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Archiv "Akuter Migräneanfall: Früher Einsatz von Triptanen" (18.02.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 7

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18. Februar 2011 A 341 AKUTER MIGRÄNEANFALL

Früher Einsatz von Triptanen

Wenn Migränepatienten beim ersten leichten Kopfschmerz ein Triptan

einnehmen, erhöht sich die Chance, den Anfall rasch zu kontrollieren. Allerdings sollte die Gefahr des Medikamentenübergebrauchs bedacht werden.

D

ass Triptane noch besser wir- ken, wenn sie möglichst früh bei der Migräneattacke eingenom- men werden, ist in mehreren Stu - dien gezeigt worden. Eine ist die TEMPO-Studie (The Triptans: Effi- cacy in Migraine after Precocious Oriented), wie Prof. Dr. Michel Lantéri-Minet (Pôle Neurosciences Cliniques, Nizza) berichtete. Um möglichst realitätsnahe Bedingun- gen zu schaffen, wurde es hier in der Phase I den Patienten überlas- sen, ob sie früh (innerhalb einer Stunde nach Schmerzbeginn) oder erst später zum Triptan (Rizatrip- tan, Maxalt®) greifen.

In einem zweiten Studienteil wurden die Patienten mit verzöger- tem Therapiebeginn dann auf eine frühere Einnahme umgestellt. Un-

tersucht wurden jeweils drei Atta- cken. Unter der frühen Einnahme berichteten deutlich mehr Patienten über eine Schmerzfreiheit nach zwei Stunden bei zwei von drei Attacken (38,1 versus 53,7 Prozent, Odds Ratio 0,432; 95-%-Konfi- denzintervall 0,309–0,605).

Noch bessere Ergebnisse ließen sich erzielen, wenn die Patienten entsprechend geschult würden, sagte Lantéri-Minet in Berlin. Dabei soll- ten die Patienten zu frühen Sym - ptomen der Migräneattacken befragt und aufgeklärt werden, um sicher- zustellen, dass Symptome richtig gedeutet würden. In einer Studie mit Rizatriptan konnte allein durch die Schulung noch ein deutlicher An- stieg bei der Schmerz- und Migräne- symptomfreiheit nach zwei Stunden

erzielt werden (Poster P01.124, An- nual Meeting American Academy of Neurology, 2006).

Der frühe Einsatz berge aber auch die Gefahr des Übergebrauchs von Triptanen, warnte Lantéri- Minet. Besonders gefährdet seien Migränepatienten mit begleitenden Angststörungen, Abhängigkeitsstö- rungen und zusätzlichem Span- nungskopfschmerz. „Hier kann es für den Patienten schwierig sein, den Unterschied zum Migränean- fall zu erkennen.“ Ein deutlicher Anstieg der Behandlungstage sollte immer als wichtiges Alarmsym - ptom gewertet werden. ■

Maria Weiß

Migraine Scientific Symposium in Berlin, unterstützt von MSD

Risiko von Leberschäden unter Dronedaron-Therapie – Patien- ten, die das Antiarrhythmikum Dronedaron (Multaq®, Sanofi- Aventis) erhalten, sollten auf das mögliche Risiko von Leberschä- den aufmerksam gemacht wer- den. Darauf weist die Arzneimit- telkommission der deutschen Ärz- teschaft (AkdÄ) hin. Insbesondere in den ersten sechs Monaten der Behandlung mit Dronedaron soll- ten regelmäßige Kontrollen der Leberwerte in Betracht gezogen werden. Der Mehrkanalblocker ist zugelassen bei erwachsenen, kli- nisch stabilen Patienten mit nicht- permanentem Vorhofflimmern, um ein Wiederauftreten zu verhindern oder die ventrikuläre Herzfrequenz zu senken.

Die US-amerikanische Zulas- sungsbehörde FDA weist auf sel-

tene Fälle schwerer Leberschä- den im Zusammenhang mit Dro- nedaron hin. Darunter sind zwei Berichte von Leberversagen, die eine Transplantation erforderlich machten. Auch im Rahmen des deutschen Spontanmeldesystems sind Fälle von Leberschäden un- ter Dronedaron erfasst worden.

Dabei wurden vor allem Erhöhun- gen von Leberenzymen, aber auch einzelne Fälle von Hepatiti- den und Leberversagen berich- tet. Derzeit bewertet die AkdÄ Meldungen zur Hepatotoxizität von Dronedaron und Hinweise auf nephrotoxische Wirkungen.

Rückruf von möglicherweise kontaminierten Alkoholtupfern – Die FDA hatte am 6. Januar dieses Jahres über einen Rück- ruf aller Alkoholtupfer des Her-

stellers Triad Group Inc. aufgrund einer möglichen Kontamination mit Bacillus cereus informiert.

Entsprechende Tupfer sind auch in Europa in Verkehr.

Das Bundesinstitut für Arznei- mittel und Medizinprodukte so- wie einige pharmazeutische Un- ternehmen empfehlen daher, den Alkoholtupfer Alco-Prep©, der folgenden Produkten beigelegt ist, nicht mehr anzuwenden und zu entsorgen:

Enantone®, Enantone® Gyn, Tenantone®, Tenantone® Gyn, Si- xantone® (Takeda-Pharma GmbH)

PegIntron®, IntronA® (Es-

sex-Pharma GmbH)

Applikations Set 30 G und 45 30 G zur Anwendung von Ex- tavia® (Novartis-Pharma GmbH).

Die Arzneimittel selbst sind von dem Rückruf nicht betroffen.

Rote-Hand-Brief zu Octeni- sept®: Wundspülungen unter Druck sind unzulässig – Octeni- sept wird vor diagnostischen und operativen Maßnahmen im Ano- genitalbereich und in der Mund- höhle zur antiseptischen Behand- lung der Schleimhaut und angren- zenden Haut eingesetzt. Jetzt warnt der Hersteller Schülke & Mayr er- neut vor nichtbestimmungsgemä- ßem Gebrauch der antiseptischen Lösung: Octenisept darf nicht un- ter Druck ins Gewebe eingebracht oder injiziert werden; bei Wund - kavitäten muss ein Abfluss jeder- zeit gewährleistet sein (zum Bei- spiel Drainage, Lasche). Die Nicht- beachtung des entsprechenden Warnhinweises kann zu ödematö- sen Schwellungen und Gewebe- schädigungen nach Wundspülun- gen unter Druck führen. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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