zur Behandlung betrug im Durchschnitt und im Median 144 Minuten. 9,3 % der Patienten wurden in den ersten 90 Minuten behandelt, bei 77,2 % dauerte es zwischen 90 und 180 Minuten und bei 13,6 % zwischen 181 bis

270 Minuten. Die Zeit bis zur Be- handlung war unter anderem kürzer bei schwereren Schlaganfällen, bei Einlieferung mit dem Notfallwagen und bei Einlieferung an Werktagen zwischen 7 und 17 Uhr. Im Kran- kenhaus starben 5 142 Patienten (8,8 %), 2 873 (4,9 %) erlitten eine intrakranielle Blutung. 22 541 Pa- tienten (38,6 %) konnten nach Hau- se entlassen werden.

Fazit: Je rascher die Alteplase-Be- handlung begann, desto geringer waren die Krankenhaussterblich- keit (4 % relative Risikosenkung pro 15 Minuten früherer Therapie) und symptomatische intrakranielle Blutungen (4 % relative Risikosen- kung pro 15 Minuten). Umso höher war auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten ohne schwere Behinderungen blieben (4 % höhere Wahrscheinlichkeit pro 15 Minu- ten) und nach Hause entlassen wer- den konnten (3 % höhere Wahr- scheinlichkeit pro 15 Minuten).

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Foerch, Oberarzt der Klinik für Neurologie am Universitätsklini- kum Frankfurt, kommentiert: „Die Studie bestätigt für die breite An- wendung der tPA-Therapie, was Metaanalysen der randomisierten Thrombolysestudien bereits erken- nen ließen: Die Effektivität der Ly- setherapie ist in hohem Maße ab- hängig von der Zeit zwischen Symptom- und Therapiebeginn.“ In der aktuellen Studie habe genauer quantifiziert werden können, in welchem Maß sich das Risiko in- trakranieller Blutungen durch frü- heren Behandlungsbeginn senken lässt. „Die Arbeit bestärkt uns dar - in, sowohl präklinisch, unter ande- rem durch eine Verbesserung von Zuweiserstrukturen, als auch in der Klinik durch optimierte Prozessab- läufe Zeit bis zum Therapiebeginn einzusparen“, so Foerch. Erste ran- domisierte Studien zur endovas - kulären Schlaganfalltherapie legten nahe, dass auch sie zeitkritisch ist:

„Alle Daten weisen in dieselbe Richtung.“ Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

Saver JL, et al.: Time to treatment with intra- venous tissue plasminogen activator and out- come from acute ischemic stroke. JAMA 2013; 309: 2480–8.

SCHLAGANFALL

Je früher thrombolysiert wird, desto höher der Nutzen

GRAFIK

Zeit zwischen Symptom- und Therapiebeginn (Lyse mit Alteplase) bei 58 353 Patienten mit ischämischem Schlaganfall (15-Minuten-Intervalle)

Zahl der Patienten

Intervalle bis zum Beginn der Lysetherapie (in Minuten)

modifiziert nach: JAMA 2013; 309: 2480–8.

9 OOO 8 OOO 7 OOO 6 OOO 5 OOO 4 OOO 3 OOO 2 OOO 1 OOO O

0 16 31 46 61 75 91 106 121 136 151 166 181 196 211 226 241 256 271

M E D I Z I N R E P O R T

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